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Neuheiten<br />
VW ID.4<br />
STROMER IM TIGUAN-FORMAT<br />
Volkswagen erweitert sein<br />
Elektro-Portfolio mit einem<br />
Kompakt-SUV. Der ID.4<br />
zielt auf Familien und Menschen<br />
mit erhöhtem Platzbedarf.<br />
Die Bestellbücher<br />
für die 77-kWh-Version (ab<br />
CH 51 600.–) sind geöffnet.<br />
Noch in diesem Jahr folgt<br />
eine Einstiegsversion für<br />
unter CHF 40 000.–.<br />
M<br />
it dem ID.3 haben die Wolfsburger<br />
ihre Elektro-Offensive<br />
in <strong>der</strong> Golf-Klasse gestartet.<br />
In den kommenden Jahren<br />
investieren sie rund 40 Milliarden in die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> E-Mobilität. Mit dem ID.4<br />
präsentiert VW das zweite Familienmitglied.<br />
Und <strong>der</strong> Vorverkauf ist erfolgreich<br />
angelaufen. Bis Anfang Februar lagen laut<br />
VW-Pkw-Vertriebschef Klaus Zellmer bereits<br />
17 000 Auftragseingänge vor. In diesem<br />
Jahr sollen über 100 000 ID.4 ausgeliefert<br />
werden, davon zwei Drittel in Europa<br />
und ein Drittel in China und den USA. Gebaut<br />
wird <strong>der</strong> Elektro-SUV in Zwickau (De),<br />
Anting und Foshan (beide China) sowie ab<br />
2022 auch in Emden (De) und Chattanooga<br />
(USA). «So skalieren wir die MEB-Plattform<br />
(MEB steht für Modularer E-Antriebs-Baukasten,<br />
die Red.) rund um die Welt und<br />
schaffen die wirtschaftliche Basis für den<br />
Erfolg unserer ID.-Familie», sagt VW-Chef<br />
Ralf Brandstetter. Mittelfristig könnte das<br />
erste E-Weltauto von Volkswagen den Tiguan<br />
als globalen VW-Bestseller ablösen.<br />
SANFTER ÜBERGANG<br />
Während Konkurrenten versuchen,<br />
das Fahrerlebnis im Elektroauto zu revolutionieren,<br />
versucht sich VW im sanften<br />
Übergang. So verzichten die Wolfsburger<br />
beim ID.4 beispielsweise auf die Möglichkeit,<br />
das Auto mit nur einem Pedal zu fahren.<br />
Auch den Stauraum unter <strong>der</strong> Fronthaube<br />
sucht man vergebens. Grundsätzlich<br />
Der ID.4 ist mit 4,58 Meter knapp 7 cm länger als <strong>der</strong> VW Tiguan, baut aber deutlich niedriger.<br />
scheinen sich die Wolfsburger für eine ehe<br />
konservative Transformation hin zur Elektromobilität<br />
entschieden zu haben. Wer<br />
sich in einem Tiguan wohlfühlt, <strong>der</strong> wird<br />
dies auch im ID.4 tun. Natürlich präsentiert<br />
sich das Interieur mo<strong>der</strong>n-puristischer,<br />
doch eine Revolution stell es nicht<br />
dar. Selbst <strong>der</strong> Startknopf ist geblieben.<br />
Beim Exterieur haben die VW-Designer<br />
deutlich mehr Mut bewiesen. Bei den Assistenzsystemen<br />
ist <strong>der</strong> ID.4 auf gewohnt<br />
hohem Volkswagen-Niveau und hat alles<br />
an Bord, was es heute braucht.<br />
Das Raumgefühl ist grosszügig, ebenso wie<br />
<strong>der</strong> Infotainment-Bildschirm .<br />
Angetrieben wird <strong>der</strong> ID.4 «Pro Performance»<br />
von einem 150 kW (204 PS)<br />
starken 77-kWh-Elektromotor, <strong>der</strong> ein<br />
maximales Drehmoment von 310 Nm und<br />
eine WLTP-Reichweite von bis zu 522 km<br />
bietet. Realistisch sind jedoch 350 bis 400<br />
km. Die Beschleunigung des Hecktrieblers<br />
aus dem Stand ist aufgrund des hohen Gewichts<br />
(mindestens 2124 kg) eher mo<strong>der</strong>at.<br />
Das wird sich erst mit <strong>der</strong> für Juni vorgesehenen<br />
Einführung <strong>der</strong> Allradversion GTX<br />
(225 kW/306 PS) für unter CHF 60 000.–<br />
än<strong>der</strong>n. Ab diesem Zeitpunkt wird auch<br />
das Einstiegsmodell «Pure» mit kleiner<br />
Batterie und knapp 350 km WLTP-Reichweite<br />
erhältlich sein, welches unter CHF<br />
40 000.– kosten soll.<br />
ANGENEHM ENTSPANNT<br />
Anlässlich <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er Präsentation<br />
des ID.4 durften wir die «1st Edition» mit<br />
dem 77-kWh-Akku und 150 kW/204 PS probefahren.<br />
Ein gleichermassen angenehmes<br />
wie entspanntes Erlebnis, auch wenn <strong>der</strong><br />
«Woooow!»-Effekt beim Ampelstart fehlte.<br />
In 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind<br />
aber okay, die Höchstgeschwindigkeit von<br />
160 km/h ebenso. Dank einer fast idealen<br />
Gewichtsverteilung auf den beiden Achsen<br />
von 50:50 lässt sich <strong>der</strong> Elektro-SUV<br />
einfach und leicht bewegen. Das Raumgefühl<br />
ist trotz <strong>der</strong> kompakten Aussenmasse<br />
(L/B/H 4,58/1,85/1,61 m) hervorragend.<br />
Dazu bietet <strong>der</strong> Kofferraum ein beachtliches<br />
Stauvolumen von 543 bis 1575 Liter.<br />
Bis zu 1200 kg nimmt <strong>der</strong> ID.4 überdies an<br />
den Haken.<br />
An <strong>der</strong> AC-Ladesäule laden die ID.4-<br />
Modelle mit <strong>der</strong> grossen Batterie mit 11 kW<br />
Leistung, 7,2 kW sind es bei <strong>der</strong> kleineren.<br />
Alle Versionen bringen einen CCS-Ladeanschluss<br />
für das Schnellladen mit Gleichstrom<br />
(DC) mit. Die 55-kWh-Modelle laden<br />
hier mit 50 kW (optional 100 kW), alle<br />
an<strong>der</strong>en mit bis zu 125 kW. So kann in gut<br />
30 Minuten Gleichstrom für die nächsten<br />
320 km (WLTP) nachgeladen werden.<br />
Für bis zu fünfköpfige Familien, die<br />
auf Elektromobilität umsteigen möchten,<br />
viel Platz benötigen, aber nur über<br />
ein mittleres Budget verfügen, ist er erste<br />
Elektro-SUV von VW sicher ein interessantes<br />
Angebot.<br />
Text Markus Rutishauser / Bil<strong>der</strong> amag<br />
NR. 01/<strong>2021</strong><br />
AUTO<br />
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