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NoG Fachmagazin - August 2021 Ausgabe 2

Fachmagazin des gemeinnützigen Vereins NoG - Naturheilpraxis ohne Grenzen

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

Ich freue mich, dass die zweite <strong>Ausgabe</strong> von „Natürlich<br />

helfen“ bereit ist für Euch und Sie. Auf unsere erste<br />

<strong>Ausgabe</strong> haben wir so viel positive Resonanz und Feedback<br />

erhalten, über die wir uns sehr gefreut haben. Vielen<br />

Dank!<br />

Die letzten drei Monate seit der Erstausgabe sind wie<br />

im Flug vergangen, wahrscheinlich weil sich so viel bei<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen (<strong>NoG</strong>) ereignet hat. Das gibt<br />

uns die Möglichkeit, die <strong>Ausgabe</strong> wieder mit vielen und hoffentlich interessanten Themen<br />

und Inhalten für Euch und Sie zu füllen. Ich freue mich sehr darüber, dass sich <strong>NoG</strong>-<br />

Therapeut*innen, unsere Unterstützer*innen und weitere Therapeut*innen bereit erklärt<br />

haben, unsere fachliche Rubrik „Naturheilkundliche Therapieansätze“ mit fundierten<br />

Fachbeiträgen zu füllen. In dieser <strong>Ausgabe</strong> haben wir den fachlichen Schwerpunkt auf<br />

das Thema Schmerzen und Schmerzbehandlung gelegt. Ein Thema, welches in unserer<br />

Gesellschaft und damit auch unserer Patient*innen immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />

Auch in unserem Verein hat sich viel getan. Mit großem Engagement und hoher<br />

Dynamik ist die Bielefelder Naturheilpraxis ohne Grenzen für Familien in Armut und<br />

Not entstanden und fast 30 Therapeutinnen und Therapeuten fieberten der Eröffnung<br />

am 01. Juli entgegen. Gleichzeitig bereitet sich hoch im Norden ein Team auf eine<br />

Schweriner Naturheilpraxis ohne Grenzen für Senioren mit niedrigem Einkommen vor.<br />

Unsere Frankfurter Praxis konnte nach der Corona-bedingten Pause endlich wieder<br />

die Türen für Familien in Not öffnen und wird diesen Neustart mit einem Sommerfest<br />

am 17. September feiern. Und auch im Ruhrgebiet gab es Veränderungen. Unsere<br />

Duisburger Praxis ist umgezogen und hat ein neues Zuhause in den Räumlichkeiten der<br />

City-Wärme e.V. gefunden. Die Patientinnen und Patienten gehören zu den Ärmsten<br />

unserer Gesellschaft und haben von der ersten Stunde an begeistert unser ganzheitliches<br />

Therapieangebot angenommen.<br />

Was uns alle motiviert und fast schon treibt, ist das Wissen darum, dass Armut jeden<br />

treffen kann und dass Armut krank macht. Das wichtigste an unserer Arbeit ist, dass wir<br />

hinschauen, wahrnehmen, anteilnehmen, aufmerksam und wertschätzend sind, zuhören<br />

und berühren. Es sind die kleinen, für uns oft selbstverständlichen Dinge im Leben, die<br />

Menschen am Rande unserer Gesellschaft so schmerzlich vermissen. Das Vertrauen, das<br />

unsere Patient*innen uns entgegenbringen, und die kleinen, aber wichtigen Erfolge, die<br />

wir gemeinsam erzielen, sind unser täglicher Lohn. Das, was wir machen, ist Pionierarbeit<br />

auf dem Gebiet der sozialen Gesundheit. Und genau darüber möchten wir gerne<br />

berichten und Sie und Euch daran teilhaben lassen.<br />

Mein Dank gilt allen Kolleg*innen, die engagiert an dieser <strong>Ausgabe</strong> mitgewirkt haben und<br />

unseren tollen Unterstützern, die uns in allen Ideen und unserem Tun tatkräftig zur Seite<br />

stehen.<br />

Ich wünsche Ihnen und Euch sehr viel Freude beim Lesen!<br />

Herzlichst, Ihre und Eure<br />

Heike Goebel<br />

Gründerin und Vorsitzende von Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

3


48 NaMo – mobile Praxis 38 Rezepte<br />

52 Interview Besuch in der Praxis Essen<br />

6 Ganzheitlich: Unsere Praxen<br />

16 Gestärkt: Unsere Patienten 36 Nachhaltig: Unsere Gesundheitstipps<br />

4


Inhalt<br />

<strong>Ausgabe</strong> 2 | <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

3 | Editorial<br />

Ganzheitlich: Unsere Praxen<br />

6 | Praxis Bielefeld<br />

18 | Praxis Köln<br />

Gestärkt: Unsere Patienten<br />

16 | Das Leben schreibt doch die schönsten Geschichten<br />

Engagiert: Unsere Teammitglieder<br />

21 | Therapeutinnen stellen sich vor<br />

Fachlich: Naturheilkundliche Therapieansätze<br />

22 | Dorntherapie<br />

27 | Schmerzen und Mobilitätsverlust durch Übersäuerung<br />

31 | Schmerztherapie<br />

34 | Integrative Medizin<br />

Nachhaltig: Unsere Gesundheitstipps<br />

36 | Heilnetz<br />

38 | Rezepte<br />

Motiviert: Wir über uns<br />

42 | Unser Beratungsstipendium<br />

48 | NaMo – eine mobile Praxis als unser Ziel<br />

50 | Besuch des Elisabeth Krankenhauses in unserer Essener Praxis<br />

Interview<br />

52 | Besuch in der Praxis Essen (Spendenaktion)<br />

54 | Impressum<br />

5


Heilnetz-News<br />

NNaturheilpraxis ohne Grenzen e.V., kurz: <strong>NoG</strong>, ist ein gemeinnütziger<br />

Verein, in dem ganzheitliche Therapeuten<br />

in ehrenamtlichem Engagement eine naturheilkundlich-medizinische<br />

Hilfe und psychologische Beratung für Menschen in<br />

Armut oder sozialer Not leisten. Heike Goebel, Heilpraktikerin,<br />

Gründerin und Seele dieser tollen Initiative, hat in Kooperation<br />

mit vielen engagierten Kolleg*innen aus Naturheilkunde,<br />

Kirche, Kommunen und Co aktuell bereits sieben Praxen, mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten ins Laufen gebracht.<br />

Durch ein glückliches Händchen und die gute Vernetzung von<br />

Elvira Bierbach, Inhaberin der gleichnamigen Heilpraktikerschule<br />

und u.a. Mitinitiatorin der Initiative Gesamtkonferenz<br />

deutscher Heilpraktiker und Fachgesellschaften, trafen sich<br />

Ende Februar (natürlich online) neben den beiden genannten<br />

noch Sabine Wende, Organisation und Starthilfe-Expertin von<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V., Falko Berenbrink, Sozialarbeiter<br />

aus dem Fachbereich Justiz, Ulrich Wolfgang Wienstroth,<br />

1. Vorsitzender und Geschäftsführer Bielefelder Tisch<br />

e.V. / Bürgerhilfe, Friederike Kasack, Vorsitzende des Presbyteriums<br />

der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Bielefeld<br />

/ Süsterkirche, Heilpraktikerin und Conny<br />

Dollbaum-Paulsen, Heilnetz-Gründerin.<br />

Nachdem Heike Goebel und Sabine Wende das Projekt auf<br />

ebenso kompetente wie ansteckend-begeisternde Art und<br />

Weise vorgestellt hatten, hing die Frage, ob wir in Bielefeld<br />

ein solches Projekt würden haben wollen und auch umsetzen<br />

könnten, nicht mehr in der Luft – sie wurde einstimmig mit<br />

einem klaren JA beantwortet.<br />

Viele Fähigkeiten und<br />

gute Möglichkeiten<br />

Neben unserer gemeinsamen Begeisterung wurde schnell<br />

deutlich, dass wir Einzelnen mit den jeweiligen Organisationen<br />

und Projekten, für die wir stehen, sehr verschiedene Fähigkeiten<br />

und Möglichkeiten einbringen – ob Räume,<br />

umfangreiches Wissen um die soziale Lage in Bielefeld und<br />

die damit verbundene Kenntnis, was wie gut umsetzbar sein<br />

könnte über die Vernetzung mit der Süstergemeinde bis zur<br />

Möglichkeit von Elvira Bierbach und dem Heilnetz, die entsprechenden<br />

Therapeut*innen, Berater*innen und Organisator*innen<br />

zu finden, passte einfach alles.<br />

So war auch die Einigung auf eine konkrete Zielgruppe überhaupt<br />

kein Problem, in Bielefeld soll der Schwerpunkt die Behandlung<br />

und Begleitung von Familien und Menschen in Not<br />

und Armut sein, verbunden mit dem Schwerpunkt einer Praxis<br />

NATURHEILPRAXIS FÜR MENSCHEN<br />

IN ARMUT UND NOT<br />

<strong>NoG</strong> IN BIELEFELD<br />

für Kinder- und Jugendliche. Wobei direkt eine Zweitpraxis,<br />

u.U. in der JVA-Senne, im Gespräch war... bei so viel Begeisterung<br />

geht das schnell.<br />

Und jetzt?<br />

Schritt eins war getan: Wir taten die Absicht kund und alle<br />

Beteiligten machten klar, dass sie ihren Teil dazu beitragen<br />

wollen, aus einer verkündeten Absicht ein lebendiges <strong>NoG</strong>-<br />

Projekt zu machen.<br />

Schritt zwei: Die Praxis braucht ein kompetentes Therapeut*innen-Organisator*innen-Berater*innen-Team!<br />

Das<br />

heißt: Alle naturheilkundlichen Heilpraktiker*innen, Heilpraktiker*innen<br />

für Psychotherapie und Physiotherapie, Coaches,<br />

Psychologische Berater*innen, Ernährungsberater*innen<br />

mussten angesprochen und eingeladen werden, ebenso wie<br />

Organisationstalente in Sachen Praxisablauf und patenter<br />

Verwaltung eines solchen Projektes.<br />

Neben fachlicher Qualifikation in handfesten Behandlungsmethoden<br />

wie Osteopathie, Chiropraktik, Komplexmittelhomöopathie,<br />

Kinderheilkunde, Begleitung von Jugendlichen,<br />

Massagen, Gesprächsführung und ähnlichen Verfahren ist<br />

eine bestimmte Grundhaltung Basis allen <strong>NoG</strong>-Handelns: die<br />

uneingeschränkte Menschenliebe unabhängig von Status, Religion,<br />

Geschlecht und Nation verbunden mit Respekt und<br />

Wertschätzung in der Begegnung. Heike Goebel formuliert<br />

das so: „Wer bei uns mitmacht, braucht ein großes Herz und<br />

muss mit Menschen liebevoll umgehen können“! Außerdem<br />

braucht es die Bereitschaft, sich auf ein Team einzulassen, um<br />

in dieser Form der Gemeinschaftspraxis kollegial und einander<br />

wertschätzend miteinander zu arbeiten. Der Verein stellt umfangreiches<br />

Gründungs-Knowhow zur Verfügung und natürlich<br />

tatkräftige Unterstützung in allen Belangen – die<br />

Materialien sind mittlerweile professionell aufbereitet und<br />

praktisch erprobt.<br />

In einer beim örtlichen Gesundheitsamt angemeldeten <strong>NoG</strong>-<br />

Praxis bieten Heilpraktiker*innen übrigens ganz normale medizinisch-naturheilkundliche<br />

Behandlung an, außerdem<br />

können die Patient*innen psychologische Beratung, ein ermutigendes<br />

Gespräch oder auch ein Gesundheitscoaching erhalten.<br />

Das alles geht prima ohne Terminvergabe, dafür gibt<br />

es Kaffee und Kekse für alle, die warten müssen – selbstredend<br />

werden alle Corona-Maßnahmen sowie Praxis-Hygienemaßnahmen<br />

entsprechend umgesetzt und eingehalten.<br />

Das <strong>NoG</strong>-Engagement ist ehrenamtlich – damit die Belastung<br />

auf möglichst viele Schultern verteilt werden kann, sollte ein<br />

Team aus 15-20 Behandler*innen bestehen, davon mindes-<br />

6<br />

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MEILE BEWEGT – GANZHEITLICHE GESUNDHEIT<br />

tens ein HP als Verantwortliche*r für das Gesundheitsamt -<br />

die Praxis sollte zunächst mindestens zwei Stunden pro Woche<br />

öffnen können. Natürlich ist das gesamte Unternehmen behördlich<br />

wie rechtlich abgesichert und von verschiedenen Organisationen<br />

und Verbänden unterstützt. Wir müssen das<br />

naturheilkundliche Praxisrad für Menschen in Not nicht neu<br />

erfinden, <strong>NoG</strong> hat das bereits getan.<br />

Engagierte Kolleg*innen:<br />

Die ersten Teamsitzungen!<br />

Nachdem die Nachricht in den jeweiligen Netzwerken von<br />

Elvira Bierbach und Heilnetz die Runde gemacht hatte, mussten<br />

wir nicht lange auf die Reaktionen warten – fast 50 Kolleg*innen<br />

ganz unterschiedlicher Couleur meldeten sich zum<br />

ersten Zoom-Treffen an, bei dem die beiden <strong>NoG</strong>-Frauen der<br />

großen Gruppe souverän und Begeisterungsfunken sprühend<br />

vorstellten, was es bedeutet, eine <strong>NoG</strong>-Praxis aufzubauen und<br />

zu betreiben. Schon während des Meetings kamen so viele positive<br />

und wertschätzende Rückmeldungen – die Gründung<br />

eines Teams schien möglich.<br />

Die Reaktion der Angeschriebenen kam prompt und zahlreich:<br />

mittlerweile haben sich knapp 40 Therapeut*innen,<br />

Berater*innen, Coaches, HPA und Organisationstalente an<br />

einer umfangreichen Abfrage beteiligt, die <strong>NoG</strong> einen Überblick<br />

verschaffen konnte, welche Talente und Expertisen sich<br />

da in Bielefeld versammeln wollen. Das Ergebnis ist umwerfend,<br />

die Perspektive so ermutigend, wie wir es nicht zu hoffen<br />

wagten. Stand der Dinge zu Ostern: im Laufe des April finden<br />

insgesamt vier Teamgründungs-Meetings online statt und<br />

Falko Berenbrink, der gute Sozial-Geist der Stadt Bielefeld<br />

kümmert sich engagiert um Räume. Auch hier öffnen sich<br />

viele Türen, die Frage ist also nicht mehr, wo könnte eine <strong>NoG</strong>-<br />

Praxis evtl. erwünscht sein, sondern eher, wo die Praxis für<br />

alle Beteiligten am einfachsten einzurichten ist – schließlich<br />

müssen zu jedem Behandlungstag Praxisräume „gebaut“ werden<br />

mit Liegen, Empfangs- und Wartebereich, einem Raum<br />

für Gespräche etc., außerdem gibt es jede Menge Medikamente<br />

und andere Praxisdinge zu lagern. Zum Glück sind<br />

Heike Goebel und Sabine Wende von <strong>NoG</strong> so erfahren und<br />

versiert in Sachen „Praxisaufbau“, dass eigentlich nix schief,<br />

sondern alles nur richtig gut gehen kann.<br />

Echter Lichtblick<br />

in schweren Zeiten<br />

In Zeiten, in denen jeder zweite Satz mit Corona anfängt, ist<br />

ein solches Projekt ganz besonders kostbar, weil es zeigt: Wir<br />

sind gemeinsam so viel mehr als eine Ansammlung<br />

„vulnerabler Menschengruppen“, die mehr oder weniger geduldig<br />

darauf warten, dass alles wieder wird wie früher.<br />

Nein, wir sind miteinander verbunden und verantwortlich<br />

dafür, wie wir unser Leben gestalten. Menschen in Not waren<br />

vor Corona in Not und sind es mehr denn je, und die Lage ist<br />

nicht besser, sondern für eine noch größere Zahl von Menschen<br />

deutlich schwieriger geworden. Statt zu überlegen, wie<br />

wir einzeln am besten durch diese Zeit kommen, bietet ein<br />

Projekt wie <strong>NoG</strong> die wunderbare Chance, den Blick über den<br />

persönlichen Leidenstellerrand zu heben und tätig zu werden,<br />

wo es Not tut. Ich glaube, alle Beteiligten sind reich beschenkt<br />

durch die positive und ermutigende Energie, die dieses Projekt<br />

mit sich bringt.<br />

Per Zoom unterhalten sich Sabine Wende, Heike Goebel, Conny Dollbaum-Paulsen,<br />

Heiko Berenbrink und Elvira Bierbach (v.l.n.r. und o.n.u.)<br />

21<br />

7


<strong>NoG</strong>-Praxis<br />

BIELEFELD<br />

entsteht<br />

von Falko Berenbrink<br />

...heute haben wir die Zielflagge<br />

schon hinter uns gelassen aber<br />

das Rennen ist noch lange<br />

nicht vorbei. Lediglich eine<br />

weitere Etappe ist geschafft<br />

und es liegen noch so viele<br />

tolle Herausforderungen, Ziele,<br />

Gedanken, Ideen und zufriedene<br />

Patient*innen vor uns. Die<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen<br />

Bielefeld soll nämlich stetig<br />

wachsen und wacker laufen<br />

lernen.<br />

In einem kurzen Rückblick kann<br />

ich festhalten, dass sich die Zeit,<br />

nachdem die letzten Ostereier<br />

verdaut waren, wahnsinnig rasant<br />

entwickelt hat.<br />

In 4 tollen Zooms hat sich<br />

das Team im kleineren Kreis<br />

kennenlernen und austauschen<br />

können. Normalerweise kann<br />

ich dem Wort 'mega' nicht viel<br />

abgewinnen...aber diese Zooms<br />

waren es nun wirklich. MEGA.<br />

Ich war im Anschluss jeweils so<br />

aufgedreht, dass ich die halbe<br />

Nacht nicht schlafen konnte.<br />

Die jeweiligen Teams waren so<br />

herzlich, voller Ideen und an<br />

der Sache interessiert, dass ich<br />

immer unruhiger wurde, wie<br />

ich diese Fülle an Kompetenzen<br />

jemals koordinieren und in<br />

der zukünftigen Sprechstunde<br />

berücksichtigen soll. Letztlich<br />

sind wir ein Team von fast 30<br />

Mitwirkenden geblieben, was<br />

8


meine Unruhe nicht verkleinert<br />

hat. Bislang konnte ich bei<br />

der Planung aber alle gut<br />

berücksichtigen und vertraue<br />

auf unsere gute Wirkung und<br />

dass wir schnell großen Zulauf<br />

haben und dann eventuell auch<br />

eine 2. Sprechstunde anbieten<br />

können.<br />

Parallel habe ich mit vielen<br />

Institutionen in Bielefeld<br />

gesprochen, um Räumlichkeiten<br />

für die Praxis zu finden.<br />

Es gab viele Zusagen und<br />

Möglichkeiten; wir haben uns<br />

dann aus diversen Gründen<br />

final für das Café Welcome<br />

entschieden. Auch dort sind<br />

wir herzlich begrüßt worden,<br />

das Gesamtgefüge hat am<br />

Ende den Ausschlag gegeben.<br />

Im Café Welcome stehen uns<br />

nun schöne Praxisräume zur<br />

Verfügung und das Großartigste<br />

ist, wir haben einen festen<br />

Raum bekommen, den wir<br />

nach unseren Vorstellungen<br />

gestalten konnten. Ich denke,<br />

es ist uns gelungen, den Raum<br />

atmosphärisch und freundlich<br />

zu renovieren...dort aber<br />

eben nicht nur dort, kann man<br />

sich jetzt wohlfühlen und zur<br />

Ruhe kommen – obwohl...in<br />

'unserem' Raum wird manuell<br />

gearbeitet und in der ersten<br />

Sprechstunde konnte man<br />

zwischendurch ein 'Ahh'<br />

vernehmen, dann, wenn ein<br />

Wirbel wieder seinen Platz<br />

gefunden hatte. Hinterher<br />

konnten wir aber in zufriedene<br />

Gesichter blicken. Toll und für<br />

das Team eine erste positive<br />

Rückmeldung.<br />

Dieser Raum erleichtert<br />

uns zudem den Ablauf der<br />

Sprechstunde enorm, da er<br />

die Möglichkeit zur Lagerung<br />

unseres gesamten Equipments<br />

bietet. Liegen, Paravents,<br />

den gesamten Bereich der<br />

Assistenz und die vielen, vielen<br />

Gesundheitsprodukte.<br />

Also eine echte Bereicherung<br />

für uns.<br />

Zudem bekommen wir für die<br />

Sprechstunde zwei weitere<br />

Räume überlassen, können<br />

so unser gesamtes Spektrum<br />

der Hilfen und Unterstützung<br />

parallel und diskreter anbieten.<br />

Manuelle Therapie, innere<br />

Medizin und psychologische<br />

Begleitung gehen also Hand in<br />

Hand.<br />

Das besondere Bonbon sind<br />

aber Sabine und Kris vom Café<br />

Welcome, die uns mit ihren<br />

großen Herzen unterstützen,<br />

uns viele Dinge ermöglicht<br />

haben und uns auch bei<br />

der Sprechstunde mit viel<br />

Aufmerksamkeit begleiten.<br />

Ich bin da voller Dankbarkeit,<br />

da ein solches (unkompliziertes)<br />

Entgegenkommen nicht mehr<br />

selbstverständlich ist.<br />

Dann sind da meine vielen<br />

Gespräche mit Kolleg*innen<br />

aus unterschiedlichsten<br />

Institutionen gewesen, um<br />

unser Projekt in Bielefeld<br />

bekannt zu machen. Es<br />

waren tolle Gespräche, die<br />

eine große Wertschätzung<br />

für die Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen Bielefeld und den<br />

ehrenamtlichen Einsatz aller<br />

Mitwirkenden erkennen<br />

ließen. Teilweise waren meine<br />

Gesprächspartner*innen<br />

voller Verwunderung darüber,<br />

dass sich Therapeut*innen<br />

ehrenamtlich engagieren.<br />

Darüber kann man sich<br />

an anderer Stelle so seine<br />

Gedanken machen.<br />

Letztlich gibt es bereits heute<br />

viele Partner*innen, die<br />

uns unterstützen und davon<br />

überzeugt sind, dass sich unsere<br />

Praxis langfristig etablieren<br />

wird, da ein großer Bedarf für<br />

unser Angebot in Bielefeld<br />

gesehen wird. Wir verstehen<br />

uns ja als eine Ergänzung zu<br />

den vielen bereits bestehenden<br />

Angeboten und streben eine<br />

wertige Kooperation an. Im<br />

Blick haben wir dabei immer die<br />

Patient*innen und ihre optimale<br />

Versorgung.<br />

Tja, noch habe ich längst<br />

nicht mit allen möglichen<br />

Anbietern und Institutionen<br />

gesprochen, es liegt also noch<br />

einige Arbeit vor mir. Gerade<br />

darauf freue ich mich aber<br />

besonders, das Netzwerken<br />

und Verbinden macht mir<br />

einfach sehr viel Spaß. Darüber<br />

hinaus werden wir mit unserem<br />

Angebot viele Synergieeffekte<br />

schaffen können, streben es<br />

zumindest an und stehen als<br />

Ansprechpartner bereit.<br />

Erleichterung hat sich bei mir<br />

dann eingestellt, als ich durch<br />

Christine Siering und Marion<br />

Kölling in der Praxisleitung<br />

Unterstützung erhalten habe.<br />

Die Beiden sind einfach<br />

großartig, engagieren sich mit<br />

enormen Einsatz und haben<br />

mich viel gelassener werden<br />

lassen. Wir haben gewerkelt<br />

und geplant, organisiert<br />

und gerückt, aufgebaut und<br />

geschmückt, so dass wir der<br />

Eröffnung und Präsentation der<br />

Praxis gegenüber der Presse und<br />

der Bielefelder Bürgerstiftung<br />

ruhig aber dennoch angespannt<br />

gemeinsam entgegengeblickt<br />

haben.<br />

Dank der Bielefelder<br />

Bürgerstiftung und weiteren<br />

Spenden konnten wir die<br />

Praxis auch schon ansprechend<br />

einrichten und uns hilfreiches<br />

Equipment kaufen. Der Rest<br />

folgt, wenn sich weitere Gelder<br />

finden.<br />

Seit dem 01.07. ist die<br />

Praxis jetzt eröffnet und<br />

wartet wöchentlichen auf<br />

Patient*innen.<br />

Gerne hätten wir im großen<br />

Rahmen gefeiert, da hat uns<br />

aber Corona gebremst. Und<br />

am Eröffnungstag tatsächlich<br />

9


auch Petrus, der den<br />

Bielefelder Himmel mit großen<br />

Regenwolken versehen und uns<br />

kräftig beregnet hat.<br />

Wir werden also das erste<br />

Jubiläum abwarten und dann<br />

kräftig feiern.<br />

Sollten wir uns jemals<br />

zurücklehnen, dann nur, um auf<br />

das Erreichte zu blicken und um<br />

neue Energie für neue Taten<br />

zu sammeln. In Bielefeld soll<br />

sich durch die Praxis langfristig<br />

eine Anlaufstelle etablieren,<br />

die Menschen auffängt,<br />

denen viele Türen ansonsten<br />

verschlossen bleiben, denen<br />

viele gesundheitsfördernde<br />

Hilfen nicht zugänglich sind<br />

und denen insgesamt wenig<br />

Aufmerksamkeit geschenkt<br />

wird. Wir haben dafür bereits<br />

ein tolles und kompetentes<br />

Team gefunden, welches sich<br />

im Netzwerk kontinuierlich<br />

verstärkt und dadurch zusätzlich<br />

an Behandlungsvielfalt und<br />

fachlicher Breite gewinnt. So<br />

werden wir beispielweise durch<br />

einen Pflegeberater, einen<br />

systemischen Berater und<br />

mehrere Coaches unterstützt.<br />

Und das Angebot wird sich noch<br />

weiter ausbauen.<br />

Was haben unsere Patient*innen<br />

davon?<br />

Sie haben die Möglichkeit, nicht<br />

nur symptomatisch behandelt<br />

zu werden, sondern einen<br />

ganzheitlichen Lösungsweg zu<br />

finden, sanfte Therapien zu<br />

erfahren und/oder tatsächlich<br />

in eine Auseinandersetzung<br />

mit sich selbst zu kommen. Die<br />

Zusammenhänge von Körper,<br />

Geist und Seele zu begreifen.<br />

Wenn sie es denn wollen und<br />

zulassen können... immer in<br />

ihrem Tempo und mit ganz viel<br />

Herz, Freundlichkeit und einem<br />

Lächeln im Gesicht. Kaffee und<br />

Kekse stehen auch immer bereit.<br />

Darauf freue ich mich in der<br />

Zukunft und bin gespannt auf die<br />

weitere positive Entwicklung der<br />

Praxis.<br />

Und ganz zum Schluss der große<br />

und herzliche Dank an Heike<br />

und ihr phantastisches Team in<br />

Essen. Ihr seid einfach super.<br />

Ward und seid uns verlässliche<br />

Ansprechpartner*innen in<br />

nahezu jeder Sekunde. Und zu<br />

jeder Frage.<br />

Danke. Danke. Danke.<br />

Falko Berenbrink<br />

10


Kein Geld war gestern –<br />

<strong>NoG</strong> in Bielefeld macht’s möglich<br />

Grußwort Conny Dollbaum-Paulsen<br />

zur Eröffnung <strong>NoG</strong>-Praxis Bielefeld<br />

Als ich zum ersten Mal von<br />

Heike Goebel und ihrem<br />

Projekt, Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen, hörte, wurde gerade<br />

