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BREMISSIMIA Magazin | September-Oktober 2021

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Premiere: 2. <strong>Oktober</strong><br />

Kasimir und Karoline<br />

Schauspiel – nach Ödön von Horváth<br />

Kennen Sie das? Ihre Partnerin, ihr Partner will sich amüsieren,<br />

aber Ihnen ist überhaupt nicht danach zumute? Vielleicht<br />

haben Sie zu viel gearbeitet und sind erschöpft? Oder<br />

Sie sind arbeitslos und deprimiert? Ihr Partner, Ihre Partnerin<br />

zieht los und hat Spaß. Trifft jemanden. Und Sie werden<br />

eifersüchtig. Sie beginnen zu streiten. Über Kleinigkeiten.<br />

Aber auf einmal wird alles ganz groß.<br />

Man kann „Kasimir und Karoline“ als so ein Stück lesen: über<br />

die Herausforderungen der Liebe, über Eifersucht und zwei<br />

Menschen, die irgendwie zusammenpassen, aber es irgendwie<br />

auch vermasseln. Ein Stück über Partnerschaften und Psychologie.<br />

Aber es ist auch ein Stück über soziale Krisen und den Kapitalismus.<br />

Autor Ödön von Horváth schrieb es vor hundert Jahren,<br />

kurz nach der Weltwirtschaftskrise. Kasimir ist „abgebaut“,<br />

also arbeitslos. Karoline will aufs <strong>Oktober</strong>fest, aber die<br />

Achterbahn ist teuer. Als ein Zeppelin vorbeifliegt, Symbol<br />

für Fortschritt und den Traum vom Fliegen, schimpft Kasimir:<br />

„Ich scheiß Dir was auf den Zeppelin. Da fliegen droben<br />

zwanzig Wirtschaftskapitäne und herunten verhungern derweil<br />

einige Millionen.“<br />

Das Stück erzählt von der sozialen Schere, die auch damals<br />

schon auseinanderklaffte. Karoline hofft auf sozialen Aufstieg,<br />

fährt mit reicheren Männern Achterbahn, dann Cabriolet.<br />

Wird aber nur benutzt und wieder fallengelassen. Berühmt<br />

ist ihr Satz: „Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich<br />

– aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und<br />

das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen.“<br />

Regisseurin Alize Zandwijk inszeniert dieses Stück als musikalisches<br />

Sozial- und Sehnsuchtsdrama – in einer mehrstöckigen<br />

Geisterbahn. Bitte anschnallen!<br />

Vorstellungen:<br />

Voraufführung: Donnerstag, 30. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 19:30 Uhr<br />

im Theater am Goetheplatz<br />

Premiere 2. <strong>Oktober</strong>, 19.30 Uhr im Theater am Goetheplatz.<br />

Weitere Termine: 3., 6., 9., 14., 20. und 29. <strong>Oktober</strong> <strong>2021</strong>.<br />

www.theaterbremen.de<br />

bremissima

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