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THEMENMAGAZIN NR.102 HEILBRONN-FRANKEN

NR 102 | B2B Themenmagazin | Themen: SCHMITT GRUPPE • WIRTSCHAFTSREGION • GEWERBEGEBIETE • BAUWIRTSCHAFT • EMPLOYER BRANDING • BESTESEITEN.DE

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WIRTSCHAFTSREGION <strong>HEILBRONN</strong>-<strong>FRANKEN</strong><br />

SUEDLINK – WO DER STROM AUS DEM<br />

NORDEN IM SÜDEN ANKOMMT<br />

Foto: zentilia – depositphotos.com<br />

Die fortschreitende Energiewende macht es erforderlich,<br />

größere Strommengen durch Deutschland zu transportieren.<br />

Der steigende Anteil erneuerbarer Energien<br />

an der Stromerzeugung spielt dabei eine zentrale Rolle für die<br />

Netzentwicklung. Während die südlichen Bundesländer bei der<br />

Stromerzeugung Energiedefizite aufweisen, besteht in den nördlich<br />

gelegenen Bundesländern ein Erzeugungsüberschuss. Darum<br />

muss der mit Windkraftanlagen an Land und auf See erzeugte<br />

Strom in den Süden geleitet werden. Außerdem gilt es, ihn in das<br />

elektrische System zuverlässig zu integrieren und ihn mit der steigenden<br />

Stromnachfrage flexibel in Einklang zu bringen. Laut Statistischem<br />

Landesamt lag im Jahr 2018 der Bruttostromverbrauch<br />

in Baden-Württemberg bei 71,4 Terrawattstunden (Milliarden<br />

Kilowattstunden). Bis 2035 wird der Strombedarf in Baden-Württemberg<br />

voraussichtlich auf circa 78 Terrawattstunden steigen.<br />

Da die Kernkraftwerke abgeschaltet werden sollen, muss deren<br />

Anteil an der Stromerzeugung sukzessive durch regenerative<br />

Energien ersetzt werden.<br />

Dem Bau der Stromleitungen liegt ein ehrgeiziges Ziel Deutschlands<br />

zu Grunde. Bis 2050 sollen mindestens 80 Prozent der Stromversorgung<br />

aus erneuerbaren Energien stammen. Da erneuerbare<br />

JÄHRLICHER STROMVERBRAUCH IN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Jahr<br />

Millionen kWh<br />

1958 10.649<br />

Veränderung kWh<br />

gegenüber dem<br />

Vorjahr<br />

Prozentuale<br />

Veränderung<br />

seit 1958<br />

1968 25.617 14.968 140,6<br />

1978 44.467 18.850 317,6<br />

1988 59.528 15.061 459,0<br />

1998 69.304 9.776 550,8<br />

2008 81.351 12.047 663,9<br />

2018 71.402 -9.949 570,5<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />

Energien vor allem im Norden durch den Wind und im Süden durch<br />

Solarenergie entstehen, müssen die Stromnetze angepasst werden,<br />

damit diese Energien in Deutschland verteilt werden können. Das<br />

Ganze geschieht im Rahmen des Netzentwicklungsplans (NEP) der<br />

Bundesrepublik. Es werden zwei Verbindungen errichtet, die den<br />

Strom aus dem Norden in den Süden transportieren sollen.<br />

Eine dieser Verbindungen führt über ca. 700 km aus Brunsbüttel<br />

in Schleswig-Holstein in die Region Heilbronn-Franken bis<br />

nach Großgartach. In dem neben der Stadt Leingarten im Landkreis<br />

Heilbronn gelegenen Umspannwerk Großgartach endet das<br />

Südlink-Erdkabel, über das der von den Windkraftanlagen im<br />

Norden on- und offshore produzierte Strom in den Süden geleitet<br />

wird. Südlink bezeichnet die Korridore zum Bau von Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen,<br />

die im Rahmen des<br />

Netzentwicklungsplans der Bundesrepublik Deutschland errichtet<br />

werden. Sie sollen dazu dienen, die im Norden gewonnene Windenergie<br />

in die südlichen Regionen von Deutschland zu transportieren.<br />

Das Umspannwerk ist kaum zu übersehen, da dort neben<br />

dem Südlink auch Leitungen verlaufen, die für die Stromversorgung<br />

der Region Heilbronn-Franken bis zum Großraum Stuttgart<br />

verantwortlich sind.<br />

Die zweite Verbindung führt über ca. 550 km aus Wilster in<br />

Schleswig-Holstein bis ins bayerische Bergrheinfeld. Beide<br />

Strecken sind in unterschiedliche Abschnitte gegliedert. Das<br />

Erreichen des Ziels, den Strombedarf in Deutschland überwiegend<br />

durch erneuerbare Energien zu decken, erfordert aufwendige<br />

Maßnahmen, wie die Errichtung von Erdkabeln, die einmal<br />

beinahe durch die ganze Bundesrepublik verlaufen. Es bleibt<br />

spannend zu beobachten, wie der Netzentwicklungsplan in den<br />

nächsten Jahrzenten weiter umgesetzt wird.<br />

www.b2bbaden-wuerttemberg.de<br />

4 www.b2bhnf.de

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