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Red Bulletin Aug 2021

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Gehirnforschung<br />

3<br />

Warum uns<br />

zu viele<br />

Drinks<br />

geschwätzig<br />

machen<br />

Die Erklärung: Alkohol bringt vor<br />

allem zwei Botenstoffe im Gehirn<br />

ins Ungleichgewicht – und das<br />

lockert unsere Zunge.<br />

Im Detail: Alkohol aktiviert den Botenstoff<br />

GABA (Gamma-Aminobuttersäure).<br />

Wir fühlen uns entspannter.<br />

Gleichzeitig wird der Botenstoff<br />

Glutamat, der für das „schnelle<br />

Denken“ zuständig ist, blockiert.<br />

Enthemmt und denkfaul – schon ist’s<br />

passiert: Wir plaudern ein Geheimnis<br />

aus, das sonst niemals über unsere<br />

Lippen gekommen wäre.<br />

Wir können unser<br />

Hirn mit Dauerläufen<br />

trainieren. Körperliche<br />

Anstrengung<br />

lässt die Zellen<br />

im Hippocampus<br />

wach sen. Das<br />

steigert Kurz- und<br />

Langzeit gedächtnis.<br />

4Wie ein<br />

übereifriges Gehirn<br />

Ehen gefährden kann<br />

Die Erklärung: Das zum limbischen<br />

System gehörende Cingulum (Teil<br />

des Frontalhirns) steuert das Sozialverhalten.<br />

Ist es zu aktiv, werden<br />

wir nachtragend, unkooperativ und<br />

grantig. Und das hat noch keiner<br />

Beziehung gutgetan.<br />

Im Detail: Das Cingulum ist verantwortlich<br />

für die kognitive Flexibilität<br />

und die soziale Anpassung an den<br />

Alltag, entscheidet über die Kooperationsbereitschaft<br />

und die Fähigkeit,<br />

Chancen zu erkennen und zu ergreifen.<br />

Ist dieser Bereich über- oder<br />

unteraktiviert, kann es zu Problemen<br />

im täglichen Miteinander kommen.<br />

Diese Menschen neigen dazu, sich<br />

ständig zu sorgen, sind nachtragend,<br />

unflexibel und zwanghaft – Eigenschaften,<br />

die zu Problemen in Beziehungen<br />

führen können. Ein<br />

Ansatz zur Abhilfe kann Neurofeedback<br />

sein. Wichtige Voraussetzung:<br />

der Wille, wirklich etwas zu ändern.<br />

5<br />

Warum Laufen<br />

Erinnerungen bewahrt<br />

Die Erklärung: Eine Studie hat gezeigt,<br />

dass der Hippocampus, die zentrale<br />

Schaltstelle des limbischen Systems,<br />

mit Dauerläufen trainiert werden<br />

kann. Gut in Form, macht er höhere<br />

Denkleistungen möglich und hat ein<br />

stärkeres Erinnerungsvermögen.<br />

Im Detail: Der Hippocampus ist das<br />

Zentrum für Erinnerungen aus dem<br />

Kurz- und Langzeitgedächtnis. In<br />

ihm wird bei Erwachsenen auch das<br />

Protein BDNF (Brain-Derived Neurotrophic<br />

Factor) gebildet. Eine Studie<br />

zeigte, dass ein niedriger BDNF-<br />

Spiegel mit einem kleineren Hippocampus<br />

verbunden sein kann. Dies<br />

lässt den Rückschluss zu, dass ein<br />

kleinerer Hippocampus mit schlechteren<br />

Gedächtnisleistungen einhergeht.<br />

Die Bildung des BDNF wird unter<br />

anderem angeregt, wenn Muskeln<br />

sich zusammenziehen. Das heißt:<br />

Körperliche Anstrengung lässt die<br />

Gehirnzellen im Hippocampus wieder<br />

wachsen und optimiert so seine<br />

Leistung im Kurz- und im<br />

Langzeit gedächtnis.<br />

THE RED BULLETIN 79

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