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EBM-Report 3-2021

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>>> aus der Sahara zu verdanken, die von einer starken Südströmung bis

nach Mitteleuropa getragen worden waren.

Seit einiger Zeit gibt es aber auch einen Gelbstich in unserer Landschaft. Den

verdanken wir der Gewöhnlichen Gelbflechte (Xanthoria parietina). Seit Anfang

der Neunziger Jahre breitet sich diese stark aus. Das ist einerseits ein

gutes Zeichen, weil sich Flechten generell seit dem Rückgang der Schwefeldioxidemissionen

besser entwickeln, andererseits örtlich auch ein schlechtes,

nämlich dort, wo ein übermäßiger Gülleeintrag in die Natur erfolgt. Gülle

enthält bekanntlich viel Nitrat, das gelangt in das Grundwasser und macht

dort ab einer bestimmten Menge Probleme, Gülle dünstet aber leider auch

Ammoniak aus, dem wir in der Nähe von landwirtschaftlicher Nutzung geruchsmäßig

nicht entgehen können. Und dieses Ammoniak reagiert mit der

Luft zu Ammoniumsalzen, der Hauptnahrung der Gelbflechte. Auch auf unseren

Sandsteinfelsen fühlen sich Flechten ausgesprochen wohl.

Die Gelbflechte schadet nicht ihren Trägern, sie zeigt aber an, dass das ökologische

Gleichgewicht der Natur aus den Fugen geraten ist. Überdüngung ist

hier das Stichwort. Das geht letztlich auch auf einen deutschen Chemiker zu-

rück, der vor über hundert Jahren ein Verfahren erfand, wie man aus dem

Stickstoff der Luft Kunstdünger machen kann. Unser Planet ist inzwischen völ-

lig übersättigt mit diversen Stickstoffverbindungen.

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