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Wege zum Welterbe - Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut

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Dorfkirchen<br />

Mitteldeutschl<strong>an</strong>d ist reich <strong>an</strong> rom<strong>an</strong>ischen<br />

Dorfkirchen, ebenso die L<strong>an</strong>dschaft<br />

zwischen Bad Kösen, Goseck,<br />

Freyburg <strong>und</strong> Naumburg. Obwohl mit<br />

einer Christi<strong>an</strong>isierung schon seit dem<br />

9. Jahrh<strong>und</strong>ert zu rechnen ist, sind noch<br />

keine Kirchengebäude vor etwa 1100<br />

bek<strong>an</strong>nt geworden. Das älteste ist derzeit<br />

die Kirche in Zscheiplitz (zwischen<br />

1085 <strong>und</strong> 1110 errichtet). Sie besitzt<br />

ein ähnlich qualitätsvolles Kleinquadermauerwerk<br />

wie die zeitgleich errichtete<br />

Neuenburg. Alle weiteren Kirchen stammen<br />

wahrscheinlich aus der zweiten<br />

Hälfte des 12. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> d<strong>an</strong>ach.<br />

Zscheiplitz ist außerdem der älteste Vertreter der<br />

so gen<strong>an</strong>nten Chorturmkirchen aus rom<strong>an</strong>ischer<br />

Zeit; aus der Gotik stammen die in Flemmingen<br />

<strong>und</strong> Almrich. Eindrucksvoll sind die steinernen<br />

Apsiden in Flemmingen, Plößnitz <strong>und</strong> Zscheiplitz,<br />

die Westtürme in Burg- <strong>und</strong> Kirchscheidungen.<br />

Ohne Apsis, aber mit Chorturm, kam<br />

Weischütz aus.<br />

Sehr viele Kirchen tragen auf ihrem Mauerwerk<br />

eine für die Rom<strong>an</strong>ik typische Oberfl ächenbeh<strong>an</strong>dlung<br />

mit so gen<strong>an</strong>nten Fugenritzungen.<br />

Diese bezeugen nicht nur eine hochmittelalterliche<br />

h<strong>an</strong>dwerkliche Technik, sondern gleichermaßen<br />

den ursprünglichen, teilweise über 800<br />

Jahre alten Fugenmörtel.<br />

M<strong>an</strong>ches kleine Detail kündet vom liturgischen<br />

Leben in den Kirchen, etwa W<strong>an</strong>dnischen, später<br />

Sakramentsnischen, die Altartische mit ihren<br />

vier Weihekreuzen <strong>und</strong> dem<br />

Aufbewahrungsort für<br />

Reliquien, die Glocken.Kunstgeschichtlich<br />

hoch<br />

bedeutsam sind<br />

die Malereien<br />

in der Apsis von<br />

Flemmingen.<br />

Auffällig sind<br />

auch die sek<strong>und</strong>är in Großwilsdorf verbauten<br />

rom<strong>an</strong>ischen Grabsteine.<br />

Über die Bauherren der meisten Kirchen wissen<br />

wir nicht Bescheid. Doch in Meyhen steht die<br />

Kirche in unmittelbarer baulicher Verbindung mit<br />

einem Wohnturm des Dorfkirchenherren.<br />

In gotischer Zeit wurden die Chöre in Pödelist<br />

<strong>und</strong> Schellsitz neu in Polygonform errichtet.<br />

Häufi g lassen sich die rom<strong>an</strong>ischen Ursprungsbauten<br />

noch in nachmittelalterlich überformten<br />

Kirchen nachweisen: Boblas, Dorndorf, <strong>Saale</strong>ck.<br />

Bemerkenswerte Ausstattungsreste aus allen<br />

nachfolgenden Zeiten verdienen gleichermaßen<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Dorfkirchen Dorfkirchen<br />

Seite 44 Seite 45<br />

Weischütz, Dorfkirche<br />

Naumburg, OT Flemmingen, Fresko<br />

Pödelist, Dorfkirche<br />

Kirchscheidungen, Dorfkirche

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