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stellt. Ziel der im Herbst 1989 in das so genannte Operationsgebiet entsandten
MfS-Expeditionsgruppe war die Erstbesteigung des Gipfels, um damit den
Klassenfeind vorzuführen und die Überlegenheit des Sozialismus durch das
Hissen der DDR-Fahne jedermann vor Augen zu führen. Wie die Unterlagen
zeigen, haben Mitglieder der Ostberliner Klettersektion „Rote Bergsteiger“
maßgeblich an der Vorbereitung der Aktion mitgewirkt, erhielten aber letztlich
aufgrund eines nicht geleisteten Subbotniks keine Ausreisegenehmigung.
Lediglich ihr Namensvorschlag (Pik Honecker) wurde mit Wohlwollen bedacht.
So war das streng geheime Unternehmen von Anfang an zum Scheitern
verurteilt, zumal die Apfelsinen, welche über die Stasi-Tarnfirma
„Vitamex“ ins Basislager geschickt wurden, ihr Ziel nie erreichten. Wie sich
später herausstellte, war Anfang November eine Mauer, die sich rund um
Westberlin befunden haben soll, umgefallen und hatte die Südfrüchtelieferung
beim Umladen an der Sektorengrenze unter sich begraben. Wenig später
riss auch der Funkkontakt ab. Die letzte, etwas wirr klingende Nachricht
vom STASI-Chef in Ost-Berlin („Ich liebe Euch doch alle!“) wollte allerdings
keiner der Expeditionsteilnehmer wörtlich nehmen. Aufgrund der offensichtlich
unklaren Befehlslage, den sich von der DDR her orkanartig ausbreitenden
Stürmen sowie aufgebrauchter Devisen für die Rückfahrt, beschloss die Truppe,
die Wende ihres Unternehmens einzuleiten. Am Berg wurde abgerüstet
und die Materialschlacht um den immer noch unbestiegenen Pik Honecker
damit beendet. Die inzwischen völlig demoralisierten STASI-Leute tauchten in
den umliegenden Wäldern unter, schließlich konnten sie ja nicht ohne Gipfelsieg
in das sozialistische Vaterland heimkehren. Bis heute weiß kein Mensch,
ob sie dort noch immer in Erdlöchern hausen.
Jahre später gab es seitens des BND Vermutungen, dass sich einzelne bis
nach Bonn durchgeschlagen haben könnten, um dort - als persönliche Referenten
getarnt - den Klassenkampf im Bundestag fortzusetzen. Auch das
vermehrte Auftauchen von so genannten „Ruppberg-Karabinern“ im Frankfurter
Raum gab den Schlapphüten des BND Rätsel auf. Die vom DDR Museum
aufgestellte Vermutung, dass es sich dabei um Relikte der gescheiterten
STASI-Expedition aus dem Herbst 1989 handeln könnte, wurde als völlig ab-
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