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TITELTHEMA 15<br />

Armin Laschet<br />

„Wir müssen uns nicht nur hinterher in die Augen<br />

schauen, sondern gemeinsam kämpfen.“ Markus Söder<br />

hat verloren. Armin Laschet ist Kanzlerkandidat der Union.<br />

Geht es nach ihm, wird er im September Chef der<br />

Bundesregierung, wie er vorher Ministerpräsident von<br />

Nordrhein-Westfalen und CDU-Parteivorsitzender geworden<br />

ist. Einfach stehenbleiben, wenn es hart wird.<br />

„Seine große Stärke sind die vielen Ideen, die er tagtäglich<br />

hat, doch mangelt es ihm gelegentlich an Durchsetzung“,<br />

heißt es in seinem Horoskop. Ein Beispiel<br />

gibt der Spitzenkandidat gleich mit dem Brücken-Lockdown,<br />

schnell in die TV-Kamera geworfen, doch von<br />

der Kanzlerin gestoppt. Typisch für den Wassermann-<br />

Geborenen, doch er steht auch für Offenheit. „Transparenz“<br />

möchte der 60-Jährige, „Lebendigkeit in der<br />

Demokratie“, den „Dialog“. „Das Leben der Menschen<br />

konkret verbessern!“ – „Nicht nur reden, sondern zuhören<br />

– entscheiden und handeln.“ Dies seien die drei<br />

Leitlinien, die ihn prägen, sagt der Ex-Jurastudent, der<br />

von seiner Geburt bis heute in Aachen lebt, sein braunes<br />

Reihenhaus nicht tauschen möchte und Bodenständigkeit<br />

als Image verkauft.<br />

„Die Zukunft der Menschen gestalten“ will der ehemalige<br />

Integrations- und Familienminister von NRW. Seine<br />

Erfahrungen in diesen zentralen Fragen könnten helfen.<br />

Denn die Nach-Pandemiezeiten werden die alten Fragen<br />

wieder auf die Tagesordnung setzen: Fachkräftemangel,<br />

Integration der Migranten, Frauenförderung und<br />

das Klima. Hier hält sich Laschet als Ministerpräsent des<br />

größten Bundeslandes mit Kohlebau-Problemen bisher<br />

im Hintergrund. Oder wenn es um Skandale geht: Als<br />

beim Fleischverarbeiter Tönnies Corona ausbrach, deckte<br />

der breite Rücken seines Arbeits- und Gesundheitsministers<br />

Karl-Josef Laumann den Chef. Armin Laschet<br />

ist auf seine Art ein „politisches Phänomen“. Die meisten<br />

Politiker hätten ihre Ambitionen bereits begraben,<br />

erst musste er Friedrich Merz beim Kampf um die CDU-<br />

Spitze aus dem Weg räumen, dann Söder. Bei seinem<br />

Coup, den ambitionierten Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn zum Verzicht zu bewegen, zeigte er seinen<br />

Machtinstinkt. Laschet ließ den bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Söder auf das Berliner Spielfeld laufen, der<br />

riss den Ball an sich. Doch Laschet verzögerte das Spiel,<br />

ließ immer wieder quer spielen, bis der Bayer endlich<br />

wieder an die CDU abgab. Dass Laschet Friedrich Merz<br />

jetzt in sein Team holt, wieder ein Pass in die Tiefe,<br />

diesmal der CDU, denn nur gemeinsam können die<br />

Unionisten das Spiel noch gewinnen. Abpfiff ist am 26.<br />

September um 18 Uhr. AR<br />

Foto: CDU / Laurence Chaperon

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