die erste Praxis in Essen<br />

eröffnet. Und ohne Näheres<br />

darüber zu wissen, reichte die<br />

damit verbundene Botschaft<br />

mitten in mein Herz.<br />

Ich bin seit dreißig Jahren<br />

Heilpraktikerin und mit<br />

dem Beruf, den Inhalten,<br />

den Protagonist*innen<br />

sehr verbunden – aber der<br />

Wermuttropfen, ein Angebot<br />

beinahe ausschließlich für<br />

„Besserverdienende“ zu<br />

machen, hat mich in all den<br />

Jahren umgetrieben – du, liebe<br />

Heike, hast zu diesem Problem<br />

einfach ein lösungsorientiertes<br />

Projekt gegründet. Denn<br />

auch wenn viele von uns<br />

Sozialpreise machen, sicher<br />

auch mal kostenlos arbeiten,<br />

fehlte mir immer eine echte,<br />

sozusagen institutionalisierte<br />

Alternative – und genau die<br />

hast du, liebe Heike Goebel,<br />

mit deiner Herzensidee<br />

geschaffen. Die Praxen mögen<br />

(noch) klein sein, die Idee aber<br />

hat wahrlich Größe, und jede<br />

Stadt, in der es eine <strong>NoG</strong>-<br />

Praxis gibt, wird dadurch auf<br />

ganz besondere Weise geadelt,<br />

jedenfalls deutlich mehr als<br />

durch die Eröffnung eines<br />

Konsumtempels.<br />

Wir wissen zu schätzen, dass<br />

wir von Heilpraktiker*innen<br />

als Menschen, nicht<br />

als Symptomträger<br />

behandelt werden, dass<br />

Heilpraktiker*innen sich<br />

Zeit nehmen und ihre<br />

Patient*innen mit Kompetenz,<br />

Herzblut und Liebe begleiten.<br />

Obwohl wir eines der besten<br />

Gesundheitssysteme der<br />

Welt haben, fehlt doch meist<br />

die naturheilkundliche, den<br />

ganzen Menschen betreffende<br />

Behandlung, vor allem aber<br />

fehlen Zeit und Geduld. Wer<br />

Geld hat, kann sich diesen<br />

Zeit-Geduld-Kompetenz-<br />

Luxus leisten, wer keines oder<br />

zu wenig hat, leider nicht.<br />

Liebe Heike Goebel, liebe<br />

Kolleg*innen, die ihr jetzt in<br />

Bielefeld tätig seid, lieber Falko<br />

Berenbrink: ihr sorgt ab sofort<br />

dafür, dass sich das an einem<br />

Ort mehr in Deutschland,<br />

nämlich in Bielefeld, ändert.<br />

Und dafür gehört euch<br />

ein fetter Orden an die<br />

Brust geheftet, nein, kein<br />

Bundesverdienstkreuz, eher ein<br />

NaturheilkundeVerdienstHerz<br />

oder so etwas in der Art. Für<br />

mich persönlich war es ein<br />

Geschenk, einen kleinen Teil<br />

beitragen zu dürfen, das noch<br />

größere Geschenk liegt darin,<br />

dass ich demnächst Menschen<br />

mit wenig Geld zu euch<br />

schicken kann, die dann das<br />

volle Luxus-Paket bekommen –<br />

einfach kostenlos – wenn das<br />

mal kein kleines Wunder ist.<br />

Heike Goebel: Du bist nicht<br />

nur mit Mut und Engagement<br />

am Start, sondern auch mit<br />

großer Kompetenz, und, fast<br />

noch wichtiger: mit Liebe in<br />

alle Richtungen. Aufmerksam,<br />

wohlwollend, mitfühlend<br />

und freundlich – so habe<br />

ich dich in der Vorbereitung<br />

erlebt. Falko Berenbrink:<br />

Deine Begeisterung und<br />

kraftvolle Umsetzungsenergie,<br />

auch deine unverstellte<br />

ungebremste Freude über den<br />

Verlauf der Dinge, hat mich<br />

immer wieder verzaubert.<br />

Elvira Bierbach: ohne dich<br />

hätten wir uns nie auf diese<br />

Weise initiativ zusammentun<br />

können, dein Wirken ist auf<br />

einzigartige Weise ebenso<br />

bescheiden wie hilfreich –<br />

eine tolle Mischung. Und<br />

liebe Kolleg*innen aus den<br />

verschiedenen Netzwerken,<br />

auch aus dem Heilnetz:<br />

eure prompte Reaktion<br />

und Bereitschaft, praktisch<br />

tätig zu werden, war uns ist<br />

umwerfend, habt Dank dafür.<br />

Ab heute beginnt in Bielefeld<br />

ein neues Zeitalter, weil<br />

im Prinzip jede*r in den<br />

Genuss einer heilpraktischen<br />

Begleitung oder psychologischganzheitlichen<br />

Beratung<br />

kommen kann: kostenlos,<br />

professionell und heilsam<br />

Wunderbar, einfach<br />

wunderbar: ich wünsche allen<br />

gutes Gelingen – und habe<br />

keine Zweifel: daran wird es<br />

nicht mangeln.<br />

11


Manchmal kommt<br />

eines zum anderen…<br />

Grußworte von Elvira Bierbach<br />

zur Praxiseröffnung Bielefeld<br />

Manchmal kommt eines zum<br />

anderen …. Die große Liebe<br />

scheitert, und plötzlich ist<br />

jemand alleinerziehend mit<br />

zwei oder vier Kindern, schlägt<br />

sich durch mit einem Putzjob<br />

und das Geld reicht mit viel<br />

Mühe nur bis zum 23. des<br />

Monats… Oder man ist über<br />

50, verliert seinen Job – ist<br />

nicht mehr gewollt auf dem<br />

Arbeitsmarkt. Die Firma macht<br />

wegen Corona Pleite oder<br />

man ist selbstständig und<br />

wird krank, kann die Kunden<br />

nicht bedienen – unbezahlte<br />

Rechnungen, Mahnbescheid,<br />

Insolvenz. Da ist die Rentnerin,<br />

die nie viel verdiente und nun,<br />

mit 75, auf Möbelspenden<br />

und die Essensausgabe<br />

einer sozialen Einrichtung<br />

angewiesen ist – die Medien<br />

nennen das Altersarmut. Es<br />

gibt viele, sehr viele Gründe<br />

plötzlich zu den Menschen zu<br />

gehören, die unter oder an<br />

der Armutsgrenze leben. In<br />

Deutschland ist das etwa jeder<br />

Sechste – und jedes fünfte<br />

Kind!<br />

Manchmal kommt eines zum<br />

anderen... Menschen werden<br />

aus den verschiedensten<br />

Gründen krank. Aber<br />

wenn man Geldnöte und<br />

Zukunftsängste hat, wenn<br />

man dauererschöpft und<br />

chronisch überlastet ist, wenn<br />

man sich von der Gesellschaft<br />

ausgegrenzt fühlt, ohne<br />

Perspektiven ist oder einsam<br />

in sozialer Isolation lebt,<br />

dann stellen sich noch öfter<br />

zahlreiche Beschwerden<br />

ein. Schlafstörungen,<br />

Rückenschmerzen, Kopfweh,<br />

Hauterkrankungen,<br />

Verdauungsprobleme<br />

– aber auch depressive<br />

Verstimmungen und<br />

Angststörungen. All dies sind<br />

Erkrankungen, mit denen<br />

viele Menschen zu ihren<br />

Heilpraktiker*innen gehen. Wir<br />

Heilpraktiker*innen stärken<br />

auf vielfältige Weise die<br />

Selbstheilungskräfte, können<br />

uns aber auch mit Zeit den<br />

Patient*innen zuwenden, uns<br />

gleichermaßen um Körper,<br />

Geist und Seele kümmern. Wir<br />

Heilpraktiker*innen sehen<br />

uns nicht als „Alternative“,<br />

also nicht als ein „Entweder-<br />

Oder“ zur wissenschaftlichkonventionellen<br />

Medizin,<br />

sondern als wertvolle,<br />

unverzichtbare Ergänzung<br />

dazu. Denn gerade die<br />

Erkrankungen, die oft aus<br />

hohem psychischem Druck<br />

entstehen, können in sehr<br />

vielen Fällen wunderbar<br />

mit den Methoden der<br />

Naturheilkunde behandelt<br />

werden. Es gibt in<br />

Deutschland etwa 47.000<br />

Heilpraktikerpraxen, in denen<br />

dies tagtäglich unter Beweis<br />

gestellt wird. Jedoch müssen<br />

diese Behandlungen und<br />

die dafür nötigen Arzneien<br />

von den Millionen von<br />

Heilpraktikerpatient*innen<br />

selbst bezahlt werden. Das<br />

geht nicht mit Hartz4! Wer an<br />

und unter der Armutsgrenze<br />

lebt, dem ist der Zugang zur<br />

Naturheilkunde in den meisten<br />

Fällen versagt.<br />

Manchmal kommt eines zum<br />

anderen... Da sieht eine Frau<br />

einen Fernsehbericht über<br />

„Ärzte ohne Grenzen“ und<br />

denkt nicht einfach nur „Wow,<br />

toll was die machen!“, „Man<br />

sollte etwas unternehmen…“,<br />

„Man könnte etwas tun…“ –<br />

Nein, sie sagt ganz klar „Ich<br />

tue etwas“ und macht die<br />

Heilpraktikerausbildung, um<br />

mit Naturheilkunde Menschen<br />

in Armut und Not zu helfen.<br />

Heike Goebel hat vor drei<br />

Jahren in Essen Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen gegründet und<br />

heute gibt es bundesweit<br />

sechs, bald sieben Praxen.<br />

Heike kann Träume umsetzen<br />

und Menschen begeistern.<br />

Das ist wichtig, denn so<br />

etwas klappt nur mit der<br />

tatkräftigen Unterstützung<br />

engagierter Teams. Da ist<br />

ein junger Mann, der seine<br />

Lebenskraft und -zeit an ein<br />

soziales Projekt verschenken<br />

möchte. Er besucht die Leiterin<br />

einer Heilpraktikerschule und<br />

plötzlich schweben fünf Wörter<br />

12


im Raum: „Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen in Bielefeld!“<br />

Falko Berenbrink setzt sich<br />

mit Engagement, Tatkraft<br />

und Kompetenz den Hut<br />

auf. Hinzu kommt Conny<br />

Dollbaum-Paulsen vom<br />

Heilnetz, mit einem großen<br />

Verteiler und genauso großem<br />

Organisationstalent. Uli<br />

Wienstroth vom Bielefelder<br />

Tisch und Friederike Kasack<br />

von der evangelischreformierten<br />

Süsterkirche<br />

unterstützen die ersten<br />

Planungen. Der Gedanke<br />

nimmt rasch konkrete Form<br />

an. Wenige Wochen später<br />

kommen zuerst per Zoom,<br />

dann im realen Leben viele<br />

Heilpraktikerkolleginnen<br />

und -kollegen hinzu, die bei<br />

<strong>NoG</strong> Bielefeld mit viel Herz<br />

und beruflichem Können<br />

mitmachen wollen. Dann ist da<br />

die Bielefelder Bürgerstiftung,<br />

die das Projekt großzügig<br />

finanziell unterstützt. Die<br />

Firma Pflüger sponsert<br />

gebefreudig Heilsames für den<br />

Praxisbedarf. Und dann tritt<br />

noch der große Glücksfall ein,<br />

dass das Café Welcome diesem<br />

Projekt eine Heimat gibt.<br />

Manchmal kommt eines zum<br />

anderen… Bei Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen kommt einiges<br />

zusammen. Hier handeln<br />

und behandeln erfahrene<br />

Heilpraktikerinnen und<br />

Heilpraktiker im Team –<br />

mit bewährten Methoden<br />

der Naturheilkunde und<br />

der Psychotherapie, fachund<br />

sachkundig und mit<br />

viel Erfahrung. In dieser<br />

Praxis gibt es medizinische<br />

Untersuchungen und<br />

naturheilkundliche<br />

Behandlungen. Viele Leute<br />

engagieren sich mit viel<br />

Kompetenz – und mit ganz<br />

viel Herz: Dieses Projekt wird<br />

getragen von tatkräftiger<br />

Nächstenliebe, von Toleranz<br />

und Wertschätzung, von der<br />

Bereitschaft zu Offenheit,<br />

Vertrauen und respektvoller<br />

Nähe. Der große Heiler<br />

Paracelsus sagte: „Der Mensch<br />

ist die Medizin des Menschen.<br />

Die höchste Arznei ist die<br />

Liebe.“<br />

Manchmal kommt eines<br />

zum anderen… Dann können<br />

Wunder geschehen, Träume<br />

können wahr werden und<br />

etwas Gutes kann in die Welt<br />

kommen.<br />

Viel Glück, Erfolg, Freude und<br />

Segen für Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen in Bielefeld!<br />

