TRENDYone | Das Magazin – Allgäu – Oktober 2021
Kinderfahrräder im Test | Michael Schulte im Interview |Apple Keynote: Alle neuen Apple Produkte im Detail
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Automobil M29<br />
man an einem Straßenbelag, der die Anforderungen schadensfrei bewältigen<br />
kann. Zudem ist die Aufgabe des Projekts, ein zuverlässiges Abrechnungsverfahren<br />
zu entwickeln, um Kosten gerecht abzuwickeln.<br />
Probleme in der Umsetzung<br />
Abseits von der mobilen Variante kann auch stationär induktiv geladen werden.<br />
Bereits 2018 hat BMW ein sogenanntes „Groundpad“ entwickelt. Es handelt sich<br />
dabei um eine Art Unterlage, die auf dem Boden befestigt wird. <strong>Das</strong> zu ladende<br />
Fahrzeug muss lediglich gerade über der Bodenmatte stehen und schon kann es<br />
losgehen. <strong>Das</strong> Problem daran ist allerdings, dass man äußerst präzise über der<br />
Ladefläche halten muss. Ähnlich wie bei dem Smartphone bricht die Verbindung<br />
schnell ab, wenn man das Handy leicht versetzt. Besonders bei engen Parksituationen<br />
oder mit großen Autos können dabei Probleme und auch Unfälle entstehen.<br />
Der Fahrer ist also auf moderne Einparkhilfen und optische Assistenten angewiesen.<br />
Auf die mobile Variante bezogen können ähnliche Probleme entstehen. Eine<br />
Spur müsste exakt gehalten werden, um den Ladevorgang nicht zu unterbrechen.<br />
<strong>Das</strong> hätte zur Folge, dass weder überholt noch einfädelnden Fahrern Platz gemacht<br />
werden kann. Außerdem kommt ein weiteres, nicht unwichtiges Problem<br />
hinzu: Beim Ladeprozess mithilfe eines Magnetfeldes entsteht ein Stromverlust,<br />
ähnlich wie es auch beim Laden mit Kabel der Fall ist. Nur ist der Anteil bei der<br />
kontaktlosen Variante deutlich höher. Forscher der schweizerischen Forschungsstiftung<br />
Strom und Mobilkommunikation haben herausgefunden, dass beim induktiven<br />
Laden nur maximal 60 Prozent des verwendeten Stroms beim Smartphone<br />
ankommen. Der Wert sinkt sogar weiter, wenn beide Geräte nicht exakt<br />
gerade aufeinander platziert sind. Der Rest wird in Form von Wärmeenergie an<br />
die Umwelt abgegeben. Mit einem Kabel werden bis zu 75 Prozent Strom genutzt.<br />
Bislang konnte gerade erwähntes nur an Smartphones ermittelt werden, allerdings<br />
ist ein ähnlicher Verlust beim Laden von Fahrzeugen zu erwarten.<br />
Kosten-/Nutzenvergleich<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Technologie ist der Kosten- und Nutzenvergleich.<br />
Der Gedanke zum Strom tanken, nicht mehr 30 bis 60 Minuten Pause machen<br />
zu müssen, hört sich erstmal sehr bequem an. Allerdings ist dieses Ziel mit<br />
äußerst viel Aufwand verbunden. Auf Autobahnen ladefähige Straßenabschnitte<br />
zu verbauen, ist sehr kostspielig und zeitaufwendig. Über genaue Kosten kann dabei<br />
nur spekuliert werden, allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie sich in<br />
Milliardenhöhe befinden könnten. Zudem verbraucht ein Fahrzeug auch weiterhin<br />
Strom, selbst wenn es während der Fahrt aufgeladen wird. Aktuelle Schätzungen<br />
der Studie zum „eCharge“ Projekt belaufen sich auf einen Reichweitegewinn von<br />
etwa 20 Prozent bei einem 25 Kilometer langen Ladeabschnitt. Die Umsetzung<br />
dieser innovativen Technologie wird also großes Potenzial für Diskussion mit sich<br />
bringen.<br />
FAZIT<br />
Zusammenfassend bietet die Idee des induktiven<br />
Ladens für Elektrofahrzeuge eine<br />
Menge Potenzial die Zukunft dieser Autos<br />
zu vereinfachen. Nicht nur, dass dadurch die<br />
Benutzung bequemer wird, sondern auch<br />
Tankstopps kürzer werden, oder sogar ganz<br />
ausfallen. Aus Sicht der Konsumenten ein<br />
klarer Pluspunkt, allerdings muss man auch<br />
die Umsetzung in Betracht ziehen. Hohe<br />
Kosten sowie lange Forschungsprozesse<br />
sind nötig, um eine sinnvolle Lösung für<br />
auftauchende Probleme zu entwickeln.<br />
Sinnvolle Forschung oder unnötige Zeitverschwendung?