NoG Fachmagazin - August 2021 Ausgabe 2
Fachmagazin des gemeinnützigen Vereins NoG - Naturheilpraxis ohne Grenzen
Fachmagazin des gemeinnützigen Vereins NoG - Naturheilpraxis ohne Grenzen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Basis- oder gar Nottarif nicht<br />
übernommen, aber gerade<br />
bei den zugrundeliegenden<br />
komplexen Krankheitsbildern<br />
ist ein ganzheitlicher<br />
Therapieansatz erforderlich und<br />
erfolgsversprechend.<br />
Neben unseren Patient*innen<br />
ging es auch um uns als<br />
Therapeut*innen und unsere<br />
Therapieangebote. Dorothee<br />
Renzel und Peter Berlin waren<br />
überrascht, wie umfangreich<br />
unser Therapieangebot ist, das<br />
wir als ehrenamtliches Team in<br />
unserer Essener Sprechstunde<br />
anbieten. Besonders häufig sind<br />
die manuellen Behandlungen<br />
erforderlich für unsere<br />
Patient*innen. Hier arbeiten<br />
mindestens zwei und oft auch<br />
drei manuelle Therapeuten<br />
in einer Sprechstunde,<br />
um der hohen Nachfrage,<br />
insbesondere seitens unserer<br />
Schmerzpatient*innen,<br />
nachzukommen. Dabei kommen<br />
verschiedene manuelle<br />
Behandlungen zur Anwendung:<br />
Wirbelsäulen-Therapie nach<br />
Dorn, Osteopathie, Chiropraktik,<br />
Schröpfen, Schmerzbehandlung<br />
nach Liebscher und Bracht,<br />
Reflexzonentherapie, Massagen,<br />
Meditaping und und und.<br />
Zudem erfolgt eine enge<br />
Zusammenarbeit mit der Inneren<br />
Medizin. Ob Entsäuerung,<br />
Mikrobiomtherapie,<br />
Mineralstofftherapie,<br />
Phytotherapeutika und<br />
homöopathische Komplexmittel<br />
– unsere Therapeut*innen<br />
machen sich ein gemeinsames<br />
Bild über den individuellen<br />
Gesundheitszustand unserer<br />
Patient*innen und beraten in<br />
unseren Teambesprechungen,<br />
welche Schritte geeignet sind.<br />
Ein weiteres, ganz besonderes<br />
Angebot in unserer Essener<br />
Praxis ist dann noch unsere<br />
Fußpflege. Hierüber freuen sich<br />
insbesondere unsere Senioren-<br />
Patient*innen, denn eine<br />
Fußpflege von einer schmalen<br />
Rente zu zahlen, ist für viele<br />
kaum möglich.<br />
Weitere wichtige Säulen in<br />
unserem Behandlungskonzept<br />
sind die psychologische<br />
Beratung und weiterführende<br />
Angebote wie Entspannung und<br />
Kunsttherapie. Insbesondere<br />
Menschen in Armut und<br />
finanzieller Not tragen viele<br />
Sorgen und Ängste auf ihrer<br />
Seele und damit oft buchstäblich<br />
auf ihren Schultern, so dass<br />
es unabdingbar ist, dass sie<br />
Gehör und Hilfsangebote<br />
finden. Nicht selten müssen<br />
die Patient*innen ihren Mut<br />
zusammennehmen, bevor sie<br />
die Gesprächsangebote unserer<br />
psychologischen Berater*innen<br />
und Psychotherapeut*innen<br />
annehmen. Oft sind sie<br />
bereits auf Unverständnis<br />
oder Ablehnung getroffen<br />
und es braucht Zeit, bis sie<br />
Vertrauen fassen. Insbesondere<br />
in der Corona-Zeit suchen<br />
Patient*innen unsere Hilfe,<br />
weil die Gewalt in der eigenen<br />
Familie zunimmt. Hier ist unser<br />
Netzwerk mit weiterführenden<br />
Hilfen besonders gefragt.<br />
Auch das Elisabeth<br />
Krankenhaus zählt zu unseren<br />
Netzwerkpartnern, mit<br />
denen wir eng im Sinne<br />
unserer Patient*innen<br />
zusammenarbeiten. So haben<br />
sich Ärzte, Schwestern und<br />
Pfleger beispielsweise drei<br />
Wochen um einen unserer<br />
Patienten gekümmert, bevor er<br />
zur weiterführenden Therapie<br />
in die Uni-Klinik verlegt wurde.<br />
Es hat uns viel Zeit, Mühe<br />
und sehr viel gutes Zureden<br />
gekostet, um unseren Patienten<br />
zu überzeugen, sich in einem<br />
Krankenhaus behandeln zu<br />
lassen. Zu groß waren seine<br />
Ängste und seine Vorbehalte.<br />
Was er aber dort erleben durfte,<br />
hat selbst uns fast sprachlos<br />
gemacht. Mit Engelsgeduld<br />
und menschlicher Zuwendung<br />
hat sich ein gesamtes Team<br />
des Elisabeth Krankenhauses<br />
um ihn gekümmert und ihn<br />
immer wieder aufgefangen,<br />
motiviert und begleitet.<br />
Dieses Team hat wirklich einen<br />
außergewöhnlichen Einsatz für<br />
unseren Patienten geleistet.<br />
Ein solch breites Therapieangebot<br />
zuverlässig anbieten<br />
zu können, ist uns möglich,<br />
weil in Essen ein großes Team<br />
an Therapeut*innen und<br />
Sprechstundenassistenzen<br />
zur Verfügung steht und wir<br />
von der Stadt Essen und der<br />
Essener Diakonie ein großzügiges<br />
Angebot zur Nutzung von 10<br />
Räumen sowie WC`s und sogar<br />
Duschräumen erhalten haben.<br />
Unsere Essener Praxis ist damit<br />
die größte unserer <strong>NoG</strong>-Praxen<br />
und hier haben wir auch den<br />
höchsten Patient*innenzulauf<br />
zu verzeichnen. In fast jeder<br />
Sprechstunde nehmen wir neue<br />
große und kleine Patient*innen<br />
auf. Nur eine Zielgruppe haben<br />
wir mit unserem Umzug aus<br />
der St. Gertrudkirche in die<br />
Praxis außerhalb der Stadtmitte<br />
leider fast völlig verloren:<br />
unsere Patient*innen ohne<br />
Obdach. Weil uns Menschen<br />
ohne Obdach aber nach wie<br />
vor sehr am Herzen liegen,<br />
planen wir aktuell den Umbau<br />
eines Rettungswagens zu einem<br />
Naturheilmobil mit dem Namen<br />
NaMo (siehe hierzu auch Artikel<br />
in <strong>Ausgabe</strong> 1/<strong>2021</strong>). Und unsere<br />
Idee stieß bei Dorothee Renzel<br />
und Peter Berlin auf offene<br />
Ohren und viel Verständnis.<br />
Erneut wird das Elisabeth<br />
Krankenhaus die Patenschaft auf<br />
der Essener Spendenplattform<br />
I do Essen übernehmen und<br />
uns hiermit ermöglichen, dass<br />
wir für die Realisierung unseres<br />
NaMo`s Spenden sammeln.<br />
51