Wege zum Welterbe - Förderverein Welterbe an Saale und Unstrut
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Stadt- <strong>und</strong> Dorf<strong>an</strong>lagen<br />
Größe <strong>und</strong> Erstreckung, die Abfolge von Plätzen,<br />
Straßen <strong>und</strong> Gassen in Verbindung mit<br />
prägenden öffentlichen <strong>und</strong> privaten Bauten,<br />
lassen Naumburg, Freyburg <strong>und</strong> Laucha als<br />
Stadt<strong>an</strong>lagen auf mittelalterlichen Gr<strong>und</strong>lagen<br />
erkennen.<br />
Unter Nutzung älterer Siedlungplätze bildeten<br />
sich in Naumburg um Burg, Dom <strong>und</strong> die Klöster<br />
St. Moritz <strong>und</strong> St. Georg seit dem 11. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
mittelalterliche Siedlungsschichten,<br />
die unter maßgeblichem Einfl uss des Bischofs<br />
im 12. <strong>und</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>ert zu der heute vorh<strong>an</strong>denen<br />
städtebaulichen Figur entwickelt<br />
wurden. Bis um 1300 entst<strong>an</strong>d r<strong>und</strong> um den<br />
Naumburger Dom die offene Bebauung der<br />
Freiheit mit Domherrenhäusern. Die im Gr<strong>und</strong>-<br />
Stadt- <strong>und</strong> Dorf<strong>an</strong>lagen Stadt- <strong>und</strong> Dorf<strong>an</strong>lagen<br />
riss quadratische Bürgerstadt führt fünf dicht<br />
bebaute Hauptstraßen mit nebengeordneten<br />
Gassen auf den mittigen Markt. Stadtpfarrkiche<br />
<strong>und</strong> Rathaus weisen auf die erstarkte Bürgerschaft,<br />
die den Naumburger Stadtgr<strong>und</strong>riss<br />
bis um 1400 ausformuliert.<br />
Zwischen der älteren Kirchtorvorstadt <strong>und</strong> dem<br />
Dorf Eckstädt entsteht im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert als<br />
l<strong>an</strong>dgräfl iche Neugründung die Stadt Freyburg.<br />
Auf <strong>an</strong>nähernd rechteckigem Gr<strong>und</strong>riss zeigt<br />
sich heute ein unregelmäßig rechtwinkliges<br />
Straßennetz, das den Markt ausspart. Deutlich<br />
auf den <strong>Unstrut</strong>überg<strong>an</strong>g ausgerichtet, zeigt<br />
sich die Stadt<strong>an</strong>lage als Best<strong>an</strong>dteil eines frühen<br />
Streckenabschnitts der via regia. Gleichzeitig<br />
stellt sie sich als Siedlung unterhalb der macht-<br />
Naumburg, Stadtpl<strong>an</strong> von 1827<br />
Naumburg, OT Flemmingen<br />
vollen Neuenburg als Brückenkopfsiedlung der<br />
L<strong>an</strong>dgrafschaft Thüringen dar.<br />
Seit dem beginnenden 13. Jahrh<strong>und</strong>ert formt<br />
Naumburg, OT Großwilsdorf<br />
sich in Laucha ein rechteckiger Stadtgr<strong>und</strong>riss,<br />
mit rechtwinkligem Straßennetz <strong>und</strong> einer<br />
mark<strong>an</strong>ten Hauptstraße, die sich um Stadtpfarrkirche<br />
<strong>und</strong> Rathaus <strong>zum</strong> Markt<br />
weitet. Die späte Verleihung des<br />
Stadtrechtes (1409) in Verbindung<br />
mit kleinteiliger Anlage <strong>und</strong> Bebauung,<br />
lassen Laucha als Kleinstadt <strong>an</strong><br />
der Peripherie erkennen.<br />
Laucha, Freyburg <strong>und</strong> Naumburg<br />
sind von ländlichen Siedlungsformen<br />
gefasst. Auf den einst bewaldeten<br />
Höhen zeigen sich mittelalterliche<br />
Rodungsdörfer. Slawische Siedlungen<br />
haben sich in Form mark<strong>an</strong>ter R<strong>und</strong>linge<br />
(Großwilsdorf) oder als Sackgassendörfer<br />
(Weischütz) bewahren<br />
können. Flemmingen stellt sich demgegenüber<br />
als durch fl ämische Kolonisten<br />
geschaffene Dorf<strong>an</strong>lage entl<strong>an</strong>g<br />
einer mittigen Straße dar. Nicht<br />
zuletzt geben zahlreiche Wüstungen<br />
über die Besiedlung <strong>an</strong> <strong>Saale</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unstrut</strong> im Mittelalter aufschlussreich<br />
Auskunft. Die Werksiedlung des 13.<br />
bis 15. Jahrh<strong>und</strong>erts am Vorwerk Rödel<br />
diente dabei der Bearbeitung des<br />
im nahe gelegenen Steinbruch abgebauten<br />
Baumaterials für den Naumburg<br />
Dom <strong>und</strong> St. Wenzel.<br />
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Laucha, Altstadt