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SOLiNZ_4/2021

SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen zu sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen. Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen zu sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen.
Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

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Verkehr/Soziales<br />

6<br />

„Es ist Zeit zu handeln!“<br />

Bei der Start-Pressekonferenz für die Volksbefragung über die A26-Bahnhofsautobahn<br />

wies die Sozialarbeiterin Roswitha Hölzl in ihrer Rede auf die sozialen Aspekte der<br />

Verkehrspolitik hin.<br />

Ich stelle mir vorerst mal<br />

die Frage: Nehme ich die<br />

Generationenverantwortung<br />

wahr? Was werde ich in 10 Jahren<br />

meinen (noch ungeborenen)<br />

Enkelkindern sagen, wenn<br />

sie fragen: was habt ihr euch<br />

damals gedacht? Seid ihr auf<br />

den Ohren gelegen? Habt ihr<br />

nichts gespürt? Warum habt ihr<br />

nichts getan?<br />

Es ist Zeit zu handeln!<br />

Verteilungsgerechtigkeit<br />

Wer wohnt bei Autobahnzubringern?<br />

Mitbürger*innen mit<br />

geringem Einkommen, die an<br />

den Rand der Gesellschaft gedrängt<br />

sind, die sich Wohnraum<br />

nicht aussuchen und keinen anderen<br />

leisten können. Sie sind<br />

Dreck, Lärm, mieser Luft ausgesetzt<br />

und am Wenigsten die<br />

Nutznießer von Autobahnen,<br />

weil sie sich kein Auto leisten<br />

können. Aber an den Errichtungskosten<br />

für Autobahnen,<br />

deren Erhalt und diversen Folgekosten<br />

(bis zu den vermehrten<br />

Gesundheitskosten), müssen<br />

sich ALLE (in Form von Steuergeldern)<br />

beteiligen. Wie ist es<br />

den Betroffenen zu erklären,<br />

dass es so viel Geld für sinnbefreiten<br />

Autobahnbau gibt, aber<br />

nicht für zukunftsweisende Existenzsichernde<br />

Maßnahmen?<br />

Es ist Zeit zu handeln!<br />

Kontaktarmut/Gesund in<br />

l(i)ebenswertem Umfeld<br />

Mobilität und kommunale<br />

Entwicklungen sind soziale Fragen<br />

und ein ganzheitlicher Blick<br />

lässt erkennen, dass auch die<br />

Verkehrspolitik darauf wesentlichen<br />

Einfluss nimmt.<br />

Wenn Sozialraum zubetoniert<br />

und ans Auto angepasst wird,<br />

gehen Kontakte und somit Lebensqualitäten<br />

verloren. Wo<br />

Begegnungen, naturnah, im direkten<br />

Wohnumfeld ermöglicht<br />

werden, haben Kinder laut einer<br />

Studie mehr als doppelt so<br />

viele Freunde als in verbauten<br />

Wohngebieten, umgeben von<br />

starkem Autoverkehr.<br />

Warum nicht Betroffene<br />

hören, einbeziehen und mitgestalten<br />

lassen: am besten<br />

unterstützt durch sozialraumorientierte<br />

Gemeinwesenarbeit?<br />

Soziale Kontakte erhalten Gesundheit.<br />

Es ist Zeit zu handeln!<br />

Geschlechterunterschied in<br />

der Mobilität<br />

Gesellschaftsstrukturelle Ungleichheiten<br />

verfestigen Rollenbilder,<br />

die auch mit den<br />

Mobilitätsansprüchen zu tun<br />

haben. Frauen haben aufgrund<br />

von Care- und Reproduktionsarbeit<br />

andere Mobilitätsanforderungen;<br />

dh. Bedarf an kurzen<br />

Wegen (Kindergarten, Einkaufen,…).<br />

Autobahnen tragen nicht<br />

zu kurzen Wegen bei! Motorisierter<br />

Individualverkehr ist primär<br />

männlich und braucht 4-mal<br />

so viel Platz. Aktive Mobilität, wie<br />

Gehen und Radfahren für Alle ist<br />

wichtig für eine geschlechtergerechte<br />

Stadt.<br />

Es ist Zeit zu handeln!<br />

"Die Qualität einer Stadt<br />

bemisst sich nicht an Autobahnen,<br />

sondern daran,<br />

wie weit sich ein Kind mit<br />

einem Dreirad sicher<br />

bewegen kann."<br />

(Enrique Penalosa, Bürgermeister<br />

von Bogota, Kolumbien).<br />

Diese vom VCÖ präsentierten Zahlen zeigen: je verkehrsberuhigter<br />

das Wohnumfeld ist, also je weniger dieses vom Autoverkehr<br />

dominiert wird, desto besser können sich Kinder entfalten: Ihre<br />

sozialen Kontakte sind sehr viel mehr, ihre Selbständigkeit entwickelt<br />

sich deutlich besser.<br />

Mahnwache vor dem Linzer Bischofshof für 500 Bäume am Linzer Freinberg<br />

Ende Jänner <strong>2021</strong> ließ die Diözese über 100 Bäume am Freinberg in einer Nacht- und Nebelaktion<br />

abholzen, um Platz für eine Leichtathletikanlage zu schaffen. Da weder Baurechtsgenehmigung<br />

noch Naturschutzbescheid vorlagen, war die Schlägerung illegal. Insgesamt gingen<br />

dadurch 3000 bis 4000 Baumjahre verloren.<br />

Um diesen Schaden einigermaßen wieder gutzumachen, fordern Bürgerinitiativen von der Diözese,<br />

500 Bäume am Linzer Freinberg zu pflanzen. Zwar hat die Diözese sich bereit erklärt, 300<br />

Bäume neu zu pflanzen, jedoch irgendwo in Oberösterreich. Doch das hilft dem Linzer Stadtklima<br />

nicht. Die Bäume müssen am Freinberg angepflanzt werden, damit sich diese für Linz und<br />

seine BewohnerInnen so wichtige Frischluftschneise regenerieren kann.<br />

Da die Diözese auf diese Forderung nicht mehr reagiert hat, haben sich am 1. Juli <strong>2021</strong>, BürgerInnen<br />

vor dem Bischofshof in Linz zu einer Mahnwache versammelt, um laut und deutlich die<br />

Neupflanzung von 500 Bäumen am Freinberg zu fordern. Die Botschaft ist klar: „Wir lassen nicht<br />

locker! Wir kommen solange immer wieder, bis unsere Forderung erfüllt wird!“ Die nächste<br />

Mahnwache findet am 12. August wieder vor dem Bischofshof statt (17:30h).

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