Mark Riklin Geschichtenkurier <strong>SBW</strong> Idea <strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong> <strong>SBW</strong> Idea Plädoyer für respektvollen Umgang ROMANSHORN – Das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> geht in der Förderung respektvollen Umgangs neue Wege: Ein bekannter Slam-Poet wurde beauftragt, ein Plädoyer für respektvollen Umgang zu schreiben und auf YouTube zu veröffentlichen. „Respekt ist eine Art Grundbedürfnis, das allen Menschen eigen ist“, sagte Christoph Bornhauser, Leiter der Entwicklungs- und Forschungsabteilung (<strong>SBW</strong> Idea), anlässlich einer Tagung <strong>des</strong> <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong> zur Förderung respektvollen Umgangs in Schule und Gesellschaft. „Der Mangel an Respekt führt dazu, dass Konflikte durch Gewalt ausgetragen werden, Menschen ihre Träume nicht verwirklichen können oder Kinder in der Schule versagen.“ Gesellschaftlicher Kontext Der Mangel an Respekt gibt zu reden, nicht erst seit die Gewalttaten am Kreuzlinger Hauptbahnhof für Aufruhr sorgten. Gewalt und Respektlosigkeiten auf Jugendliche zu reduzieren, greife jedoch zu kurz, sagte Bornhauser. Das Verschwinden <strong>des</strong> Respekts vor sich selbst, vor anderen und vor der Umwelt müsse in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext betrachtet und angegangen werden. Poesie gegen Gewalt Um die gesellschaftliche Dimension <strong>des</strong> Tagungsthemas zu unterstreichen und das öffentliche Bewusstsein in Sachen Respekt zu fördern, hat sich das <strong>SBW</strong> <strong>Haus</strong> <strong>des</strong> <strong>Lernens</strong>, das sich die Förderung respektvollen Umgangs seit bald dreissig Jahren auf die Fahne schreibt, eine neue Idee einfallen lassen: Der bekannte Slam-Poet Richi Küttel wurde beauftragt, ein Plädoyer für respektvollen Umgang zu schreiben und auf dem Internet-Videoportal YouTube öffentlich zugänglich zu machen. Uraufführung auf dem Bahnhof Uraufgeführt wurde der Slam anfangs September auf dem St.Galler Hauptbahnhof an einem klassischem Ort öffentlichen Lebens, wo alle „durenand gusled und <strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009 anenand verbiicho wönd“, wie es im Poetry Slam heisst. Hier ist Rücksicht und Respekt in hohem Masse geboten. Und so war Küttel während der Rush hour zwischen 7 und 9 Uhr Morgens auf Bahnsteigen und in Unterführungen unterwegs, den Reisenden einen Denkanstoss mit auf den Weg zu geben, sozusagen das Wort <strong>des</strong> Tages: Respekt. Ein Plädoyer für Respekt mitten im öffentlichen Leben. (Bild: Michi Strehl) Zeit und Vertrauen Ausgehend von Küttel‘s Slam beschäftigten sich im Rahmen der Tagung 20 Lernhaus- Leiter und eine Delegation jugendlicher Lernpartner mit der Frage, wie denn respektvoller Umgang im Alltag zu fördern sei. Respektvoller Umgang könne wohl nicht erzwungen werden, sei aber lernbar, sagte Christoph Bornhauser. Die Entwicklung von Respekt brauche jedoch Zeit, Vertrauen und Selbstreflexion. Und vor allem Vorbilder. Selbstachtung Aller Anfang beginnt bei sich selbst: Nur wer sich selbst achtet, kann andere achten. „Ich gehe achtsam mit mir um, respektiere meine Grenzen, meine Bedürfnisse und Unzulänglichkeiten. Für mich der beste Nährboden für die Wertschätzung anderer“, sagt eine Tagungsteilnehmerin. Oder in den Worten von Richi Küttel: „Wötsch ernscht gno werde, nimm du di selber ernscht und denn di andere“, heisst es im Plädoyer für respektvollen Umgang, das seit Mitte September auf YouTube aufgeschaltet ist. Als Denkanstoss und Beitrag zur Sensibilisierung. Seite 10 von 48
<strong>SBW</strong> <strong>Kurierdienst</strong> <strong>SBW</strong> Idea Impressionien von Manuela Isenring zum Fraktaltag vom 02.09.2009 <strong>Kurierdienst</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> Juni 2009 bis Dezember 2009 Seite 11 von 48