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<strong>9.</strong> <strong>März</strong> <strong>2021</strong> Interview 7<br />
QBB-CHEFIN RACHEL PICARD IM INTERVIEW<br />
«Ich bekomme selten<br />
Blumensträusse gereicht»<br />
Die Quartierkommission Bümpliz-<br />
Bethlehem ist ein zentrales Bindeglied<br />
zwischen der Stadt und der<br />
Bevölkerung im Quartier. Wie das<br />
die Bevölkerung honoriert und<br />
wie die Zukunft aussieht, erzählt<br />
ihre Geschäftsführerin im Interview.<br />
Welche Bedeutung messen Sie<br />
der QBB im Quartier zu?<br />
Die QBB ist das repräsentative<br />
Mitwirkungsorgan des Stadtteils<br />
VI und stellt eine wichtige Drehscheibe<br />
zwischen der Stadt und<br />
der Bevölkerung dar. Sie ist als<br />
ständiges Gremium ein Bindeglied<br />
zwischen dem Quartier und<br />
der Verwaltung. Die QBB ermöglicht<br />
die frühzeitige Mitwirkung<br />
der Bevölkerung.<br />
Sieht dies die Bevölkerung auch<br />
so?<br />
Ja, die interessierte Öffentlichkeit<br />
kennt die QBB und schätzt<br />
diese als wichtiges Gefäss für den<br />
Stadtteil VI.<br />
Wie honoriert die Bevölkerung<br />
die Bemühungen der QBB?<br />
Die öffentlichen Foren sind je<br />
nach Thema unterschiedlich gut<br />
besucht. Die Menschen kommen,<br />
um sich über anstehende Themen<br />
zu informieren. Das allein<br />
ist ja schon eine Wertschätzung<br />
unserer Arbeit. Besonders viele<br />
Personen kommen vorbei, wenn<br />
es um Themen geht, die Betroffenheit<br />
auslösen. Die Menschen<br />
ZUR PERSON<br />
Rachel Picard (43) ist<br />
gelernte Geografin und<br />
arbeitet seit 2016 als<br />
Geschäftsführerin für die<br />
QBB. Sie hat zwei Kinder<br />
und lebt in Bern. In ihrer<br />
Freizeit ist sie gerne<br />
draussen und treibt Sport.<br />
Zu ihren Lieblingsplätzen<br />
im Quartier gehören das<br />
Winterhäli und die<br />
Rehag-Grube.<br />
Rachel Picard weiss, wo im Quartier der Schuh drückt.<br />
honorieren, wenn sie und ihre<br />
Anliegen ernst genommen werden.<br />
Aber ich bekomme selten<br />
Blumensträusse gereicht. (lacht)<br />
Wobei: letztes Jahr hat sich die<br />
QBB sehr für das Mütterzentrum<br />
Bern-West stark gemacht, als dieses<br />
von den Sparmassnahmen<br />
existenziell bedroht war – da gab<br />
es tatsächlich einen Blumenstrauss<br />
zum Dank.<br />
Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit<br />
der QBB mit der Stadt<br />
Bern?<br />
Die Zusammenarbeit mit der<br />
Stadt Bern ist sehr intensiv und<br />
Foto: Dennis Rhiel<br />
eng. Es finden regelmässige Treffen<br />
zwischen den Quartierkommissionen<br />
mit den Behörden auf<br />
Direktionsebene statt. Auch auf<br />
der Projektebene ist die Beteiligung<br />
hoch. Wie immer und überall<br />
gibt es auch hier manchmal<br />
Sachen, die nicht so gut laufen.<br />
Aber alles in allem ist die Kommunikation<br />
mit der Stadt sehr<br />
gut und konstruktiv.<br />
Was sind die grössten Erfolge/<br />
Misserfolge der QBB in den vergangenen<br />
Jahren?<br />
Es gibt sehr viele grosse, kleine<br />
Erfolge, welche die Lebensqualität<br />
im Quartier verbessert haben.<br />
Aber man sieht an ihnen<br />
sehr deutlich, dass sich die hartnäckige<br />
Arbeit der QBB wirklich<br />
auszahlt. Durch viel Einsatz<br />
kann man auch viel ausrichten.<br />
Was wir allerdings bis jetzt nicht<br />
so wirklich geschafft haben, ist<br />
alle Bewohnerinnen und Bewohner<br />
des Stadtteils VI für die in<br />
der QBB behandelten Themen zu<br />
motivieren. Diese sind oft noch<br />
abstrakt beziehungsweise auf einer<br />
schwer verständlichen Flughöhe.<br />
Die demografische, sozioökonomische<br />
und kulturelle Vielfalt<br />
des Stadtteils wiederspiegelt<br />
die Kommission noch immer<br />
nicht.<br />
Was wünschen Sie der QBB<br />
in Bezug auf die Zukunft<br />
im Stadtteil VI?<br />
Langfristig wünsche ich mir, dass<br />
die QBB vermehrt die Vielfalt der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
des Stadtteils in die Arbeit der<br />
QBB einbinden kann. Dazu müssten<br />
wir auch darüber nachdenken,<br />
inwiefern wir die Strukturen<br />
unserer Organisation anpassen<br />
können und wollen. Vielleicht ist<br />
dabei ja die geplanten Gemeindefusion<br />
der Stadt Bern mit Ostermundigen<br />
ein Katalysator. Kurzfristig:<br />
Im <strong>März</strong> wird unser Vereinspräsidium<br />
wechseln. Ich<br />
wünsche mir, dass die QBB weiterhin<br />
konstruktiv arbeitet und<br />
sich die neue personelle Situation<br />
gut einspielt.<br />
Dennis Rhiel<br />
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