Stein 8/2021

STEINE BEARBEITEN
Maschinelle Unterstützung beim Fassadenbau Der im Fassadenbau
tätige Steinmetz leistet auch heute noch verhältnismäßig viel
Handarbeit. Computergesteuerte Maschinen indes haben ihm –
insbesondere in der Vorfertigung – eine große Arbeitserleichterung
eingebracht. Mittlerweile können selbst Strukturen, die früher in
zeitaufwendiger Steinmetztätigkeit entstanden, maschinell schnell und
präzise herausgearbeitet werden. Und auch Formen, die bisher anderen
Werkstoffen wie etwa Metall, Glas oder Kunststoff vorbehalten waren,
lassen sich nun mit Stein planen sowie wirtschaftlich produzieren.
Dabei haben die Fassadenbaubetriebe die Wahl, wie stark sie sich bei
der Eigenfertigung engagieren, da spezialisierte Vorfertiger sowie
Zulieferer die Möglichkeit bieten, dass der Steinmetz sich im Wesentlichen
auf das Setzen der Fassaden beschränkt.
Von Michael Spohr
Foto: Traco
Steinmetze planen und gestalten
Fassaden aus Naturstein und
weiteren mineralischen Werkstoffen,
restaurieren die Fassaden alter
oft denkmalgeschützter Gebäude und
liefern ornamentalen Fassadenschmuck
sowie weitere Steinbildhauer-Arbeiten.
Die Vielfalt des Natursteins, und ein
breites Spektrum an unterschiedlichen
Bearbeitungsmöglichkeiten, Formaten
und Farbvarianten schaffen dabei Freiraum
für zeitlose und repräsentative Architekturlösungen,
die Persönlichkeit
und Individualität ausstrahlen.
Die Bandbreite reicht hier vom Einmannbetrieb
über das mittelständische
Handwerksunternehmen bis zum modernen
Natursteinwerk. Wenngleich
das traditionelle Handwerkszeug bis
heute ebenso wenig wegzudenken ist
wie das überlieferte Wissen um die Fassadenfertigung,
hat doch die maschinentechnische
Entwicklung grundlegend
dazu beigetragen, die Geschwindigkeit
der Arbeit zu beschleunigen und
damit den Umfang des Fassadenbaus
zu erhöhen. Zu den quantitativen Vorzügen
der maschinellen Unterstützung
kommen auch qualitative: Sei es bei der
Verringerung der Materialstärken, der
Erweiterung konstruktiver Möglichkeiten
oder dem zusätzlichen – oft im
Materialmix – Einsatz von Keramik und
Kunststein.
Beim Blockschnitt erledigen Gattersägen
und Schrämsägen sowie Seilsägen
heute die Hauptarbeit, wobei Multiwire-Sägeanlagen
bei sehr großen Betrieben
eingesetzt werden und vertikal
oder horizontal schneidende Monowire-
Blockseilsägen bei den übrigen produzierenden
Unternehmen. Bis zu 70 Diamantseile
und Sägeblätter mit Durchmessern
von bis zu 3.500 Millimetern
kommen heute bereits zum Einsatz. Bis
zu eineinhalb Meter hohe Blöcke lassen
sich damit präzise filetieren. Anschließend
werden die gewonnenen Tranchen
sowie Rohplatten – wie im Folgenden
beschrieben – passgenau zu Fassadenplatten,
-gewänden sowie -ornamenten
weiterverarbeitet und oft auch bereits
mit den gewünschten Verankerungslöchern
und -schnitten versehen. Zahlreiche
Unternehmen in Deutschland,
Österreich, der Schweiz und weiteren
europäischen Ländern liefern bereits
Fassaden-Maßanzüge an Steinmetze.
Gleiches gilt für die Hersteller der Befestigungstechnik.
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STEIN stellt folgende
Firmen vor:
1. Müller & Wolf Naturstein GmbH,
Jüchen-Hochneukirch
www.mueller-wolf.gmbh
2. Stein und Co. GmbH,
Ennsdorf (Österreich)
www.steinundco.com
3. Granitwerk Kammerer GmbH,
Schrems (Österreich)
www.granitwerk-kammerer.at
4. SteMaTec GmbH,
Krumbach
www.stematec-gmbh.de
S08| 2021 35