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<strong>U7</strong> – HAUSKONZEPT<br />

Lerneinheit <strong>U7</strong>-S1 : Nachhaltige Architektur<br />

TIPPS<br />

<strong>U7</strong><br />

Sicherheitsaspekte<br />

Wir unterscheiden bei der Entwicklung von Konzepten für nachhaltige Architektur<br />

und Stadtplanung zwischen passiven und aktiven Sicherheitsaspekten. Zu den<br />

passiven Maßnahmen gehört die Entwicklung von Blickachsen und Sichtbezügen,<br />

um überraschende und überfordernde Kontakte zu vermeiden. Dadurch wird die<br />

Verunsicherung des Einzelnen vermieden und das sich daraus ableitende<br />

Aggressionspotenzial reduziert.<br />

Zu den aktiven Sicherheitsaspekten gehört die Reduzierung von Anonymität, die die<br />

Verantwortlichkeit der Bewohner erhöht. So entsteht die Bereitschaft, sich aktiv<br />

einzubringen und am gemeinschaftlichen Leben zu beteiligen. Anteilnahme ist ein<br />

wichtiger Faktor, um langfristig Sicherheit für alle zu gewährleisten. Architektonische<br />

Maßnahmen sind zum Beispiel die Umformung von Fluren zu einladenden<br />

Begegnungsräumen, die die Kommunikation fördern und einen gemeinsamen Ort<br />

für alle schaffen.<br />

Begegnungsräume<br />

Begegnungsräume sind ein Instrument, um Sicherheitsaspekte in der Stadtplanung<br />

zu berücksichtigen und integrative Gesellschaftsbildung zu fördern. Öffentliche<br />

Begegnungsräume geben menschlichen Bedürfnissen Raum sowie Würde,<br />

Kommunikation, Achtung und gegenseitige Anteilnahme. Sie fördern die<br />

Entwicklung einer stabilen Gemeinschaft. Zum Beispiel kann ein Begegnungsraum<br />

entstehen, wenn Fahrräder bei einem Gartenplatz untergebracht werden – mit Bank<br />

und Unterstand, die zum Verbleiben einladen – anstatt im unattraktiven Keller.<br />

Stadtplanung<br />

Architektur und Nachhaltigkeit sind keine singuläre Disziplinen, sondern ein<br />

interdisziplinärer Planungsansatz zur Entwicklung moderner Stadtplanung.<br />

Ganzheitliches, lebenszyklusorientiertes Denken in allen Teilgebieten der Architektur<br />

ist die Voraussetzung dafür, nachhaltige Lebensqualität zu schaffen: Better City –<br />

Better Life.<br />

5. Die Anreizsysteme für eine nachhaltige Architektur<br />

Ohne Motivationshilfen sind nachhaltige, innovative Lösungen nicht in die Realität<br />

zu überführen. Nur wenn die Aussicht lohnend ist, ist man bereit, über gewohnte<br />

Strukturen hinauszugehen und Neues zu wagen. Fakten allein sind oft nicht<br />

handlungsbestimmend, sondern vielmehr emotionale Bindungen und die<br />

Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung.<br />

Contracting-Modelle<br />

Beim konventionellen Mietwohnungsbau besteht für den Investor kein Anreiz, in<br />

nachhaltige Energiebewirtschaftung zu investieren. Durch eine Kooperation mit<br />

einem externen Contractor, der die erhöhten Aufwendungen in nachhaltige<br />

Haustechnik durch den Verkauf der fertigen Wärme refinanziert, spart der Investor die<br />

Kosten der Haustechnik. Der Contractor ist der Energieproduzent. So wird weniger<br />

Primärenergie verbraucht.<br />

Public Private Partnership-Modelle<br />

Kostenexplosion bei geringer Qualität ist ein häufiges Problem bei öffentlichen<br />

Bauten. Ein besonderes Modell im Rahmen der Public Private Partnership (PPP)<br />

bezieht den Architekten als Bauträger mit ein. Die Bauverantwortlichen werden<br />

persönlich in die finanzielle Verantwortung genommen. In ihrer Funktion als<br />

Eigentümer sind sie persönlich motiviert, eine optimale Schnittlinie aus<br />

Qualitätsstreben und Kostenersparnis zu finden.<br />

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