16.07.2021 Aufrufe

Zdirekt! 02-2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

38<br />

DIGITAL UNTERWEGS<br />

iGZ-Bundeskongress<br />

Ich glaub´, mein Schwein pfeift<br />

Seit dem 1. April ist die Zeitarbeit in der Fleischindustrie verboten. Vier Zeitarbeitsunternehmen,<br />

darunter zwei iGZ-Mitgliedsunternehmen, gehen dagegen rechtlich<br />

vor und haben in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde eingelegt. Der Stand der Klagen<br />

und das Für und Wider des Verbots der Zeitarbeit wurden auch beim iGZ-Bundeskongress<br />

diskutiert – in einer Runde unter anderem mit Vertretern des Verbands<br />

der Ernährungswirtschaft, der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Wissenschaftlern<br />

und iGZ-Mitgliedsunternehmen.<br />

Prof. Dr. Peter Schüren | RA Vehid Alemić | Roger Lothmann | Anke Plättner<br />

„In der Geschäftsführung waren wir uns sofort einig,<br />

gegen das Arbeitsschutzkontrollgesetz vorgehen zu<br />

wollen und zu müssen. Das Verbot der Zeitarbeit in der<br />

Fleischindustrie ist für uns nicht existenziell, aber uns<br />

ist schon ein nicht unerheblicher Geldbetrag flöten gegangen“,<br />

berichtete Roger Lothmann, Geschäftsführer<br />

von iGZ-Mitglied TIMEPARTNER Personalmanagement<br />

GmbH. „Für uns ist nicht nachvollziehbar, warum wir<br />

mit Werkverträgen in einen Topf geworfen und reglementiert<br />

werden. Daher haben wir uns für den Weg<br />

der Verfassungsbeschwerde entschieden.“ Unterstützung<br />

bekam Lothmann von Arbeitswissenschaftler Prof.<br />

Dr. Peter Schüren: „Das Vorgehen der Regierung ist<br />

schlichtweg ineffektiv, weil das Gesetz einfach klotzig<br />

draufhaut und Werkverträge und Zeitarbeit in ihrer<br />

Gesamtheit verbietet. Wir hatten drei Problemzonen –<br />

Arbeitszeit, Arbeitssicherheit und Wohnbedingungen.<br />

Alle drei Dinge muss man separat betrachten und an<br />

den einzelnen Stellschrauben drehen,“ sagte der Wissenschaftler<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster. „Das ist auch möglich – ohne, dass ich den<br />

Arbeitgeber wechsele.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!