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2021/39 | Helfensteiner Land | ET: 27.09.2021

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16 TIERSCHUTZ<br />

Das<br />

Problem<br />

an der Wurzel<br />

packen<br />

Isabel Correa aus Wiesensteig engagiert sich ehrenamtlich im<br />

Verein „Paradies für Tiere“. Dieser setzt sich für Straßenhunde<br />

in Ungarn und Griechenland ein. Von Heike Siegemund<br />

Fotos: Privat, Verein „ Paradies für Tiere“<br />

An Ostern 2019 besuchte<br />

Isabel Correa zum ersten<br />

Mal das Tierheim<br />

im ungarischen Karcag.<br />

Dort entdeckte sie in einem<br />

Zwinger versteckt sitzend ihren<br />

jetzigen zweiten Hund: Matze,<br />

eine Mischung „aller möglicher“<br />

Hunderassen, erzählt die Wiesensteigerin.<br />

Matze war mehr als<br />

drei Jahre im Tierheim untergebracht<br />

– „und die Tierheime<br />

in Ungarn kann man nicht mit<br />

den Tierheimen in Deutschland<br />

vergleichen“, verdeutlicht die<br />

<strong>39</strong>-Jährige. Zuvor war Matze in<br />

der „Tötungsstation“, wie Isabel<br />

Correa sagt. Diese befindet sich<br />

etwa 100 Meter vom Tierheim<br />

in Karcag entfernt. Zum Glück<br />

konnte Matze rechtzeitig gerettet<br />

werden.<br />

Bei der „Tötungsstation“ handelt<br />

es sich um eine Tierkörperverwertungsanlage.<br />

„Auch Straßenhunde<br />

kommen dorthin,<br />

wenn sie keiner holt“, sagt Isabel<br />

Correa. Und in Ungarn sind jede<br />

Menge Straßenhunde unterwegs,<br />

die sich auch gegenseitig angreifen<br />

und zum Teil schwer verletzen:<br />

„Beim ersten Mal bin ich erschrocken,<br />

als ich sah, wie viele<br />

freilaufende Hunde es dort gibt“.<br />

Überhaupt sah die<br />

Wiesensteigerin bei<br />

ihrem ersten Besuch in<br />

Karcag viel Schlimmes.<br />

„Meine Vereinskollegin<br />

sagte damals: ,Du bist<br />

hart im Nehmen. Normalerweise<br />

weint jeder, der<br />

zum ersten Mal durch<br />

das Tierheim und die<br />

Tötungsstation geht‘.“<br />

Bei Isabel Correa kamen<br />

die Tränen einen Tag<br />

später. Auch bei allen<br />

weiteren Besuchen, die<br />

folgten, erfuhr sie von<br />

traurigen Schicksalen<br />

der Hunde und zum Teil<br />

schwerwiegenden Krankheiten,<br />

die die Tiere plagen. Die Wiesensteigerin<br />

versucht aber, diese<br />

Erlebnisse eher<br />

in den Hintergrund<br />

zu rücken;<br />

sie will sich „an<br />

den schönen Dingen<br />

erfreuen“,<br />

wie sie sagt. Vor<br />

allem daran,<br />

wenn sie und<br />

ihre Mitstreiter<br />

von „Paradies<br />

für Tiere“ einen Hund mit nach<br />

Deutschland nehmen und dort<br />

zu einer Familie bringen dürfen,<br />

wo er ein neues, wohlbehütetes<br />

Zuhause findet.<br />

Seit Ende 2017 ist Isabel Correa<br />

ehrenamtliches Mitglied im<br />

Reutlinger Verein „Paradies für<br />

Tiere“, der sich für Straßenhunde<br />

in Ungarn und Griechenland<br />

einsetzt. Damals suchten sie und<br />

ihre Familie einen Hund. „Es sollte<br />

kein Rassehund sein, sondern<br />

ein Hund aus dem Tierschutz“,

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