Eröffnungsrede für <strong>NoG</strong><br />

Bielefeld am 1. Juli <strong>2021</strong><br />

Elvira Bierbach, Heilpraktikerin<br />

13


14


Historische Sehenswürdigkeit<br />

in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen<br />

Sparrenburg<br />

Bild: https://pixabay.com/<br />

15


Maria (2½): Das Leben schreibt doch die schönsten Geschichten<br />

von Talira Tal<br />

Maria und ihr Bär: Winnie Puuh,<br />

so hätte ich gerne diesen Artikel genannt.<br />

Doch meistens kommt es anders, als man denkt.<br />

Ich sagte sofort zu, als Heike<br />

Goebel mich bat, meine<br />

wunderbare Erfahrung mit<br />

einer Familie in den Essener<br />

Praxisräumen schriftlich<br />

festzuhalten. „Du bist doch<br />

Schriftstellerin, bitte lass die<br />

Leser*innen doch an dieser<br />

wundervollen Begebenheit<br />

teilhaben.“ In der Tat ging ich mit<br />

Feuereifer an diese Aufgabe. Eine<br />

Geschichte zu schreiben, ist doch<br />

für mich das Einfachste auf der<br />

Welt. Als Autorin Talira Tal habe<br />

ich bereits diverse Romane und<br />

Kurzgeschichten veröffentlicht.<br />

Jetzt stelle ich fest, dass es<br />

richtig schwer ist, einen eigenen<br />

16


Erlebnisbericht zu Papier zu<br />

bringen.<br />

Ich kam zu der Familie wie<br />

sprichwörtlich die Jungfrau zum<br />

Kinde. Als ich die 2,5 Jahre alte<br />

Maria coachen sollte, zweifelte<br />

ich an meinen Möglichkeiten,<br />

mit einem Kleinkind zu arbeiten.<br />

Zu der Zeit hätte ich mir nicht<br />

träumen lassen, wie sich dieses<br />

anfangs scheinbar unmögliche<br />

Coaching entwickeln würde.<br />

Die Erfahrungen lehrten mich<br />

noch mehr, dass alles seinen<br />

Sinn hat. Damals lauschte ich<br />

der Mutter, die meiner Kollegin<br />

von der geplanten Trennung<br />

von ihrem Mann, Marias<br />

Vater, erzählte und von ihren<br />

beruflichen Zukunftsplänen.<br />

Maria sollte dann, während sie<br />

wieder arbeitete, woanders<br />

untergebracht werden.<br />

„Nein!“, warf ich mein Veto<br />

ein. „Wenn das Kind jetzt<br />

schon so große Probleme<br />

mit nächtlichen Ängsten und<br />

Durchschlafschwierigkeiten<br />

hat, dann wird es nicht besser,<br />

wenn sie auch noch zu anderen<br />

Leuten in Obhut gegeben wird.<br />

Das kann ich für das Kind nicht<br />

für gutheißen.“ Ich dachte, das<br />

fängt ja gut an. Sicherlich will<br />

sie nun gar nicht mehr mit mir<br />

zusammenarbeiten. Aber es<br />

kam zum Glück anders und ich<br />

setzte mich hin und arbeitete<br />

eine therapeutische Gute-Nacht-<br />

Geschichte aus, die auf das<br />

Kind zugeschnitten war. Meine<br />

phantasievolle Geschichte, in<br />

der ihr liebster Bär Winnie Puuh<br />

natürlich die Hauptrolle hatte,<br />

beeindruckte die Kleine wenig.<br />

Stattdessen hatte ich ihre Mama<br />

mit der Geschichte tief berührt.<br />

Das aktuelle Problem der Kleinen<br />

war ein Junge in der Kita, der<br />

sie rüde behandelte und sogar<br />

biss. Maria hatte versucht, ihn<br />

aufzuhalten, indem sie ihm<br />

mit ihrem zarten Stimmchen<br />

sagte: „Nein! Stop! Ich will<br />

das nicht.“ Im Anschluss hatte<br />

sie der Kindergartenleitung<br />

den Vorfall geschildert. Diese<br />

hatte das Mädchen aber nicht<br />

ernst genommen, weil sie nicht<br />

geweint hätte. Ich übte daraufhin<br />

mit dem Kind ihre Worte zu<br />

schreien, damit jedem klar<br />

werden musste, dass Grenzen<br />

überschritten wurden.<br />

Der Mutter bot ich eine<br />

Kurzzeitpaartherapie an, an der<br />

am Ende eine glücklichere Ehe<br />

oder eine Trennung mit einem<br />

friedvollen Ritual warten würde.<br />

Sie erklärte, ihr Mann wolle keine<br />

Eheberatung mehr, und sie wolle<br />

nur noch von ihm weg. Daraufhin<br />

bot ich ein Familiencoaching an.<br />

Sie lehnte sofort ab. Sie wäre sich<br />

sicher, dass er daran auch kein<br />

Interesse hätte.<br />

Dann geschah das Wunder.<br />

Beim nächsten Mal begleitete<br />

der Vater seine Frau und seine<br />

Tochter. Ich freute mich noch<br />

mehr, als er erklärte, dass er<br />

neugierig auf mich geworden<br />

wäre, weil seine Tochter sich<br />

positiv gewandelt hätte. Auslöser<br />

wäre ein sehr lautes Schreien von<br />

ihr gewesen. Als er sie danach<br />

fragte, erklärte sie strahlend:<br />

„Tanja.“ Seine Frau erklärte ihm,<br />

dass das die Hausaufgabe von<br />

Tanja wäre, sich laut zu äußern,<br />

um ernst genommen zu werden.<br />

Das hatte ihn neugierig gemacht.<br />

Ab da kamen sie regelmäßig zu<br />

dritt. Eines Abends entlud sich die<br />

Spannung der Ehepartner, als er<br />

den Ball seiner Tochter einpackte<br />

und sie fragte: „Was hast du<br />

vor?“ Er: „Ich geh ein bisschen<br />

draußen damit spielen.“ Sie: „Bist<br />

du verrückt? Draußen regnet es<br />

in Strömen. Du wirst dich total<br />

einsauen. Warum bist du immer<br />

so dumm?“ Sie war außer sich<br />

und drehte sich wütend Richtung<br />

Wand. Er grinste schelmisch<br />

und als sie einfach rausrennen<br />

wollte, empfahl ich ihr, ihren<br />

Mann einmal anzuschauen.<br />

Nach einiger Überwindung tat<br />

sie es und wunderte sich, dass<br />

er sie liebevoll anlächelte. Er<br />

hatte nur gescherzt. Das und<br />

wahrscheinlich noch vieles<br />

andere, war ihr bei diesem Blick<br />

bewusst geworden, denn ab<br />

diesem Zeitpunkt änderte sich,<br />

nach einer kleinen Talfahrt im<br />

Kindergarten, die sie gemeinsam<br />

meisterten, alles.<br />

Das schönste Erlebnis war ein<br />

Foto der drei, unter dem stand:<br />

Danke, Tanja. Wir hatten einen<br />

fantastischen Geburtstag,<br />

dank dir. Wir hoffen, dass wir<br />

mit deiner Hilfe noch viele<br />

gemeinsame Momente erleben<br />

dürfen. Dieses Foto von der<br />

glücklichen Familie mit der<br />

Nachricht rührte mich zu Tränen.<br />

Letzte Woche war Maria mit<br />

ihrem Papa allein da. Sie<br />

berichtete mir, dass der Junge<br />

wieder beißt. Ich dachte, oh<br />

weh, hört das denn nie auf?<br />

Vorsichtig fragte ich nach, ob<br />

er sie schon wieder gebissen<br />

hätte. Sie schüttelte lachend den<br />

Kopf: „Wollte er. Aber ich habe<br />

ihm eins auf die Nase gehauen.“<br />

Ich atmete erleichtert auf und<br />

bin mir sicher, dass sie kein<br />

Antiaggressionstraining benötigt.<br />

Wir kneten, malen und werkeln<br />

lieber. Der Vater erzählte mir<br />

von seiner neuen Arbeitsstelle,<br />

die ihn sehr glücklich macht,<br />

und dann beantwortete er mir<br />

meine Frage, was seine Frau<br />

denn jetzt machen könnte, um<br />

auch glücklich zu sein und sich<br />

entfalten zu können. Seine Worte<br />

waren mein Sahnehäubchen an<br />

diesem Abend. „Ja, sie hat eine<br />

Passion. Als ich sie kennenlernte,<br />

unterrichtete sie griechisch und<br />

dabei leuchteten ihre Augen so<br />

wundervoll. Ich werde sie dabei<br />

unterstützen. In der letzten<br />

Stunde baten mich die beiden<br />

um eine Eheberatung und nun<br />

fordere ich alle Leserinnen und<br />

Leser auf, mit mir gemeinsam<br />

auf ein Happy End der beiden zu<br />

hoffen. Vielen Dank!!!<br />

17


Kunsttherapie für Frauen ohne Obdach<br />

in unserer Kölner Praxis<br />

Interview mit <strong>NoG</strong>-Therapeutin Maria Fahnemann<br />

(Das Interview führte Heike Goebel)<br />

Liebe Maria, Du engagierst dich<br />

von Beginn unserer Kölner Praxis<br />

an bereits bei <strong>NoG</strong>. Magst Du<br />

dich trotzdem erstmal vorstellen<br />

für diejenigen, die dich noch<br />

nicht kennen?<br />

Ja, sehr gerne. Ich bin<br />

leiborientierte Kunsttherapeutin,<br />

kreative Traumatherapeutin<br />

und Heilpraktikerin für<br />

Psychotherapie. In meiner<br />

Praxis in Bergisch Gladbach<br />

arbeite ich in erster Linie mit<br />

Menschen, die unter besonderen<br />

Belastungen stehen. Mein Herz<br />

schlägt dabei besonders für<br />

Angehörige psychisch erkrankter<br />

Menschen. Für diese Menschen<br />

ist es oft sehr schwierig mit<br />

der Situation umzugehen,<br />

wenn jemand in ihrer Familie<br />

psychisch erkrankt. Das fordert<br />

sehr viel von Angehörigen:<br />

plötzlich dreht sich alles um die<br />

erkrankte Person. Dann haben<br />

wir es mit Erkrankungen zu<br />

tun, die noch stark stigmatisiert<br />

und deshalb mit Tabus belegt<br />

sind. Bis Angehörige sich<br />

selbst Hilfe suchen, sind<br />

sie meist schon längst über<br />

ihre Grenzen gegangen. Da<br />

möchte ich einerseits durch<br />

Aufklärung, andererseits durch<br />

therapeutische Unterstützung<br />

Stärkung und Begleitung bieten.<br />

Ich selbst habe einen ziemlich<br />

kurvenreichen Lebensweg:<br />

Von der Historikerin zur<br />

Unternehmenskommunikatorin<br />

über eine Coachingausbildung zur<br />

Therapie. Ich denke zwar, dass ich<br />

beruflich jetzt angekommen bin<br />

– bin aber gleichzeitig gespannt,<br />

wohin mich die Reise noch<br />

führt. Zu mir als Privatperson ist<br />

vielleicht noch zu sagen, dass ich<br />

mit meinem Lebensgefährten<br />

und unserem Hund am Rande des<br />

Bergischen Landes wohne. Ich<br />

habe drei erwachsene Kinder, die<br />

schon ausgezogen sind.<br />

Das besondere an dir, liebe<br />

Maria, ist ja, dass du dich<br />

zunächst in unserer Kölner Praxis<br />

für Alleinerziehende und ihre<br />

Kinder gekümmert hast. Nach<br />

der Praxisschließung hast du dich<br />

für eine neue Kölner Praxis – und<br />

zwar für Frauen ohne Obdach –<br />

eingesetzt. Erzähl uns doch mal,<br />

was dich hierzu bewegt hat.<br />

Ich habe schon während meiner<br />

Ausbildung zur Kunsttherapeutin<br />

Team Köln<br />

18


Kunsttherapie Praxis Köln<br />

mein Praktikum in einer<br />

Suchtklinik gemacht. Das<br />

war ein Akutkrankenhaus,<br />

das heißt, bei uns haben die<br />

Menschen entgiftet. Viele von<br />

ihnen hatten auch schwierige<br />

Wohnverhältnisse – zwischen<br />

Wohnungslosigkeit oder von<br />

Obdachlosigkeit bedroht. Insofern<br />

kann man sagen, dass mir diese<br />

Menschen und ihre spezifischen<br />

Probleme nicht neu waren, als<br />

wir uns entschieden, unser <strong>NoG</strong>-<br />

Engagement in Köln dem SKF<br />

(Sozialdienst katholischer Frauen<br />

e.V.) sozial anzubieten. Für mich<br />

waren auch in der Suchtklinik die<br />

Begegnungen mit den Menschen<br />

das Wertvollste. So viele<br />

berührende Geschichten habe ich<br />

da gehört. Wenn jemand abfällig<br />

über Obdachlose spricht, tut mir<br />

das inzwischen selbst zutiefst<br />

weh. Es geht so schnell, dass<br />

jemand auf der Straße landet.<br />

Eine psychische Erkrankung,<br />

eine Sucht, die ja auch eine<br />

Erkrankung ist, reicht. Wer dann<br />

noch den Rückhalt der Familie<br />

verliert, ist ganz schnell am Ende.<br />

Für mich war sofort klar, dass<br />

ich bei der neuen Kölner Praxis<br />

dabei sein wollte – auch wenn die<br />

Arbeit ganz anders sein würde als<br />

mit den Alleinerziehenden in der<br />

ersten Praxis.<br />

Unsere Kölner Praxis für Frauen<br />

ohne Obdach hatten wir ja im<br />

Oktober 2020 eröffnet und<br />

seitdem bist du einmal pro Monat<br />

in unserer Sprechstunde aktiv.<br />

Kannst du dich noch an deine<br />

erste Sprechstunde erinnern?<br />

Oh ja, auf jeden Fall. Die erste<br />

Sprechstunde war wirklich so<br />

ein langsames Herantasten –<br />

aneinander. Dazu arbeiteten<br />

wir da ja auch schon unter<br />

Pandemiebedingungen,<br />

das heißt mit Mundschutz<br />

und Abstand. Das machte<br />

die Kontaktaufnahme nicht<br />

unbedingt leichter. Die Frauen<br />

waren sehr zurückhaltend.<br />

So bin ich erstmal einfach nur<br />

rumgegangen, habe mich und<br />

unsere Arbeit vorgestellt. Das<br />

Wort „Therapie“ habe ich dabei<br />

tunlichst vermieden. Ich wollte<br />

ja niemanden verschrecken.<br />

Und wir machen ja auch<br />

keine Therapie. Die körperlich<br />

arbeitenden Kolleginnen natürlich<br />

schon. Aber wir „Psychs“ bieten<br />

in erster Linie Gespräche an und<br />

so habe ich das auch formuliert.<br />

Doch auch dabei musste ich<br />

meine Worte genau wählen,<br />

weil das Misstrauen unter den<br />

Frauen sehr hoch ist. Man darf<br />

nicht vergessen, diese Frauen<br />

haben viel Schlimmes erlebt und<br />

brauchen ein gesundes Maß<br />

an Misstrauen, um unter ihren<br />

harten Lebensbedingungen<br />

überhaupt überleben zu können.<br />

Ich mache es heute noch so, dass<br />

ich in jeder Sprechstunde erst<br />

einmal herumgehe, die Frauen<br />

begrüße und einen kleinen<br />

Schnack halte. Inzwischen kennen<br />

wir uns ja alle schon ein bisschen,<br />

da es viele Stammbesucherinnen<br />

gibt. Wenn ich dann einmal im<br />

Monat komme, hat das schon<br />

was von Wiedersehensfreude.<br />

Aus meiner Sicht sind Menschen<br />

und vor allem Frauen ohne<br />

Obdach eine sehr besondere<br />

Patientenzielgruppe. Wie<br />

sind deine Erfahrungen als<br />

Therapeutin?<br />

Auf jeden Fall. Da ist zunächst<br />

das schon erwähnte Misstrauen.<br />

19


Auch in einer „normalen“<br />

Therapie geht es ja im ersten<br />

Schritt darum, Vertrauen<br />

aufzubauen, einen guten Boden<br />

zu bereiten. Das gilt hier noch<br />

viel stärker. Die Frauen kommen<br />

ja nicht zu uns, sondern wir zu<br />

ihnen. Da braucht es ganz viele<br />

kleine Schritte. Und manche<br />

freuen sich einfach über ein<br />

wertschätzendes „Hallo, wie<br />

geht’s?“. Das erleben sie im Alltag<br />

nicht so häufig. Auf der Straße<br />

schon gar nicht. Außerdem<br />

sind viele der Frauen psychisch<br />

sehr angeschlagen, manche<br />

psychotisch. Das heißt, sie<br />

leiden unter allen möglichen<br />

Wahnvorstellungen. Da höre<br />

ich manchmal einfach nur zu,<br />

lasse mich auf die Frauen ein,<br />

frage nach, interessiere mich.<br />

Ich glaube, das tut den Frauen<br />

richtig gut. Untereinander sind<br />

diese Menschen ja oft sehr<br />

ruppig. Wenn da jemand von<br />

seinen Ängsten und seinem<br />

Wahn berichtet, hört er meistens<br />

nur ein „hau ab“ oder „was<br />

redest du da schon wieder für<br />

einen Quatsch“. Ich habe es<br />

mehr als einmal erlebt, wie<br />

schnell eine Situation unter den<br />

Frauen eskalieren kann. Da gibt<br />

ein Wort das andere und dann<br />

ist die Atmosphäre schnell sehr<br />

aggressiv. Das ist verständlich,<br />

denn die Frauen stehen unter<br />

enormem Stress. Wenn so<br />

jemand, der immer weggeschickt<br />

wird, dann einfach mal reden darf<br />

und wird gehört, ist das Balsam<br />

für die Seele. Mein eigenes<br />

Problem ist dann, zu akzeptieren,<br />

dass mehr für mich einfach<br />

nicht möglich ist. Das nehme<br />

ich dann auch immer mal mit zu<br />

meiner Supervisorin, mit der ich<br />

meine therapeutische Tätigkeit<br />

regelmäßig reflektiere.<br />

Vor kurzem hast du dich für<br />

ein neues Angebot für unsere<br />

Patientinnen in Köln stark<br />

gemacht: Du bietest jetzt<br />

Kunsttherapie für Frauen ohne<br />

Obdach an. Wie kam dir die<br />

Idee und wie wird das Angebot<br />

angenommen?<br />

Die Idee war von Anfang<br />

an da. Schließlich bin ich<br />

Kunsttherapeutin. Ich dachte<br />

mir, es wäre doch schön, den<br />

Frauen eine andere als die<br />

verbale Möglichkeit zu geben,<br />

sich auszudrücken und zu<br />

erleben. Das klingt jetzt alles<br />

sehr hochgestochen – in der<br />

Praxisrealität der <strong>NoG</strong> heißt das<br />

einfach, hier darfst du malen,<br />

wenn du willst. Das Malen macht<br />

aber etwas mit den Frauen.<br />

Sie kommen zur Ruhe, können<br />

vom Alltag abschalten und<br />

erleben sich als selbstwirksam.<br />

Sie erschaffen etwas. Das<br />

Angebot wird zurzeit noch sehr<br />

zurückhaltend angenommen.<br />

Aber es wird wahrgenommen.<br />

Eine Frau hat sich direkt Papier<br />

und Farbe genommen und<br />

losgemalt. Zuerst ein schönes<br />

Blumenbild mit dem Kommentar<br />

„ich liebe Blumen“. Beim<br />

nächsten Mal hat sie den Rhein<br />

gemalt und dann sowas wie<br />

„scheiß Rhein“ dazugeschrieben.<br />

Das heißt, wenn so eine<br />

Aggression mal im Bild landet,<br />

hat sie da einen Weg gefunden,<br />

das zum Ausdruck zu bringen. Ich<br />

habe dann kurz mit ihr darüber<br />

gesprochen, was sie am Rhein so<br />

schlimm findet. So kamen wir ins<br />

Gespräch. Andere Frauen sehen<br />

das Angebot und sagen dann,<br />

beim nächsten Mal würden sie<br />

vielleicht auch mitmachen. Auch<br />

hier ist wieder das langsame,<br />

scheue Annähern zu beobachten.<br />

Hier ist es wichtig, klarzumachen,<br />

dass das sein darf. Ich sage<br />

dann meistens so etwas wie „ja,<br />

gerne!“ Ich habe die Hoffnung,<br />

dass die Frauen hier auch noch<br />

etwas auftauen. Spätestens,<br />

wenn wir die Pandemie soweit<br />

überwunden haben, dass wir<br />

alle an einem großen Tisch sitzen<br />

können. Dann ziehen sich die<br />

Frauen vielleicht gegenseitig ein<br />

wenig mit. Meine therapeutische<br />

Haltung ist die eines Erlaubens.<br />

Ich würdige das, was da ist.<br />

https://www.heilnetz.de/<br />

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20


Engagiertes Team - Zitate<br />

Ayse Dogan<br />

(Psychologische Beraterin &<br />

Entspannungspädagogin im <strong>NoG</strong>-<br />

Team Bielefeld)<br />

Ich bin bei der <strong>NoG</strong>, weil ich finde,<br />

dass man für sich selbst und seine<br />

Mitmenschen etwas tun sollte.<br />

Es sollte eine Anlaufstelle geben,<br />

bei der sich Menschen Zeit für die<br />

Seele nehmen, denn jede Seele<br />

sollte so geehrt werden, wie die<br />

eigene.<br />

Eva Scholten<br />

(Heilpraktikerin<br />

im <strong>NoG</strong>-Team Essen)<br />

Ich bin bei der Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen, weil ich etwas<br />

mehr Menschlichkeit in diese<br />

verkopfte Welt bringen möchte.<br />

Ich berühre, mache<br />

Entspannungsmassagen und<br />

höre oft von meinen Klienten,<br />

dass sie zuletzt in ihrer Kindheit<br />

– oder sogar noch nie so berührt<br />

wurden.<br />

Dann denke ich an Prof.<br />

Grönemeyer, der mal gesagt hat:<br />

„Wenn wir uns mehr berühren<br />

würden, könnten wir die Hälfte<br />

aller Medikamente einsparen.“<br />

Heike Goebel ist mit ihrer Energie<br />

und Herzwärme mein absolutes<br />

Vorbild.<br />

Rebecca Schal<br />

(Heilpraktikerin<br />

im <strong>NoG</strong>-Team Köln)<br />

Seit Mai 2019 darf ich Teil des<br />

tollen <strong>NoG</strong>-Teams in Köln sein.<br />

Es ist mir wichtig, den Frauen<br />

ohne Obdach zu zeigen, dass<br />

sie wertvoll sind und uns ihre<br />

Gesundheit ehrlich am Herzen<br />

liegt.<br />

Wahrgenommen und berührt zu<br />

werden, ist für jeden Menschen<br />

lebenswichtig und unsere<br />

Patientinnen genießen das<br />

Umsorgt werden sichtlich.<br />

Sie können für eine kurze Zeit ihre<br />

Nöte vergessen, fühlen sich sicher<br />

und können neue Kraft tanken,<br />

die sie dringend brauchen.<br />

Ich bin sehr glücklich, dass ich<br />

mit dem, was ich kann, in dieser<br />

Weise helfen kann.<br />

21


Die Dorn-Therapie<br />

– eine Entwicklung aus dem alternativen Spektrum<br />

zur evidenzorientierten Praxis<br />

Ina Burgath, Physiotherapeutin und Sven Koch, Heilpraktiker<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern<br />

