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60 GESUNDHEIT & FITNESS<br />

© skitterphoto<br />

SEHENDEN<br />

AUGES INS<br />

LEBEN<br />

Kommt ein Kind auf die Welt, dann ist es mit Urreflexen wie<br />

dem Saug- oder Schreireflex und einigen schon sehr gut funktionierenden<br />

Sinnen ausgestattet. Das Sehen aber ist noch nicht<br />

ausgereift und wird sich erst in den nächsten Lebensjahren entwickeln.<br />

Damit das gut läuft, sind die Beobachtung des Kindes<br />

und regelmäßige Untersuchungen der Augen notwendig.<br />

Gutes Sehen ist essenziell für das Erlernen weiterer Funktionen,<br />

wie Laufen lernen und sich im Raum zurechtfinden. Kinder- und<br />

Augenärzte helfen, mögliche Sehdefizite aufzudecken.<br />

Text Sabine Schlicht (Augenoptik-Meisterin, Optik Schlicht)<br />

In den ersten Lebenstagen sieht ein<br />

Baby nur Schwarz und Weiß. Die<br />

Stelle des schärfsten Sehens im Auge<br />

ist noch nicht ausgebildet und somit<br />

ist das Farbensehen noch nicht<br />

entwickelt. Doch das Baby erkennt<br />

zumindest grobe Strukturen, denn<br />

jetzt sind erst mal zwei Dinge wichtig:<br />

die Quelle der Nahrung und das<br />

Gesicht der Mutter wahrzunehmen.<br />

Jetzt ist die sogenannte „U2“ fällig.<br />

Weit- und Kurzsichtigkeiten in der<br />

Familie sowie Augenerkrankungen<br />

werden abgefragt, denn diese können<br />

vererbt werden. Auffälligkeiten<br />

des Auges werden jetzt untersucht,<br />

das gleichmäßige Schließen der Augen,<br />

wie sehen die Pupillen aus? In<br />

der vierten bis fünften Lebenswoche<br />

wird die „U3“ vorgenommen.<br />

Sie klärt Augenreaktionen ab. Kann<br />

das Augenpaar horizontal bewegte<br />

Gegenstände verfolgen? Wie reagieren<br />

die Pupillen bei Lichtreizen? Der<br />

Lichteinfall ins Auge wird über das<br />

Pupillenspiel geregelt – ein Urreflex,<br />

der über das Stammhirn gesteuert<br />

wird. Das Pupillenspiel sollte bei beiden<br />

Augen gleichmäßig erfolgen. Bei<br />

diesem Test wird geprüft, ob die Verbindung<br />

vom Gehirn zu den Augen<br />

geknüpft ist.<br />

Ab dem dritten Lebensmonat sollte<br />

sich die Fähigkeit entwickelt haben,<br />

Gegenstände zu fixieren. Denn nun<br />

sind die „Foveas“ (sog. Stelle des<br />

schärfsten Sehens auf der Netzhaut)<br />

in beiden Augen entwickelt, das Kind<br />

beginnt zudem, farbig zu sehen. Ein<br />

vielleicht vor dieser Zeit beobachtetes<br />

Schielen eines Auges nach innen<br />

sollte nun nicht mehr erfolgen. Beobachten<br />

Sie Ihr Kind: Hält es den Kopf<br />

ständig schief, ist es sehr lichtempfindlich,<br />

und kneift es bei Sonnenoder<br />

grellem Licht ein Auge zu, dann<br />

könnte ein sogenannter „Strabismus“<br />

(Schielen) vorliegen, der unbedingt<br />

augenärztlich untersucht werden soll.

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