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>>> aus der Sahara zu verdanken, die von einer starken Südströmung bis
nach Mitteleuropa getragen worden waren.
Seit einiger Zeit gibt es aber auch einen Gelbstich in unserer Landschaft. Den
verdanken wir der Gewöhnlichen Gelbflechte (Xanthoria parietina). Seit Anfang
der Neunziger Jahre breitet sich diese stark aus. Das ist einerseits ein
gutes Zeichen, weil sich Flechten generell seit dem Rückgang der Schwefeldioxidemissionen
besser entwickeln, andererseits örtlich auch ein schlechtes,
nämlich dort, wo ein übermäßiger Gülleeintrag in die Natur erfolgt. Gülle
enthält bekanntlich viel Nitrat, das gelangt in das Grundwasser und macht
dort ab einer bestimmten Menge Probleme, Gülle dünstet aber leider auch
Ammoniak aus, dem wir in der Nähe von landwirtschaftlicher Nutzung geruchsmäßig
nicht entgehen können. Und dieses Ammoniak reagiert mit der
Luft zu Ammoniumsalzen, der Hauptnahrung der Gelbflechte. Auch auf unseren
Sandsteinfelsen fühlen sich Flechten ausgesprochen wohl.
Die Gelbflechte schadet nicht ihren Trägern, sie zeigt aber an, dass das ökologische
Gleichgewicht der Natur aus den Fugen geraten ist. Überdüngung ist
hier das Stichwort. Das geht letztlich auch auf einen deutschen Chemiker zu-
rück, der vor über hundert Jahren ein Verfahren erfand, wie man aus dem
Stickstoff der Luft Kunstdünger machen kann. Unser Planet ist inzwischen völ-
lig übersättigt mit diversen Stickstoffverbindungen.
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