Wege zum Welterbe - Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut
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Herauszuheben ist hierbei die in der Kirchengeschichte<br />
des Reichs bemerkenswerte<br />
<strong>und</strong> überaus folgenreiche Verlegung<br />
des Bistumssitzes von Zeitz nach Naumburg<br />
im Jahre 1028, die auf Genehmigung Kaiser<br />
Konrads II., aber unter maßgeblichem<br />
Einfl uss der ekkehardinischen Markgrafen<br />
von Meißen zust<strong>an</strong>de kam. Sie führte nicht<br />
nur zu einer dauerhaften Konkurrenz zwischen<br />
Zeitz <strong>und</strong> Naumburg, sondern auch<br />
zu einem zielgerichteten Ausbau Naumburgs.<br />
Herrschaftsl<strong>an</strong>dschaft Herrschaftsl<strong>an</strong>dschaft<br />
Bereits in der Verlegungsurk<strong>und</strong>e von 1028<br />
wird Naumburg als befestigter Ort bezeichnet.<br />
Die unmittelbar nach der Verlegung des<br />
Bischofssitzes nach Naumburg ziehenden<br />
Fernhändler legten den Gr<strong>und</strong>stein für die<br />
überregional bis weit in die Neuzeit hinein<br />
bedeutende Peter- <strong>und</strong> Pauls-Messe <strong>und</strong><br />
die pl<strong>an</strong>mäßige Anlage <strong>und</strong> Befestigung<br />
der Bürgerstadt.<br />
Paradebeispiel für den weiteren G<strong>an</strong>g der<br />
Entwicklung ist die Rolle der Naumburger Bischöfe,<br />
die bis <strong>zum</strong> Tode Bischof Engelhards<br />
(1242) wichtige Stützen des Kaisers waren,<br />
mit der Wahl des Wettiners Dietrich II. (1243)<br />
sich aber fort<strong>an</strong> des Reichsdienstes fast vollständig<br />
enthielten <strong>und</strong> ab 1259 weitgehend<br />
in Abhängigkeit der Markgrafen von Meißen<br />
gerieten. Die vom Naumburger Meister geschaffenen<br />
Stifterfi guren im Westchor des<br />
Naumburger Domes verdeutlichen in unerreichter<br />
<strong>und</strong> beispielloser Weise den Triumph<br />
der regionalen Adelsgewalt gegenüber dem<br />
Königtum.<br />
Im Kampf um befestigte herrschaftliche Positionen<br />
(Neuenburg, Eckartsburg, Rudelsburg,<br />
<strong>Saale</strong>ck, Schönburg), Marktorte (Naumburg:<br />
bischöfl iche Gründung; Freyburg: l<strong>an</strong>dgräfliche<br />
Gründung), herausgehobene Memorialorte<br />
(u.a. Benediktinerkloster Goseck,<br />
Benediktinerkloster St. Georg in Naumburg,<br />
Naumburger Dom) <strong>und</strong> Einfl usssphären versuchten<br />
die konkurrierenden Herrschaftsträger<br />
sich gegenseitig zu übertreffen.<br />
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<strong>Saale</strong>ck, Rudelsburg <strong>und</strong> Burg <strong>Saale</strong>ck