Fußball 2021/22
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4 SPORT B | <strong>2021</strong> SERIE C<br />
FC Südtirol: Die Zeit ist reif<br />
Will nach einer schwierigen<br />
Saison beim FC Südtirol endlich<br />
voll durchstarten: Mittelstürmer<br />
Raphael Odogwu.<br />
So nah dran wie noch nie war der<br />
FC Südtirol in der vergangenen<br />
Saison am Meistertitel in der Serie<br />
C und dem damit verbundenen<br />
Direkt-Aufstieg in die 2. Liga. Trainer<br />
Stefano Vecchi hat den FCS an die<br />
absolute Spitze herangeführt, den<br />
entscheidenden letzten Schritt aber<br />
verpasst. Den sollen die Weiß-Roten<br />
nun unter Nachfolger Ivan Javorcic<br />
machen.<br />
Der 42-jährige <strong>Fußball</strong>-Lehrer aus<br />
Split übernimmt eine gegenüber<br />
der Vorsaison weitgehend unveränderte<br />
Mannschaft, die schon bewiesen<br />
hat, dass sie das Zeug für ganz vorne<br />
hat. Die 75 Punkte der letzten Spielzeit<br />
hätten in anderen Jahren für den<br />
Titel gereicht, die Qualität im Team<br />
ist also vorhanden. Darin besteht kein<br />
Zweifel. Den eigentlichen Qualitätssprung<br />
müssen die Weiß-Roten in<br />
den direkten Duellen machen, in den<br />
sogenannten 6-Punkte-Spielen. Also<br />
dort, wo der FCS unter Vecchi wiederholt<br />
Federn lassen musste. Nach 2<br />
Jahren mit dem Coach aus Bergamo<br />
auf der Kommandobrücke war für die<br />
Vereinsverantwortlichen klar, dass ein<br />
Wechsel auf der Trainerbank unausweichlich<br />
ist, will man auch die letzte<br />
Sprosse der Erfolgsleiter auf dem Weg<br />
in die Serie B erklimmen.<br />
Für dieses Unterfangen holte Sportchef<br />
Paolo Bravo einen seiner Lieblingstrainer<br />
nach Bozen. Im Sommer<br />
2019, nach dem Abschied von<br />
Paolo Zanetti, hatte Javorcic<br />
dem FCS noch eine Absage<br />
erteilt. Damals schwenkten<br />
die Bosse auf Vecchi um. 2<br />
Jahre später hat es nun mit<br />
der Liaison zwischen dem<br />
kroatischen Coach und<br />
dem FC Südtirol geklappt.<br />
Auf den ersten Blick ist<br />
Javorcic kein Trainer, der die<br />
Herzen der Fans höherschlagen<br />
lässt. In Brescia und<br />
Mantua wurde er vorzeitig<br />
entlassen, erfolgreich war<br />
seine Arbeit bei Pro Patria<br />
– den Traditionsverein aus<br />
Busto Arsizio übernahm er<br />
im April 2017 und führte<br />
den Club von der Serie D in<br />
die 3. Liga und zuletzt 3 Mal in<br />
Folge ins Play-off.<br />
Von einer Mannschaft, die<br />
stets den Klassenerhalt als Ziel<br />
ausgab, wechselt Javorcic zu einem<br />
Verein, der in die Serie B drängt. Der<br />
ehemalige Brescia-Profi steht in Bozen<br />
vor einer großen Herausforderung,<br />
denn der Druck auf den FCS nimmt<br />
Jahr für Jahr zu. Nach 12 Jahren in<br />
der Serie C ist die Zeit reif, der<br />
FC Südtirol kein Underdog mehr,<br />
sondern einer der Titelfavoriten. „Wir<br />
werden nicht mehr die Jäger sein,<br />
sondern die Gejagten“, sagt FCS-<br />
Präsident Walter Baumgartner. „Darauf<br />
müssen wir uns einstellen. Alles<br />
wird noch schwieriger.“<br />
Zugänge & Abgänge<br />
Zugänge: Gabriel Meli<br />
(leihweise von Empoli,<br />
zuletzt Fano), Giovanni<br />
Zaro (Modena), Filippo De<br />
Col (Virtus Entella), Marco<br />
Moscati (Perugia), Leonardo<br />
Candellone (leihweise von<br />
Napoli, zuletzt Bari)<br />
Abgänge: Marco Meneghetti<br />
(Spal), Julian Pircher<br />
(Virtus Bozen), Jan Polak<br />
(vereinslos), Gabriele<br />
Morelli (Messina), Hamza<br />
El Kaouakibi (Pordenone),<br />
Leandro Greco (Karriereende),<br />
Simone Magnaghi<br />
(Pontedera), Mattia Marchi<br />
(Reggiana)<br />
Der neue FCS-Coach<br />
Ivan Javorcic steht<br />
vor einer enormen<br />
Herausforderung.