dropa balance
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Das kennen wohl alle: Ein Name kommt einem<br />
nicht in den Sinn, das Portemonnaie wird im Café<br />
liegen gelassen oder die Brille verlegt. Man ist<br />
kurzzeitig abgelenkt oder befindet sich in einer<br />
Stresssituation. Bis zu einem gewissen Grad ist<br />
Vergesslichkeit völlig normal. Wann aber geht sie<br />
über das Normale hinaus? «Die Grenze ist<br />
fliessend und nicht immer leicht zu erkennen»,<br />
sagt Andrea Meuthen, eidg. dipl. Apothekerin und<br />
Betriebsleiterin der DROPA Drogerie Apotheke<br />
Schönthal in Füllinsdorf. Ernst zu nehmende<br />
Hinweise auf ein gesundheitliches Problem sind<br />
beispielsweise Verwirrtheit, Probleme mit der<br />
Sprache, das Vergessen kompletter Ereignisse<br />
oder auffällige Änderungen im Verhalten.<br />
Alzheimer-Erkrankung häufigste Demenzform<br />
Faktoren wie Übermüdung, Stress, hormonelle<br />
Störungen, Alkohol oder Fehlernährung können die<br />
geistige Leistung beeinflussen. Der grösste Faktor<br />
für die Entwicklung von Gedächtnisstörungen ist<br />
aber das Alter. Das Spektrum reicht von einer<br />
leicht kognitiven Störung im Sinne einer sogenannten<br />
Altersvergesslichkeit bis hin zu Demenz. «Bei<br />
Demenz ist es sinnvoll, die Veränderungen von<br />
Fähigkeiten und Verhalten im zeitlichen Verlauf zu<br />
vergleichen», empfiehlt Andrea Meuthen. Demenz<br />
beschreibt die Minderung der geistigen Fähigkeiten,<br />
die so schwerwiegend ist, dass sie das<br />
tägliche Leben beeinträchtigt. Die häufigste Form<br />
der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung, die in<br />
über 50 Prozent der Fälle vorkommt. «Bei Alzheimer<br />
werden die Beschwerden kontinuierlich<br />
stärker. Am Anfang stehen Wortfindungsstörungen<br />
oder Vergesslichkeit, später kommen zunehmend<br />
Probleme im Alltag dazu», erklärt die Apothekerin.<br />
Die zweithäufigste Demenzform ist die vaskuläre<br />
Demenz, die Durchblutungsstörungen im Gehirn<br />
als Ursache hat. Hier treten Symptome plötzlich<br />
auf und die Beschwerden nehmen in Schüben zu.<br />
Diskret statt direkt<br />
Was können Angehörige bei einem Verdacht auf<br />
Demenz unternehmen? Andrea Meuthen rät zu<br />
Fingerspitzengefühl: «Ich empfehle, nicht von<br />
Demenz zu sprechen, sondern eher von Vergesslichkeit.»<br />
Angehörige sollten die betroffene<br />
Person gut beobachten. Viele demente Patienten<br />
sind zum Beispiel sehr oft in Raum und Zeit<br />
desorientiert. Auch ist es ratsam, andere Perso-<br />
SO TRAINIEREN SIE IHR<br />
GEDÄCHTNIS<br />
• täglich lesen<br />
• Denkaufgaben wie Sudoku, Kreuzworträtsel<br />
oder Memory lösen<br />
• soziale Kontakte pflegen<br />
• sich mit anderen Menschen zu aktuellen<br />
Themen austauschen<br />
• Musik hören und/oder tanzen<br />
• neue Sachen erlernen, wie z.B. Malen,<br />
Musizieren, Basteln oder Stricken<br />
• körperliche Bewegung und Gleichgewichtstraining<br />
im Alltag einbauen<br />
• auf eine ausgewogene Ernährung achten<br />
• mit dem Rauchen aufhören<br />
• Blutdruck, Blutzucker und Cholesterinwerte<br />
kontrollieren<br />
nen im Umfeld zu fragen, ob sie den gleichen<br />
Verdacht haben. Statt gleich mit der Tür ins Haus<br />
zu fallen, lohnt es sich, einfühlsam nachzufragen<br />
oder der betroffenen Person einen gesundheitlichen<br />
Check-up vorzuschlagen. Wer in einer<br />
solchen Situation zu direkt agiert, kann sehr<br />
verletzend sein. Dennoch bietet eine frühe<br />
Diagnose die Chance, mit verändertem Verhalten<br />
oder schwierigen Situationen besser umzugehen.<br />
Auf das Gehör achten<br />
Das Gehör spielt im Zusammenhang mit dem<br />
Vergessen eine wichtige Rolle. So steigt das<br />
Risiko, an Demenz zu erkranken, wenn im Alter<br />
das Gehör nachlässt. Grund dafür sind unter<br />
anderem Störungen in der Signalübertragung im<br />
Gehirn. Besonders betroffen ist der Hippocampus,<br />
jene Region im Hirn, die als Pforte zum<br />
Gedächtnis bezeichnet wird. Ebenso können<br />
Hörprobleme zu Störungen in der Kommunikation<br />
mit anderen führen. Dann ziehen sich Betroffene<br />
immer stärker zurück und schotten sich ab.<br />
Deshalb ist es entscheidend, Menschen mit<br />
Hörbeeinträchtigung rechtzeitig zu behandeln. So<br />
kann der Verlust kognitiver Fähigkeiten gebremst<br />
und sozialer Isolation entgegengewirkt werden.<br />
Text: Christina Schildknecht<br />
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