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Premiere: 2. <strong>Oktober</strong><br />
Kasimir und Karoline<br />
Schauspiel – nach Ödön von Horváth<br />
Kennen Sie das? Ihre Partnerin, ihr Partner will sich amüsieren,<br />
aber Ihnen ist überhaupt nicht danach zumute? Vielleicht<br />
haben Sie zu viel gearbeitet und sind erschöpft? Oder<br />
Sie sind arbeitslos und deprimiert? Ihr Partner, Ihre Partnerin<br />
zieht los und hat Spaß. Trifft jemanden. Und Sie werden<br />
eifersüchtig. Sie beginnen zu streiten. Über Kleinigkeiten.<br />
Aber auf einmal wird alles ganz groß.<br />
Man kann „Kasimir und Karoline“ als so ein Stück lesen: über<br />
die Herausforderungen der Liebe, über Eifersucht und zwei<br />
Menschen, die irgendwie zusammenpassen, aber es irgendwie<br />
auch vermasseln. Ein Stück über Partnerschaften und Psychologie.<br />
Aber es ist auch ein Stück über soziale Krisen und den Kapitalismus.<br />
Autor Ödön von Horváth schrieb es vor hundert Jahren,<br />
kurz nach der Weltwirtschaftskrise. Kasimir ist „abgebaut“,<br />
also arbeitslos. Karoline will aufs <strong>Oktober</strong>fest, aber die<br />
Achterbahn ist teuer. Als ein Zeppelin vorbeifliegt, Symbol<br />
für Fortschritt und den Traum vom Fliegen, schimpft Kasimir:<br />
„Ich scheiß Dir was auf den Zeppelin. Da fliegen droben<br />
zwanzig Wirtschaftskapitäne und herunten verhungern derweil<br />
einige Millionen.“<br />
Das Stück erzählt von der sozialen Schere, die auch damals<br />
schon auseinanderklaffte. Karoline hofft auf sozialen Aufstieg,<br />
fährt mit reicheren Männern Achterbahn, dann Cabriolet.<br />
Wird aber nur benutzt und wieder fallengelassen. Berühmt<br />
ist ihr Satz: „Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich<br />
– aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und<br />
das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen.“<br />
Regisseurin Alize Zandwijk inszeniert dieses Stück als musikalisches<br />
Sozial- und Sehnsuchtsdrama – in einer mehrstöckigen<br />
Geisterbahn. Bitte anschnallen!<br />
Vorstellungen:<br />
Voraufführung: Donnerstag, 30. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 19:30 Uhr<br />
im Theater am Goetheplatz<br />
Premiere 2. <strong>Oktober</strong>, 19.30 Uhr im Theater am Goetheplatz.<br />
Weitere Termine: 3., 6., 9., 14., 20. und 29. <strong>Oktober</strong> <strong>2021</strong>.<br />
www.theaterbremen.de<br />
bremissima