Wege zum Welterbe - Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut
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Memleben, Gr<strong>und</strong>riss der Monumentalkirche, 10. Jh<br />
Die Missionsbestrebungen der ostfränkischen<br />
Herrscher führten darüber hinaus zu großfl<br />
ächigen Besitzschenkungen <strong>an</strong> die osthessischen<br />
Reichsklöster Hersfeld <strong>und</strong> Fulda.<br />
Mit dem Niederg<strong>an</strong>g der karolingischen Dynastie<br />
<strong>und</strong> dem Emporstreben der ostsächsischen<br />
Herrschaftsl<strong>an</strong>dschaft Herrschaftsl<strong>an</strong>dschaft<br />
Liudolfi nger zur Königswürde<br />
im ausgehenden 9.<br />
<strong>und</strong> beginnenden 10. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
wurde auch das<br />
L<strong>an</strong>d <strong>an</strong> <strong>Saale</strong> <strong>und</strong> <strong>Unstrut</strong><br />
zu einer der zentralen Königsl<strong>an</strong>dschaften<br />
im Reich.<br />
Dies f<strong>an</strong>d nicht nur Ausdruck<br />
in Königsaufenthalten<br />
<strong>und</strong> in der Gründung<br />
des Benediktinerklosters<br />
Memleben am Sterbeort<br />
Heinrichs I. <strong>und</strong> Ottos des<br />
Großen, sondern vor allem<br />
auch in der Neustrukturierung<br />
der kirchlichen<br />
Topographie unter Kaiser<br />
Otto I.<br />
Mit der Gründung des<br />
Erzbistums Magdeburg<br />
<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Etablierung der<br />
Bistumssitze in Merseburg <strong>und</strong> Zeitz im Jahr<br />
968 wurde nun auch damit begonnen, die<br />
Gebiete östlich der <strong>Saale</strong>grenze kirchlich <strong>und</strong><br />
herrschaftspolitisch stärker zu durchdringen.<br />
Damit einher ging die Stärkung<br />
einer herausgehobenen Adelsschicht,<br />
die im königlichen<br />
Auftrag die Grenzverteidigung<br />
<strong>und</strong> Verwaltung des Königsgutes<br />
als Mark- bzw. Pfalzgrafen<br />
abzusichern hatten. Die<br />
Häufung von Befehlsgewalt<br />
<strong>und</strong> herrschaftlichen Befugnissen<br />
in den Händen einzelner<br />
Familien zeigte beim Tode<br />
Kaiser Ottos III. (1002) bereits<br />
ein bemerkenswertes Resultat:<br />
der am Zusammenfl uss von<br />
<strong>Saale</strong> <strong>und</strong> <strong>Unstrut</strong> reich begüterte<br />
Markgraf Ekkehard I.<br />
von Meißen griff – wenn auch<br />
vergeblich – nach der höchsten<br />
Staatsgewalt. Die hier schlaglichtartig<br />
sichtbar werdende<br />
zunehmende Stärke regionaler<br />
Adelsgewalten wie der Ekkehardiner,<br />
der Pfalzgrafen von<br />
Sachsen (Goseck) <strong>und</strong> später<br />
der wettinischen Markgrafen<br />
von Meißen <strong>und</strong> der ludowingischen L<strong>an</strong>dgrafen<br />
von Thüringen (Neuenburg, Eckartsburg,<br />
Freyburg, Zscheiplitz ) wird in der Fol-<br />
Goseck, Schloss <strong>und</strong> Klosterkirche<br />
ge symptomatisch für das Gebiet, während<br />
im selben Zug die Bedeutung des Königtums<br />
bis zur Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts Stück für<br />
Stück zurückging.<br />
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Freyburg, Schloss Neuenburg