in diesem Artikel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der<br />

Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle<br />

Gründe und beinhaltet keine Wertung.<br />

Die Dorn-Therapie ist eine sanfte<br />

Mobilisation von Wirbeln und<br />

Gelenken in der physiologischen<br />

Funktionseinheit, um mit<br />

sanftem Druck und regulierenden<br />

manuellen Techniken eine<br />

Dysfunktion zu therapieren. Eine<br />

Dysfunktion aus Sicht der Dorn-<br />

Therapie stellt nicht nur eine<br />

Störung auf Gelenkebene dar,<br />

sondern betrifft alle mit dem<br />

Gelenk assoziierten Strukturen,<br />

wie zum Beispiel Muskeln,<br />

Sehnen, Faszien, Organe und<br />

Nerven. Eine Behandlung<br />

der Gelenkdysfunktion wirkt<br />

sich somit im Sinne der<br />

Ganzheitlichkeit auch stets auf<br />

alle assoziierten Strukturen aus.<br />

Die Behandlung geschieht immer<br />

in Zusammenarbeit mit der/dem<br />

Patientin bzw. Patienten. Dabei<br />

werden ausschließlich aktivassistive<br />

Techniken angewandt.<br />

Verschiedene Grifftechniken sind<br />

im Rahmen der traditionellen<br />

europäischen Medizin von<br />

Generation zu Generation<br />

weitergegeben worden. Dieter<br />

Dorn wurde damit bei eigenen<br />

akuten Beschwerden im Rücken<br />

Anfang der Siebzigerjahre<br />

geholfen. Mitte der Neunziger<br />

ist diese Technik unter dem<br />

Namen Dorn-Methode bekannt<br />

geworden.<br />

Die Dorn-Therapie kann<br />

von jedem medizinischen/<br />

tiermedizinischen Heil- und<br />

Fachberufler im Rahmen<br />

seines Berufsgesetzes und<br />

seines Wissens von Anatomie,<br />

Physiologie und Neurologie<br />

angewendet werden. Laien<br />

können die Eigenübungen<br />

im Sinne der Prophylaxe an<br />

sich ausführen. Dieter Dorn<br />

hat die Wichtigkeit und den<br />

gesundheitspflegenden Charakter<br />

der Eigenübungen innerhalb der<br />

Dorn-Methode betont.<br />

Primäre Indikationen sind<br />

alle Beschwerden des<br />

Bewegungsapparates oder<br />

neuromuskuloskelettalen<br />

Systems. Die jeweiligen Heil- und<br />

Fachberufler können zusätzlich<br />

Zusammenhänge zu inneren<br />

Organen, Meridianen und<br />

deren Funktionskreise sowie<br />

psychosoziale Faktoren mit<br />

einbeziehen.<br />

Die „Internationale Gesellschaft<br />

für medizinische Dorn-<br />

Therapie e.V.“ (IGMDT e.V.),<br />

2014 gegründet, ist eine<br />

Gruppe von medizinischen<br />

Heil- und Fachberuflern (Ärzte,<br />

Heilpraktiker, Physiotherapeuten,<br />

Ergotherapeuten, Logopäden,<br />

Masseure und med.<br />

Bademeister), die viele Jahre<br />

die Dorn-Therapie in ihren<br />

Praxen angewendet haben und<br />

als Referenten für die Dorn-<br />

Therapie tätig waren und sind.<br />

Einige haben Fachbücher und<br />

Fachartikel über die Dorn-<br />

Therapie und verwandten<br />

medizinischen Gebieten<br />

geschrieben.<br />

Bisher war die Dorn-Methode<br />

weder eindeutig formuliert<br />

noch klar definiert. Die IGMDT<br />

e.V. konzentriert sich auf die<br />

fundierte Weiterverbreitung der<br />

Dorn-Methode in Fachkreisen<br />

und der Bevölkerung. Die<br />

Standards und Grundprinzipien<br />

der Dorn-Methode/-Therapie<br />

sind festgelegt worden, die<br />

Inhalte von Dorn-Seminaren<br />

und ein Curriculum erarbeitet.<br />

Dorn-Seminare mit diesen<br />

Standards werden organisiert<br />

und ausgeschrieben. Der Ablauf<br />

einer Dorn-Behandlung ist<br />

definiert und gilt als Maßstab für<br />

die Qualität bei der Ausführung<br />

in medizinischen Praxen.<br />

Therapeuten, die die Standards<br />

der Dorn-Methode anwenden<br />

und den Ablauf in ihren Dorn-<br />

Behandlungen umsetzen,<br />

werden zertifiziert und als solche<br />

namentlich veröffentlicht.<br />

Der Verein führt zweimal<br />

jährlich Treffen durch,<br />

an welchen regelmäßige<br />

Weiterbildungen und ein<br />

intensiver Wissensaustausch<br />

in den unterschiedlichen<br />

Berufssparten stattfinden.<br />

Intensiver Wissensaustausch<br />

der verschiedenen Fachbereiche<br />

sowie die Vernetzung möglichst<br />

vieler IGMDT-Therapeuten<br />

22


führt zu einer Verbesserung der<br />

Qualität der Dorn-Therapie.<br />

Das Erstellen von Fachartikeln,<br />

Buchveröffentlichungen, das<br />

Vorantreiben von Studien und<br />

Forschungsarbeit zum Thema<br />

Dorn-Therapie sind ebenso<br />

Arbeitsinhalte des Vereins.<br />

Darüber hinaus werden<br />

Fachfortbildungen mit<br />

wechselnden Themen für<br />

Dorn-Therapeut*innen und<br />

Interessierte durchgeführt,<br />

zuletzt im März 2019 im Haus<br />

der Wirtschaft in Stuttgart mit<br />

dem Thema: „Differenzierte<br />

Behandlung von Hoch/<br />

Cervikalen Dysfunktionen“.<br />

Themen werden zum Beispiel<br />

sein: Dorn und Pädiatrie,<br />

Dorn und Beckenboden.<br />

Dorn und Stimme,<br />

Dorn und Viszerale<br />

Zusammenhänge.<br />

Die genaueren Inhalte<br />

der Standards der<br />

Dorn-Therapie<br />

wurden folgendermaßen<br />

definiert:<br />

Sanft:<br />

Die Dorn-Therapie<br />

ist sanft in der<br />

Ausführung der<br />

Befundung, der<br />

Behandlung und der<br />

Eigenübungen. Sie ist eine<br />

sanfte Mobilisation von<br />

Dysfunktionen.<br />

Der Therapeut wird<br />

immer die Grenze<br />

der Schmerztoleranz<br />

des Patienten achten.<br />

Spätestens wenn ein Patient<br />

während einer Behandlung<br />

oder Befundung ausweicht oder<br />

mit seiner Mitarbeit aufhört,<br />

muss ein Therapeut an seiner<br />

Technik wie im Standard „Präzise“<br />

beschrieben arbeiten und seinen<br />

Druck verringern. Während der<br />

Therapie kann der Patient einen<br />

sogenannten „Wohlschmerz“<br />

spüren, der einerseits für den<br />

Patienten klar akzeptabel ist<br />

oder andererseits vom Patienten<br />

als bekanntes Symptom<br />

geäußert wird. Es werden keine<br />

Impulstechniken angewendet!<br />

Der Standard „Aktiv-assistive<br />

Mitarbeit des Patienten“ ist<br />

immer anzuwenden.<br />

Der Therapeut richtet sich mit<br />

seiner Aufmerksamkeit auf die<br />

Strukturen und auf den gesamten<br />

Patienten. Sich genügend Zeit zu<br />

nehmen ist ein wichtiger Faktor.<br />

Manuell:<br />

Grundsätzlich wird mit den<br />

Händen befundet und<br />

behandelt. Dysfunktionen<br />

werden mit den Händen<br />

ertastet, die Hauptakteure<br />

sind die Daumen. Es gibt viele<br />

verschiedene Grifftechniken, da<br />

jeder Therapeut seine eigene<br />

Anatomie berücksichtigt. Die<br />

manuelle Befunderhebung und<br />

die therapeutische Anwendung<br />

sind dadurch präzise.<br />

Es gibt jedoch auch Therapiehilfsgeräte,<br />

die von Therapeuten<br />

u.a.<br />

als Entspannungshilfe<br />

für<br />

verspannte<br />

Muskulatur benutzt<br />

werden<br />

können.<br />

Präzise:<br />

Die Dorn-<br />

Methode ist<br />

eine präzise<br />

Therapie.<br />

Bei der<br />

Untersuchung<br />

tastet<br />

der<br />

Therapeut<br />

anatomisch<br />

korrekt<br />

an den<br />

zu befundenden<br />

knöchernen<br />

Strukturen<br />

in den definierten<br />

Ebenen (ventral –<br />

dorsal, rechts –<br />

links). Dysfunktionen von Wirbeln<br />

und Gelenken werden über eine<br />

Positionsbefundung erhoben.<br />

Wirbel werden in der Rotationsdysfunktion,<br />

Lateralisationsdysfunktion<br />

und deren Mischformen<br />

befundet und gegebenenfalls<br />

behandelt. Wirbel werden<br />

spezifisch gezählt, um im<br />

Sinne der Ganzheitlichkeit<br />

23


präzise therapieren zu können.<br />

Mittelpositionen helfen bei der<br />

feinen Befunderhebung. Kleinste<br />

Dysfunktionen von Wirbeln und<br />

peripheren Gelenken, die auch<br />

Ursache für starke Beschwerden<br />

sein können, können bei der<br />

Dorn-Therapie ertastet und in<br />

dem gesamten physiologischen<br />

Funktionsverbund behandelt<br />

werden. Ein Therapeut kann<br />

sämtliche medizinischen Grundlagen,<br />

die er erlernt hat, mit der<br />

Dorn-Therapie anwenden. Es<br />

werden nur die positiven Befunde<br />

behandelt.<br />

Aktiv – assistive Mitarbeit des<br />

Patienten:<br />

Patienten arbeiten immer aktiv<br />

oder assistiv/unterstützend bei<br />

der Dorn-Behandlung mit. Die<br />

Dorn-Therapie ist nie passiv<br />

für den Patienten! Der Patient<br />

bewegt mit physiologischen<br />

Bewegungen, die von dem Körper<br />

eigenständig ausgeführt werden<br />

können, die zu behandelnden<br />

Strukturen. Nach der Behandlung<br />

erhalten die Patienten spezifische<br />

Eigenübungen und so die aktive<br />

Selbständigkeit.<br />

Ohne Medikamente:<br />

In der Dorn-Methode/-Therapie<br />

werden keine Medikamente<br />

verwendet.<br />

Die Dorn-Therapie kann<br />

mit vielen Therapieformen<br />

kombiniert werden.<br />

Alle Wirbel und Gelenke sind<br />

befundbar und behandelbar:<br />

Mit der Dorn-Methode/-Therapie<br />

können Dysfunktionen aller<br />

Wirbel und Gelenke behandelt<br />

werden. Die Behandlung erfolgt<br />

nach positiver Befundung<br />

des Therapeuten unter aktivassistiver<br />

Mitarbeit des Patienten.<br />

Es bestehen für jeden Wirbel<br />

und für jedes periphere Gelenk<br />

Eigenübungen, die dem Patienten<br />

bei erfolgreicher Behandlung<br />

mitgegeben werden können.<br />

Positive Befunde sind:<br />

Ein Querfortsatz ist dorsal<br />

positionsdysfunktionell.<br />

Ein Dornfortsatz ist rechts oder<br />

links positionsdysfunktionell.<br />

Ganzheitlich:<br />

Die Dorn-Methode kann<br />

von jedem Therapeuten<br />

entsprechend seinem Können<br />

und Wissen angewendet werden.<br />

Sie kann als einfache Behandlung<br />

an den Dorn- und Querfortsätzen<br />

und den Gelenken zur<br />

Tonusregulation von Muskulatur,<br />

Faszien und Bindegewebe<br />

gesehen werden.<br />

Empirisch beobachtet gibt<br />

es auch Zusammenhänge<br />

von Wirbel- und<br />

Gelenksdysfunktionen mit<br />

anderen Strukturen und<br />

Funktionen des Menschen: von<br />

Wirbeln mit inneren Organen,<br />

Muskel- und Hautarealen,<br />

Vegetativum, Nerven, Faszien,<br />

Muskelketten, Lymphzonen,<br />

Bindegewebe, Triggerpoints,<br />

Head´sche Zonen, Meridianen<br />

und ihre Funktionskreise und<br />

psychosozialen Faktoren.<br />

Dadurch ergibt sich ein<br />

breites therapeutisches sowie<br />

diagnostisches Arbeitsfeld für<br />

jeden Therapeuten im Rahmen<br />

der Dorn-Therapie.<br />

Alle Patienten erhalten<br />

Eigenübungen:<br />

Eine Stärke der Dorn-Methode<br />

besteht in der Vergabe von<br />

spezifischen Eigenübungen an die<br />

Patienten. Jeder Patient erhält<br />

Eigenübungen zur Prophylaxe und<br />

zur Unterstützung der Therapie.<br />

Es ist potentiell möglich, jedes<br />

Gelenk und jeden Wirbel mit<br />

einer Eigenübung mittel- und<br />

langfristig zu stabilisieren.<br />

24


Die wichtigste Eigenübung im<br />

Sinne der Dorn-Methode ist<br />

der Ausgleich von funktionellen<br />

Beinlängendifferenzen über die<br />

Eigenbehandlung von Hüft-, Knieund<br />

oberem Sprunggelenk.<br />

Durchführung der Eigenübungen:<br />

Periphere Gelenke werden<br />

beschwerdefrei gebeugt und<br />

mit Druck der knöchernen<br />

Gelenkspartner zueinander<br />

wieder in die Nullstellung aktiv<br />

bewegt. Periphere Eigenübungen<br />

sollen beschwerdefrei<br />

durchgeführt werden. Während<br />

der Eigenübungen an der<br />

Wirbelsäule kann auch ein<br />

Wohlschmerz auftreten.<br />

Die Eigenübungen sollen<br />

zwischen 2 bis 6 Wochen zur<br />

Stabilisierung durchgeführt<br />

werden. Falls erneute<br />

Beschwerden auftreten, sollten<br />

sie wiederholt werden. Wenn<br />

diese Übungen nicht innerhalb<br />

weniger Tage helfen, sollte der<br />

Patient seinen Therapeuten<br />

erneut aufsuchen.<br />

Die Dorn-Therapie soll durch<br />

die Arbeit der IGMDT in der<br />

Komplementärmedizin als<br />

Grundlagentherapie etabliert<br />

werden.<br />

Daher stellt die Forschung<br />

einen wichtigen Schwerpunkt<br />

dar. Täglich erfahren Dorn-<br />

Therapeuten in ihrer Arbeit<br />

am Patienten große Erfolge.<br />

Die Mitglieder wollen sich<br />

der Herausforderung des<br />

wissenschaftlichen Arbeitens<br />

stellen und hinterfragen, was sie<br />

täglich in ihren Behandlungen<br />

beobachten. Sie sehen sich<br />

dabei durchaus in einem<br />

Spannungsfeld zwischen<br />

jahrelanger positiver Erfahrungen<br />

und Evidenzbasierung.<br />

Es wurde schon vieles erreicht<br />

und für die Zukunft gilt es noch<br />

Einiges zu tun, wie zum Beispiel:<br />

• die Wirkungsweise der<br />

einzelnen Behandlungsschritte<br />

kann erforscht werden und<br />

in einen gesamtheitlichen<br />

Zusammenhang gebracht<br />

werden, basierend<br />

auf anatomischen und<br />

physiologischen Grundlagen.<br />

• Behandlungsschritte und<br />

-ergebnisse sind reproduzierbar.<br />

• Dorn-Therapeut*innen können<br />

nach grundlegenden Standards<br />

arbeiten.<br />

• Verbesserung von Befundung<br />

und Behandlungstechniken<br />

im Sinne des effizienteren<br />

Arbeitens für Therapeut*innen<br />

und Patient*innen/<br />

Klient*innen.<br />

• Standardisierte Weiterbildung<br />

für Therapeut*innen<br />

Hierzu erarbeitet die Gruppe<br />

einen strukturierten Ablauf,<br />

angefangen mit der Definition<br />

der wichtigsten Grundlagen des<br />

wissenschaftlichen Arbeitens,<br />

Literatursichtung, Studiendesigns,<br />

bis hin zu möglichen Fallgruppen.<br />

Autoren:<br />

Ina Burgath, Physiotherapeutin<br />

(2. Vorsitzende IGMDT e.V.)<br />

Friedrichstr. 4<br />

78315 Radolfzell<br />

Tel.: 07732/970206<br />

www.physiotherapie-radolfzell.de<br />

www.igmdt.de<br />

Sven Koch, Heilpraktiker +<br />

Physiotherapeut (1. Vorsitzender<br />

IGMDT e.V.)<br />

Albertstr. 1<br />

79104 Freiburg<br />

www.dorn-praxis.de<br />

www.dorn-methode-therapie.de<br />

25


Ein Fallbeispiel in der Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

Was die Dorn-Therapie so kann<br />

Petra Coenradie<br />

(Heilpraktikerin und Dorn-Therapeutin im <strong>NoG</strong>-Team Essen)<br />

Zu meiner Person: mein Name ist<br />

Petra Coenradie, seit 1999 bin ich<br />

Heilpraktikerin mit eigener Praxis<br />

und seit November 2019 in der<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen in<br />

Essen ehrenamtlich tätig.<br />

Meine fachlichen Schwerpunkte<br />

sind die Fußreflexzonen- und<br />

Bach-Blüten-Therapie, die Breuß-<br />

Massage sowie die Rücken- und<br />

Gelenktherapie nach Dieter Dorn.<br />

Hier möchte ich von einem Fall<br />

berichten, den ich Anfang des<br />

Jahres in der Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen erleben durfte.<br />

Eine junge Familie kam mit ihrem<br />

kleinen Sohn D. zu uns. Er war<br />

gerade erst sechs Wochen alt,<br />

verweigerte beim Stillen eine<br />

Brust der Mutter und wurde<br />

nachts oft schreiend wach. Den<br />

Eltern fiel auf, dass ihr Sohn<br />

den Kopf fast ausschließlich<br />

zu einer Seite drehte und er<br />

auch nur auf einer Seite liegen<br />

mochte. Die aufmerksame<br />

Hebamme empfahl den Eltern,<br />

sowohl die Halswirbelsäule als<br />

auch das Becken des kleinen D.<br />

untersuchen zu lassen, da dort<br />

„doch etwas nicht in Ordnung<br />

sei“. Die Eltern hatten über<br />

einen Sozialdienst von der<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen<br />

gehört und einen Termin<br />

vereinbart.<br />

Nachdem mir die besorgten<br />

Eltern von D’s Verhalten<br />

berichteten, erklärte ich ihnen,<br />

den Kleinen nach der Methode<br />

Dorn zu untersuchen, was<br />

absolut schmerzfrei ist. Ich<br />

tastete seine Halswirbelsäule<br />

in Rückenlage ab und stellte<br />

Blockaden von vier Halswirbeln<br />

fest. Die anschließende<br />

Mobilisation machte D. völlig<br />

entspannt mit. Noch auf dem<br />

Rücken liegend stellte ich bei<br />

dem Jungen ebenfalls eine<br />

Beinlängendifferenz fest und<br />

erklärte den Eltern die Übung,<br />

die sie mit ihrem Sohn nun<br />

täglich beim Wickeln durchführen<br />

sollten. So übten wir gemeinsam<br />

die Handgriffe. Die überaus<br />

liebevolle Art beider Elternteile<br />

führte dazu, dass D. mit<br />

sichtbarer Freude mitmachte.<br />

Nun galt es für mich, noch<br />

abschließend die Stellung des<br />

Beckens zu befunden. Leider war<br />

auch hier eine leichte Blockade<br />

des linken Kreuzbein-Darmbein-<br />

Gelenkes festzustellen. Dabei lag<br />

der Junge in Bauchlage auf dem<br />

Schoß seiner Mutter, während ich<br />

die Blockade lösen konnte.<br />

Mit der „Hausaufgabe“ zum<br />

Ausgleich der Beinlängendifferenz<br />

verließ die junge Familie die<br />

Praxis.<br />

Schon bei der nächsten Behandlung<br />

nach 3 Wochen waren nur<br />

noch zwei Halswirbel blockiert.<br />

Die Eltern berichteten, dass ihr<br />

Sohn den Kopf auch besser drehen<br />

könne. An dem Beinlängenunterschied<br />

hatte sich jedoch leider<br />

nichts verändert. Ich ließ mir von<br />

den Eltern die Übung zeigen und<br />

entdeckte einen kleinen Fehler in<br />

der Durchführung. Nach nochmaliger<br />

Erklärung und Korrektur, auf<br />

welche Griffe sie besonders achten<br />

müssten, mobilisierte ich die zwei<br />

blockierten Halswirbel und bat die<br />

Familie, in vier Wochen wiederzukommen.<br />

Und siehe da: nach vier Wochen<br />

war die Beinlängendifferenz ausgeglichen,<br />

alle Halswirbel standen<br />

„im Lot“ und das Kreuzbein-<br />

Darmbein-Gelenk war frei. Die<br />

Eltern berichteten, dass D. nun in<br />

jeder Körperlage durchschlief und<br />

seine Beine und den Kopf normal<br />

bewegte. Ich empfahl den jungen<br />

Eltern, die Übung für die Beinlängen<br />

immer mal zu wiederholen –<br />

sozusagen prophylaktisch.<br />

Dank sei der aufmerksamen<br />

Hebamme, den fürsorglichen<br />

Eltern und der Methode Dorn,<br />

die mich immer wieder, selbst<br />

nach so vielen Jahren guter<br />

Erfahrungen, begeistert.<br />

Alles Gute - kleine Familie<br />

26


Schmerzen und Mobilitätsverlust<br />

durch Übersäuerung<br />

Wie überschüssige Säuren<br />

Knochen, Muskeln und Gelenken zusetzen<br />

Dr. med. Ludwig Manfred Jacob<br />

Dr. med. Ludwig Manfred Jacob (1971) leitet das Dr. Jacobs Institut<br />

und forscht über komplementärmedizinische Themen, insbesondere<br />

Mikronährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe sowie die Therapie und<br />

Prävention von Zivilisationserkrankungen durch Veränderungen der<br />

Ernährungs- und Lebensweise. Hierzu verfasste er zahlreiche Fachartikel, die Fachbücher „Prostatakrebs-<br />

Kompass“ und „Dr. Jacobs Weg“ mit über 1400 zitierten Studien sowie einen Corona-Sebsthilfe-Ratgeber.<br />

Weitere Informationen: www.drjacobsinstitut.de, www.drjacobsweg.eu.<br />

Wie Yin und Yang befinden sich<br />

Säuren und Basen in unserem<br />

Körper in einem natürlichen<br />

Gleichgewicht. Doch eine<br />

säurebildende Ernährung,<br />

Bewegungsmangel, chronische<br />

Entzündungsprozesse,<br />

Genussmittel, Medikamente u.a.<br />

können unsere körpereigenen<br />

Puffersysteme überfordern<br />

und die Balance zerstören.<br />

Es sammeln sich vermehrt<br />

Säuren im Bindegewebe an,<br />

die vielfältige Beschwerden<br />

verursachen können.<br />

Übersäuerung verursacht<br />

Knochen- und Muskelschwund<br />

Eine chronische Übersäuerung<br />

(latente metabolische Azidose)<br />

zeigt sich zu Beginn oft in<br />

Form einer schleichenden<br />

Demineralisierung von Haaren,<br />

Nägeln und Zähnen. Im Blut<br />

ist die Übersäuerung lange<br />

nicht erkennbar, da die freien<br />

Säuren durch Mineralstoffe<br />

neutralisiert werden. Dafür<br />

werden Calcium und Magnesium<br />

aus dem Knochengewebe<br />

freigesetzt – es kommt zu einem<br />

Abbau der Knochensubstanz.<br />

Aus den Muskeln werden<br />

zur Säureneutralisierung<br />

stickstoffhaltige Basen<br />

mobilisiert, die aus dem Abbau<br />

von Aminosäuren stammen.<br />

Langfristig führt dies zu einem<br />

Muskelabbau. Der pH-Wert im<br />

Blut sinkt normalerweise erst im<br />

Alter, wenn die Nierenfunktion<br />

abnimmt und die Säuren nicht<br />

mehr ausreichend ausgeschieden<br />

werden.<br />

Die Kombination von Muskelund<br />

Knochenschwächung hat im<br />

Alter nicht selten fatale Folgen,<br />

da sie insgesamt die Mobilität<br />

reduziert sowie die Fallneigung<br />

und das Frakturrisiko stark<br />

erhöht. Ein Sturz kann dann eine<br />

lange oder sogar dauerhafte<br />

komplette Immobilität zur Folge<br />

haben. Um dem Knochen- und<br />

Muskelabbau entgegenzuwirken,<br />

ist die vermehrte Aufnahme<br />

von Calcium und Magnesium<br />

27


sinnvoll. Daneben ist auch Kalium<br />

sehr wichtig, da dieses über<br />

verschiedene Zellpumpen das<br />

Zellinnere entsäuert.<br />

Als Träger der Mineralstoffe<br />

sind Citrate am besten. Die<br />

organischen Citrate werden vom<br />

Körper gut aufgenommen und<br />

verstoffwechselt. Auch sie wirken<br />

im Zellstoffwechsel entsäuernd<br />

und wirken sich so zusätzlich<br />

positiv auf Knochen und Muskeln<br />

aus. Kaliumcitrat kann den<br />

Calciumabbau in den Knochen<br />

reduzieren, die Knochendichte<br />

erhöhen und der Osteoporose<br />

entgegenwirken (Marangella et<br />

al., 2004; Sellmeyer et al., 2002).<br />

In einer doppelblinden<br />

Interventionsstudie bekamen<br />

161 Frauen mit Osteopenie, der<br />

Vorstufe von Osteoporose, pro<br />

Tag 1,2 g Kalium in Form von<br />

Kaliumcitrat sowie zusätzlich<br />

500 mg Calcium und 400<br />

internationale Einheiten Vitamin<br />

D. Die Säurebelastung über die<br />

Ernährung konnte auf diese<br />

Weise teilweise neutralisiert<br />

werden. Nach zwölf Monaten<br />

war die Knochendichte erhöht<br />

und die Knochenstruktur deutlich<br />

verbessert. Kaliumcitrat wirkte<br />

dabei genauso effektiv wie<br />

das Osteoporose-Medikament<br />

Raloxifen. Durch den Ausgleich<br />

des Säure-Basen-Haushalts<br />

in der Versuchsgruppe<br />

verblieb das Calcium im<br />

Knochen und wurde nicht als<br />

Puffersubstanz entnommen. Die<br />

Vergleichsgruppe, die anstelle des<br />

basenbildenden Kaliumcitrates<br />

das leicht säurebildende<br />

Kaliumchlorid mit Calcium und<br />

Vitamin D bekam, erreichte<br />

diesen Effekt nicht, sondern wies<br />

sogar einen verschlechterten<br />

Knochenstatus auf (Jehle et al.,<br />

2006).<br />

Säuren fördern chronische<br />

Schmerzen<br />

Chronische Schmerzen, wie<br />

bei Rheuma, Rücken- oder<br />

Gelenkschmerzen, sind meist<br />

mit einer Übersäuerung des<br />

lokalen Gewebes verbunden.<br />

Neben den Säuren stehen<br />

Entzündungsprozesse und<br />

eine mangelnde Durchblutung<br />

im Mittelpunkt, die sich alle<br />

gegenseitig begünstigen.<br />

Wenn Säuren nicht mehr<br />

ausreichend neutralisiert<br />

und abtransportiert werden,<br />

lagern sie sich insbesondere<br />

im Bindegewebe ab und<br />

begünstigen dort Entzündungen<br />

und Schmerzen. Dabei bilden<br />

Übersäuerung und Entzündung<br />

einen Teufelskreis, denn je<br />

mehr Entzündungsgeschehen,<br />

desto mehr Säuren werden<br />

gebildet. Am deutlichsten<br />

wird dieses Phänomen bei<br />

der Gichterkrankung, wo die<br />

Harnsäureablagerungen zu einem<br />

Feuerwerk von Entzündung und<br />

Schmerz führen.<br />

Bei Patient*innen mit<br />

rheumatoider Arthritis ist der<br />

pH-Wert in der Synovialflüssigkeit<br />

des Kniegelenks saurer als bei<br />

Gesunden. Die Übersäuerung<br />

fördert den Gelenkknorpelabrieb,<br />

der wiederum den Teufelskreis<br />

aus Deformation und Entzündung<br />

antreibt.<br />

Die Übersäuerung kann auch<br />

den Filtrationseffekt des<br />

Bindegewebes beeinträchtigen,<br />

was dessen Nährstoffversorgung<br />

verschlechtert. Die Azidose<br />

28


Besserung der Schmerzen durch Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzung<br />

