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SOLiNZ_4/2021

SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen zu sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen. Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen zu sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen.
Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

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Arbeitslosengeld rauf!<br />

18<br />

Volksbegehren ARBEITSLOSENGELD RAUF!<br />

gestartet<br />

Bei einer Pressekonferenz am 1. Juni in Wien startete<br />

das Volksbegehren ARBEITSLOSENGELD RAUF!<br />

Der Text des Volksbegehrens lautet:<br />

Wir fordern vom Nationalrat eine Novellierung des<br />

Arbeitslosenversicherungsgesetzes,<br />

• mit der die Nettoersatzrate für die Bemessung der<br />

Höhe des Arbeitslosengeldes – wenigstens auf 70<br />

% – und entsprechend die Notstandshilfe sofort und<br />

dauerhaft erhöht wird<br />

• und die Zumutbarkeitsbestimmungen entschärft<br />

werden sowie die Rechtsstellung der Arbeitslosen<br />

insgesamt verbessert wird.<br />

Getragen wird das Volksbegehren von einem rasch wachsenden<br />

ProponentInnenkreis aus mittlerweile über 200 BetriebsrätInnen,<br />

GewerkschafterInnen, WissenschaftlerInnen, Kulturschaffenden,<br />

GemeinderätInnen, NGO-AktivistInnen und VertreterInnen von<br />

Arbeitsloseninitiativen.<br />

Das Volksbegehren befindet sich derzeit in der Einleitungsphase<br />

und kann auf jedem Gemeinde- bzw. Bezirksamt (nicht nur der<br />

Heimatgemeinde!) bzw. auch im Internet mittels Bürgerkarte<br />

bzw. Handysignatur unterschrieben werden.<br />

>>Helft mit, bei der Bewerbung des Volksbegehrens:<br />

Materialien (Fyler, Pickerl, Plakate) können hier bestellt werden.<br />

>>Spenden bitte an: Verein Arbeitslosengeld Rauf<br />

IBAN: AT45 3477 7000 0627 7099, BIC: RZOOAT2L777<br />

Weitere Informationen auf: www.arbeitslosengeld-rauf.at<br />

Vielen Dank!<br />

Armut und Existenzangst<br />

bekämpfen!<br />

Österreich hat mit einer Nettoersatzrate<br />

von 55% (das sind<br />

in Regel unter 55% des letzten<br />

Nettoeinkommens) ein sehr<br />

niedriges Arbeitslosengeld;<br />

der OECD-Mittelwert liegt<br />

bei rund 70%. Arbeitslosigkeit<br />

führt daher rasch in die Armut.<br />

Insbesondere Frauen sind aufgrund<br />

der hohen Teilzeitrate<br />

und oftmals geringerer Löhne<br />

davon betroffen. Laut einer<br />

AK-Umfrage können acht von<br />

zehn Arbeitslosen von der Arbeitslosenunterstützung<br />

nicht<br />

leben.<br />

Schutz vor Lohndumping<br />

Ein höheres Arbeitslosengeld<br />

verbessert die Verhandlungssituation<br />

der Arbeitslosen bei<br />

der Arbeitssuche, indem sie<br />

die Menschen davor bewahrt,<br />

zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes<br />

unfaire Arbeits- und<br />

Lohnbedingungen akzeptieren<br />

zu müssen. Ein höheres<br />

Arbeitslosengeld beeinflusst<br />

damit positiv die Lohnbildung.<br />

Umgekehrt gilt: Je höher die<br />

Arbeitslosigkeit, je niedriger die<br />

Arbeitslosenunterstützung und<br />

je schlechter die Rechtsstellung<br />

von Arbeitslosen, desto stärker<br />

wird der Druck auf die Löhne<br />

und Gehälter, desto leichter<br />

können Kollektivverträge ausgehöhlt<br />

werden. Ein weiteres<br />

Anwachsen des Niedriglohnsektors<br />

wie in Deutschland muss<br />

verhindert werden.<br />

Dauerhaft statt degressiv!<br />

Wir sind für eine dauerhafte<br />

Erhöhung des Arbeitslosengeldes,<br />

ein degressives Modell,<br />

das das Arbeitslosengeld mit<br />

der Länge der Arbeitslosigkeit<br />

immer weiter absenkt, lehnen<br />

wir ab. Denn damit würden jene<br />

unter die Räder kommen, die<br />

schwerer am Arbeitsmarkt Fuß<br />

fassen können: Ältere Arbeitslose,<br />

Frauen (mit und ohne Betreuungspflichten),<br />

Menschen<br />

mit geringerer Ausbildung,<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

und Krankheiten. Damit<br />

trägt ein degressives Arbeitslosengeld<br />

dazu bei, dass soziale<br />

Ungleichheiten und Ausgrenzung<br />

verschärft werden. Das<br />

Verarmungsrisiko steigt mit jedem<br />

Monat Arbeitslosigkeit an.<br />

Die Armutsgefährdung ist nach<br />

einem Jahr Arbeitslosigkeit bereits<br />

mehr als doppelt so hoch<br />

wie im ersten halben Jahr. Es<br />

kann nicht sein, dass die Versicherungsleistung<br />

immer weniger<br />

wird, je mehr die Existenznot<br />

der Menschen zunimmt.<br />

>>Weitere Argumente<br />

Wussten Sie, dass … ?<br />

… die Zahl der Langzeitarbeitslosen<br />

im letzten Jahrzehnt<br />

um mehr als das 11-Fache angestiegen<br />

ist<br />

… 2020 zum ersten Mal<br />

mehr als eine Million Menschen<br />

in Österreich von Arbeitslosigkeit<br />

betroffen waren.<br />

Die durchschnittliche Länge<br />

der Arbeitslosigkeit betrug 148<br />

Tage, also fast 5 Monate.<br />

… im Jahr 2020 durchschnittlich<br />

mehr als 7 Arbeitslose<br />

auf eine Offene Stelle gekommen<br />

sind.<br />

… 2020 das durchschnittliche<br />

Arbeitslosengeld bei 990<br />

Euro, die Notstandshilfe bei<br />

870 Euro monatlich lag. Frauen<br />

liegen nochmals deutlich<br />

darunter (900 bzw. 810 Euro<br />

monatlich). Das liegt deutlich<br />

unter der Armutsgefährdungsschwelle.<br />

… eine Anhebung des Arbeitslosengeldes<br />

auf 70%<br />

nicht nur Armut effektiv bekämpft,<br />

sondern über die Stärkung<br />

der Konsumnachfrage<br />

6.000 bis 10.000 zusätzliche<br />

Arbeitsplätze schafft. (https://<br />

awblog.at/gezielte-umverteilung-staerkt-die-gesamtwirtschaftliche-nachfrage/)

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