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Automobil Club der Schweiz 2021

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Neuheiten<br />

VW ID.4<br />

STROMER IM TIGUAN-FORMAT<br />

Volkswagen erweitert sein<br />

Elektro-Portfolio mit einem<br />

Kompakt-SUV. Der ID.4<br />

zielt auf Familien und Menschen<br />

mit erhöhtem Platzbedarf.<br />

Die Bestellbücher<br />

für die 77-kWh-Version (ab<br />

CH 51 600.–) sind geöffnet.<br />

Noch in diesem Jahr folgt<br />

eine Einstiegsversion für<br />

unter CHF 40 000.–.<br />

M<br />

it dem ID.3 haben die Wolfsburger<br />

ihre Elektro-Offensive<br />

in <strong>der</strong> Golf-Klasse gestartet.<br />

In den kommenden Jahren<br />

investieren sie rund 40 Milliarden in die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> E-Mobilität. Mit dem ID.4<br />

präsentiert VW das zweite Familienmitglied.<br />

Und <strong>der</strong> Vorverkauf ist erfolgreich<br />

angelaufen. Bis Anfang Februar lagen laut<br />

VW-Pkw-Vertriebschef Klaus Zellmer bereits<br />

17 000 Auftragseingänge vor. In diesem<br />

Jahr sollen über 100 000 ID.4 ausgeliefert<br />

werden, davon zwei Drittel in Europa<br />

und ein Drittel in China und den USA. Gebaut<br />

wird <strong>der</strong> Elektro-SUV in Zwickau (De),<br />

Anting und Foshan (beide China) sowie ab<br />

2022 auch in Emden (De) und Chattanooga<br />

(USA). «So skalieren wir die MEB-Plattform<br />

(MEB steht für Modularer E-Antriebs-Baukasten,<br />

die Red.) rund um die Welt und<br />

schaffen die wirtschaftliche Basis für den<br />

Erfolg unserer ID.-Familie», sagt VW-Chef<br />

Ralf Brandstetter. Mittelfristig könnte das<br />

erste E-Weltauto von Volkswagen den Tiguan<br />

als globalen VW-Bestseller ablösen.<br />

SANFTER ÜBERGANG<br />

Während Konkurrenten versuchen,<br />

das Fahrerlebnis im Elektroauto zu revolutionieren,<br />

versucht sich VW im sanften<br />

Übergang. So verzichten die Wolfsburger<br />

beim ID.4 beispielsweise auf die Möglichkeit,<br />

das Auto mit nur einem Pedal zu fahren.<br />

Auch den Stauraum unter <strong>der</strong> Fronthaube<br />

sucht man vergebens. Grundsätzlich<br />

Der ID.4 ist mit 4,58 Meter knapp 7 cm länger als <strong>der</strong> VW Tiguan, baut aber deutlich niedriger.<br />

scheinen sich die Wolfsburger für eine ehe<br />

konservative Transformation hin zur Elektromobilität<br />

entschieden zu haben. Wer<br />

sich in einem Tiguan wohlfühlt, <strong>der</strong> wird<br />

dies auch im ID.4 tun. Natürlich präsentiert<br />

sich das Interieur mo<strong>der</strong>n-puristischer,<br />

doch eine Revolution stell es nicht<br />

dar. Selbst <strong>der</strong> Startknopf ist geblieben.<br />

Beim Exterieur haben die VW-Designer<br />

deutlich mehr Mut bewiesen. Bei den Assistenzsystemen<br />

ist <strong>der</strong> ID.4 auf gewohnt<br />

hohem Volkswagen-Niveau und hat alles<br />

an Bord, was es heute braucht.<br />

Das Raumgefühl ist grosszügig, ebenso wie<br />

<strong>der</strong> Infotainment-Bildschirm .<br />

Angetrieben wird <strong>der</strong> ID.4 «Pro Performance»<br />

von einem 150 kW (204 PS)<br />

starken 77-kWh-Elektromotor, <strong>der</strong> ein<br />

maximales Drehmoment von 310 Nm und<br />

eine WLTP-Reichweite von bis zu 522 km<br />

bietet. Realistisch sind jedoch 350 bis 400<br />

km. Die Beschleunigung des Hecktrieblers<br />

aus dem Stand ist aufgrund des hohen Gewichts<br />

(mindestens 2124 kg) eher mo<strong>der</strong>at.<br />

Das wird sich erst mit <strong>der</strong> für Juni vorgesehenen<br />

Einführung <strong>der</strong> Allradversion GTX<br />

(225 kW/306 PS) für unter CHF 60 000.–<br />

än<strong>der</strong>n. Ab diesem Zeitpunkt wird auch<br />

das Einstiegsmodell «Pure» mit kleiner<br />

Batterie und knapp 350 km WLTP-Reichweite<br />

erhältlich sein, welches unter CHF<br />

40 000.– kosten soll.<br />

ANGENEHM ENTSPANNT<br />

Anlässlich <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Präsentation<br />

des ID.4 durften wir die «1st Edition» mit<br />

dem 77-kWh-Akku und 150 kW/204 PS probefahren.<br />

Ein gleichermassen angenehmes<br />

wie entspanntes Erlebnis, auch wenn <strong>der</strong><br />

«Woooow!»-Effekt beim Ampelstart fehlte.<br />

In 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind<br />

aber okay, die Höchstgeschwindigkeit von<br />

160 km/h ebenso. Dank einer fast idealen<br />

Gewichtsverteilung auf den beiden Achsen<br />

von 50:50 lässt sich <strong>der</strong> Elektro-SUV<br />

einfach und leicht bewegen. Das Raumgefühl<br />

ist trotz <strong>der</strong> kompakten Aussenmasse<br />

(L/B/H 4,58/1,85/1,61 m) hervorragend.<br />

Dazu bietet <strong>der</strong> Kofferraum ein beachtliches<br />

Stauvolumen von 543 bis 1575 Liter.<br />

Bis zu 1200 kg nimmt <strong>der</strong> ID.4 überdies an<br />

den Haken.<br />

An <strong>der</strong> AC-Ladesäule laden die ID.4-<br />

Modelle mit <strong>der</strong> grossen Batterie mit 11 kW<br />

Leistung, 7,2 kW sind es bei <strong>der</strong> kleineren.<br />

Alle Versionen bringen einen CCS-Ladeanschluss<br />

für das Schnellladen mit Gleichstrom<br />

(DC) mit. Die 55-kWh-Modelle laden<br />

hier mit 50 kW (optional 100 kW), alle<br />

an<strong>der</strong>en mit bis zu 125 kW. So kann in gut<br />

30 Minuten Gleichstrom für die nächsten<br />

320 km (WLTP) nachgeladen werden.<br />

Für bis zu fünfköpfige Familien, die<br />

auf Elektromobilität umsteigen möchten,<br />

viel Platz benötigen, aber nur über<br />

ein mittleres Budget verfügen, ist er erste<br />

Elektro-SUV von VW sicher ein interessantes<br />

Angebot.<br />

Text Markus Rutishauser / Bil<strong>der</strong> amag<br />

NR. 01/<strong>2021</strong><br />

AUTO<br />

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