beeinträchtigt zudem die Sehnen<br />

und Bänder, was sich auf den<br />

gesamten Bewegungsapparat<br />

auswirkt (Vormann und<br />

Goedecke, 2006).<br />

Auch die bei einer Übersäuerung<br />

aus den Knochen freigesetzten<br />

Mineralstoffe können sich<br />

im Körper ablagern und<br />

Nerven-, Sehnen-, Muskel- und<br />

Gelenkschmerzen verursachen.<br />

Diese Beschwerden entstehen<br />

vor allem im Alter, wenn die<br />

Übersäuerung durch eine<br />

abnehmende Nierenfunktion<br />

zunimmt. Sie werden dann meist<br />

als natürliche Alterungsprozesse<br />

wahrgenommen.<br />

Besserung der Schmerzen durch<br />

Ernährungsumstellung und<br />

Nahrungsergänzung<br />

Der Verzicht auf tierische<br />

Lebensmittel mit vermehrtem<br />

Verzehr pflanzlicher Lebensmittel<br />

reduzierte in klinischen Studien<br />

deutlich die Beschwerden bei<br />

rheumatischen Erkrankungen<br />

und Fibromyalgie. So wirkte<br />

sich eine basische Rohkost-<br />

Ernährung positiv auf Schmerzen,<br />

Gelenksteifheit und Schlafqualität<br />

bei Fibromyalgie-Patient*innen<br />

aus (Hänninen et al., 1999;<br />

Kaartinen et al., 2000; Donaldson<br />

et al., 2001). Bei Rheuma-<br />

Patient*innen führte eine<br />

pflanzenbetonte Ernährung zu<br />

Verbesserungen u.a. hinsichtlich<br />

Anzahl der entzündeten<br />

Gelenke, Schmerzlevel und<br />

Morgensteifheit (Kjeldsen-Kragh<br />

et al., 1991).<br />

Gemüse und Obst enthalten<br />

reichlich Citrate, meist in Bindung<br />

an Kalium sowie Calcium und<br />

Magnesium (im Verhältnis von<br />

3:2). Indem diese Verbindungen<br />

basisch wirken und Säuren<br />

neutralisieren, können sie die<br />

29


Schmerzempfindlichkeit senken<br />

und Schmerzen verringern.<br />

Studien belegen diese Wirkung<br />

auch bei Gabe von Citraten als<br />

Nahrungsergänzungsmittel: Im<br />

Rahmen einer Interventionsstudie<br />

erhielten 82 Patient*innen<br />

mit chronischen Rückenschmerzen<br />

zusätzlich zu ihrer normalen<br />

Medikation vier Wochen lang<br />

basische Mineralstoffe auf Citratbasis.<br />

Bei 93 % der Patient*innen<br />

war eine Besserung der Schmerzsymptomatik<br />

zu verzeichnen.<br />

Die Schmerzen konnten durchschnittlich<br />

um 49 % reduziert<br />

werden. Auch die Beweglichkeit<br />

verbesserte sich signifikant. Diese<br />

Ergebnisse zeigen, dass an den<br />

Rückenschmerzen der Patienten<br />

ein gestörter Säure-Basen-Haushalt<br />

vermutlich maßgeblich beteiligt<br />

war. Die Einnahme der basischen<br />

Mineralstoffe konnte die<br />

Schmerzen deutlich reduzieren<br />

(Vormann et al., 2001; Vormann<br />

und Goedecke, 2006).<br />

Auch bei Patient*innen mit<br />

rheumatoider Arthritis zeigte<br />

sich die Nahrungsergänzung<br />

mit basischen Mineralstoffen<br />

wirksam. Nach 12 Wochen<br />

waren in der Versuchsgruppe im<br />

Gegensatz zur Kontrollgruppe<br />

der Disease Activity Score<br />

(DAS-28) und das Schmerzlevel<br />

deutlich gesunken. Bei 32<br />

% der Patienten konnte die<br />

Medikation mit nicht-steroidalen<br />

antiinflammatorischen<br />

Medikamenten (NSAID) reduziert<br />

werden. In der Versuchsgruppe<br />

stiegen die Urin-pH-Werte<br />

signifikant an, was zeigt, dass sich<br />

die Nahrungsergänzung basisch<br />

auf den Säure-Basen-Haushalt<br />

ausgewirkte (Cseuz et al., 2005).<br />

Ist eine Ernährungsumstellung<br />

nicht hinreichend möglich, kann<br />

daher eine Nahrungsergänzung<br />

mit Mineralstoffen auf Basis<br />

organischer Citrate, wie<br />

beispielsweise Dr. Jacob’s<br />

Basenpulver (95 % Citrate)<br />

oder Basica Vital (14 % Citrate),<br />

bei chronischen Schmerzen<br />

Linderung verschaffen. Damit<br />

werden zum einen wichtige<br />

Mineralstoffe aufgenommen,<br />

die durch die Übersäuerung<br />

vermehrt benötigt werden,<br />

zum anderen wirken die Citrate<br />

entsäuernd und sind besonders<br />

gut bioverfügbar.<br />

Um Schmerzen spürbar<br />

zu verringern und das<br />

Bindegewebe zu regenerieren,<br />

ist eine langfristige Säure-Basen-<br />

Balance nötig. Eine sorgfältig<br />

durchgeführte, mehrtägige<br />

Urin-pH-Messung kann Hinweise<br />

darüber geben, wie die aktuelle<br />

Stoffwechsellage zu bewerten ist.<br />

Die Synergie von Physiotherapie<br />

und Säure-Basen-Therapie<br />

Gerade bei ausgeprägter<br />

Schmerzsymptomatik ist die<br />

Synergie von lokaler physiotherapeutischer<br />

Behandlung, angeleiteten<br />

Bewegungstherapien und<br />

systemischem Säure-Basen- und<br />

Mineralstoff-Ausgleich besonders<br />

wirkungsvoll: Die lokale Therapie<br />

und gezielte Übungen verbessern<br />

die Durchblutung und den<br />

Abtransport der sauren Entzündungsstoffe,<br />

die erhöhte Basenzufuhr<br />

regeneriert das innere<br />

Milieu.<br />

Literatur:<br />

• Cseuz RM, Bender T,<br />

Vormann J: Alkaline mineral<br />

supplementation for patients<br />

with rheumatoid arthritis.<br />

Rheumatology 2005;44<br />

(Supplement 1):i76.<br />

• Donaldson MS, Speight N,<br />

Loomis S (2001): Fibromyalgia<br />

syndrome improved using a<br />

mostly raw vegetarian diet:<br />

an observational study. BMC<br />

Complement Altern Med; 1: 7.<br />

• Hänninen O, Rauma AL,<br />

Kaartinen K, Nenonen M (1999):<br />

Vegan diet in physiological<br />

health promotion. Acta Physiol<br />

Hung; 86(3-4): 171-180.<br />

• Jehle S, Zanetti A, Muser J,<br />

Hulter HN, Krapf R (2006):<br />

Partial neutralization of the<br />

acidogenic western diet with<br />

potassium citrate increases<br />

bone mass in postmenopausal<br />

women with osteopenia. J Am<br />

Soc Nephrol; 17(11): 3213–<br />

3222.<br />

• Kaartinen K, Lammi K, Hypen<br />

M, Nenonen M, Hanninen<br />

O, Rauma AL (2000): Vegan<br />

diet alleviates fibromyalgia<br />

symptoms. Scand J Rheumatol;<br />

29(5): 308-313.<br />

• Kjeldsen-Kragh J, Haugen M,<br />

Borchgrevink CF, Laerum E, Eek<br />

M, Mowinkel P, Hovi K, Førre<br />

O (1991): Controlled trial of<br />

fasting and one-year vegetarian<br />

diet in rheumatoid arthritis.<br />

Lancet; 338(8772): 899-902.<br />

• Marangella M, Di Stefano<br />

M, Casalis S, Berutti S,<br />

D'Amelio P, Isaia GC (2004):<br />

Effects of potassium citrate<br />

supplementation on bone<br />

metabolism. Calcif Tissue Int;<br />

74(4): 330-335.<br />

• Sellmeyer DE, Schloetter M,<br />

Sebastian A (2002): Potassium<br />

citrate prevents increased urine<br />

calcium excretion and bone<br />

resorption induced by a high<br />

sodium chloride diet. J Clin<br />

Endocrinol Metab; 87(5): 2008-<br />

2012.<br />

• Vormann J, Worlitschek M,<br />

Goedecke T, Silver B (2001):<br />

Supplementation with alkaline<br />

minerals reduces symptoms in<br />

patients with chronic low back<br />

pain. J Trace Elem Med Biol;<br />

15(2-3): 179-183.<br />

• Vormann J, Goedecke T (2006):<br />

Acid-Base Homeostasis: Latent<br />

Acidosis as a Cause of Chronic<br />

Diseases. Latest findings on the<br />

beneficial disease-modifying<br />

aspects of an adequate dietary<br />

base supply. Schweiz. Zschr.<br />

GanzheitsMedizin; 18 (5)<br />

Bilder: https://pixabay.com/<br />

30


Alexandra Nau<br />

-Heilpraktikerin-<br />

Ganzheitliche<br />

Schmerztherapie<br />

– was genau<br />

bedeutet das?!<br />

Der Begriff Schmerztherapie kann<br />

vielseitig eingesetzt werden.<br />

Schmerztherapie kann bedeuten,<br />

dass man gezielt Schmerzmedikamente<br />

einsetzt oder Antidepressiva,<br />

um den Schmerz zu dämpfen<br />

oder bestimmte Rezeptoren zu<br />

blockieren.<br />

Schmerztherapie kann bedeuten,<br />

dass man mit Akupunktur arbeitet,<br />

um den Fluss des Körpers wieder<br />

herzustellen.<br />

Bei mir bedeutet ganzheitliche<br />

Schmerztherapie, dass wir als<br />

allererstes nach der Ursache der<br />

Schmerzen suchen.<br />

Liegt eine Fehlfunktion der Nebennieren<br />

vor, arbeitet die Schilddrüse<br />

nicht richtig, arbeitet der Darm<br />

nicht gut und verliert zu viele<br />

Nährstoffe, ist die Ernährung und<br />

die Trinkmenge nicht optimal oder<br />

sind Muskeln zu angespannt und<br />

drücken auf Nerven oder ziehen zu<br />

stark an Gelenken und der Knochenhaut<br />

und reizen diese.<br />

Liegen Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen<br />

im Körper<br />

vor und verbrennen diese zu viele<br />

Nährstoffe oder liegt ein hormonelles<br />

Ungleichgewicht vor, dann<br />

stimulieren Erreger Entzündungen<br />

und simulieren rheumaartige<br />

Schmerzen. Eisenmangel, B12-<br />

Mangel, Vitamin D-Mangel oder<br />

doch zu viel Histamin bzw. schlechter<br />

Histaminabbau ...<br />

DAS bedeutet ganzheitliche<br />

Schmerztherapie für mich und so<br />

arbeite ich auch in der Praxis und<br />

versuche es den Patient*innen und<br />

auch Therapeut*innen in meinen<br />

Kursen und Workshops zu vermitteln.<br />

Vielen Schmerzpatient*innen<br />

ist nicht bewusst, woher<br />

ihre Schmerzen kommen, was<br />

der Auslöser ist. Sie nehmen<br />

Schmerzmittel mit mehr oder<br />

weniger gutem Erfolg und machen<br />

sich weiter keine Gedanken.<br />

Da wir innerhalb des Artikels<br />

nicht alle Ursachen anschneiden<br />

und erläutern können, möchte<br />

ich ein paar rauspicken. Wer sich<br />

für das Thema weitergehend interessiert,<br />

findet mehr dazu auch<br />

in meinem Buch "ganzheitliche,<br />

naturheilkundliche Schmerztherapie",<br />

welches im Edition Paashaas<br />

Verlag erschienen ist.<br />

In den letzten Jahren hatte<br />

ich einige Patient*innen in<br />

der Praxis, die vor allem nach<br />

längeren Operationen unter<br />

Schmerzen am ganzen Körper<br />

litten. Das liegt zum einen an<br />

der Lagerung der Patient*innen<br />

– je nach Operation wird der<br />

Körper leicht gekippt oder wird<br />

stundenlang auf dem Rücken<br />

gelagert, da kann es schon mal<br />

schnell(er) zu Nervenreizungen<br />

und Kompressionen kommen.<br />

Meiner Meinung und Erfahrung<br />

nach ist das aber nicht das einzige<br />

Problem bzw. die einzige Ursache.<br />

Wir leben in einer eher<br />

schnelllebigen Zeit, sind oft<br />

gestresst, schlafen schlecht,<br />

die Ernährung ist oft auch nicht<br />

optimal. Je nachdem, warum<br />

operiert werden muss, wurden<br />

vielleicht im Vorfeld auch schon<br />

Medikamente eingenommen.<br />

Die Kombination aus Stress,<br />

Medikamenten, Ernährung<br />

usw. kann ein hormonelles<br />

Ungleichgewicht auslösen. Die<br />

Nebennieren schütten zu viel, zu<br />

wenig oder unrhythmisch Cortisol<br />

aus, Östrogen und Progesteron<br />

sind nicht im Gleichgewicht,<br />

wichtige Nährstoffe wie Vitamin<br />

31


B12, Magnesium, Folsäure<br />

etc. sind im Mangel. Bei<br />

vielen Menschen ist auch der<br />

Vitamin D – Haushalt in einer<br />

sehr schlechten Konzentration<br />

vorhanden. Wie soll der Körper<br />

unter diesen Bedingungen z.B.<br />

den Stress einer Operation<br />

kompensieren?<br />

Wenn es also eine Operation<br />

geplant ist, sollte die Patientin /<br />

der Patient zuvor mindestens mit<br />

Nährstoffen unterstützt werden.<br />

Sind nicht genügend Nährstoffe<br />

in den Zellen vorhanden, wird,<br />

unter anderem, Stickstoffmonoxid<br />

nicht in ausreichender Menge<br />

abgebaut. Das hat zur Folge,<br />

dass die Mitochondrien nur<br />

auf Sparflamme laufen und<br />

so die Regeneration deutlich<br />

schleppender verläuft. Hier ist<br />

ein guter Vitamin-B12-Spiegel<br />

wirklich sehr wichtig, um dies zu<br />

verhindern.<br />

Neben der Stickstoffmonoxidbildung<br />

und dem gehemmten<br />

Abbau, ist aber auch das schon<br />

erwähnte Cortisol ein großes<br />

Problem. Länger anhaltender<br />

Stress, vielleicht sogar auch durch<br />

Schmerzen ausgelöst, sorgt für<br />

eine vermehrte Ausschüttung von<br />

Cortisol. Die Nebennieren laufen<br />

auf Hochtouren, um ausreichend<br />

Cortisol bereitstellen zu können.<br />

Stress bedeutet, dass man mehr<br />

Energie braucht. Die Energie<br />

wird zum einen aus dem Cortisol<br />

gewonnen, aber auch aus Zucker,<br />

gelöst aus den Zellen, der Leber,<br />

der Muskulatur. Cortisol stimuliert<br />

die Produktion von Glukose und<br />

hemmt die Insulinwirkung. Das<br />

bringt zwar kurzfristig Energie,<br />

danach fallen wir aber in eine<br />

Art Loch. Die Muskulatur ist<br />

schlapp und schwach und auf<br />

Dauer kann im Laufe der Zeit<br />

daraus tatsächlich auch Diabetes<br />

entstehen. Ein weiterer Nachteil<br />

ist, dass das hohe Cortisol die<br />

Rezeptoren für Progesteron belegt<br />

und der Hirnanhangdrüse so<br />

vorgegaukelt wird, dass der Bedarf<br />

an Progesteron gesättigt ist.<br />

Leider steht uns das Cortisol nicht<br />

unerschöpflich zur Verfügung.<br />

Irgendwann kommen die<br />

Nebennieren nicht mehr so<br />

schnell hinterher und der Spiegel<br />

sinkt stark ab. Hier darf man die<br />

Nebennierenerschöpfung bzw. die<br />

Nebennierenfehlfunktion nicht<br />

mit der Nebenniereninsuffizienz<br />

verwechseln. Das sind zwei völlig<br />

unterschiedliche Erkrankungen!<br />

Symptomatisch lässt<br />

sich die vermehrte<br />

Cortisolausschüttung im Grunde<br />

nicht von der verminderten<br />

Cortisolausschüttung<br />

unterscheiden.<br />

Chronischer Stress (Schmerzen,<br />

psychische Belastungen,<br />

chronische Entzündungen,<br />

Allergien, unbehandelte<br />

Lebensmittelunverträglichkeiten,<br />

Autoimmunerkrankungen) lässt<br />

die Hypophyse irritiert zurück, so<br />

dass sie dann ihre Aufgaben nur<br />

noch bedingt erfüllt.<br />

Ebenfalls wichtig zu wissen ist,<br />

dass die Ausgangsbasis eines<br />

jeden Hormons das Cholesterin<br />

ist. Aus dem Cholesterin wird<br />

Pregnenolon gebaut, welches<br />

dann, über verschiedene Ebenen,<br />

weiter zu Progesteron, Cortisol etc.<br />

verarbeitet wird.<br />

Ist der Cortisolverbrauch schon<br />

deutlich erhöht, kommt es zum<br />

Raubbau am Pregnenolon und<br />

am Progesteron. Ebenfalls wichtig<br />

zu wissen ist, dass Melatonin und<br />

Cortisol die gleichen Rezeptoren<br />

benutzen, so dass es auch in der<br />

Nacht zu Problemen kommen<br />

kann, wenn das Cortisol die<br />

Rezeptoren belegt. Liegt ein<br />

Melatoninmangel vor, ist der<br />

Schlaf massiv gestört und es<br />

steht am Morgen nicht genügend<br />

Cortisol zur Verfügung. Es kommt<br />

Bilder: https://pixabay.com/<br />

32


keine Regenerationsphase<br />

zustande, der natürliche Rhythmus<br />

ist gestört.<br />

Fehlt Cortisol, fehlt Energie. Fehlt<br />

Energie, wird man müde, schlapp,<br />

gereizt, Muskeln und Gelenke sind<br />

wie Blei. Schmerzen können sich<br />

breit machen.<br />

Auch das Immunsystem kann<br />

dann nicht mehr richtig arbeiten.<br />

Ist zu viel Cortisol da, kann dies<br />

Entzündungen anheizen. Das Immunsystem<br />

reagiert dann wie ein<br />

angetickter Flummi. Ist zu wenig<br />

Cortisol da, hat das Immunsystem<br />

ebenfalls keine Kontrolle mehr.<br />

Es lässt alles und jeden passieren,<br />

ohne zu kontrollieren. Entzündungen<br />

können sich so einfach ungehemmt<br />

ausweiten, Erreger wie<br />

zum Beispiel der Epstein-Barr Virus<br />

können sich vermehren, Schmerzen<br />

machen sich breit etc.<br />

Wie schon weiter oben<br />

beschrieben, kann es unter einer<br />

Nebennierenfehlfunktion zu einem<br />

Progesteronmangel und einer<br />

Östrogendominanz kommen.<br />

Auch ein Estriolmangel/Östriolmangel<br />

kann Schmerzen verursachen.<br />

Estriol/Östriol ist das<br />

Hormon der Schleimhäute – aber<br />

nicht nur der Vaginalschleimhäute,<br />

sondern auch der Darmschleimhaut,<br />

der Gelenkschmiere, der<br />

Sehnen und Bänder.<br />

Ein Ungleichgewicht von Östrogen<br />

und Progesteron hat zum Nachteil,<br />

dass das Östrogen gerne die<br />

Dominanz übernimmt und so den<br />

Histaminmetabolismus triggert.<br />

Histamine stellen die Gefäße<br />

weit, feuern Entzündungen an,<br />

sorgen für Wassereinlagerungen,<br />

für Unverträglichkeitsreaktionen<br />

usw. Histamin fördert die Bildung<br />

von Prostaglandin. Prostaglandin<br />

erhöht die Gefäßpermeabilität,<br />

fördert Entzündungen, Rötung,<br />

Schwellung und Schmerz. In der<br />

Gebärmutter löst es sogar kolikartige<br />

Schmerzen aus.<br />

Da die Schilddrüse Östrogenrezeptoren<br />

besitzt, fährt der Östrogenüberschuss<br />

die Schilddrüse<br />

dezent runter, so dass sich der<br />

Stoffwechsel verlangsamt. Oft ist<br />

hier nur der TSH-Wert erhöht,<br />

FT3 und FT4 liegen innerhalb der<br />

Norm. FT3 und FT4 können nicht<br />

richtig wirken und so kommt es<br />

zur Unterfunktionssymptomatik,<br />

obwohl ausreichend Hormone<br />

nachgewiesen werden. Leider wird<br />

oft nur am TSH-Wert versucht die<br />

Schilddrüse und ihre Funktionalität<br />

zu beurteilen. Das kann nicht<br />

funktionieren. Nur den TSH-Wert<br />

zu betrachten ist orakeln. Hier<br />

gehören immer auch FT3 und FT4<br />

dazu, sowie reverse T3 und auch<br />

die Antikörper sollten kontrolliert<br />

werden.<br />

Wird jetzt hier mit L-Thyroxin gearbeitet,<br />

wäre das absolut kontraproduktiv.<br />

Symptome wie Unruhe,<br />

Schlafstörungen, Gewichtszunahme,<br />

Hitzewellen, Schmerzen etc.<br />

würden sich verstärken.<br />

Schmerzen müssen nicht immer<br />

im unmittelbaren Zusammenhang<br />

mit einem Stoß, Sturz oder Blockaden<br />

stehen. Sie können auch durch<br />

Hormone, hormonelle Dysregulationen<br />

entstehen. Stress macht<br />

Anspannung. Anspannung lässt<br />

die Muskulatur verkrampfen und<br />

übersäuern. Angespannte Muskeln<br />

ziehen an den Gelenken, fördern<br />

die Entzündlichkeit und verbrauchen<br />

Nährstoffe.<br />

Viele Wege führen zum Schmerz<br />

und die Anamnese sollte daher<br />

umfangreich sein.<br />

Wer mehr zu den Themen<br />

erfahren möchte, besucht<br />

gerne einen meiner Vorträge<br />

und Workshops. Ein paar<br />

Anhaltspunkte zum Thema<br />

„ganzheitliche, naturheilkundliche<br />

Schmerztherapie“ finden sich auch<br />

in meinem Buch, welches im März<br />

2020 im Edition Paashaas Verlag<br />

erschienen ist.<br />

33


Fachklinik für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie<br />

Einleitung Dr. Moosburner – durch <strong>NoG</strong><br />

ANZEIGE<br />

Integrative Medizin in München<br />

Über Das die Krankenhaus ZDF-Reportage für „plan Naturheilweisen B“, in der es heilverfahren, (KfN) in München Ernährungsmedizin bietet als und Fachklinik Homöopathie<br />

handlung. für Innere Der Medizin Leitsatz des ein KfN integratives<br />

lautet „Wir<br />

internistische und gleichzeitig Krankheiten. Chefärztin des Schulmedizinische behandeln Menschen, Diagnostik nicht Krankheiten“. und<br />

u.a. um Therapiekonzept die Erforschung für der akute Wirkweisen und chronische<br />

von Naturheiltherapien evidenzbasierte ging, wurden Therapie wir werden Krankenhauses im KfN für mit Naturheilweisen anerkannten Naturheilverfahren KfN Wir als Naturheilpraxis kombiniert. ohne Grenzen finden,<br />

als Naturheilpraxis ohne Grenzen auf Frau<br />

Dr. med. Michaela Moosburner aufmerksam.<br />

in München. Beim KfN gehen Schulmedizin<br />

und komplementäre Behandlung Hand dass dies sehr gut zu unserem Ansatz<br />

passt oft ab, und da sie freuen einen uns Wirkverlust sehr, dass ihrer wir Therapie Frau<br />

Frau Dr. Moosburner ist Fachärztin für in Hand und es wird Wert gelegt auf eine Dr. befürchten. Moosburner Dabei gewinnen lassen sich können, viele therapie­<br />

unsere<br />

Dr. med. Michaela Moosburner, Chefärztin des KfN<br />

Innere Medizin, Gastroenterologie, Natur-<br />

moderne, integrative und menschliche Be-<br />

Zeitschrift oder krankheitsbedingte um ihr Interview Symptome zu bereichern. wie das<br />

und Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie,<br />

Fatiguesyndrom, Schmerzen, gastrointestinale<br />

Naturheilverfahren, Homöopathie und Ernährungsmedizin,<br />

erklärt das Konzept des integrativen Münchner<br />

Probleme oder Polyneuropathien durch eine<br />

naturheilkundliche Supportivtherapie deutlich<br />

Krankenhauses.<br />

verbessern. Eine konventionelle onkologische<br />

Therapie können und sollen Naturheilverfahren<br />

aber nicht ersetzen! Zu uns kommen die Patienten<br />

Therapieansatz geht hier ein ganzes Stück<br />

entweder zwischen den Therapiezyklen<br />

weiter. Ziel ist, neben einer guten Kontrolle der oder nach Abschluss der Therapie. Es kommen<br />

Symptome, eine nachhaltige Verbesserung des unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, so z.B.<br />

Gesundheitszustandes. Wir sprechen hier von Hyperthermie, Physiotherapie, Phytotherapie,<br />

einer langfristigen Umstellung des Lebensstils Ernährungstherapie oder auch naturheilkundliche<br />

auch nach Entlassung aus der Klinik. Das fordert<br />

Pflegeanwendungen. Um nachteilige<br />

vom Patienten eine aktive Mitarbeit und Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen<br />

Geduld. Aber es zahlt sich aus.<br />

Therapieansätzen zu verhindern, ist eine<br />

entsprechende ärztliche Expertise im Bereich<br />

der Schulmedizin wie auch der Naturheilverfahren<br />

eine Grundvoraussetzung.<br />

Frau Dr. Moosburner, integrative Medizin<br />

ist nach wie vor auch innovative Medizin.<br />

Was unterscheidet das Krankenhaus für<br />

Naturheilweisen von anderen Krankenhäusern?<br />

Bei uns arbeiten alle Fachdisziplinen Hand in<br />

Hand. Sowohl die Ärzte wie auch das Pflegepersonal<br />

sind hinsichtlich naturheilkundlicher<br />

Therapieverfahren besonders qualifiziert. Die<br />

physikalische Abteilung bietet ein breites Spektrum<br />

an Therapien. Das reicht von der Lymphdrainage<br />

über osteopathische Behandlungen<br />

bis hin zu speziellen Verfahren wie der reflektorische<br />

Atemtherapie oder der moderaten<br />

Ganzkörperhyperthermie. Auch unsere Küche<br />

ist keine klassische Krankenhausküche. Hier<br />

arbeiten Köche und Diätassistentinnen, die mit<br />

dem therapeutischen Fasten ebenso vertraut<br />

sind wie mit besonderen Kostformen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />

Zöliakie oder<br />

Rheuma. So können wir für jeden Patienten<br />

ein ganz individuelles Therapiekonzept erstellen,<br />

das neben der Grunderkrankung auch die<br />

Begleiterkrankungen und die körpereigenen<br />

Ressourcen berücksichtigt. Was die schulmedizinische<br />

Therapie und Diagnostik betrifft, so<br />

unterscheiden wir uns nicht von anderen Fachkliniken.<br />

Einfach formuliert kann man sagen:<br />

Der Patient bekommt von allem das Beste.<br />

Eignet sich dieses Konzept auch für chronisch<br />

kranke Patienten?<br />

Chronische Erkrankungen sind für die Medizin<br />

eine ganz besondere Herausforderung. Medikamente<br />

helfen oft nur bedingt gegen die Symptome<br />

und verursachen nicht selten Nebenwirkungen.<br />

Die krankheitsauslösenden Faktoren<br />

werden kaum berücksichtigt. Der integrative<br />

Stichpunkt Ernährungsmedizin: Welche<br />

Rolle spielt die Ernährung bei der Behandlung<br />

von chronischen Erkrankungen?<br />

Die Ernährungstherapie ist gerade bei Stoffwechselerkrankungen<br />

wie dem Typ­2­Diabetes<br />

oder rheumatischen Erkrankungen ein wichtiger<br />

Therapiebaustein. Im KfN sind diätetische<br />

Maßnahmen wie beispielsweise das therapeutische<br />

Fasten, Hafertage oder eine arachidonsäurearme<br />

Kost fester Bestandteil der Therapie.<br />

Damit lassen sich Symptome wie entzündete<br />

Gelenke oder eine Insulinresistenz gut beeinflussen.<br />

Noch wichtiger ist aber auch hier eine<br />

langfristige Strategie. Deshalb schulen wir unsere<br />

Patienten und zeigen die wissenschaftlich<br />

gut belegten Zusammenhänge zwischen Ernährung<br />

und Gesundheit auf.<br />

Wie wird das Angebot des KfN von den<br />

Patienten angenommen?<br />

Wir bekommen viel positives Feedback von<br />

unseren Patienten, was uns natürlich motiviert.<br />

Gerade chronisch Kranke haben ja häufig schon<br />

wiederholte Klinikaufenthalte hinter sich und<br />

können Vergleiche ziehen. Ich bin mir sicher,<br />

dass der integrative Therapieansatz zukünfig<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Unsere Behandlungsschwerpunkte:<br />

• Rheumatische und degenerative Gelenk­<br />

und Wirbelsäulenerkrankungen<br />

• Chronisch­entzündliche und funktionelle<br />

Magen­Darm­Erkrankungen<br />

• Chronische Atemwegserkrankungen<br />

• Schmerzen<br />

• Autoimmunerkrankungen<br />

• Chronische Hauterkrankungen<br />

• Supportivtherapie bei Tumorleiden<br />

Weitere Informationen unter<br />

Viele Kolleginnen und Kollegen können<br />

sich unter integrativer Onkologie nichts<br />

vorstellen. Wie sieht das konkret aus?<br />

Das ist ein heißes Eisen. Sowohl auf Seiten der<br />

Patienten wie auch auf Seiten der Behandler<br />

besteht hier große Unsicherheit. Die Patienten<br />

fürchten sich oft vor der konventionellen Therapie,<br />

sei es nun Operation, Bestrahlung, Chemo­<br />

oder/und Immuntherapie. Aus Die Gründen Onkologender besseren Lesbarkeit wird<br />

www.krankenhaus-naturheilweisen.de<br />

lehnen naturheilkundliche bei Begleittherapien Personenbezeichnungen und personenbezogenen<br />

Hauptwörtern in diesem Artikel die<br />

männliche Form verwendet. Entsprechende<br />

Krankenhaus für Naturheilweisen<br />

Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />

grundsätzlich für alle Geschlechter. Die<br />

Seybothstraße 65 · 81545 München · Telefon 089 62505 - 437 · Telefax 089 62505 - 430 · www.krankenhaus-naturheilweisen.de<br />

verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle<br />

Gründe und beinhaltet keine Wertung.<br />

34


Fachklinik für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie<br />

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Integrative Medizin in München<br />

Das Krankenhaus für Naturheilweisen (KfN) in München bietet als Fachklinik für Innere Medizin ein integratives<br />

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Naturheilweisen von anderen Krankenhäusern?<br />

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Therapieverfahren besonders qualifiziert. Die<br />

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über osteopathische Behandlungen<br />

bis hin zu speziellen Verfahren wie der reflektorische<br />

Atemtherapie oder der moderaten<br />

Ganzkörperhyperthermie. Auch unsere Küche<br />

ist keine klassische Krankenhausküche. Hier<br />

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dem therapeutischen Fasten ebenso vertraut<br />

sind wie mit besonderen Kostformen bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten,<br />

