2021/39 | Helfensteiner Land | ET: 27.09.2021
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8 KONSUM<br />
Foto: Heike Siegemund<br />
Lebensmittel<br />
vor der Tonne bewahren<br />
Das Projekt „foodsharing“ ist auch in Geislingen angekommen. Ehrenamtliche<br />
Lebensmittelretter engagieren sich in Sachen Nachhaltigkeit. Von Heike Siegemund<br />
Lebensmittel zu retten und<br />
vor dem Müll zu bewahren:<br />
Darum geht es den<br />
Ehrenamtlichen, die sich<br />
beim Projekt „foodsharing“ engagieren.<br />
Auch in Geislingen ist<br />
diese Initiative seit einiger Zeit<br />
angekommen. Mehrere Betriebe<br />
haben sich bereits angeschlossen<br />
und überlassen den Ehrenamtlichen<br />
übrig gebliebene, noch einwandfreie<br />
Lebensmittel, die diese<br />
dann an Interessierte verschenken<br />
und so dafür sorgen,<br />
dass nichts in der Tonne landet.<br />
Julia Maurer aus Bad Überkingen<br />
gehört zu diesen Lebensmittelrettern<br />
und ist die treibende<br />
Kraft, die das Projekt zusammen<br />
mit Sven Gehrig aus Deggingen<br />
im Raum Geislingen ins Rollen<br />
bringt. Eine Studentin hatte die<br />
Idee im vergangenen Jahr in den<br />
Kreis Göppingen gebracht,<br />
erzählt Julia Maurer.<br />
„Das hat sich dann<br />
langsam entwickelt.<br />
Jetzt sind wir eine<br />
große Gemeinschaft“,<br />
ergänzt<br />
die 30-Jährige.<br />
Bei der Initiative<br />
gibt es sogenannte<br />
Botschafter, die alles<br />
anleiten und den Überblick<br />
haben, erklärt Julia Maurer<br />
die Struktur. Darüber hinaus gehören<br />
der Initiative Betriebsverantwortliche<br />
an, die als Ansprechpartner<br />
für die Betriebe<br />
fungieren, sowie die eigentlichen<br />
„Foodsaver“, die die übrig gebliebenen,<br />
aber noch genießbaren<br />
Lebensmittel bei den Unternehmen<br />
abholen und anschließend<br />
verteilen.<br />
Julia Maurer ist Betriebsverantwortliche,<br />
die mit den<br />
teilnehmenden Betrieben<br />
in Geislingen<br />
kooperiert und<br />
auch bei Unternehmen<br />
anfragt, ob sie an<br />
dem Projekt mitwirken<br />
möchten. Außerdem holt sie selbst<br />
Lebensmittel vor Ort ab und verteilt<br />
diese an Interessierte.<br />
Auf das Projekt stieß sie im<br />
Herbst vergangenen Jahres,<br />
„weil wir zu dieser Zeit viele<br />
Äpfel von unseren Streuobstwiesen<br />
hatten und ich den Ertrag<br />
teilen wollte“, erzählt die<br />
junge Mutter von zwei Kindern.<br />
Denn auf der „foodsharing“-<br />
Homepage sei es auch möglich,<br />
Essenskörbe einzustellen und<br />
Lebensmittel, die man zuhause<br />
nicht mehr aufbrauchen und<br />
verwerten kann oder will, anzubieten.<br />
Der Grundgedanke „Teile<br />
Lebensmittel anstatt sie wegzuwerfen“<br />
begeisterte sie derart,<br />
dass sie schließlich beschloss,<br />
selbst als Ehrenamtliche aktiv<br />
zu werden.<br />
Wichtig ist ihr und den anderen<br />
Lebensmittelrettern, dass die<br />
Tafelläden immer Vorrang haben.