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Mühlviertel Magazin September 2021

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6 | INTERVIEW <strong>September</strong> <strong>2021</strong> | MÜHLVIERTEL-MAGAZIN<br />

„Es ist Ziel,<br />

dass das Schnitzel<br />

am Teller eine Herkunftsbezeichnung<br />

führt“<br />

Der Trend zu mehr Regionalität sei erfreulich,<br />

das Erreichen gerechter Erzeugerpreise<br />

für viele bäuerliche Produkte aber<br />

nach wie vor eine große Herausforderung:<br />

Im Interview mit Bernhard Haudum sieht<br />

Landesrat Max Hiegelsberger die heimische<br />

Landwirtschaft aber prinzipiell auf<br />

einem guten Weg.<br />

Viele heimische Landwirte kooperieren<br />

mit der Gastronomie oder setzen<br />

auf Direktvermarktung. Was sagen<br />

Sie zu diesem Trend?<br />

Unsere Landwirtschaft in Oberösterreich<br />

zeichnet sich vor allem durch ihre<br />

Vielfalt aus. Es ist eine sehr erfreuliche<br />

Entwicklung, dass viele Bäuerinnen<br />

und Bauern neue Produkte und Geschäftsideen<br />

entwickeln, direkt auf die<br />

Menschen zugehen und damit erfolgreich<br />

sind. Vor allem in der Kooperation<br />

mit der Gastronomie sehe ich noch<br />

viel Potential. Es ist ganz klar das Ziel,<br />

dass in Zukunft nicht nur der Wein,<br />

sondern auch das Schnitzel am Teller<br />

eine Herkunftskennzeichnung führt.<br />

Gleichzeitig bleibt in Oberösterreich<br />

auch die klassische Produktion von<br />

Fleisch, Milch oder Ackerfrüchten<br />

stark. Durch diese Mischung finden<br />

mehr bäuerliche Familienbetriebe ein<br />

gutes wirtschaftliches Auskommen.<br />

Das ist nicht nur von wirtschaftlicher<br />

Bedeutung. Auch das Vereinsleben in<br />

den Gemeinden profitiert schließlich<br />

von einer lebendigen Bauernschaft.<br />

Mit dem Genussland gibt es in<br />

Oberösterreich eine Marke, unter der<br />

sowohl die Landwirtschaft als auch<br />

Gastronomie und Tourismus ein<br />

Zuhause finden. Wie beurteilen Sie<br />

hier die Situation?<br />

Das Genussland Oberösterreich zeichnet<br />

aus, dass es mit den Produzenten,<br />

sowohl bäuerlichen als auch gewerblichen,<br />

dem Handel und der Gastronomie<br />

alle maßgeblichen Akteure der Kulinarik<br />

hinter einem Ziel vereint: Die<br />

regionale Lebensmittelproduktion und<br />

-vermarktung zu stärken. Die Corona-Pandemie<br />

hat die Aufmerksamkeit<br />

auf die Herkunft der Lebensmittel<br />

enorm gesteigert. Das merken wir in<br />

Umfragen, aber auch beim Einkaufsverhalten<br />

der Menschen. Das Genussland<br />

OÖ ist beim Megatrend Regionalität<br />

ganz klar Trendsetter.<br />

Wo sehen Sie diesbezüglich noch<br />

Wachstumspotenziale?<br />

Das bereits mehr als 500 Handelspartner<br />

umfassende Netzwerk im Lebensmitteleinzelhandel<br />

wächst beständig<br />

weiter, der Fokus liegt nun ganz stark<br />

auf der Gastronomie und den Großküchen.<br />

Ein neuer Webauftritt, verstärkte<br />

Social Media Aktivitäten und die bewährte<br />

Veranstaltungstätigkeit wie die<br />

Genusslandstraße am 17. und 18. <strong>September</strong><br />

<strong>2021</strong> sind aber weiterhin entscheidend.<br />

Denn unsere ProduzentInnen<br />

haben mit ihren Top-Produkten<br />

selbst die besten Argumente, um die<br />

Menschen vom regionalen Genuss zu<br />

überzeugen.<br />

Die Erntesaison neigt sich dem Ende<br />

zu. Was sagen Sie zum bisherigen<br />

Agrarjahr <strong>2021</strong>?<br />

Die Unwetter zeigen deutlich, wie stark<br />

unsere Bäuerinnen und Bauern bereits<br />

die Klimaveränderung spüren. Unter<br />

diesen schwierigen Verhältnissen wurde<br />

trotzdem bisher eine respektable<br />

Ernte eingefahren. Die recht nasse Witterung<br />

hat uns im Grünland und vor allem<br />

im Wald sehr geholfen. Daneben<br />

bleibt das Thema Erzeugerpreise, vor<br />

allem in unseren tierischen Kernbranchen,<br />

ein Dauerbrenner. Es bleibt eine<br />

Herausforderung für die Bäuerinnen<br />

und Bauern, einen gerechten Teil der<br />

Wertschöpfung zu erhalten.<br />

Was wünschen Sie den heimischen<br />

Bauern für die kommenden Monaten<br />

noch?<br />

Eine unfallfreie und erfolgreiche Ernte<br />

und gute Bedingungen für die anstehenden<br />

Herbstarbeiten.<br />

Und was wünschen Sie sich politisch<br />

für den bevorstehenden Herbst?<br />

Mit Landeshauptmann Thomas Stelzer<br />

an der Spitze möchten wir unseren erfolgreichen<br />

Weg weitergehen und<br />

Oberösterreich wieder stark machen.<br />

Dafür erhoffe ich mir am 26. <strong>September</strong><br />

einen klaren Auftrag der Wählerinnen<br />

und Wähler. ♦<br />

Foto: Weihbold

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