Zöliakie oder<br />

Rheuma. So können wir für jeden Patienten<br />

ein ganz individuelles Therapiekonzept erstellen,<br />

das neben der Grunderkrankung auch die<br />

Begleiterkrankungen und die körpereigenen<br />

Ressourcen berücksichtigt. Was die schulmedizinische<br />

Therapie und Diagnostik betrifft, so<br />

unterscheiden wir uns nicht von anderen Fachkliniken.<br />

Einfach formuliert kann man sagen:<br />

Der Patient bekommt von allem das Beste.<br />

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kranke Patienten?<br />

Chronische Erkrankungen sind für die Medizin<br />

eine ganz besondere Herausforderung. Medikamente<br />

helfen oft nur bedingt gegen die Symptome<br />

und verursachen nicht selten Nebenwirkungen.<br />

Die krankheitsauslösen den Faktoren<br />

werden kaum berücksichtigt. Der integrative<br />

Dr. med. Michaela Moosburner, Chefärztin des KfN<br />

und Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie,<br />

Naturheilverfahren, Homöopathie und Ernährungsmedizin,<br />

erklärt das Kon zept des integrativen Münchner<br />

Kran kenhauses.<br />

Therapieansatz geht hier ein ganzes Stück<br />

weiter. Ziel ist, neben einer guten Kontrolle der<br />

Symptome, eine nachhaltige Verbesserung des<br />

Gesundheitszustandes. Wir sprechen hier von<br />

einer langfristigen Umstellung des Lebensstils<br />

auch nach Entlassung aus der Klinik. Das fordert<br />

vom Patienten eine aktive Mitarbeit und<br />

Geduld. Aber es zahlt sich aus.<br />

Stichpunkt Ernährungsmedizin: Welche<br />

Rolle spielt die Ernährung bei der Behand<br />

lung von chronischen Erkrankungen?<br />

Die Ernährungstherapie ist gerade bei Stoffwechselerkrankungen<br />

wie dem Typ­2­Dia betes<br />

oder rheumatischen Erkrankungen ein wichtiger<br />

Therapiebaustein. Im KfN sind diätetische<br />

Maßnahmen wie beispielsweise das therapeutische<br />

Fasten, Hafertage oder eine arachidonsäurearme<br />

Kost fester Bestandteil der Therapie.<br />

Damit lassen sich Symptome wie entzündete<br />

Gelenke oder eine Insulinresistenz gut beeinflussen.<br />

Noch wichtiger ist aber auch hier eine<br />

langfristige Strategie. Deshalb schulen wir unsere<br />

Patienten und zeigen die wissenschaftlich<br />

gut belegten Zusammenhänge zwischen Ernährung<br />

und Gesundheit auf.<br />

Viele Kolleginnen und Kollegen können<br />

sich unter integrativer Onkologie nichts<br />

vorstellen. Wie sieht das konkret aus?<br />

Das ist ein heißes Eisen. Sowohl auf Seiten der<br />

Patienten wie auch auf Seiten der Behandler<br />

besteht hier große Unsicherheit. Die Patienten<br />

fürchten sich oft vor der konventionellen Therapie,<br />

sei es nun Operation, Bestrahlung, Chemo­<br />

oder/und Immuntherapie. Die Onkologen<br />

lehnen naturheilkundliche Begleittherapien<br />

oft ab, da sie einen Wirkverlust ihrer Therapie<br />

befürchten. Dabei lassen sich viele therapieoder<br />

krankheitsbedingte Symptome wie das<br />

Fatiguesyndrom, Schmerzen, gastrointestinale<br />

Probleme oder Polyneuropathien durch eine<br />

naturheilkundliche Supportivtherapie deutlich<br />

verbessern. Eine konventionelle onkologische<br />

Therapie können und sollen Naturheilverfahren<br />

aber nicht ersetzen! Zu uns kommen die Patienten<br />

entweder zwischen den Therapiezyklen<br />

oder nach Abschluss der Therapie. Es kommen<br />

unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, so z. B.<br />

Hyperthermie, Physiotherapie, Phytotherapie,<br />

Ernährungstherapie oder auch naturheilkundliche<br />

Pflegeanwendungen. Um nachteilige<br />

Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen<br />

Therapieansätzen zu verhindern, ist eine<br />

entsprechende ärztliche Expertise im Bereich<br />

der Schulmedizin wie auch der Naturheilverfahren<br />

eine Grundvoraussetzung.<br />

Wie wird das Angebot des KfN von den<br />

Patienten angenommen?<br />

Wir bekommen viel positives Feedback von<br />

unseren Patienten, was uns natürlich motiviert.<br />

Gerade chronisch Kranke haben ja häufig schon<br />

wiederholte Klinikaufenthalte hinter sich und<br />

können Vergleiche ziehen. Ich bin mir sicher,<br />

dass der integrative Therapieansatz zukünfig<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Unsere Behandlungsschwerpunkte:<br />

• Rheumatische und degenerative Gelenk­<br />

und Wirbelsäulenerkrankungen<br />

• Chronisch­entzündliche und funktionelle<br />

Magen­Darm­Erkrankungen<br />

• Chronische Atemwegserkrankungen<br />

• Schmerzen<br />

• Autoimmunerkrankungen<br />

• Chronische Hauterkrankungen<br />

• Supportivtherapie bei Tumorleiden<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.krankenhaus-naturheilweisen.de<br />

Krankenhaus für Naturheilweisen<br />

Seybothstraße 65 · 81545 München · Telefon 089 62505 - 437 · Telefax 089 62505 - 430 · www.krankenhaus-naturheilweisen.de<br />

35


Heilnetz – vorgestellt<br />

Von Conny Dollbaum-Paulsen<br />

Heilnetz ist ein Onlineportal<br />

für ganzheitliches Leben und<br />

Gesundheit – mit anderen<br />

Worten: Hier finden Menschen<br />

Adressen, Seminarangebote und<br />

ein Magazin rundum das Thema<br />

Ganzheitlichkeit. Heilnetz ist<br />

werbefrei und hat sich das Thema<br />

Kollegialität und Kooperation<br />

auf die Fahnen geschrieben –<br />

alle Gesundheitsberufler*innen<br />

finden ihren Platz in einem<br />

gemeinsamen Gewebe, ganz<br />

ohne Konkurrenz, eher mit dem<br />

Blick darauf, wie alle gemeinsam<br />

zum Wohle von Patient*innen<br />

und Klient*innen wirksam sein<br />

können.<br />

Aus diesem Grundgedanken ist<br />

auch das Projekt der Heilnetz-<br />

Vermittlung entstanden – für<br />

viele Suchende, die gar keine<br />

Idee haben, in welche Richtung<br />

sie sich wenden könnten, gibt es<br />

auf der Heilnetz-Seite eine Art<br />

Dating-Portal für Patient*innen<br />

und Therapeut*innen: Wer<br />

Hilfe braucht, gibt die aktuellen<br />

Beschwerden in Kurzform ein,<br />

klickt an, ob es eine Vorliebe<br />

für oder auch eine Abneigung<br />

gegen bestimmte Methoden gibt<br />

und schickt das Ganze ab. Die<br />

Infos werden, selbstverständlich<br />

komplett anonym und<br />

verschlüsselt, an Heilnetz-<br />

Anbieter*innen geschickt, die<br />

am besten matchen, sprich: die<br />

in ihrer Praxis das anbieten, was<br />

gesucht wird. Auch hier reicht<br />

ein Klick, um die Kontaktdaten<br />

an die suchende Person<br />

verschicken zu lassen. So wird<br />

eine Vorauswahl getroffen, die<br />

Patientin/der Patient bekommt<br />

nur die Kontaktdaten von<br />

Behandler*innen, die genau zum<br />

eigenen Problem passen – und<br />

das, wie gesagt: anonym und<br />

datengeschützt.<br />

Die Idee dahinter heißt: Heilnetz<br />

will im Dschungel der Angebote<br />

eine hilfreiche Lotsenfunktion<br />

einnehmen – die Vermittlung<br />

ist ein erster Meilenstein in<br />

diese Richtung, der Heilnetz in<br />

Zukunft noch deutlicher folgen<br />

wird. Für alle Heilpraktiker*innen<br />

und ganzheitlich ausgerichtete<br />

Gesundheitsberufler*innen<br />

bedeutet ein Heilnetz-Eintrag,<br />

sich in bester Gesellschaft mit<br />

Kolleg*innen zu finden, die eins<br />

im Sinn haben: mit ihren seriösen<br />

und professionellen Angeboten<br />

in einem Portal sichtbar zu sein,<br />

dass ganzheitlich ausgerichtete<br />

Kollegialität zum Wohle aller<br />

Beteiligten fördert.<br />

Eine Frage, die immer wieder<br />

auftaucht: Warum heißt es<br />

HEIL-Netz, wenn es nicht (nur)<br />

um Therapie geht? Antwort<br />

Nummer eins lautet: Weil der<br />

Name einfach da war, vom ersten<br />

Gedanken daran war klar: Es<br />

muss Heilnetz heißen! Die zweite<br />

Antwort geht so: Ein Netz trägt,<br />

ermöglicht viele verschiedene<br />

Perspektiven einzunehmen –<br />

Netzwerke sind unverzichtbar in<br />

beruflichen Kontexten ebenso<br />

wie im Privaten. Und es gibt<br />

eine dritte Antwort, vielleicht<br />

die wichtigste: das Wort Heil,<br />

mit dem manche Menschen<br />

hadern, ist eigentlich eine sehr<br />

pragmatische Bezeichnung für<br />

einen Zustand, den wir alle<br />

anstreben: Wir wollen nicht nur<br />

gesund sein, sondern heil – ganz,<br />

in der Tiefe SO SEIN.<br />

Es gibt einen sehr schönen<br />

Buchtitel von Saki Santorelli,<br />

dem Mitbegründer des<br />

Achtsamkeitstrainings:<br />

Zerbrochen und doch ganz,<br />

der die Idee von Ganzheit auf<br />

wunderbar poetische Weise<br />

formuliert. Menschen können<br />

sehr krank sein und sich dennoch<br />

auf gewisse Weise komplett und<br />

vollständig, und damit auch heil<br />

fühlen. Diese Betrachtungsweise<br />

mag ein wenig ungewohnt sein,<br />

aber sie klingt im Namen an.<br />

Heil-Sein hat mehr mit Ganzheit<br />

zu tun, weniger mit dem<br />

beinahe oberflächlichen Begriff<br />

Gesundheit. Mit Heilung hat der<br />

Begriff viel weniger zu tun als<br />

angenommen.<br />

Heil(er) werden kann ich durch<br />

Therapie und Gebet, durch guten<br />

Schlaf und viel Humor, durch<br />

die Entscheidung, ein gutes<br />

Leben zu leben, durch gelebte<br />

Liebe und Kunst, durch Leiden<br />

und Erfahrung, durch Yoga und<br />

Coaching, durch Homöopathie,<br />

gesundes Essen und ein gutes<br />

Buch.<br />

Heil(er) werde ich durch gelebtes<br />

Leben – und dabei können mir<br />

Therapeut*innen, Coaches,<br />

Berater*innen, Seelsorger*innen,<br />

Tai-Chi-Lehrer*innen oft helfen.<br />

Sie alle stehen in diesem Sinne<br />

sozusagen als Heil-Potenzial-<br />

Eröffner*innen zur Verfügung.<br />

Und so hat Heilnetz seinen<br />

Namen zu Recht: Denn hier<br />

finden sich Ärzt*innen,<br />

Heilpraktiker*innen,<br />

Coaches, Yoga-Lehrer*innen,<br />

Berater*innen, Institute,<br />

Seminaranbieter*innen und viele<br />

mehr, die im engeren Sinne nicht<br />

unbedingt Therapeut*innen sind<br />

oder ausgewiesen therapeutisch<br />

arbeiten – die aber heilsam<br />

wirken können, je nachdem,<br />

welcher heilsame Impuls gerade<br />

benötigt wird.<br />

Das Heilnetzportal:<br />

https://www.heilnetz.de/<br />

Die Vermittlung:<br />

https://www.heilnetz.de/vermittlung.html<br />

Mitmachen:<br />

https://www.heilnetz.de/infos-preise.html<br />

36


https://mynatura.eu/


Rezepte:<br />

Gibst du mir mal die Zucchini?<br />

Beginnen wir ausnahmsweise einmal mit einem Witz:<br />

„Gibst du mir mal die Zucchini?“ „Das ist eine Aubergine.“<br />

„Die Aubergine kann auch nichts dafür, dass sie im falschen Körper gefangen ist!“<br />

Etwas Wissenswertes über die Zucchini sollte dem<br />

heiteren Beginn dieses Beitrages folgen. Wer kennt<br />

es nicht, das kleine schmackhafte Kürbisgewächs,<br />

das voll im Trend liegt? Es gibt sie nicht nur in der<br />

bekannten Sorte, als grüne schlanke, einer Gurke<br />

ähnlich sehenden Gemüsesorte. Nein Zucchini<br />

gibt es in vielen Sorten und Arten auf dem Markt.<br />

Im Allgemeinen sind aber die grüne und gelbe<br />

Sorte am beliebtesten. Zucchini sind sehr variabel<br />

in ihrem Verwendungszweck. Man kann sie z.<br />

B. als Rohkost-Salat, geschmort mit zahlreichen<br />

Füllungen, frittiert, als Grillgut und Rösti oder als<br />

Auflauf mit Nudeln, Reis, Bulgur und Couscous in<br />

verschiedensten Kombination zubereiten. Eine sehr<br />

beliebte Zubereitungsart ist, die Zucchini der Länge<br />

nach zu halbieren, auszuhöhlen und je nach Lust<br />

und Laune zu füllen und mit Käse zu überbacken.<br />

Aufgrund ihres zarten Geschmacks lässt sich die<br />

Zucchini ideal mit Tomaten, Thymian und Basilikum<br />

kombinieren. Man denke hier nur an das berühmte<br />

Ratatouille-Gemüse. Ohne Zucchini undenkbar. Es<br />

gibt zahlreiche Möglichkeiten durch den natürlichen<br />

Geschmack der Zucchini dieses besondere Gemüse<br />

zu entdecken und zu genießen. Die Zucchini vor dem<br />

Zubereiten einfach mit kaltem Wasser abspülen und<br />

die Enden kurz abschneiden. Natürlich brauchen<br />

wir die Zucchini nicht zu schälen, denn die Schale<br />

schmeckt hervorragend. Einfach einmal Zucchini<br />

würfeln und in ein wenig Olivenöl in einer Pfanne<br />

braten – ein Genuss!<br />

Die Heimat der Zucchini ist Mittelamerika, und sie<br />

hat ihren Weg erst in der Neuzeit der 70iger Jahre<br />

nach Europa gefunden. Bei uns in Deutschland kann<br />

die Zucchini nur in den Sommermonaten geerntet<br />

werden. Viele Kleingärtner ziehen sich die grüne<br />

Zucchini-Variante in ihren Gärten zu enormen<br />

Mutanten hoch, in der falschen Annahme, sie<br />

hätten nun eine schmackhafte Zucchini gezüchtet.<br />

Nein, im Gegenteil, ihr Merkmal ist der Bitterstoff<br />

(Curcurbitacin). Solch eine Zucchini ist weit davon<br />

entfernt schmackhaft und nahrhaft zu sein, ihre<br />

Charaktereigenschaft ist holzig und fade. Sollten sie<br />

einmal eine Zucchini aus dem Garten mit solchen<br />

Merkmalen zubereitet haben, bitte essen sie nicht<br />

weiter. Der menschliche Körper reagiert auf diese<br />

Bitterstoffe mit Erbrechen und Übelkeit. Bei der<br />

angebotenen Ware aus Supermärkten können sie<br />

unbesorgt sein, denn hier ist dieser Gen-Bitterstoff<br />

Curcurbitacin sozusagen abgeschaltet, so dass sie<br />

unbesorgt Zucchini genießen dürfen.<br />

Mich lachen kleine zarte Zucchini an, die solche<br />

Eigenschaften besitzen, die ihre überzüchteten<br />

Geschwister vermissen lassen. Darüber hinaus<br />

weisen Zucchini einen hohen Gehalt an<br />

Mineralstoffen und Vitaminen auf, so dass auch<br />

dem Gesundheitsbewussten der Zucchinigenuss<br />

Freude macht. Auch als Schlankmacher und als<br />

begleitender Gemüsebestandteil einer Diät eignen<br />

sich Zucchini hervorragend. Wie schon erwähnt,<br />

sind Zucchini sehr vielseitig in ihrer Verwendung,<br />

gerade bei der vegetarischen Zubereitung zeigt sich<br />

die volle Stärke des Kürbisses. Wussten sie, dass die<br />

Zucchiniblüte hervorragend zu einer Köstlichkeit<br />

verarbeitet werden kann? Dazu aber mehr im<br />

Rezeptteil.<br />

Überhaupt haben wir in Deutschland eine<br />

solche Vielfalt an frischen Gemüsesorten, die in<br />

Abstimmung mit vielen Cerealien den Fleischgenuss<br />

vergessen lassen. Vegetarische Küche muss nicht<br />

langweilig sein, denn gerade diese Küche bietet<br />

eine solche Vielfalt und Abwechslung auf dem<br />

Speiseplan, dass man sich nur wundern kann. Leider<br />

war die vegetarische Küche Jahrzehnte lang verpönt<br />

und gemieden worden, weil sie einfach nicht ihr<br />

enormes Potenzial offenbaren konnte. Das hat sich<br />

Gott sei Dank geändert. Picken wir uns nun das<br />

Super-Gemüse „Zucchini“ heraus und zeigen im<br />

Rezeptteil was in ihr steckt.<br />

38


Zucchinicremesuppe<br />

mit krossen Brot Croûtons<br />

• Salz & Pfeffer<br />

• 2 Toastscheiben<br />

• Etwas Olivenöl<br />

Zutaten für 4 Personen Zucchinicremesuppe mit<br />

Brot Croûtons<br />

• 500 g grüne Zucchini<br />

• 2 Schalotten in Würfel<br />

• 50 g Pflanzenfett<br />

• 2 EL Mehl<br />

• 500 ml Gemüsebrühe<br />

• 250 ml Hafermilch<br />

• 1 TL Zitronensaft<br />

• 1 Spur Knoblauchzehe<br />

Zubereitung: Zucchinicremesuppe mit Brot<br />

Croûtons<br />

• Zucchini waschen, abtupfen und in Würfel<br />

schneiden.<br />

• Pflanzenfett mit den Schalotten und dem<br />

Knoblauch hell anschwitzen.<br />

• Gewürfelte Zucchini hinzugeben und ebenfalls mit<br />

anschmoren lassen.<br />

• Mit Mehl bestäuben und unter Rühren mit der<br />

kalten Gemüsebrühe auffüllen und die Zucchini<br />

restlos gar kochen.<br />

• Zitronensaft hinzugeben, salzen und pfeffern.<br />

• Hafermilch hinzufügen und wiederum aufkochen.<br />

• Mit einem Pürierstab oder einem Standmixer fein<br />

mixen, anschließend durch ein feines Sieb sieben.<br />

• Nochmals in einen Topf geben, aufköcheln lassen<br />

und final abschmecken.<br />

• Toastbrot ohne Rinde in Würfel schneiden und in<br />

Pflanzenfett braun werden lassen.<br />

• Als interessantes high-light auf die Suppe die<br />

krossen Toast Croûtons streuen.<br />

Zucchini-Rohkostsalat<br />

mit gerösteten Sesam und Erdnüssen<br />

Zutaten: Zucchini-Rohkostsalat mit geröstetem<br />

Sesam und Erdnüssen<br />

• 600 g Zucchinis<br />

• Saft einer Zitrone<br />

• 4 EL Olivenöl<br />

• Salz & Pfeffer aus der Mühle<br />

• 2 TL weißer Sesam<br />

• 2 TL schwarzer Sesam<br />

• 2 EL ungesalzene Erdnusskerne<br />

• 8-12 Stck. Kirschtomaten<br />

Zubereitung: Zucchini-Rohkostsalat<br />

mit geröstetem Sesam und Erdnüssen<br />

• Zucchini waschen, abtupfen und auf einer<br />

Küchenreibe grob reiben.<br />

• salzen und pfeffern.<br />

• Zitronensaft, Olivenöl hinzugeben und vermengen.<br />

• In einer trockenen Pfanne bei mäßiger Hitzezufuhr<br />

zuerst die Erdnusskerne und anschließend den<br />

Sesam anrösten.<br />

• Den Zucchinisalat in einer Salatbowle anrichten,<br />

mit den Sesamkörnern und Erdnusskernen<br />

bestreuen.<br />

• Zur Deko ein paar halbierte Kirschtomaten<br />

anlegen.<br />

39


Gefüllte Zucchini - mit Couscous und Mozzarella-Käse überbacken<br />

Zutaten für 4 Personen Gefüllte Zucchini mit<br />

Couscous und Mozzarella-Käse überbacken<br />

• 4 Stck. Zucchinis (800 g)<br />

• 600 ml Gemüsebrühe<br />

• 100 g Couscous<br />

• 2 Schalotten in feine Würfel<br />

• 2 Zehen Knoblauch gewürfelt<br />

• 2 Rispen-Tomaten<br />

• 3 EL. Olivenöl<br />

• 2 EL. Pinienkerne<br />

• 2 TL. Basilikum<br />

• 2 EL. Tomatenmark<br />

• Saft einer halben Zitrone<br />

• Salz & Pfeffer aus der Mühle<br />

• gehackte Petersilie (optional)<br />

• 200 g veganer Mozzarella-Käse (Nur in Österreich<br />

zu bestellen via Internet)<br />

Zubereitung: Gefüllte Zucchini mit Couscous und<br />

Mozzarella-Käse überbacken<br />

• Couscous mit 400 ml heißer Gemüsebrühe<br />

übergießen und 10 Min. quellen lassen.<br />

• Zucchini waschen, abtupfen, halbieren und mit<br />

einem Teelöffel das Innere etwas herauskratzen.<br />

• Tomaten in Würfel schneiden.<br />

• Couscous mit einer Gabel auseinander lockern.<br />

• Olivenöl in einer Pfanne leicht erwärmen und die<br />

Schalotten, sowie die Knoblauchwürfel darin glasig<br />

werden lassen.<br />

• Gewürfelte Tomaten, das Zwiebel-<br />

Knoblauchgemisch, die Pinienkerne und das<br />

Basilikum unter den Couscous heben, salzen und<br />

pfeffern.<br />

• Das Tomatenmark, Zitronensaft und die gehackte<br />

Petersilie zum Couscous geben und ebenfalls<br />

untermengen.<br />

• Die Couscousmasse nun in die vorbereiteten<br />

Zucchinihälften füllen und den veganen<br />

Mozzarella-Käse darüber streuen.<br />

• In eine gefettete Auflaufform stellen und die<br />

restliche 200 ml Gemüsebrühe aufgießen.<br />

• Bei 200° ca. 20 Minuten garen. (Nadelprobe)<br />

• Gerne kann dazu ein sommerlicher Salat serviert<br />

werden.<br />

40


Zucchini-Lasagne<br />

Zutaten 4 Personen<br />

Zucchini-Lasagne<br />

• 400 g Zucchini<br />

halb grüne & gelbe Sorte<br />

• 150 g Staudensellerie<br />

• 500 g Rispen-Tomaten<br />

• ½ Stg. weißer Lauch<br />

• 2 Schalotten in Würfel<br />

• 2 Zehen Knoblauch<br />

• gehackte Petersilie (optional)<br />

• 1 TL Basilikum<br />

• 1 TL Oregano<br />

• Salz & Pfeffer aus der Mühle<br />

• 4 EL Tomatenmark<br />

• 5 EL Olivenöl<br />

• 12 Lasagne-Blätter<br />

• 40 g Pflanzenfett<br />

• 400 ml Bechamelsauce<br />

• Salz und weißen Pfeffer hinzugeben<br />

• 100 g veganen Parmesan<br />

(Nur in Österreich zu bestellen via Internet)<br />

Zubereitung: Zucchini Lasagne Füllung<br />

• Zucchini waschen, abtupfen und in Würfel<br />

schneiden.<br />

• Lauch und Staudensellerie waschen, abtupfen und<br />

in Ringe schneiden.<br />

• Schalottenwürfel, Knoblauchwürfel in etwas<br />

Olivenöl glasig werden lassen.<br />

• Alle Gemüsesorten zu dem Zwiebel-<br />

Knoblauchgemisch geben.<br />

• Rispen-Tomaten ebenfalls in Würfel schneiden<br />

und zu den Gemüsesorten hinzufügen. Alles<br />

zusammen garschmoren lassen.<br />

• Wenn das Gemüsegemisch gar ist (nicht matschig),<br />

das Tomatenmark und die Gewürze beigeben.<br />

Zubereitung Bechamelsauce:<br />

Bechamelsauce kochen aus:<br />

• 40g Pflanzenfett<br />

• 4 TL Mehl eine Roux herstellen (Mehlschwitze)<br />

• 400 ml Hafermilch hinzugeben und bei mäßiger<br />

Hitzezufuhr unter ständigem Rühren aufköcheln<br />

lassen. !! Vorsicht brennt schnell an!!<br />

Zubereitung Zucchini-Lasagne:<br />

• Eine passende Auflaufform mit dem restlichen<br />

Olivenöl einfetten.<br />

• Etwas Bechamelsauce auf den Boden der<br />

Auflaufform streichen und nun dann:<br />

• 1. Lasagne-Blätter auslegen.<br />

• 2. Zucchini-Gemüsegemisch hinzugeben.<br />

• 3. Bechamelsauce auf dem Gemüse verteilen.<br />

• Schritte 1 bis 3 abwechselnd wiederholen.<br />

• Die letzte Schicht sollte aus einem Rest Zucchini-<br />

Gemüsegemisch und Bechamelsauce bestehen.<br />

• Abschließend den geriebenen veganen Parmesan<br />

über die Lasagne streuen. (Nur in Österreich zu<br />

bestellen via Internet)<br />

• Bei 170° Umluft ca. 30 Minuten backen.<br />

(Nadelprobe)<br />

Hier noch einmal der Ansatz für eine Gemüse-<br />

Grundbrühe:<br />

• Hierfür nimmt man verschiedene Gemüsesorten,<br />

wie Lauch (Porree), Sellerie, Möhren,<br />

Petersilienwurzeln, Petersilienstängel, Zwiebeln,<br />

Nelken, Lorbeerblätter und einige Pfefferkörner,<br />

Salz.<br />

• ausreichend Wasser hinzufügen.<br />

• Nach einer Stunde Kochzeit kann die Gemüse-<br />

Grundbrühe passiert werden.<br />

Guten Appetit!<br />

Hat Ihnen der Beitrag zur Zucchini gefallen und<br />

haben Sie weitere Fragen schreiben Sie mir:<br />

f.hermannduerselen@gmx.de<br />

Bilder: Hermann Dürselen und https://pixabay.com/<br />

41


Motiviert: über uns Unser Beratungsstipendium bei start.social<br />

Oder wie unsere Sabine immer sagt:<br />

einfach mal stehen bleiben und atmen<br />

Zugegebenermaßen kannte ich<br />

den gemeinnützigen Verein start.<br />

social noch nicht, als ich zufällig<br />

auf den Bewerbungsaufruf auf<br />

Facebook stieß: „Lassen Sie<br />

sich helfen beim Helfen. Wir<br />

vergeben Stipendien, von denen<br />

Ihre soziale Initiative wirklich<br />

profitiert!“ Im weiteren Verlauf<br />

erfuhr ich, dass start.social ein<br />

bundesweiter Wettbewerb<br />

unter der Schirmherrschaft<br />

von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel ist mit dem Ziel,<br />

