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2021/39 | Donautal Magazin

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8<br />

DONAUTAL CONNECT<br />

80 %<br />

der Beschäftigten fahren mit<br />

ihrem privaten Pkw zu ihrem<br />

Arbeitsplatz im <strong>Donautal</strong>, so<br />

das Ergebnis der ersten Umfrage<br />

von <strong>Donautal</strong> Connect<br />

im Jahr 2020.<br />

Pendlerverkehr: Vor allem in den Stoßzeiten ist auf den Straßen zum und im <strong>Donautal</strong> ganz schön was los.<br />

Foto: Volkmar Könneke<br />

bemängelt. Darauf möchte <strong>Donautal</strong><br />

Connect in Zusammenarbeit<br />

mit der SWU reagieren: Die<br />

Ladeinfrastruktur für Elektroautos<br />

soll deutlich ausgebaut werden.<br />

Um die Verkehrssituation<br />

zu entschärfen, hat <strong>Donautal</strong><br />

Connect zudem den Bau von<br />

Parkhäusern kombiniert mit einem<br />

autonomen Shuttle-Service<br />

ins Auge gefasst. Immerhin fahren<br />

über 80 Prozent der Beschäftigten<br />

mit dem privaten Pkw<br />

zum Arbeitsplatz, so das Ergebnis<br />

der Umfrage.<br />

Blick in die Zukunft<br />

mit dem Reallabor<br />

Entwicklung ja, aber nachhaltig:<br />

Auf Basis der Ergebnisse der<br />

Umfrage entstand auch das mit<br />

öffentlichen Mitteln geförderte<br />

Reallabor „Klima Connect Industriegebiet<br />

<strong>Donautal</strong>“, das unter<br />

Federführung der Universität<br />

Ulm in Kooperation mit der<br />

Geschäftsleitung der Unternehmen<br />

und deren Beschäftigten<br />

Zukunftskonzepte für das Industriegebiet<br />

erarbeiten wird. Aktuell<br />

widmet sich <strong>Donautal</strong><br />

Connect mit dem Reallabor<br />

nachhaltigem Handeln und Klimaschutz.<br />

Gefördert wird das<br />

Projekt für drei Jahre mit rund<br />

einer Million Euro vom baden-württembergischen<br />

Ministerium<br />

für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst. Optimal für<br />

das Reallabor ist die Ausgangslage<br />

im <strong>Donautal</strong>: Es grenzt zwar<br />

an Landschaftsschutzgebiete<br />

und an ein Naturschutzgebiet,<br />

gleichzeitig verfügen nicht alle<br />

Betriebe über ein Klimaschutzkonzept.<br />

Weiter gibt es viele<br />

Pendler. Es entstehen Berufsverkehr<br />

und bisweilen Staus, obwohl<br />

das <strong>Donautal</strong> Anbindung<br />

an den öffentlichen Nahverkehr<br />

hat.<br />

Interessant für das Projekt ist<br />

nicht zuletzt der ansässige Branchenmix<br />

mit metallverarbeitenden<br />

Betrieben, Maschinen- und<br />

Nutzfahrzeugbau, Logistik- und<br />

Baustoffunternehmen sowie<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie.<br />

„Gemeinsam mit Unternehmensleitungen<br />

und Beschäftigten<br />

wollen wir eine übergreifende<br />

Klimaschutzstrategie für das<br />

Das Reallabor – viele Akteure<br />

Das Institut für Nachhaltige<br />

Unternehmensführung der<br />

Universität Ulm mit Klima<br />

Connect-Projektleiter Professor<br />

Martin Müller bringt seine<br />

mehrjährige Erfahrung mit dem<br />

Textil-Reallabor „Dietenheim<br />

zieht an“ ein. Expertise zur<br />

kommunalen Klimaanpassung<br />

sowie zu übergreifenden Energiekonzepten<br />

kommt von den<br />

Professuren für erneuerbare<br />

Energien der Hochschule Aalen<br />

und Wirtschaftschemie der<br />

Universität Ulm. Nicht zuletzt<br />

werden die Aktivitäten und Ergebnisse<br />

des Projekts in den<br />

kommenden drei Jahren beim<br />

Master-Studiengang Nachhaltige<br />

Unternehmensführung an<br />

der Universität Ulm eingebracht.<br />

<strong>Donautal</strong> bis 2030 erarbeiten“,<br />

bemerkt Professor Martin Müller,<br />

Projektleiter von „Klima<br />

Connect“ und des Instituts für<br />

Nachhaltige Unternehmensführung<br />

der Universität Ulm. Besonders<br />

an dem Projekt ist, dass<br />

die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer<br />

in die Workshops einbezogen<br />

werden – persönliches Engagement<br />

soll hier zu mehr<br />

Handlungskompetenz im Klimaschutz<br />

führen.<br />

Die Aktionsfelder sind breit<br />

aufgestellt, sie reichen von Energiesparkonzepten<br />

bis hin zu neuen<br />

Mobilitätskonzepten. „Klimaschutz<br />

erfordert den Austausch<br />

über Unternehmensgrenzen hinweg.<br />

Das Reallabor bietet ideale<br />

Bedingungen, um verschiedene<br />

Maßnahmen zu diskutieren<br />

und sogar auszuprobieren“, unterstreicht<br />

Michael Hiete, Professor<br />

für Wirtschaftschemie an<br />

der Universität Ulm.<br />

Den Fahrradverkehr stärken<br />

Wie ist das Reallabor konzipiert?<br />

Zuerst gibt es Workshops mit<br />

<strong>Donautal</strong> Connect. Weiter wird<br />

die Umfrage „Wir wollen’s wissen“<br />

einbezogen. Hierbei hat<br />

sich bei den Fragen zum Verkehrsverhalten<br />

herausgestellt,<br />

dass viele mit dem Fahrrad zur<br />

Arbeit fahren – eine förderwürdige<br />

Alternative zum Pkw. Bisher<br />

gibt es nur einen einzigen<br />

Radweg im <strong>Donautal</strong> und die<br />

Anbindung an Fahrradwege ist<br />

nicht optimal. „Planungen für<br />

Fahrradwege sind ein ideales<br />

Anwendungsfeld für unser Reallabor.<br />

Die Akteure im <strong>Donautal</strong><br />

haben ganz unterschiedliche<br />

Interessen: Mitarbeitende wollen<br />

schnell und sicher zu ihrem<br />

Arbeitsplatz gelangen, Lkw benötigen<br />

Stell- und Rangierfläche<br />

– und auch auf den Werkgeländen<br />

müssen für die Fahrradmobilität<br />

womöglich Veränderungen<br />

vorgenommen werden“, äußert<br />

Professor Müller. Zudem ist<br />

Weiteres denkbar, etwa die Erstellung<br />

eines gemeinsamen Klimakonzeptes.<br />

Aufgebaut werden<br />

soll auf bestehende Einzelinitiativen<br />

– insgesamt fördert das Reallabor<br />

den Austausch zwischen<br />

Wissenschaft und Praxis.

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