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20. September 2021

- Stadtpark ist keine Schutzzone mehr - Graz-Wahl: Strache will den Einzug in den Gemeinderat schaffen - Wettkampf soll Schüler zum Radfahren bringen - Vorfreude auf die zweiten Sport Austria Finals - AK-Schulkostenstudie zeigt: Psychische Belastung enorm - Live-Talk zur Wahl: Migration als Lösung für Fachkräftemangel

- Stadtpark ist keine Schutzzone mehr
- Graz-Wahl: Strache will den Einzug in den Gemeinderat schaffen
- Wettkampf soll Schüler zum Radfahren bringen
- Vorfreude auf die zweiten Sport Austria Finals
- AK-Schulkostenstudie zeigt: Psychische Belastung enorm
- Live-Talk zur Wahl: Migration als Lösung für Fachkräftemangel

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8 graz<br />

www.grazer.at <strong>20.</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />

Live-Talk zur Graz-Wahl:<br />

Migration als Lösung für<br />

den Fachkräftemangel<br />

Herausforderungen am Arbeitsmarkt könnten laut Politik durch Migration gelöst werden. Vor allem aus EU-Ländern wird viel eingewandert. SCHERIAU,, GETTY<br />

LIVE-TALK. Bei der „Grazer“-Wahldiskussion der Spitzenkandidaten wurde letzten Montag über den<br />

Arbeitsmarkt diskutiert. Migration, Arbeitsbedingungen und fehlender Nachwuchs waren dabei Thema.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Die hohe Arbeitslosigkeit<br />

im Zuge der Corona-Pandemie<br />

beherrschte einen<br />

Gutteil der wirtschaftspolitischen<br />

Diskussionen im vergangenen<br />

Jahr, gleichzeitig warnen Interessensvertreter<br />

aus der Wirtschaft<br />

seit längerem vor einem zunehmenden<br />

Fachkräftemangel. Auch<br />

wenn die Zahlen am Arbeitsmarkt<br />

wieder deutlich besser aussehen<br />

– 15.642 Arbeitslose vermeldete<br />

das AMS am Beginn des Monats,<br />

21 Prozent weniger als vor einem<br />

Jahr –, so wird das Thema auch<br />

im Gemeinderatswahlkampf stark<br />

diskutiert – beispielsweise forderte<br />

die SPÖ zuletzt, die Stadt müsse<br />

selbst mehr Lehrlinge aufnehmen.<br />

Bei der „Grazer“-Elefantenrunde<br />

vergangenen Montag bezogen die<br />

Spitzenkandidaten der der aktuell<br />

vertretenen Parteien näher Stellung<br />

zum Thema Arbeitspolitik.<br />

Nachwuchs fehlt<br />

„Grazer“-Chefredakteur Tobit<br />

Schweighofer verwies auf den<br />

fehlenden Nachwuchs, geburtenstarke<br />

Jahrgänge stünden vor der<br />

Pension, es komme wenig nach.<br />

„Wir verlieren jährlich das Potenzial<br />

einer Stadt wie Weiz.“ Laut<br />

SPÖ-Spitzenkandidat Michael<br />

Ehmann habe die Stadt hier mit<br />

Lehrlingshilfen schon gut entgegengesteuert.<br />

Er drehte die Frage<br />

aber um: „Sind es immer noch<br />

gleich viele Betriebe, die ausbilden?<br />

Wenn nicht, warum nicht?“<br />

Hier müsse die Stadt Gespräche<br />

suchen und wenn nötig Unterstützungsangebote<br />

setzen.<br />

Neos-Spitzenkandidat Philipp<br />

Pointner wiederum schlug vor, als<br />

Stadt die Kommunalsteuer auf die<br />

Lehrlingsentschädigung für Betriebe<br />

zu übernehmen und kleine<br />

Betriebe dabei zu unterstützen,<br />

sich in Schulen zu präsentieren.<br />

Für Bürgermeister Siegfried<br />

Nagl alles keine Lösung für das<br />

Kernproblem: Die Jahrgänge seien<br />

einfach geburtenärmer geworden.<br />

Daher sei die Stadt auch auf<br />

qualifizierte Migration angewiesen.<br />

„Ich habe mir die Statistik der<br />

Menschen, die zu uns gekommen<br />

sind genau angeschaut.“ Rumänen<br />

stellen laut aktuellster Statistik mit<br />

über 10.000 in Graz gemeldeten<br />

Personen die größte Gruppe dar.<br />

„Warum? Weil sie unsere Eltern<br />

und Großeltern pflegen.“ Laut Nagl<br />

müsse man also auch über gezielte<br />

Zuwanderung nach Graz sprechen.<br />

Unterstützung gab es dabei<br />

auch von der FPÖ und Vizebürgermeister<br />

Mario Eustacchio: „Wenn<br />

jene zu uns kommen, die hier<br />

wertschöpfend arbeiten wollen.“<br />

Nach Rumänen stellen Menschen<br />

aus Kroatien und Deutschland mit<br />

knapp über 9000 Meldungen die<br />

größten Gruppen dar.<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Hier harkte KP-Spitzenkandidatin<br />

Elke Kahr ein – denn gerade die<br />

beispielhaft genannten rumänischen<br />

Pflegekräfte seien oft<br />

schlecht bezahlt. Auch ansonsten<br />

seien gerade Menschen aus anderen<br />

Herkunftsländern oft in prekären<br />

Beschäftigungsverhältnissen.<br />

„Da können wir auch als Kommune<br />

etwas beitragen, dass diese<br />

Menschen, die hier auch ihre Steuern<br />

einzahlen, mit den gleichen<br />

politischen Rechten und Pflichten<br />

ausgestattet werden.“ Denn: „Wir<br />

brauchen diese Menschen!“<br />

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel<br />

müsse man auch Ausbildungen<br />

gerade in Mangelberufen<br />

schneller akzeptieren, wie Grünen-<br />

Spitzenkandidatin Judith Schwenter<br />

forderte. Viele würden Qualifikationen<br />

mitbringen, sie hier aber<br />

nicht einsetzen können. Außerdem<br />

müssen Jobs, beispielsweise in der<br />

Pflege attraktiver gestaltet werden.<br />

Gerade Frauen seien häufig von<br />

den schlechten Arbeitsbedingungen<br />

betroffen, auch wenn man sie<br />

in der Krise beklatscht habe: „Beklatscht,<br />

aber nicht gut bezahlt.“<br />

In dieselbe Kerbe schlug auch Ehmann,<br />

der außerdem forderte, die<br />

Stadt könne pflegende Angehörige<br />

durch Anstellungen bei der Stadt<br />

unterstützen. Im ähnlich großen<br />

Burgenland gebe es Vergleichbares.

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