das ehrenamtliche soziale<br />

Engagement zu fördern. Jedes<br />

Jahr vergibt der Verein 100<br />

viermonatige Stipendien an<br />

soziale Initiativen. Mitmachen<br />

können alle, die soziale Probleme<br />

oder Herausforderungen mit<br />

Hilfe von Ehrenamtlichen<br />

anpacken. Das passt zu unserem<br />

Ansatz bei Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen, dachte ich mir. Und<br />

wenn wir weiter wachsen wollen<br />

und auch in anderen Städten<br />

Deutschlands unser Engagement<br />

für Menschen in Armut und Not<br />

nachhaltig anbieten wollen, dann<br />

müssen wir zunächst unsere<br />

Vereinsstruktur zukunftsfähig<br />

aufbauen. Also lud ich mir das<br />

Bewerbungsformular herunter –<br />

und staunte nicht schlecht.<br />

Fragen über Fragen – start.social<br />

wollte es ganz genau wissen<br />

Sage und schreibe 30 Fragen<br />

galt es im Zuge der Bewerbung<br />

um ein Beratungsstipendium<br />

zu beantworten, damit sich die<br />

Juroren des Wettbewerbs ein<br />

genaues Bild über die Initiativen<br />

machen konnten.<br />

Zunächst ging es um unseren<br />

Ansatz als Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen. Wem genau<br />

wollen wir mit unserer Initiative<br />

helfen – wer ist unsere<br />

sogenannte Kernzielgruppe?<br />

Wie viele Menschen unserer<br />

Kernzielgruppe gibt es in<br />

Deutschland und wie vielen<br />

Menschen konnten wir mit<br />

unserem Ansatz bereits helfen?<br />

Auch die Wirkung unseres<br />

Ansatzes wurde ausführlich<br />

hinterfragt: Was soll sich im<br />

Leben der Menschen ändern,<br />

für die wir uns engagieren?<br />

In welchem Maße verspricht<br />

unser Ansatz eine nachhaltige<br />

und langfristige Hilfe? Und:<br />

Auf welche Weise können die<br />

angestrebten Veränderungen<br />

beobachtet und gemessen<br />

werden? Bei dieser Frage<br />

war ich dankbar, dass unser<br />

Assistenzteam der Essener<br />

Praxis in jeder Sprechstunde<br />

verschiedene Zahlen erhebt und<br />

eine Statistik unseres Handelns<br />

erstellt. Gerade wenn unsere<br />

Sprechstunde gut besucht ist und<br />

wir alle Hände voll zu tun haben,<br />

ist es nicht gerade die beliebteste<br />

Aufgabe. Aber ab und zu ist es<br />

doch wichtig, Dinge mit Zahlen zu<br />

untermauern.<br />

Die Juroren wollten sich aber<br />

nicht nur ein Bild über uns<br />

machen, sondern auch über<br />

unser Umfeld, in das wir<br />

eingegliedert sind. Welche<br />

anderen Angebote und Projekte<br />

existieren bereits für unsere<br />

Kernzielgruppe in der für uns<br />

relevanten Umgebung? Ist eine<br />

Zusammenarbeit denkbar oder<br />

besteht eine Konkurrenzsituation<br />

zu den bestehenden Angeboten?<br />

Haben wir andere laufende<br />

Partnerschaften (z.B. mit<br />

Unternehmen, Kommunen,<br />

Stiftungen) und wenn ja, mit<br />

wem? Welche Partnerschaften<br />

sind in Zukunft geplant? In<br />

meinen Antworten war es mir<br />

wichtig darzulegen, dass wir mit<br />

unserem ganzheitlichen Ansatz<br />

Wert darauf legen, ein Teil des<br />

Hilfesystems für Menschen<br />

in Not zu sein. Jede unserer<br />

Praxen vernetzen wir intensiv<br />

mit den lokalen medizinischen,<br />

sozialen und seelsorgerischen<br />

Hilfsangeboten.<br />

Die Frage zur Übertragbarkeit<br />

unseres Ansatzes „Lässt sich<br />

unsere Initiative auf andere<br />

Orte, Themen oder Zielgruppen<br />

übertragen?“ war einfach zu<br />

beantworten. Fünf <strong>NoG</strong>-Praxen<br />

hatten wir zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits aufgebaut und zwei<br />

weitere Praxen waren gerade in<br />

Planung.<br />

In den nächsten Fragen ging es<br />

buchstäblich ans Eingemachte:<br />

unsere Struktur und unsere Umsetzung<br />

standen nun im Fokus.<br />

Wie "funktioniert" unser Verein?<br />

Die einzelnen Aufgabenbereiche<br />

und Arbeitsschritte galt es nun<br />

ausführlich darzulegen. Ebenso<br />

waren die personellen und zeitlichen<br />

Ressourcen und die erforderlichen<br />

Ausstattungen für die<br />

genannten Aufgabenbereiche zu<br />

beziffern. Hier muss ich zugeben,<br />

dass mir hier die Antworten nicht<br />

so leicht von der Hand gingen.<br />

Während man durch den Finanzplan<br />

ja in der Regel schnell auskunftsfähig<br />

zum Thema Sachkosten<br />

ist, werden im Ehrenamt in<br />

der Regel keine Stunden im Sinne<br />

von zeitlichen Ressourcen erhoben.<br />

Aber Daumengrößen konnte<br />

ich dann doch angeben.<br />

42


Die Fragen wurden immer<br />

konkreter – im nächsten Abschnitt<br />

ging es dann um die<br />

Ehrenamtlichen selbst: Wer sind<br />

die Gründerinnen/Gründer und<br />

Mitglieder unserer Vereins?<br />

Welche Erfahrungen, Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse bringen diese<br />

ein? Welche konkreten Aufgabenbereiche<br />

werden ehrenamtlich<br />

getragen? Sind im gegenwärtigen<br />

Team Fähigkeiten und Kenntnisse<br />

noch nicht abgedeckt, die für den<br />

Verein erforderlich sind? Wenn<br />

ja, welche? Wie gefährdet ist der<br />

Verein im Falle einer möglichen<br />

Abwanderung einzelner Mitglieder?<br />

Welche Aktivitäten führen<br />

wir durch, um Ehrenamtliche zu<br />

gewinnen, zu qualifizieren, sowie<br />

langfristig zu halten und zu motivieren?<br />

Ich fand die Fragen sehr<br />

anregend, um meinen Blick auf<br />

die vielen Engagierten in unserem<br />

Verein zu werfen. Das habe ich in<br />

den zurückliegenden zwei Jahren<br />

viel zu selten gemacht.<br />

Die Antworten zum nächsten<br />

Themenblock „Kurz- und<br />

mittelfristige sowie langfristige<br />

Planung“ sprudelten nur so<br />

aus mir raus, denn in meinem<br />

Kopf plane ich ständig die<br />

weiteren Entwicklungen von<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen.<br />

Wo stehen wir heute? Was<br />

haben wir bereits erreicht?<br />

Was möchten wir kurzfristig<br />

in den nächsten sechs, was<br />

mittelfristig in den nächsten zwölf<br />

Monaten erreichen? Welche<br />

wichtigen Schritte sind für die<br />

Verwirklichung unserer Planung<br />

notwendig? Was gestaltet sich<br />

momentan schwierig? Wo<br />

sehen wir Hürden und Risiken<br />

in der Umsetzung, wo mögliche<br />

Lösungen? Wo sehen wir unseren<br />

Verein langfristig?<br />

Nach meinen beschwingten<br />

Antworten zur Planung ging<br />

es dann zum Abschluss doch<br />

noch mal an ein Thema, bei<br />

dem ich Handlungsbedarf<br />

für uns gesehen habe:<br />

Kommunikation. Wen wollen wir<br />

mit unserer Öffentlichkeitsarbeit/<br />

Kommunikation erreichen?<br />

Wie sieht aktuell unser<br />

Kommunikationsportfolio<br />

aus? Über welche (weiteren)<br />

Kommunikationskanäle und<br />

-maßnahmen wollen wir in<br />

Zukunft auf unser Vorhaben<br />

aufmerksam machen? Inwieweit<br />

nutzen wir Multiplikatoren, um<br />

unsere Kommunikationsinhalte zu<br />

verbreiten?<br />

Ganze zwei Wochen saß ich Abend<br />

für Abend an der Bewerbung und<br />

dachte über die Antworten nach<br />

und feilte an den Formulierungen.<br />

Allein die Auseinandersetzung<br />

mit diesen Fragen hat schon<br />

viel gebracht und ich war sehr<br />

gespannt, wie die Juroren unseren<br />

Ansatz als Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen bewerten würden.<br />

Geduld gehört nicht zu meinen<br />

größten Tugenden und so zogen<br />

sich die acht Wochen bis zur<br />

Juryentscheidung ziemlich in die<br />

Länge. Aber das Warten wurde<br />

belohnt, denn wir wurden für das<br />

Beratungsstipendium ausgewählt.<br />

Und nicht nur das – wir haben<br />

ein tolles und sehr motivierendes<br />

Feedback der Juroren erhalten.<br />

Gleichzeitig hoben aber auch die<br />

Juroren einen wichtigen Aspekt<br />

heraus: Nach zwei Jahren in<br />

unseren dynamisch wachsenden<br />

Verein waren wir an einer Größe<br />

angelegt, in der sich die täglich<br />

anfallende Vereinsarbeit mit<br />

den vorhandenen Strukturen<br />

und Abläufen kaum noch<br />

bewältigen ließ. Das führte dazu,<br />

dass die Belastung einzelner<br />

Vereinsmitglieder bereits kritisch<br />

hoch war. Aus Sicht der Juroren<br />

und auch aus meiner Sicht war<br />

die Überwindung dieser kritischen<br />

Stelle die Voraussetzung für die<br />

Erreichung unserer Vision. Nun<br />

war ich sehr neugierig, welche<br />

zwei Coaches uns die nächsten vier<br />

Monate begleiten werden.<br />

Was wir mit unseren Coaches<br />

Edgar und Angelos erreicht haben<br />

Die Chemie zwischen unseren<br />

beiden Coaches und uns stimmte<br />

vom ersten Augenblick an. Gemeinsam<br />

mit Edgar und Angelos<br />

haben wir die Beratungsphase<br />

unseres Stipendiums sehr intensiv<br />

genutzt, um auf das Entstandene<br />

zu blicken und die Weichen für die<br />

Zukunft zu stellen. Unser Ziel war<br />

es, unseren Verein von innen heraus<br />

zu stärken und vor allem die<br />

Vereinszentrale auf zukunftsfähige<br />

Beine zu stellen. Von Beginn an<br />

haben wir Wert auf professionelle<br />

Strukturen in unserem Verein gelegt<br />

– wir haben dabei aber bislang<br />

den Fokus fast ausschließlich auf<br />

den Praxenbetrieb gelegt. Mit dem<br />

Wachstum des Vereins sind nun<br />

weitere Aufgaben – wie z.B. Daten-<br />

43


schutz, Einkaufsmanagement,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Finanzmanagement<br />

– hinzugekommen, die<br />

nicht mehr auf der Praxenebene<br />

zu händeln sind. Dieses ebenfalls<br />

schnell wachsende Aufgabenpaket<br />

haben wir daher in unserer<br />

Vereinszentrale mit einem Team<br />

aus Vorstand und ehrenamtlicher<br />

Qualitätsmanagementbeauftragter<br />

gestemmt. Mit der Gründung weiterer<br />

Praxen und dem Wachstums<br />

des Vereins nahm der Aufgabenumfang<br />

ein beträchtliches Maß an<br />

und war eigentlich kaum noch zu<br />

bewältigen.<br />

In einer Vielzahl an Workshops<br />

haben wir für uns erstmalig alle<br />

Aufgaben, Prozesse, Rollen, Verantwortlichkeiten<br />

transparent<br />

dargestellt und hierdurch wurde<br />

uns sehr eindrucksvoll klar, dass<br />

viele Schritte aufgrund fehlender<br />

Kapazitäten wenigen Personen zugeordnet<br />

waren. So kümmerte sich<br />

unser Kassenwart neben seinen<br />

originären Aufgaben des Kassenwesens<br />

zusätzlich um die Themen<br />

Beschaffung und IT. Auch unsere<br />

Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

kümmerte sich um weit mehr<br />

als die klassischen Aufgaben und<br />

organisierte alle papierbezogenen<br />

Schritte in den Prozessen. Und ich<br />

als Vorsitzende war in alle Prozesse<br />

intensiv operativ eingebunden<br />

und bildete bereits oftmals den<br />

Flaschenhals. So konnte es nicht<br />

weitergehen und wir haben einen<br />

entscheidenden Entschluss gefasst:<br />

was bislang in meiner Hand<br />

als Vereinsvorsitzende lag, sollte<br />

auf neu zu gründende Fachteams<br />

verlagert werden.<br />

Übersicht über unsere zentralen<br />

Prozesse<br />

Unser neues Team „Organisation<br />

& Qualitätsmanagement“<br />

In einem professionellen<br />

Praxenbetrieb gehören<br />

Themen wie Datenschutz,<br />

Qualitätsmanagement,<br />

Hygienestandards einfach dazu –<br />

da ändert auch der ehrenamtliche<br />

Aspekt nichts daran. Allerdings<br />

ist es meist nicht das beliebteste<br />

Thema bei Therapeut*innen,<br />

schon gar nicht im ehrenamtlichen<br />

Engagement. Die Herausforderung<br />

bestand also darin, Kolleg*innen<br />

zu finden, die Spaß daran<br />

haben, Verwaltungstätigkeiten<br />

ehrenamtlich zu leisten. Eine echte<br />

Herausforderung! Aber wir sind<br />

fündig geworden und haben vier<br />

Kolleginnen gewinnen können.<br />

Um das neue Team in seiner Rolle<br />

zu stärken, haben unsere Coaches<br />

einen Teambuilding-Workshop<br />

durchgeführt und das Team hat<br />

sich mit einem eigenen Teamflyer<br />

sowie Videobotschaften bei allen<br />

Mitgliedern und vor allem bei den<br />

Praxenteams vorgestellt. Im Sinne<br />

einer Helpdeskfunktion wurde die<br />

direkte Erreichbarkeit des Teams<br />

mit Hilfe einer eigenen Mail-<br />

Adresse sowie Telefonnummer<br />

sichergestellt.<br />

Regelmäßig organisiert das Team<br />

alle anstehenden Aufgaben in<br />

Teammeetings und ist zudem in<br />

die Austauschrunden zwischen<br />

Vorstand und Praxenleitungen<br />

eingebunden.<br />

Bereits während der<br />

Beratungsphase haben<br />

die Kolleginnen die Ärmel<br />

hochgekrempelt und losgelegt.<br />

Seitdem sorgen sie für<br />

reibungslose Abläufe in unserem<br />

Verein und bringen uns mit<br />

Charme und Hartnäckigkeit dazu,<br />

die erforderliche Bürokratie zu<br />

bewältigen.<br />

Mit einem Flyer hat sich<br />

unser Team „Organisation &<br />

Qualitätsmanagement“ bei allen<br />

Mitgliedern vorgestellt.<br />

Unser neues Team<br />

„Öffentlichkeitsarbeit &<br />

Fundraising“<br />

44


Webauftritt<br />

Praxistelefon<br />

Presse, Funk,<br />

Fernsehen<br />

Facebook Praxenplakate Imagefilm<br />

Linkedin<br />

Instagram<br />

Flyer<br />

Newsletter<br />

Fachzeitschriften<br />

Fachtagungen/<br />

Fachmessen<br />

Überblick über unsere<br />

Kommunikationskanäle<br />

Ein riesen Dankeschön an unsere<br />

Coaches Edgar und Angelos<br />

Edgar und Angelos haben uns vier<br />

Monate intensiv begleitet und<br />

sich mit ihrer unternehmerischen<br />

Expertise und viel Herzblut in<br />

unsere Organisation eingebracht.<br />

In unzähligen Workshops und<br />

Videokonferenzen haben sie<br />

uns auf das Zahnfleisch gefühlt,<br />

uns auf zum Teil hausgemachte<br />

Probleme aufmerksam gemacht<br />

und vor allem immer wieder<br />

Lösungswege aufgezeigt. Wir<br />

haben diskutiert bis die Wände<br />

gewackelt haben und Unmengen<br />

an Süßigkeiten verzehrt. Es hat<br />

uns richtig viel gebracht und jede<br />

Menge Spaß gemacht!<br />

Die Aufgabenanalyse hat<br />

darüber einen weiteren<br />

dringenden Handlungsaspekt<br />

verdeutlicht: unser Verein<br />

ist in seinen Aktivitäten<br />

bereits so wahrnehmbar,<br />

dass eine professionelle<br />

Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Fundraisingtätigkeit sinnvoll<br />

und erforderlich ist. Juroren<br />

und Coaches empfahlen uns<br />

hierbei unseren Blick zu weiten<br />

und gezielt außerhalb unseres<br />

bisherigen Suchspektrums<br />

Menschen mit Expertise und Spaß<br />

an ehrenamtlicher Unterstützung<br />

unseres Vorhabens zu suchen.<br />

Mit Hilfe eines Facebook Aufrufs<br />

sowie gezielter Ansprache<br />

uns bekannter Unternehmen<br />

konnten wir ein sechsköpfiges<br />

Team aus Ehrenamtler*innen<br />

aufstellen, das ebenfalls wie eine<br />

Stabsstelle organisatorisch an<br />

den Vorstand angebunden ist.<br />

Die neuen Kolleg*innen bringen<br />

langjährige Berufserfahrungen in<br />

Pressearbeit, Social Media und<br />

kaufmännisches Controlling mit<br />

– und vor allem eins: ganz viel<br />

Herzblut für unser Engagement<br />

für Menschen in Armut und Not.<br />

Zum Abschluss unseres Stipendiums erhielten wir diese Urkunde<br />

45


StartSocial und Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen (NOG) -<br />

Kommentare<br />

Von Coach Angelos<br />

Mavromichalis<br />

Für mich gab es nur eine Antwort,<br />

als mich mein Arbeitgeber nach<br />

(m)einem Engagement für<br />

Startsocial fragte „Ja, natürlich<br />

bin ich dabei“. Und es ist die<br />

richtige Entscheidung gewesen,<br />

ein weiteres Ehrenamt zu<br />

übernehmen und viele topengagierte<br />

Menschen kennen<br />

lernen zu dürfen und einen kleinen<br />

Einblick in die verschiedenen<br />

Projekte zu erhalten. Soziales<br />

Engagement hat eine enorme<br />

Bedeutung in und für unsere<br />

Gesellschaft! Gerade Corona<br />

hat uns Menschen nochmal<br />

den Spiegel vorgehalten und<br />

gezeigt, welchen Stellenwert<br />

das Engagement und die<br />

Unterstützung von Menschen in<br />

Form von Projekten hat und wie<br />

wichtig das Miteinander ist.<br />

Und dann stand mein erstes<br />

Projekt als ehrenamtlicher Coach<br />

vor der Tür – Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen. Obwohl ich als Trainer<br />

& Coach beruflich vieles erlebt<br />

habe, war die Spannung kaum<br />

auszuhalten und ja, ich war etwas<br />

aufgeregt. Und plötzlich begegnete<br />

ich einem kleinen Teil des Teams<br />

live in Essen und weiteren<br />

Teilen per Videokonferenz – und<br />

bin fasziniert, mit welchem<br />

Engagement das <strong>NoG</strong>-Team<br />

bundesweit aktiv ist und<br />

Menschen mit Behandlungen, Zeit,<br />

Liebe, Wärme, Aufmerksamkeit,<br />

Wertschätzung und vieles mehr<br />

täglich begegnet. Im Vordergrund<br />

stehen dabei immer der Mensch<br />

und die Leidenschaft, alles für<br />

benachteiligte Menschen zu<br />

geben, die sehr oft in unserer<br />

Gesellschaft keine Akzeptanz<br />

und Unterstützung finden sowie<br />

bekommen. Schnelle pragmatische<br />

Ansätze und realistische Visionen<br />

für einen raschen Ausbau des<br />

Vereins auf bundesweiter<br />

Ebene prägen die <strong>NoG</strong> und<br />

alle mitwirkenden Menschen.<br />

Bemerkenswert, welche Energie<br />

und Faszination täglich hier im<br />

Einsatz sind – und immer mit<br />

einem Lächeln auf den Lippen.<br />

Das Coaching ist dankend von allen<br />

angenommen worden und es sind<br />

oft die kleinen Impulse gewesen,<br />

die einen Perspektivwechsel<br />

ermöglicht haben. Dabei hatten<br />

wir alle sehr viel Spaß und viel<br />

voneinander gelernt. Und natürlich<br />

freue ich mich, weiterhin beratend<br />

für <strong>NoG</strong> zur Seite zu stehen und<br />

den Erfolg zu beobachten.<br />

StartSocial und Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen<br />

von Coach Edgar Wolter<br />

Selbst nach mehr als 6 Jahren<br />

Aktivität für StartSocial bin<br />

ich immer noch überrascht,<br />

wie vielfältig und aktiv die<br />

ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />

bei uns sind. Bei den vielen<br />

Projekten, für die ich arbeiten<br />

konnte, war noch nie ein „auch<br />

- das kenne ich schon“-Gefühl<br />

dabei und die Bandbreite<br />

an sozialem Engagement<br />

in Deutschland ist riesig!<br />

Dieses „Miteinander“ und die<br />

soziale „Wärme“ in diesen<br />

vielen Projekten hält unsere<br />

Gesellschaft zusammen ganz<br />

besonders in schwierigen Zeiten!<br />

So war es auch als ich die<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen<br />

und zumindest einen Teil des<br />

Teams kennen lernen durft –<br />

es war „Liebe auf den ersten<br />

Blick“, weil mich die wunderbare<br />

Kombination aus Pragmatismus<br />

und Idealismus tief beeindruckt<br />

hat!<br />

Die Ausgewogenheit zwischen<br />

dem pragmatischen „wir haben<br />

ein großes Problem und helfen<br />

direkt, ohne groß zu diskutieren“<br />

und dem Idealismus mit vielen<br />

fantastischen Plänen und Ideen<br />

für die Zukunft ist sehr selten<br />

und eine große Stärke von<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen.<br />

Es wird handfest angepackt<br />

und täglich vielen Menschen<br />

geholfen, aber auch kreativ in<br />

die Zukunft gedacht und geplant<br />

– das ist die wunderbare, vitale<br />

„Lebenskraft“ und „Energie“ von<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen.<br />

Das Coaching war daher ein<br />

„Selbstläufer“ und extrem effektiv<br />

mit vielen guten Ergebnissen. Ich<br />

freue mich auch weiterhin mit<br />

Rat und Tat Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen helfen zu können!<br />

