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EM 2020 2021<br />

// DASDEUTSCHE TEAMQUARTIER<br />

#10<br />

DERGEISTVON<br />

HERZOGENAURACH<br />

Das EM-Quartier des DFB-Teams in Süddeutschland ähnelt vomAufbau dem legendären<br />

Campo Bahia. Wie2014soll sich ein spezieller Turniergeistentwickeln.<br />

Es ist nicht das Campo<br />

Bahia in Brasilien mit<br />

seinem Traumstrand<br />

und dem südamerikanischen<br />

Flair, aber auch in Herzogenaurach<br />

werden sich die<br />

DFB-Profis wohlfühlen. Nach<br />

dem Vorbereitungstrainingslager<br />

in Seefeld in Tirol (Österreich)<br />

hat die Nationalmannschaft<br />

direkt ihre Zimmer im<br />

Home Ground, einem neu geschaffenen<br />

Areal auf dem Adidas-Gelände,<br />

bezogen. Dort<br />

werden die Nationalspieler,<br />

wegen Corona weitestgehend<br />

abgeschottet, die Zeit während<br />

der EM verbringen. Und hier<br />

soll ein Turniergeist entstehen<br />

wie der,der das Team durch die<br />

WM 2014 getragen hat.<br />

„Es war nicht einfach, etwas<br />

zu finden, das top passt“,<br />

erklärte DFB-Direktor Oliver<br />

Bierhoff. „Der Home Ground ist<br />

super. Die Abläufe und Wege<br />

sind top. Wir haben alle Möglichkeiten<br />

– was wichtig ist,<br />

damit Atmosphäre entsteht. Es<br />

ist wichtig, dass man sich wohlfühlen<br />

kann. Wir hoffen, dass<br />

hier der Spirit für das Turnier<br />

aufgebaut wird. Die Energie<br />

muss aus der Mannschaft kommen.“<br />

Je vier Spieler wohnen in<br />

einer sogenannten Unit zusammen,<br />

jeder hat ein eigenes Zimmer<br />

als Rückzugsort. Insgesamt<br />

gibt es 15 Wohneinheiten sowie<br />

drei Bungalows auf dem Gelände.<br />

Viele Bäume sollen für eine<br />

entspannte Atmosphäre sorgen.<br />

In der Mitte des Areals gibt es<br />

einen „Marktplatz“, an dem<br />

sich ein Pool befindet, sowie<br />

die Möglichkeit, gemeinsam<br />

die EM-Spiele zu schauen. Die<br />

Mannschaft wird im Adi-Dassler-Stadion<br />

auf dem Gelände<br />

trainieren. Der gesamte Aufbau<br />

ähnelt stark dem Campo Bahia.<br />

„Hier werden wir daran arbeiten,<br />

so gut es geht vorbereitet<br />

zu sein, sodass wir die gegne-<br />

Am Marktplatz lockt der Pool: Der<br />

Home Ground auf dem Adidas-Gelände<br />

vonoben und aus der Wald-Perspektive.<br />

Fotos: DFB (3)<br />

4<br />

Spieler<br />

wohnen<br />

gemeinsam in<br />

einer sogenannten<br />

Unit.<br />

Insgesamt gibt<br />

es 15 Wohneinheiten.<br />

rischen Mannschaften schlagen<br />

werden“, sagte DFB-Kapitän<br />

Manuel Neuer auf seinem Instagram-Kanal<br />

bei einer Besichtigung<br />

des Camps im Vorfeld<br />

der EM.<br />

Logistisch ist der EM-Standort<br />

günstig gelegen für die europäische<br />

EM: Die Fahrtzeit<br />

nach München, wo das DFB-<br />

Team seine drei Vorrundenspiele<br />

bestreitet, beträgt rund<br />

zwei Stunden. Zum Flughafen<br />

nach Nürnberg dauert es rund<br />

eine halbe Stunde.<br />

Eigentlich sollte der Komplex<br />

schon im vergangenen Jahr eröffnet<br />

werden, der Start wurde<br />

wegen Corona verschoben, sodass<br />

die Nationalmannschaft<br />

der erste Gast im Home Ground<br />

ist. „Ich freue mich unheimlich.<br />

Das ganze Adidas-Team ist<br />

enorm froh, dass wir die ‚Adler‘<br />

zu Gast haben. Der Campus ist<br />

bisher nicht in Betrieb genommen<br />

worden. Wir wollten, dass<br />

die Mannschaft der erste Gast<br />

ist“, sagte der Adidas-Vorstandsvorsitzende<br />

Kasper Rorsted.<br />

Bierhoff hofft, dass dort die<br />

Basis für einen historischen Erfolg<br />

gelegt wird.<br />

Ein guter Standort bedeutet<br />

nicht gleichzeitig ein gutes<br />

Turnier. Aber es ist ein Baustein.<br />

Das letzte DFB-Quartier<br />

war wie das Turnier ein Desaster.<br />

Bei der WM in Russland<br />

vor drei Jahren checkte die Nationalmannschaft<br />

in Watutinki<br />

ein. Angeblich haben sich die<br />

Spieler über kaltes Wasser in<br />

den Duschen beklagt, Bundestrainer<br />

Joachim Löw attestierte<br />

der Unterkunft den „Charme<br />

einer Sportschule“. Die Fotos,<br />

wie Löw bei der Zwischenstation<br />

in Sotschi an einer Laterne<br />

lehnend mit dem Schwarzen<br />

Meer im Hintergrund posierte,<br />

gingen um die Welt.<br />

Strand und Meer gibt es in<br />

Herzogenaurach nicht, aber<br />

vielleicht entsteht dennoch der<br />

richtige Geist für das Turnier –<br />

wie damals im Campo Bahia.

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