Romanikzeitung_2021
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Direkt am Aufgang zum Brocken<br />
Kloster Ilsenburg – ein Ort zum Verweilen<br />
Das ehemalige Benediktinerkloster<br />
in Ilsenburg ist bereits seit dem 18.<br />
Jahrhundert ein Muss für auswärtige Gäste.<br />
Schon sehr frühzeitig empfahlen Reiseschriftsteller<br />
den Curiösen, wie Touristen<br />
damals noch bezeichnet wurden, unbedingt<br />
einen Besuch der imposanten Basilika<br />
mit ihren mächtigen romanischen Säulen<br />
aus dem 11. Jahrhundert. Das Kloster hatte<br />
damals wie heute einen großen Vorteil: Es<br />
liegt am ältesten und schönsten Aufstieg<br />
zum Brocken. Und so zieht es nach wie vor<br />
zahlreiche Besucher in den attraktiven Ort<br />
am Ausgang des Ilsetales: Zum Wandern<br />
auf den höchsten Gipfel des Harzes, zum<br />
Wandeln in den wunderschönen Parkanlagen<br />
oder zum Verweilen in den noch erhaltenen<br />
Resten des romanischen Klosters,<br />
dessen Räume in den vergangenen zwei<br />
Jahrzehnten mit großem Aufwand liebevoll<br />
restauriert wurden und noch immer<br />
restauriert werden. Seit 2013 bemühen<br />
sich die Stiftung Kloster Ilsenburg und der<br />
Förderverein des Klosters sehr engagiert<br />
darum, den historischen Gebäudekomplex<br />
zu einem kulturellen Zentrum auszubauen.<br />
Sie organisieren jährlich über 30 Veranstaltungen<br />
– Konzerte, Lesungen, Vorträge,<br />
Theatervorstellungen, Ausstellungen und<br />
die so beliebten Kunsthandwerker- und Adventsmärkte.<br />
Zudem ist das Kloster Partner<br />
des MDR-Musiksommers und des Goslarer<br />
Musikfestes.<br />
Ein besonderes musikalisches Erlebnis<br />
ist ebenfalls die „Schubertiade in Klostermauern“.<br />
Sie findet in diesem Jahr das<br />
dritte Mal statt. Schubertiaden haben eine<br />
Konzert im Kapitelsaal: In den restaurierten Sälen der Klausur hat Kultur eine Heimstatt gefunden.<br />
© Ch. Trosin<br />
lange Tradition. Die Grundidee stammt aus<br />
dem 19. Jahrhundert und war anfangs eine<br />
Mischung aus freundschaftlichem Treffen<br />
und literarisch-musikalischem Salon. Schubert<br />
selbst lud Freunde und Bekannte ein<br />
und veranstaltete in kleiner geselliger Runde<br />
Konzerte, wobei er seine Kompositionen<br />
meist selbst am Klavier vortrug. Untermalt<br />
wurden seine Beiträge mit Lesungen und<br />
geistvollen Unterhaltungsspielen. Heute<br />
haben einige Orte ebensolche Musikfestivals<br />
ins Leben gerufen und widmen sich<br />
in ungezwungener Atmosphäre seinem<br />
künstlerischen Schaffen. In diesem Geist<br />
haben nun auch Mitglieder des Fördervereins<br />
eine Veranstaltungsreihe konzipiert,<br />
die sich hauptsächlich mit Schuberts Musik<br />
befasst, aber auch andere Komponisten,<br />
die vor und mit ihm gelebt haben, berücksichtigt.<br />
Protagonisten und Organisatoren<br />
der Konzerte sind die Pianistin Catalina Huros<br />
und der Cellist Karl Huros. Zu ihnen gesellen<br />
sich weitere ausgezeichnete Musiker<br />
vom Braunschweiger Staatsorchester und<br />
vom Philharmonischen Kammerorchester<br />
Wernigerode. Das kleine Festival, das nicht<br />
nur die Innenräume des Klosters, sondern<br />
auch den Kreuzhof und den angrenzenden<br />
Park zum Klingen bringt, findet in diesem<br />
Jahr vom 4. bis zum 6. Juni statt. Auf dem<br />
Programm stehen neben Kompositionen<br />
von Franz Schubert diesmal Werke von Joseph<br />
Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart.<br />
Es verspricht wieder einen abwechslungsreichen<br />
und kurzweiligen Ohrenschmaus<br />
in stimmungsvoller Umgebung.<br />
Als Gäste haben die Musiker wieder den<br />
Tenor Matthias Stier von der Oper Leipzig<br />
und den Organisten Gerd-Peter Münden<br />
aus Braunschweig eingeladen. 36<br />
Die noch immer beeindruckenden Reste der romanischen Kirche des Mönchsklosters.© W. S.<br />
KONTAKT<br />
Gesellschaft der Freunde<br />
und Förderer des<br />
Klosters Ilsenburg e.V.<br />
Vorsitzende: Claudia Grahmann<br />
fv.klosterilsenburg@googlemail.com<br />
Kontakt vor Ort für Besucher:<br />
Detlef Selz, Telefon 0176 95 607610<br />
dselz@gmx.de<br />
SÜDROUTE Die Straße der Romanik | 26