46


47


NaMo<br />

– eine mobile Praxis ist unser Ziel…<br />

Patientengeschichte zu - NaMo: Es geht um Menschen wie Oliver<br />

Oliver habe ich in unserer<br />

ersten Praxis kennengelernt.<br />

Wir waren damals noch in einer<br />

Kirche mitten in der Essener<br />

Fußgängerzone. Hier kamen<br />

vor allem Menschen von der<br />

Essensausgabe vor der Kirche zu<br />

uns. Ich weiß noch, dass Oliver<br />

mir sofort ins Auge fiel, als ich<br />

den Wartebereich betreten<br />

habe. Er sah überhaupt nicht<br />

so aus, wie man sich einen<br />

Menschen vorstellt, dessen<br />

Lebensmittelpunkt die Straße ist.<br />

Er war sehr gepflegt, hatte eine<br />

dunkelrote Blousonjacke an, blaue<br />

Jeans, schwarze Lederschuhe.<br />

Und er saß da ganz still auf<br />

seinem Platz. Er hatte den Blick<br />

in Richtung Boden gesenkt, die<br />

Schultern hängen nach vorne. Ich<br />

dachte noch „Ist das ein Patient<br />

von uns?“. Und dann habe ich sie<br />

gesehen: unter seinem Stuhl war<br />

eine kleine rote Sporttasche und<br />

in dieser Sporttasche war alles<br />

drin, was Oliver noch besessen<br />

hat.<br />

Oliver war nicht immer<br />

obdachlos. Ganz im Gegenteil: er<br />

stand mit beiden Beinen richtig<br />

fest im Leben. Er war Koch, aber<br />

nicht irgendein Koch. Er war der<br />

Küchenchef eines angesagten<br />

Restaurants auf der Düsseldorfer<br />

Kö. Er hatte eigentlich ein<br />

perfektes Leben und dann<br />

begann der Rücken zu schmerzen,<br />

immer mehr und am Ende<br />

stellte sich heraus, dass es ein<br />

Bandscheibenvorfall war. Die zehn<br />

bis zwölf Stunden täglich in der<br />

Küche konnte er eigentlich nicht<br />

mehr stehen und hat es trotzdem<br />

durchgezogen – und bekam dann<br />

ein Burnout. Sein Chef hat ihn<br />

entlassen, seine Frau konnte mit<br />

der Situation nicht umgehen und<br />

hat ihn dann auch verlassen.<br />

Damit konnte er die gemeinsame<br />

Wohnung nicht mehr halten.<br />

Er hat alles eingepackt, was er<br />

noch braucht, in diese kleine rote<br />

Sporttasche.<br />

Oliver kam zu uns, weil er hörte,<br />

dass wir nett sind und helfen. Er<br />

hat ein klares Ziel vor Augen: mit<br />

unserer Hilfe wollte er die Kraft<br />

sammeln, die es braucht, um<br />

zum Jobcenter zu gehen und die<br />

Behördengänge durchzustehen.<br />

Das war sein Ziel. Und wir<br />

haben mit Oliver gearbeitet. Er<br />

bekam bei uns osteopathische<br />

Behandlungen, damit wir seine<br />

Muskulatur rund um seinen<br />

Bandscheibenvorfall wieder<br />

aufbauen konnten. Zudem bekam<br />

er vor allem auch psychologische<br />

Beratung. Und Oliver hat richtig<br />

zugepackt: er kam Woche für<br />

Woche.<br />

Eines Tages kam er nicht mehr<br />

in unsere Sprechstunde und<br />

stand nach mehreren Wochen<br />

wieder im Wartebereich. Auch<br />

an diesem Tag hatte er seine rote<br />

Blousonjacke und seine blaue<br />

Jeans an. Aber er hatte nicht mehr<br />

diesen gesenkten Blick, sondern<br />

strahlte mich an und sagte „Heike,<br />

ich war beim Jobcenter und ich<br />

habe jetzt wieder ein eigenes<br />

Zimmer!“ Und nicht nur das,<br />

Oliver hat auch wieder einen<br />

Job. Nicht in der gehobenen<br />

Gastronomie, dahin wollte<br />

er nicht mehr zurück. Oliver<br />

kocht jetzt in einem Essener<br />

Seniorenheim und die Senioren<br />

und vor allem die Seniorinnen<br />

haben ihren Oli richtig schnell ins<br />

Herz geschlossen.<br />

Inhalte für<br />

NaMo-Infoboxen:<br />

NaMo: eine Herzensidee soll<br />

Räder bekommen!<br />

Für Frauen, Männer und<br />

Jugendliche ohne Obdach ist<br />

die Hürde, niedergelassene<br />

medizinische Einrichtungen<br />

aufzusuchen, einfach zu hoch.<br />

Zu groß sind ihre Scham und die<br />

Angst vor Zurückweisung.<br />

Hier möchten wir handeln und<br />

ein in Deutschland einmaliges<br />

therapeutisches Angebot für<br />

Menschen auf der Straße<br />

schaffen, das ihren Bedürfnissen<br />

entspricht. Unser NaturheilMobil<br />

NaMo für Menschen ohne<br />

Obdach ist ein deutschlandweit<br />

einmaliges Projekt. NaMo bringt<br />

manuelle Schmerztherapie,<br />

Vitamine, psychologische<br />

Beratung und medizinische<br />

Fußpflege zu den Ärmsten<br />

unserer Gesellschaft.<br />

Unser NaturheilMobil wird den<br />

Namen NaMo tragen. Namo ist<br />

ein kurdischer Jungenname und<br />

bedeutet „der Fremde“. Wir<br />

finden, dass dies gut passt, denn<br />

obdachlose Menschen sollen<br />

uns nicht fremd bleiben. Zudem<br />

wird der Begriff Namo auch aus<br />

dem Sanskrit abgeleitet und<br />

steht dort für „Verbeugung und<br />

Ehrerbietung“. Auch das passt<br />

sehr gut zu unserem Handeln.<br />

48


So weit sind wir bereits<br />

• Die Leiterin des Essener<br />

Gesundheitsamtes ist<br />

informiert und trägt unsere<br />

Idee mit.<br />

• Die Essener Berufsfeuerwehr<br />

wird uns voraussichtlich<br />

im Winter <strong>2021</strong> einen<br />

ausgemusterten Rettungswagen<br />

(RTW) zur Verfügung stellen.<br />

Das wünschen wir uns<br />

Den RTW müssen wir<br />

instand setzen, für unsere<br />

therapeutischen Belange<br />

umbauen und die Zulassung<br />

sicherstellen. Hierfür suchen wir<br />

Unterstützer!<br />

Wer unsere Idee von NaMo nun<br />

genauso ins Herz geschlossen<br />

hat wie wir und uns dabei helfen<br />

möchte, dass die Idee von NaMo<br />

Räder bekommt, der kann uns<br />

gerne mit Spenden unterstützen.<br />

Firmen, die Realisierung von<br />

NaMo tatkräftig unterstützen,<br />

bieten wir an, das Firmenlogo auf<br />

NaMo anzubringen.<br />

Geno Bank Essen<br />

IBAN: DE97 3606 0488 0523 2273 00<br />

BIC: GENODEM1GBE<br />

Ansprechpartnerin für Unterstützer<br />

Heilpraktikerin Dr.-Ing. Heike Goebel<br />

Vorsitzende<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

Vorsitzende Dr.-Ing. Heike Goebel (Heilpraktikerin)<br />

Alte Bottroper Straße 16 | 45356 Essen<br />

0176/81 36 47 19 (Team Organisation)<br />

Amtsgericht Essen VR 5889<br />

www.nog.praxen.de<br />

Spenden auf Betterplace:<br />

https://www.betterplace.org/de/projects/98146<br />

49


Besuch des<br />

Elisabeth Krankenhauses<br />

in unserer Essener Praxis<br />

von Heike Goebel<br />

Ich freue mich immer, wenn ich<br />

interessierten Besuchern unsere<br />

Essener Praxis zeigen kann und<br />

über <strong>NoG</strong> berichten darf. Auf<br />

den Besuch von Dorothee Renzel<br />

und Peter Berlin habe ich mich<br />

ganz besonders gefreut und<br />

war dieses Mal auch ein wenig<br />

aufgeregt. Dorothee Renzel<br />

ist die Pressesprecherin und<br />

Peter Berlin ist einer der beiden<br />

Geschäftsführer des Elisabeth<br />

Krankenhauses in Essen. Bereits<br />

mehrfach haben wir als Verein<br />

und unsere Patient*innen<br />

großzügige Unterstützung<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

dieses Krankenhaus erhalten<br />

und nun wollten sich Dorothee<br />

Renzel und Peter Berlin ganz<br />

persönlich einen Eindruck über<br />

unsere Arbeit und unsere Praxis<br />

verschaffen.<br />

Kernthema waren natürlich<br />

unsere Patient*innen. In<br />

unsere Praxis in der Papestraße<br />

kommen überwiegend Familien<br />

mit geringem Einkommen,<br />

Menschen mit Hartz 4 sowie<br />

Senioren mit Grundsicherung.<br />

Eine immer größere Anzahl<br />

an Patient*innen ist durch<br />

chronische Erkrankungen in<br />

die Erwerbsminderung oder<br />

-unfähigkeit gerutscht und<br />

damit in finanzielle Not. Unser<br />

ganzheitlicher Behandlungsansatz<br />

wird von den Krankenkassen im<br />

50<br />

Heike Goebel, Dorothee Renzel (Pressesprecherin Elisabeth Krankenhaus),<br />

Peter Berlin (Geschäftsführer Elisabeth Krankenhaus)


Basis- oder gar Nottarif nicht<br />

übernommen, aber gerade<br />

bei den zugrundeliegenden<br />

komplexen Krankheitsbildern<br />

ist ein ganzheitlicher<br />

Therapieansatz erforderlich und<br />

erfolgsversprechend.<br />

Neben unseren Patient*innen<br />

ging es auch um uns als<br />

Therapeut*innen und unsere<br />

Therapieangebote. Dorothee<br />

Renzel und Peter Berlin waren<br />

überrascht, wie umfangreich<br />

unser Therapieangebot ist, das<br />

wir als ehrenamtliches Team in<br />

unserer Essener Sprechstunde<br />

anbieten. Besonders häufig sind<br />

die manuellen Behandlungen<br />

erforderlich für unsere<br />

Patient*innen. Hier arbeiten<br />

mindestens zwei und oft auch<br />

drei manuelle Therapeuten<br />

in einer Sprechstunde,<br />

um der hohen Nachfrage,<br />

insbesondere seitens unserer<br />

Schmerzpatient*innen,<br />

nachzukommen. Dabei kommen<br />

verschiedene manuelle<br />

Behandlungen zur Anwendung:<br />

Wirbelsäulen-Therapie nach<br />

Dorn, Osteopathie, Chiropraktik,<br />

Schröpfen, Schmerzbehandlung<br />

nach Liebscher und Bracht,<br />

Reflexzonentherapie, Massagen,<br />

Meditaping und und und.<br />

Zudem erfolgt eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der Inneren<br />

Medizin. Ob Entsäuerung,<br />

Mikrobiomtherapie,<br />

Mineralstofftherapie,<br />

Phytotherapeutika und<br />

homöopathische Komplexmittel<br />

– unsere Therapeut*innen<br />

machen sich ein gemeinsames<br />

Bild über den individuellen<br />

Gesundheitszustand unserer<br />

Patient*innen und beraten in<br />

unseren Teambesprechungen,<br />

welche Schritte geeignet sind.<br />

Ein weiteres, ganz besonderes<br />

Angebot in unserer Essener<br />

Praxis ist dann noch unsere<br />

Fußpflege. Hierüber freuen sich<br />

insbesondere unsere Senioren-<br />

Patient*innen, denn eine<br />

Fußpflege von einer schmalen<br />

Rente zu zahlen, ist für viele<br />

kaum möglich.<br />

Weitere wichtige Säulen in<br />

unserem Behandlungskonzept<br />

sind die psychologische<br />

Beratung und weiterführende<br />

Angebote wie Entspannung und<br />

Kunsttherapie. Insbesondere<br />

Menschen in Armut und<br />

finanzieller Not tragen viele<br />

Sorgen und Ängste auf ihrer<br />

Seele und damit oft buchstäblich<br />

auf ihren Schultern, so dass<br />

es unabdingbar ist, dass sie<br />

Gehör und Hilfsangebote<br />

finden. Nicht selten müssen<br />

die Patient*innen ihren Mut<br />

zusammennehmen, bevor sie<br />

die Gesprächsangebote unserer<br />

psychologischen Berater*innen<br />

und Psychotherapeut*innen<br />

annehmen. Oft sind sie<br />

bereits auf Unverständnis<br />

oder Ablehnung getroffen<br />

und es braucht Zeit, bis sie<br />

Vertrauen fassen. Insbesondere<br />

in der Corona-Zeit suchen<br />

Patient*innen unsere Hilfe,<br />

weil die Gewalt in der eigenen<br />

Familie zunimmt. Hier ist unser<br />

Netzwerk mit weiterführenden<br />

Hilfen besonders gefragt.<br />

Auch das Elisabeth<br />

Krankenhaus zählt zu unseren<br />

Netzwerkpartnern, mit<br />

denen wir eng im Sinne<br />

unserer Patient*innen<br />

zusammenarbeiten. So haben<br />

sich Ärzte, Schwestern und<br />

Pfleger beispielsweise drei<br />

Wochen um einen unserer<br />

Patienten gekümmert, bevor er<br />

zur weiterführenden Therapie<br />

in die Uni-Klinik verlegt wurde.<br />

Es hat uns viel Zeit, Mühe<br />

und sehr viel gutes Zureden<br />

gekostet, um unseren Patienten<br />

zu überzeugen, sich in einem<br />

Krankenhaus behandeln zu<br />

lassen. Zu groß waren seine<br />

Ängste und seine Vorbehalte.<br />

Was er aber dort erleben durfte,<br />

hat selbst uns fast sprachlos<br />

gemacht. Mit Engelsgeduld<br />

und menschlicher Zuwendung<br />

hat sich ein gesamtes Team<br />

des Elisabeth Krankenhauses<br />

um ihn gekümmert und ihn<br />

immer wieder aufgefangen,<br />

motiviert und begleitet.<br />

Dieses Team hat wirklich einen<br />

außergewöhnlichen Einsatz für<br />

unseren Patienten geleistet.<br />

Ein solch breites Therapieangebot<br />

zuverlässig anbieten<br />

zu können, ist uns möglich,<br />

weil in Essen ein großes Team<br />

an Therapeut*innen und<br />

Sprechstundenassistenzen<br />

zur Verfügung steht und wir<br />

von der Stadt Essen und der<br />

Essener Diakonie ein großzügiges<br />

Angebot zur Nutzung von 10<br />

Räumen sowie WC`s und sogar<br />

Duschräumen erhalten haben.<br />

Unsere Essener Praxis ist damit<br />

die größte unserer <strong>NoG</strong>-Praxen<br />

und hier haben wir auch den<br />

höchsten Patient*innenzulauf<br />

zu verzeichnen. In fast jeder<br />

Sprechstunde nehmen wir neue<br />

große und kleine Patient*innen<br />

auf. Nur eine Zielgruppe haben<br />

wir mit unserem Umzug aus<br />

der St. Gertrudkirche in die<br />

Praxis außerhalb der Stadtmitte<br />

leider fast völlig verloren:<br />

unsere Patient*innen ohne<br />

Obdach. Weil uns Menschen<br />

ohne Obdach aber nach wie<br />

vor sehr am Herzen liegen,<br />

planen wir aktuell den Umbau<br />

eines Rettungswagens zu einem<br />

Naturheilmobil mit dem Namen<br />

NaMo (siehe hierzu auch Artikel<br />

in <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2021</strong>). Und unsere<br />

Idee stieß bei Dorothee Renzel<br />

und Peter Berlin auf offene<br />

Ohren und viel Verständnis.<br />

Erneut wird das Elisabeth<br />

Krankenhaus die Patenschaft auf<br />

der Essener Spendenplattform<br />

I do Essen übernehmen und<br />

uns hiermit ermöglichen, dass<br />

wir für die Realisierung unseres<br />

NaMo`s Spenden sammeln.<br />

51


TUN– diese<br />

drei Buchstaben stehen für<br />

Erfolg und auch Nächstenliebe!<br />

Am 19.05.2012 begrüßte<br />

Heike Goebel, die Vorsitzende<br />

des gemeinnützigen Vereins<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen,<br />

mehrere Mitarbeiter des Teams<br />

Marketing der Evonik Operations<br />

GmbH (Marke SAMANA® FORCE)<br />

in den Räumlichkeiten der Praxis<br />

an der Papestraße 7 in 45147<br />

Essen. Das Unternehmen Evonik<br />

und die Marke Samana wurden<br />

durch Frau Isabell Mohra und<br />

Herrn Nico Wagner vertreten.<br />

Beide bekleiden u.a. Aufgaben im<br />

Produktmanagement. Weiterhin<br />

durften wir Frau Cornelia Alzer<br />

von der Firma Evonik begrüßen.<br />

Frau Alzer ist zudem auch<br />

ehrenamtlich als Therapeutin des<br />

Vereins <strong>NoG</strong> tätig.<br />

Stellvertretend für das Team<br />

Öffentlichkeit (<strong>NoG</strong>) und als<br />

Beauftragter der Fachzeitschrift<br />

"Natürlich helfen", begleitete ich<br />

zusammen mit Stefan Korbion<br />

(Fotograf) die Spendenaktion.<br />

Unsere Gäste besuchten<br />

uns an diesem Tag, um<br />

sich ein genaueres Bild von<br />

der Einrichtung und den<br />

Hintergründen des Vereins zu<br />

gestalten und überreichten<br />

dazu eine mehr als großzügige<br />

Sachspende von 250 Packungen<br />

SAMANA® FORCE, einem<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit perfekt abgestimmten<br />

Inhaltsstoffen zur Förderung<br />

einer gesunden Darmflora, einem<br />

verbesserten Allgemeinbefinden<br />

sowie einer verbesserten<br />

körperlichen Leistungsfähigkeit.<br />

Infos zum Produkt auf der<br />

Webseite Evonik Operations<br />

GmbH: https://samana.de/<br />

Von links: Heike Goebel, Isabell Mohra, Nico Wagner und Cornelia<br />

Alzer bei der Spendenübergabe<br />

Anregende Diskussion zum Thema Gesundheit<br />

und ganzheitliche Ansätze<br />

Mit großer Begeisterung nahm Frau<br />

Dr. Ing. Goebel diese Spende, besonders<br />

im Namen der zahlreichen<br />

Patienten des Vereins, dankend<br />

entgegen. In einem ausführlichen<br />

Gespräch mit unseren Gästen und<br />

Wohltätern ließen sich viele Gemeinsamkeiten<br />

in Bezug auf die Naturheilkunde<br />

sowie deren Möglichkeiten<br />

feststellen. Alle Teilnehmer<br />

kamen gemeinsam zu dem Schluss,<br />

dass eine engere Zusammenarbeit<br />

zwischen Forschung, Schulmedizin<br />

und der Naturheilkunde einen<br />

großen Mehrwert darstellen würde,<br />

besonders unter dem Aspekt, dass<br />

sich immer mehr Menschen den<br />

alternativen Methoden zuwenden.<br />

52


echts Heike Goebel erklärt unseren Gästen das kommende Projekt – Namo - eine mobile Praxis.<br />

Begeisterung u.a. bei Isabell Mohra und Cornelia Alzer<br />

Daher unser gemeinsames<br />

Anliegen: Den Menschen als<br />

eine Einheit bestehend aus<br />

Körper, Seele und Geist zu<br />

betrachten und dahingehend<br />

auch durch ein entsprechendes<br />

Gesamtkonzept zu begleiten.<br />

Gemeinsam können wir<br />

etwas bewegen. Vereint<br />

in dieser gemeinsamen<br />

Herzensangelegenheit trennten<br />

sich unsere Wege - für diesen<br />

Tag. Doch wir freuen uns schon<br />

jetzt auf weitere Diskussionen<br />

und eine enge Zusammenarbeit.<br />

Bilder: Stefan Korbion<br />

53


Impressum:<br />

Natürlich leben<br />

Zeitschrift von Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

ISSN: 2748-1670<br />

Heft 02 I <strong>2021</strong> <strong>August</strong><br />

Verteilung über den Verlag<br />

Verantwortliche Herausgeberin:<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

Vorsitzende: Dr.-Ing. Heike Goebel (Heilpraktikerin)<br />

Alte Bottroper Str. 16<br />

45356 Bottrop<br />

Mail: info@nog-praxen.de<br />

Webseite: www.nog-praxen.de<br />

Handelsregister Amtsgericht Essen, VR 5889<br />

Verlag:<br />

VGK-Verlag Kreft, Fontanestraße 26, 46 242 Bottrop<br />

Bankverbindung: G. Kreft<br />

IBAN: DE31360501050002724938<br />

BIG: SPESDE3XXX<br />

Mail: leben.live.postfach@gmail.com<br />

Webseite: https://meinlebenlive.de<br />

Redaktion:<br />

Patricia Bender<br />

Dr. Heike Goebel (Verantwortliche Redakteurin)<br />

Alexander Krause<br />

Guido Kreft<br />

Dr. Heidi Lukasch<br />

Bildbearbeitung/Coverdesign (Art Direction): Verlag in<br />

Abstimmung mit Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

Anzeigen/Werbung/Marketing: Verlag in Abstimmung mit<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

Gestaltung und Layout: Verlag in Abstimmung mit<br />

Naturheilpraxis ohne Grenzen e.V.<br />

Druck: Verlag in Abstimmung mit Naturheilpraxis ohne<br />

Grenzen e.V.<br />

PR/Öffentlichkeitsarbeit: Guido Kreft und Naturheilpraxis<br />

ohne Grenzen e.V.<br />

Manuskripte:<br />

Autoren der Berichte und Artikel können auch über die<br />

Redaktion angeschrieben werden.<br />

Für unaufgeforderte Einsendungen von Text und Bild wird<br />

keine Haftung übernommen. Die Autoren sind für den<br />

Inhalt ihrer Beiträge selbst verantwortlich. Ansichten der<br />

Autoren entsprechen nicht unbedingt der Meinung der<br />

Redaktion. Der Verlag behält sich das Recht vor, Beiträge<br />

zu kürzen oder zu ändern. Alle nicht exklusiven Rechte<br />

von Autoren-Beiträgen gehen an den Verlag über, sobald<br />

diese von der Redaktion angenommen worden sind. Diese<br />

Rechte beinhalten uneingeschränkten Nachdruck und<br />

Nutzung im digitalen Segment.<br />

Die Autorenrichtlinien können beim Verlag angefordert<br />

werden.<br />

Bitte senden Sie die Manuskripte an den Verlag:<br />

leben.live.postfach@gmail.com<br />

Quellen-Hinweise:<br />

Bilder zu den einzelnen Artikeln wurden von den<br />

Autoren zur Verfügung gestellt oder sind freien Bild-<br />

Quellen entnommen. Die Bilder stammen, soweit<br />

nicht anders angegeben von istock.com und den dort<br />

veröffentlichenden und im Rahmen der Urhebernennung<br />

bezeichneten Künstlern.<br />

Für Bilder im Rahmen von Anzeigen ist der jeweilige<br />

Herausgeber der Anzeige verantwortlich.<br />

Bilder auf Cover / Umschlag:<br />

Aromaöl Rose istock-1198752730;<br />

Herzübergabe Hand in offene Hand iStock-1138485439<br />

Datenschutzinformation<br />

Verantwortlicher ist die o.g. Herausgeberin. Die Pflicht zur<br />

Bestellung eines Datenschutzbeauftragten besteht nicht.<br />

Bei Fragen zum Datenschutz oder für die Ausübung von<br />

datenschutzrechtlichen Ansprüchen, wenden Sie sich bitte<br />

direkt an die Herausgeberin unter den o.g. Kontaktdaten.<br />

Wir verarbeiten etwaige von Ihnen im Rahmen einer<br />

Anfrage, einem Gewinnspiel oder einer Leserzuschrift<br />

angegebenen personenbezogenen Daten auf Grundlage<br />

von Art. 6 Abs. 1 b) der Europäischen Datenschutz-<br />

Grundverordnung, soweit und solange dies zur<br />

Durchführung oder Anbahnung eines Vertrages bzw.<br />

zur Beantwortung Ihrer Anfrage erforderlich ist. Ihnen<br />

stehen Rechte auf Auskunft, Berichtigung, Löschung oder<br />

Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch gegen<br />

die Verarbeitung, auf Datenübertragbarkeit sowie auf<br />

Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde zu.<br />

Wo Datenschutz rechtlich erforderlich, wurden die Namen<br />

und weitere Daten Von Personen redaktionell verändert<br />

(Tarnnamen). Dies ist grundsätzlich der Fall bei Patienten,<br />

ihren Angehörigen und Freunden, zum Teil auch bei<br />

weiteren Personen, die zum Beispiel in die Behandlung von<br />

Patienten eingebunden sind.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Für Angaben über Dosierungsanweisungen,<br />

Applikationsformen, Behandlungstechniken oder<br />

Übungsanleitungen kann vom Verlag keine Gewähr<br />

übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten,<br />

durch sorgfältige Prüfung der Behandlungsbeschreibungen<br />

und der Beipackzettel der verwendeten Präparate und<br />

gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten<br />

festzustellen, ob die dort gegebenen Empfehlungen für<br />

Behandlungen, Dosierungen oder die Beachtung von<br />

Kontraindikationen gegenüber der Angabe in dieser<br />

Zeitschrift abweichen. jede Dosierung, Applikation,<br />

Behandlung oder Übung erfolgt auf eigene Gefahr des<br />

Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jedem<br />

Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem<br />

Verlag mitzuteilen.<br />

Copyright:<br />

Autoren werden in den einzelnen Beiträgen benannt.<br />

Redaktionelle Hinweise sind gesondert gekennzeichnet.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen<br />

Beiträge und Abbildungen sind für die Dauer des<br />

Urheberrechts geschützt. jede Verwertung außerhalb<br />

der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Dies gilt<br />

insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Micro<br />

Verfilmungen und die ein Speicherung und Verarbeitung in<br />

elektronischen Systemen.<br />

<strong>2021</strong> für den gesamten Inhalt (VGK-Verlag Kreft)<br />

© Alle Rechte vorbehalten! All rights reserved!<br />

54


Interessengemeinschaft <strong>NoG</strong> und VGK Medien Verlag<br />

3 Zeitschriften und eine<br />

gemeinsame Vision<br />

– Hilfe für Menschen in Not –<br />

Zeitschriften sind auf den Seiten des Verlags<br />

https://www.mein-leben-live.de/<br />

der Webseite <strong>NoG</strong><br />

https://naturheilpraxis-ohne-grenzen.de/<br />

zu finden.<br />

https://gewuerzverlag.de/<br />

55


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