Romanikzeitung_2021
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„[…] aus perspektivischen Bildern orthographische Projectionen […] konstruieren“<br />
Messbilder im Europäischen Romanik Zentrum<br />
Unter dem Titel „[…] aus perspektivischen<br />
Bildern orthographische<br />
Projectionen […] konstruieren“ zeigte<br />
das Europäische Romanik Zentrum (ERZ)<br />
in Merseburg eine Auswahl historischer<br />
Messbilder von romanischen Kirchen, u.a.<br />
von Domen aus Merseburg, Naumburg<br />
und Magdeburg. Zu sehen war die Ausstellung<br />
am Tag des offenen Denkmals<br />
sowie im Oktober 2020. Die Messbilder<br />
stammen aus dem Archiv des Instituts für<br />
Kunstgeschichte und Archäologien Europas<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg. Es ist geplant, die Ausstellung<br />
sobald möglich in Halle an der Saale noch<br />
einmal zu zeigen, sofern es dafür keine Einschränkungen<br />
im Zusammenhang mit der<br />
Corona-Pandemie gibt.<br />
Die Messbilder im Instituts-Archiv wurden<br />
einst für den studentischen Unterricht<br />
erworben. Ursprünglich dienten sie<br />
der systematischen Erfassung von Denkmalen<br />
mittels fotografischer Aufnahmen.<br />
Mit Erfindung der Fotogrammetrie bzw.<br />
der Bildmessung war eine Möglichkeit gefunden,<br />
Lage, Größe und Form eines Bauwerks<br />
auf der Grundlage einer Fotografie<br />
objektiv und exakt bestimmen zu können.<br />
Die Königlich Preußische Messbild-Anstalt<br />
zu Berlin war seit ihrer Gründung 1885 die<br />
erste Institution, die sich dieser Aufgabe<br />
widmete. Bereits 1909 veröffentlichte sie<br />
einen Katalog mit 1064 Aufnahmen von<br />
384 Gebäuden. Diese Fotografien, die den<br />
damaligen Zustand der Gebäude festhielten,<br />
sind auch heute noch eine wichtige<br />
Quelle für die kunsthistorische und denkmalpflegerische<br />
Forschung. Ihre herausragende<br />
Qualität, die trotz fortgeschrittener<br />
technischer Entwicklungen oft auch heute<br />
noch unübertroffen ist, und ihre besondere<br />
Ästhetik machen diese Aufnahmen zu<br />
einem einzigartigen Schatz, den das ERZ<br />
stolz ist, zeigen zu können.<br />
Das ERZ, ausgezeichnet mit dem Romanikpreis<br />
2015 in Silber des Tourismusverbandes<br />
Sachsen-Anhalt e.V., ist ein gemeinnütziger<br />
Verein und beschäftigt sich<br />
als An-Institut der MLU seit 2006 mit dem<br />
Erfassen, Erforschen und Vermitteln des<br />
romanischen Kulturerbes. Es konzentriert<br />
sich dabei auf wissenschaftliche Fragestellungen<br />
von Architektur, Kunst, Archäologie,<br />
Theologie, Geschichte und Rechtsgeschichte<br />
des Mittelalters mit einem Fokus<br />
auf die breite Denkmallage mittelalterlicher<br />
Bauwerke in Sachsen-Anhalt. Für<br />
weitere aktuelle Informationen, auch zur<br />
Ausstellung, s. www.romanik-zentrum.eu.<br />
Ausstellung historischer Messbilder im ERZ © ERZ<br />
KONTAKT<br />
Institut Europäisches<br />
Romanik Zentrum e. V.<br />
Domplatz 7<br />
06217 Merseburg<br />
Telefon ++49 (0)3461 2495980<br />
www.romanik-zentrum.eu<br />
Start im April in Bad Kösen<br />
7. Welterbe-Wandertag <strong>2021</strong><br />
Der Welterbe-Wandertag findet am<br />
Sonntag, 18. April <strong>2021</strong> in Bad Kösen<br />
statt. Start ist 10 Uhr am Gradierwerk. Geführte<br />
Wander- und Radwandertouren zeigen<br />
den Teilnehmern eine durch das Hochmittelalter<br />
geprägte Kulturlandschaft und<br />
seine herausragenden Denkmale. Mittelpunkt<br />
dieser Region ist der Naumburger<br />
Dom, seit 2018 UNESCO-Welterbe. Dort<br />
findet in der Marienkirche am Vorabend<br />
des Wandertages, Sonnabend, 17. April,<br />
18.30 Uhr ein Vortrag zum Thema „Die Zisterzienser<br />
und das Wasser“ von Stiftsdirektor<br />
der Vereinigten Domstifter Dr. Holger<br />
Kunde statt. Die Teilnahme am Welterbe-<br />
Wandertag ist nur mit verbindlicher Anmeldung<br />
möglich. Der Welterbe-Wandertag<br />
wird veranstaltet vom Förderverein<br />
Das Gradierwerk Bad Kösen<br />
Welterbe und dem Geo-Naturpark Saale-<br />
Unstrut-Triasland in enger Zusammenarbeit<br />
mit zahlreichen Partnern der Region.<br />
SÜDROUTE Die Straße der Romanik | 30