22.04.2021 Aufrufe

Kreuzfahrt Kapstadt - Genua 2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Ausflug in das Landesinnere offenbarte erst die<br />

Schönheit der Insel. Der Naturpark Bandama war<br />

unser Ziel. Viele Gran Canaria Urlauber kennen nur den<br />

Strand und die Poolbar und wissen nicht, was ihnen<br />

entgeht. Unzählige Vulkankrater säumen den Weg zur<br />

höchsten Erhebung der Insel. Mit dem Blick auf Las<br />

Palmas wird man für das mühsame Lenken durch die<br />

vielen Serpentinen belohnt.<br />

Die vulkanische Tätigkeit, die zur Entstehung der<br />

fruchtbaren Landschaft im Inneren der Insel führte, erlosch<br />

vor 120.000 Jahren. Seismologische Bewegungen<br />

sind aber bis heute in Form von geringfügigen Beben<br />

aus großer Tiefe zu spüren.<br />

Die Geschichte der Kanaren beginnt mit deren Entstehung<br />

durch unterseeischen Vulkanismus, der insgesamt<br />

über 36 Millionen Jahre andauerte. Dieser<br />

Zeitraum kann anhand der unterschiedlichen Gesteinsschichten<br />

nachgewiesen werden. Die Inseln sind<br />

durch die Vulkantätigkeit aus dem Meer gewachsen.<br />

Die älteste der Inseln, die vor 22 Millionen Jahren entstanden<br />

ist, zeigt sich mit Fuerteventura, gefolgt von<br />

Lanzarote, Gran Canaria, La Gomera und Teneriffa. La<br />

Palma und El Hierro sind die jüngsten Inseln. Dabei lag<br />

die Zeitspanne zwischen der Entstehung der verschiedenen<br />

Inseln immer Millionen Jahre auseinander.<br />

Bevor die Kanarischen Inseln überhaupt entdeckt waren,<br />

haben sie zu Legenden in der Antike geführt. Sie<br />

waren unbekanntes und sagenumwobenes Land, das<br />

vor der afrikanischen Küste lag und boten die ideale<br />

Grundlage für interessante Orte der griechischen Götterabenteuer.<br />

Auch das versunkene Atlantis wurde mit<br />

den Kanaren gleichgesetzt. Erste Annäherungen an<br />

die Geschichte der kanarischen Inseln finden sich mit<br />

historischen Aufzeichnungen der karthagischen und<br />

griechischen Seefahrer und Geographen in der Zeit<br />

des 5. Jahrhunderts v. Chr.<br />

Als Ureinwohner der Kanaren gelten die Guanchen.<br />

Vereinzelte Zuwanderungen wurden schon etwa 3.000<br />

v. Chr. nachgewiesen. Ein deutlicherer Zustrom der<br />

Menschen mit berberischer Abstammung aus Nordafrika<br />

erfolgte ab 500 v. Chr. auf die Inseln. Die damalige<br />

Lebensart wird, aufgrund der archäologischen Fundstücke,<br />

mit denen der Steinzeitmenschen verglichen.<br />

Bis in das 15. Jahrhundert hinein führten die Altkanarier<br />

ein beschauliches und weitestgehend friedvolles<br />

Leben, die Zahl der Guanchen auf den Kanaren lag zu<br />

dieser Zeit bei etwa 60.000. Dies änderte sich, als die<br />

Spanier von den Inseln Besitz ergriffen und die Ureinwohner<br />

sukzessive ausrotteten.<br />

30<br />

Auch im Gemeindegebiet von Santa Lucia gab es<br />

schon vor der spanischen Eroberung einige Siedlungen<br />

der Ureinwohner. Die letzten Einheimischen<br />

zogen sich vor den spanischen Truppen in ein Gebiet,<br />

südöstlich der Insel zurück. In der so genannten Festung<br />

von Ansite, einem Felsen der auf fast allen Seiten<br />

senkrecht einige Hundert Meter herausragt verteidigten<br />

sich die letzten Übriggebliebenen. Diese wurden<br />

aber von den spanischen Truppen ausgehungert und<br />

mussten sich schlussendlich ergeben. Die Anführer<br />

stürzten sich, der Sage nach, von den Felsen um nicht<br />

in die Hände der Spanier zu fallen.<br />

Nach der Eroberung wurde das Land verteilt und man<br />

ging daran das Land zu bebauen. Als erstes, wie überall<br />

auf Gran Canaria, wurde in den Ebenen Zuckerrohr<br />

angebaut. Die Zuckerindustrie brachte bis Ende des<br />

16. Jahrhunderts Reichtum ins Gebiet.<br />

Santa Lucia wurde 1815 gegründet. Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts wurden hier in großen Stil Tomaten gezüchtet.<br />

Das ging so weit, dass praktisch auf alle Flächen<br />

angebaut wurde und die Gegend zum wichtigsten<br />

Tomatenanbaugebiet auf Gran Canaria wurde.<br />

Die Iglesia de Santa Lucia wurde 1905 gebaut<br />

und mit ihrer<br />

imposanten Kuppel<br />

ähnelt die Kirche einer Moschee.<br />

Erst beim Anblick<br />

der Fassade und<br />

im Innenraum kann man die<br />

Glaubens- richtung richtig<br />

zuordnen.<br />

Die neu gestalteten Kirchenfenster zeigen Szenen aus<br />

der Zeit der spanischen Eroberung.<br />

D<br />

ie Skulptur „Großmutter mit Enkelin“ vor der Kirche<br />

wurde 2011 vom kanarischen Bildhauer Victor<br />

Navarro Guedes geschaffen. Mit dieser Skulptur ehrt<br />

die Stadtgemeinde Santa Lucia die Großmütter, Erzählerinnen<br />

der Weisheiten und Geschichten, sowie<br />

Mittelpunkt der Familien.<br />

(Freie Übersetzung der Gedenktafel)<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!