NoG Fachmagazin - August 2021 Ausgabe 2
Fachmagazin des gemeinnützigen Vereins NoG - Naturheilpraxis ohne Grenzen
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sinnvoll. Daneben ist auch Kalium<br />
sehr wichtig, da dieses über<br />
verschiedene Zellpumpen das<br />
Zellinnere entsäuert.<br />
Als Träger der Mineralstoffe<br />
sind Citrate am besten. Die<br />
organischen Citrate werden vom<br />
Körper gut aufgenommen und<br />
verstoffwechselt. Auch sie wirken<br />
im Zellstoffwechsel entsäuernd<br />
und wirken sich so zusätzlich<br />
positiv auf Knochen und Muskeln<br />
aus. Kaliumcitrat kann den<br />
Calciumabbau in den Knochen<br />
reduzieren, die Knochendichte<br />
erhöhen und der Osteoporose<br />
entgegenwirken (Marangella et<br />
al., 2004; Sellmeyer et al., 2002).<br />
In einer doppelblinden<br />
Interventionsstudie bekamen<br />
161 Frauen mit Osteopenie, der<br />
Vorstufe von Osteoporose, pro<br />
Tag 1,2 g Kalium in Form von<br />
Kaliumcitrat sowie zusätzlich<br />
500 mg Calcium und 400<br />
internationale Einheiten Vitamin<br />
D. Die Säurebelastung über die<br />
Ernährung konnte auf diese<br />
Weise teilweise neutralisiert<br />
werden. Nach zwölf Monaten<br />
war die Knochendichte erhöht<br />
und die Knochenstruktur deutlich<br />
verbessert. Kaliumcitrat wirkte<br />
dabei genauso effektiv wie<br />
das Osteoporose-Medikament<br />
Raloxifen. Durch den Ausgleich<br />
des Säure-Basen-Haushalts<br />
in der Versuchsgruppe<br />
verblieb das Calcium im<br />
Knochen und wurde nicht als<br />
Puffersubstanz entnommen. Die<br />
Vergleichsgruppe, die anstelle des<br />
basenbildenden Kaliumcitrates<br />
das leicht säurebildende<br />
Kaliumchlorid mit Calcium und<br />
Vitamin D bekam, erreichte<br />
diesen Effekt nicht, sondern wies<br />
sogar einen verschlechterten<br />
Knochenstatus auf (Jehle et al.,<br />
2006).<br />
Säuren fördern chronische<br />
Schmerzen<br />
Chronische Schmerzen, wie<br />
bei Rheuma, Rücken- oder<br />
Gelenkschmerzen, sind meist<br />
mit einer Übersäuerung des<br />
lokalen Gewebes verbunden.<br />
Neben den Säuren stehen<br />
Entzündungsprozesse und<br />
eine mangelnde Durchblutung<br />
im Mittelpunkt, die sich alle<br />
gegenseitig begünstigen.<br />
Wenn Säuren nicht mehr<br />
ausreichend neutralisiert<br />
und abtransportiert werden,<br />
lagern sie sich insbesondere<br />
im Bindegewebe ab und<br />
begünstigen dort Entzündungen<br />
und Schmerzen. Dabei bilden<br />
Übersäuerung und Entzündung<br />
einen Teufelskreis, denn je<br />
mehr Entzündungsgeschehen,<br />
desto mehr Säuren werden<br />
gebildet. Am deutlichsten<br />
wird dieses Phänomen bei<br />
der Gichterkrankung, wo die<br />
Harnsäureablagerungen zu einem<br />
Feuerwerk von Entzündung und<br />
Schmerz führen.<br />
Bei Patient*innen mit<br />
rheumatoider Arthritis ist der<br />
pH-Wert in der Synovialflüssigkeit<br />
des Kniegelenks saurer als bei<br />
Gesunden. Die Übersäuerung<br />
fördert den Gelenkknorpelabrieb,<br />
der wiederum den Teufelskreis<br />
aus Deformation und Entzündung<br />
antreibt.<br />
Die Übersäuerung kann auch<br />
den Filtrationseffekt des<br />
Bindegewebes beeinträchtigen,<br />
was dessen Nährstoffversorgung<br />
verschlechtert. Die Azidose<br />
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