NoG Fachmagazin - August 2021 Ausgabe 2

Rezepte:
Gibst du mir mal die Zucchini?
Beginnen wir ausnahmsweise einmal mit einem Witz:
„Gibst du mir mal die Zucchini?“ „Das ist eine Aubergine.“
„Die Aubergine kann auch nichts dafür, dass sie im falschen Körper gefangen ist!“
Etwas Wissenswertes über die Zucchini sollte dem
heiteren Beginn dieses Beitrages folgen. Wer kennt
es nicht, das kleine schmackhafte Kürbisgewächs,
das voll im Trend liegt? Es gibt sie nicht nur in der
bekannten Sorte, als grüne schlanke, einer Gurke
ähnlich sehenden Gemüsesorte. Nein Zucchini
gibt es in vielen Sorten und Arten auf dem Markt.
Im Allgemeinen sind aber die grüne und gelbe
Sorte am beliebtesten. Zucchini sind sehr variabel
in ihrem Verwendungszweck. Man kann sie z.
B. als Rohkost-Salat, geschmort mit zahlreichen
Füllungen, frittiert, als Grillgut und Rösti oder als
Auflauf mit Nudeln, Reis, Bulgur und Couscous in
verschiedensten Kombination zubereiten. Eine sehr
beliebte Zubereitungsart ist, die Zucchini der Länge
nach zu halbieren, auszuhöhlen und je nach Lust
und Laune zu füllen und mit Käse zu überbacken.
Aufgrund ihres zarten Geschmacks lässt sich die
Zucchini ideal mit Tomaten, Thymian und Basilikum
kombinieren. Man denke hier nur an das berühmte
Ratatouille-Gemüse. Ohne Zucchini undenkbar. Es
gibt zahlreiche Möglichkeiten durch den natürlichen
Geschmack der Zucchini dieses besondere Gemüse
zu entdecken und zu genießen. Die Zucchini vor dem
Zubereiten einfach mit kaltem Wasser abspülen und
die Enden kurz abschneiden. Natürlich brauchen
wir die Zucchini nicht zu schälen, denn die Schale
schmeckt hervorragend. Einfach einmal Zucchini
würfeln und in ein wenig Olivenöl in einer Pfanne
braten – ein Genuss!
Die Heimat der Zucchini ist Mittelamerika, und sie
hat ihren Weg erst in der Neuzeit der 70iger Jahre
nach Europa gefunden. Bei uns in Deutschland kann
die Zucchini nur in den Sommermonaten geerntet
werden. Viele Kleingärtner ziehen sich die grüne
Zucchini-Variante in ihren Gärten zu enormen
Mutanten hoch, in der falschen Annahme, sie
hätten nun eine schmackhafte Zucchini gezüchtet.
Nein, im Gegenteil, ihr Merkmal ist der Bitterstoff
(Curcurbitacin). Solch eine Zucchini ist weit davon
entfernt schmackhaft und nahrhaft zu sein, ihre
Charaktereigenschaft ist holzig und fade. Sollten sie
einmal eine Zucchini aus dem Garten mit solchen
Merkmalen zubereitet haben, bitte essen sie nicht
weiter. Der menschliche Körper reagiert auf diese
Bitterstoffe mit Erbrechen und Übelkeit. Bei der
angebotenen Ware aus Supermärkten können sie
unbesorgt sein, denn hier ist dieser Gen-Bitterstoff
Curcurbitacin sozusagen abgeschaltet, so dass sie
unbesorgt Zucchini genießen dürfen.
Mich lachen kleine zarte Zucchini an, die solche
Eigenschaften besitzen, die ihre überzüchteten
Geschwister vermissen lassen. Darüber hinaus
weisen Zucchini einen hohen Gehalt an
Mineralstoffen und Vitaminen auf, so dass auch
dem Gesundheitsbewussten der Zucchinigenuss
Freude macht. Auch als Schlankmacher und als
begleitender Gemüsebestandteil einer Diät eignen
sich Zucchini hervorragend. Wie schon erwähnt,
sind Zucchini sehr vielseitig in ihrer Verwendung,
gerade bei der vegetarischen Zubereitung zeigt sich
die volle Stärke des Kürbisses. Wussten sie, dass die
Zucchiniblüte hervorragend zu einer Köstlichkeit
verarbeitet werden kann? Dazu aber mehr im
Rezeptteil.
Überhaupt haben wir in Deutschland eine
solche Vielfalt an frischen Gemüsesorten, die in
Abstimmung mit vielen Cerealien den Fleischgenuss
vergessen lassen. Vegetarische Küche muss nicht
langweilig sein, denn gerade diese Küche bietet
eine solche Vielfalt und Abwechslung auf dem
Speiseplan, dass man sich nur wundern kann. Leider
war die vegetarische Küche Jahrzehnte lang verpönt
und gemieden worden, weil sie einfach nicht ihr
enormes Potenzial offenbaren konnte. Das hat sich
Gott sei Dank geändert. Picken wir uns nun das
Super-Gemüse „Zucchini“ heraus und zeigen im
Rezeptteil was in ihr steckt.
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