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<strong>U7</strong> – HAUSKONZEPT<br />
Solar-Architektur Geschichte USA<br />
INTRO<br />
<strong>U7</strong><br />
Der Begriff Sonnenhaus wurde hauptsächlich für jene Bauten geprägt, die sowohl<br />
ihren Warmwasser- als auch ihren Heizenergiebedarf mit Sonnenenergie decken. Für<br />
das mitteleuropäische Klima galt lange Zeit, dass die entsprechenden<br />
Energietechnologien nur unter äußerst günstigen Umständen dazu in der Lage sind,<br />
den Gesamtwärmebedarf alleine zu decken – soll die Sache nicht unerschwinglich<br />
teuer werden. Wenn auch noch der elektrische Strom solarenergetisch hergestellt<br />
werden soll, ist an einem Zusammenschalten mit anderen Systemen<br />
(Wärmepumpen, Windräder, Wärmerückgewinnung, Methangas usw.) kaum<br />
vorbeizukommen. Die architektonische Zielprojektion entspricht dann auch schon<br />
eher der eines energetisch völlig autarken Hauses.<br />
Ein bahnbrechender Designer passiver Solarhäuser in<br />
den 1930er und 1940er ist der Architekt George Fred Keck<br />
aus Chicago, Illinois. Für die Century of Progress<br />
Exposition 1933 in Chicago entwirft er das vollverglaste,<br />
dreistöckige und zwölfseitige House ofTomorrow, das<br />
die ‚europäische Moderne’ reflektieren soll.<br />
Keck stellt fest, daß sich das mit Aluminium verkleidete<br />
Haus an sonnigen Wintertagen, noch vor Installation des<br />
Ofens, ausreichend erwärmt – und beginnt, große<br />
Südfenster in seine Entwürfe zu integrieren. 1940<br />
entwirft er für den Immobilienmagnat Howard Sloan in<br />
Glenview, Illinois, ein passives Solarhaus – wie es von<br />
der Chicago Tribune genannt wird, was die erste<br />
moderne Verwendung dieses Begriffes darstellt. Sloan selbst beginnt daraufhin mit<br />
dem Bau passiver Solarhäuser und gilt als Mitinitiator einer regelrechten Solarhaus-<br />
Bewegung in den 1940er Jahren.<br />
1940 erscheinen erste Meldungen darüber, daß die wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />
des Massachusetts Institute ofTechnology (MIT) Hoyt C. Hottel und Byron B. Woertz<br />
seit einem Jahr ein Haus bauen, das zur Beheizung und Warmwasserbereitung die<br />
Sonne nutzt. Es soll als bewohnbares Labor für verschiedene Formen der solaren<br />
Energieerzeugung genutzt werden. Das von den damals ‚Wärmefallen’ genannten<br />
Solarkollektoren des Daches erwärmte Wasser wird in einem großen Keller-Tank<br />
gespeichert. Es handelt sich dabei um das Solarhouse I des MIT, das bei der<br />
Entwicklung dieserTechnologie eine entscheidende Vorreiterrolle spielt.<br />
Auch der weltberühmte Frank Lloyd Wright nutzt in einigen seiner Entwürfe<br />
Prinzipien der passiven Solararchitektur, insbesondere bei seinem 1944 in der Nähe<br />
von Madison in Wisconsin gebauten Jacobs House II, das mir seiner<br />
charakteristischen Viertelkreis-Form mit vollverglaster, innenliegender Südfassade<br />
auch unter den Namen ‚Solarer Plenarsaal’ bzw. ‚Solar Hemicyclo’ bekannt wird.<br />
Das Dover Sun House ist 1948 das erste Haus, bei dem neben dem Einsatz von<br />
Flachkollektoren auch ein passives Solarenergiekonzept verwirklicht wird, mit dem<br />
es gelingt, das Fünf-Zimmer-Haus so zu konstruieren, dass es das ganze Jahr über<br />
ausschließlich mit Hilfe von Sonnenenergie beheizt werden kann! Kernelement ist<br />
eine großflächige ‚Hitze-Falle’, die aus zwei getrennten Glasscheiben mit einer<br />
schwarzen Metallplatte dazwischen besteht. Hier wird die Luft auf rund 65°C erhitzt<br />
und dann mittels Ventilatoren im Haus verteilt. Als Wärmespeichermedium wird statt<br />
Wasser Glaubersalz (Natriumsulfatdekahydrat) eingesetzt.<br />
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