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EM 2020 2021<br />

// DIE CORONA-EM<br />

#60<br />

EINE EM IM<br />

ZEICHENVON CORONA<br />

Damit das Kontinentalturnier über die Bühne gebrachtwerden kann, stehenOrganisatorenund<br />

Aktivevor besonderen Herausforderungen. Und doch machtnicht zuletzt die Rückkehr der Fans Hoffnung.<br />

Es wird alles anders bei<br />

dieser Europameisterschaft:<br />

Der Titel für die<br />

beste Mannschaft des<br />

Kontinents wird zumersten Mal<br />

nicht nur in einem oder zwei<br />

Ländern ausgetragen, sondern<br />

europaweit. In einer weltweiten<br />

Pandemie kein einfaches<br />

Unterfangen – schon deshalb<br />

ist alles anders.Die EM stehtim<br />

Zeichen von Corona.<br />

„Es wird die erste Veranstaltung<br />

von weltweiter Dimension<br />

sein, die seit Ausbruch der<br />

Pandemie durchgeführt wird<br />

– die perfekte Gelegenheit,<br />

der Welt zu zeigen, dass Europa<br />

anpassungsfähig ist“, sagte<br />

Uefa-Präsident Aleksander Ceferin<br />

zuletzt. Die erzwungene<br />

Verlegung um ein Jahr hatte<br />

den europäischen Fußballverband<br />

vor massive Herausforderungen<br />

gestellt, organisatorisch<br />

wie finanziell. Ceferin sprach<br />

von einem Verlust in Höhe von<br />

„Hunderten Millionen Euro“.<br />

Jetzt soll das Turnier trotz<br />

Pandemie durchgeführt werden.<br />

Vor dem Start der EM hat<br />

die Uefa deshalb vorsorglich<br />

Anpassungen am Reglement<br />

vorgenommen, um eine „reibungslose<br />

und ununterbrochene<br />

Durchführung“ des Turniers<br />

zu gewährleisten. So heißt es in<br />

dem Schreiben, das an die Mitgliedsverbände<br />

ging.<br />

Jedes Team konnte für die<br />

EM 26 Spieler statt der sonst<br />

üblichen23Spieler nominieren.<br />

Die Kadererweiterung sei eine<br />

„vernünftige Entscheidung“,<br />

wie Bundestrainer Joachim Löw<br />

bei der Bekanntgabe seines<br />

Teams sagte. „Wir habenimmer<br />

wieder erlebt, dass Spieler aufgrund<br />

einer Covid-Erkrankung<br />

kurzfristig ausgefallen sind.“<br />

Dennoch dürfen am Ende nur<br />

23 Spieler auf dem Spielberichtsbogen<br />

für die jeweilige<br />

Partie gemeldet werden. „Drei<br />

Spieler werden also immer auf<br />

der Tribüne sitzen“, soLöw.<br />

Die Vergrößerung der Mannschaftensoll<br />

im Verlauf des Turniers<br />

verhindern, dass einem<br />

Verband durch einen möglichen<br />

positiven Corona-Fall<br />

und der dadurch „von der zu-<br />

Strikte Corona-Regeln: Im Trainingslager in Seefeld tragen MarcelHalstenberg(hinten) und Jonas Hofmann auf dem Wegzuden Übungseinheiten<br />

Maske.<br />

Foto:IMAGO/Revierfoto<br />

26<br />

statt sonst<br />

23 Spieler<br />

durfte jede Nation<br />

wegen der<br />

Corona-Pandemie<br />

für<br />

dieses Turnier<br />

nominieren.<br />

ständigen Behörde angeordneten<br />

Quarantänemaßnahme“ zu<br />

wenig Spieler zur Verfügung<br />

stehen, schreibt die Uefa. Aber<br />

wie viele Spieler sind zu wenig?<br />

Auch das ist klar geregelt.<br />

Unter Punkt 3heißt es: „Sollten<br />

sich mehrere Spieler einer<br />

Mannschaft aufgrund einer<br />

Entscheidung der zuständigen<br />

Behörde in Quarantäne oder<br />

Isolation begeben müssen,<br />

wird die Begegnung wie geplant<br />

und unabhängig anderslautender<br />

Bestimmungen des<br />

Wettbewerbsreglements ausgetragen,<br />

solange 13Spieler zur<br />

Verfügung stehen.“ Sollte ein<br />

Verband nicht 13 Spieler stellen<br />

können, kann die Uefa das<br />

Spiel innerhalb von 48 Stunden<br />

neu ansetzen oder auch in eine<br />

andere Stadt verlegen. Ist das<br />

nicht möglich, wird gegen das<br />

Team, „das dafür verantwortlich<br />

ist, dassdas Spielnicht ausgetragen<br />

werden kann“, eine<br />

Wertung von 0:3 vorgenommen.<br />

Um Infektionen vorzubeugen,<br />

stellte auch der DFB seinen<br />

Plan um: Statt wie sonst<br />

üblich nach dem Vorbereitungstrainingslager,<br />

das in<br />

Seefeld (Österreich) stattfand,<br />

vor dem Turnierstart noch ein<br />

paar Tage zuHause bei der Familie<br />

zu verbringen, checkte<br />

die Löw-Truppe direkt im Anschluss<br />

an das Trainingscamp<br />

in ihrem EM-Standort in Herzogenaurach<br />

ein. UmKontakte zu<br />

minimieren und in der Blase zu<br />

bleiben. Eine Impfung des kompletten<br />

Teams hatte DFB-Direktor<br />

Oliver Bierhoff im Vorfeld<br />

des Turniers ausgeschlossen,<br />

im Gegensatz zu Italien, Polen<br />

oder Belgien, deren Teams<br />

durchgeimpft wurden.<br />

Für die Europameisterschaft<br />

hat die Uefa auch an den<br />

Standorten geschraubt –nachdem<br />

Ceferin imMärz bekannt<br />

gab, dass Spiele nur in jenen<br />

Städten stattfinden werden, in<br />

denen trotz Corona Zuschauerinnen<br />

und Zuschauer ins Stadion<br />

dürfen. „Die Option, dass<br />

irgendein Spiel der EM ohne<br />

Fans ausgetragen wird, ist vom<br />

Tisch“, sagte er. Das irische<br />

Dublin und das spanische Bilbao<br />

konnten das nicht gewährleisten<br />

und wurden als Austragungsorte<br />

gestrichen. Die für<br />

Dublin geplanten Spiele wurden<br />

an London und Sankt Petersburg<br />

weitergegeben. Statt<br />

Bilbao ist jetzt Sevilla dabei.<br />

AuchMünchen, wo die deutsche<br />

Nationalelf ihre drei Vorrundenspiele<br />

bestreitet, musste<br />

lange zittern. Jetzt sollen<br />

Spiele mit mindestens 14 000<br />

Zuschauern und Zuschauerinnen<br />

steigen – je nach Infektionslage.<br />

Wie viele Fans<br />

dann wirklich in die Allianz-

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