WIRTSCHAFT+MARKT Frühjahr/Sommer 2021
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
74
WIRTSCHAFT+MARKT
Geforscht wird auch zu Ladesystemen für
die Elektromobilität und zur Ferndiagnose
von Batteriezustand und Akkulebensdauer
von Fahrzeugbatterien. Das Fraunhofer IVI
baut dabei auch auf die Kompetenzen seiner
Partner an der TU Dresden, der Bergakademie
Freiberg und der TH Ingolstadt. Aber auch
ganz außergewöhnliche Ideen entstehen am
Fraunhofer IVI. So wie das schwimmende
Selbstversorger-Haus autartec, eine Innovation
auf dem Gebiet der autarken Versorgungssysteme,
mit der die Attraktivität und
Lebensqualität in ländlichen Regionen wie dem
Lausitzer Seenland gesteigert werden soll.
Ein weiterer Bereich sind seit 2003 Lösungen
für die innere Sicherheit mit dem
Schwerpunkt Führungs- und Kommunikationssysteme.
Partner und Anwender dieser
Entwicklungen sind Entscheidungsträger und
Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr, des
Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes.
In Chemnitz, Dresden und Zittau forschen 600
Mitarbeitende des Fraunhofer-Instituts für
Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU
an Bauteilen, Verfahren und Prozessen sowie
zu den dazugehörigen komplexen Maschinensystemen.
31
FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR
WERKZEUGMASCHINEN UND
UMFORMTECHNIK IWU
CHEMNITZ
FORSCHUNGSFELDER :
MASCHINENSYSTEME,
BAUTEILE, VERFAHREN UND
PROZESSE
Im Fokus stehen die ressourceneffiziente
Produktion, Leichtbaustrukturen und die Verarbeitung
neuer Werkstoffe. Ein besonderes
Am Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie wird zu Rohstoffen und Recycling geforscht.
Highlight ist die „E³-Forschungsfabrik Ressourceneffiziente
Produktion“ – hier wird die
Fabrik der Zukunft geplant. Davon profitieren
beispielsweise Fahrzeughersteller, Anlagen-
und Maschinenbauer und die Medizintechnik.
In den für Sachsen wichtigen Innovationsclustern
„HZwo – Antrieb für Sachsen“ und „HZwo
CONNECT“ arbeitet das Fraunhofer IWU mit
der TU Chemnitz an dem Strukturwandel
im Automobilland Sachsen. Dazu gehört die
Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie.
Auch an der Umwandlung des Kraftwerksstandorts
Boxberg zu einem Zentrum für
carbonfaserverstärkte Leichtbaustrukturen
wirken die Chemnitzer mit.
32
HELMHOLTZ-INSTITUT
FREIBERG FÜR RESSOURCEN-
TECHNOLOGIE (HIF)
FREIBERG
FORSCHUNGSFELDER :
ROHSTOFFE, RECYCLING
Dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie
(HIF), eine Außenstelle
des Helmholtz-Instituts Dresden-Rossendorf,
kommt eine besondere Forschungsaufgabe
zu. Es wurde von der Bundesregierung
im Rahmen der Rohstoffstrategie im Jahr
2011 gegründet und kooperiert eng mit der
Bergakademie Freiberg, die einen bedeutenden
Ruf als Ressourcenuniversität genießt.
Am HIF sollen Wege gefunden werden, um
mineralische und metallhaltige Rohstoffe effizienter
bereitzustellen und umweltfreundlich
zu recyceln.
Das Freiberger Institut hat sich zum Ziel
gesetzt, einen bedeutenden Beitrag zur
nationalen Rohstoffversorgung zu leisten. Im
Mittelpunkt stehen Hochtechnologiemetalle
wie Gallium, Indium, Germanium und Seltene
Erden. Sie bilden die Grundlage für wirtschaftliche
Zukunftsthemen wie erneuerbare
Energien oder Elektromobilität. Aktuell sind
etwa 140 Mitarbeiter/innen am HIF beschäftigt.
Bis 2029 soll der Forschungscampus in
der Silberstadt Freiberg auf 350 Beschäftigte
wachsen. Zum Ausbau gehört beispielsweise
der Neubau eines Metallurgie-Technikums.1992
wurde das Helmholtz-Zentrum
Dresden-Rossendorf gegründet, seit 2011
ist es Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft.
Neben Dresden arbeitet das HZDR
auch an den sächsischen Standorten in
Görlitz, Freiberg und Leipzig. Mit rund 1 400
Mitarbeiter/innen und einem jährlichen Etat
von etwa 157 Millionen Euro zählt das HZDR
zu den größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen
in Ostdeutschland.
Foto: HZDR / Frank Schinski
W+M – FRÜHJAHR/SOMMER 2021