Gesucht: Richterinnen und Richter - Heer - admin.ch

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Militärische Kaderausbildung und ziviler Nutzen
Spitzenlehrgänge auf allen Stufen
Die Ausbildung für höhere Kader der Armee muss heute
militärischen und zivilen Anforderungen an Führungskräfte
gerecht werden. W er sich also für militärische W eiterbildungs-
kurse entscheidet, soll nicht nur einen erstrangigen Nutzen
für seinen Einsatz in der Armee erzielen, sondern auch im Privat-
und Berufsleben davon profitieren. Deshalb setzt die Armee auf
kürzere Ausbildungszeiten und auf die gezielte Zusammenarbeit
mit zivilen Bildungsinstituten.
Jörg Birnstiel, Chef Kommunikation HKA
Zukünftige Kaderleute der Armee lernen Probleme lösen, Entscheide fäl-
len, Mitarbeiter führen, Verantwortung übernehmen. Der wohl grösste Vor-
teil der militärischen Ausbildung gegenüber Management-Modellen der
Privatwirtschaft ist das ständige Üben –immer und immer wieder –auch
unter erschwerten Bedingungen und unter Zeitdruck. Das Milizkader eig-
net sich damit Leadership-Fähigkeiten an, welche im Privatleben und in
der Wirtschaft eins zu eins übernommen werden können.
Bologna Creditpoints und zivile Zertifikate
Der zivile Nutzen geht jedoch noch weiter: Dank der Zusammenarbeit der
Höheren Kaderausbildung der Armee (HKA) mit anderen Bildungsinstituten
der Schweiz (ETHZ, Uni Luzern, HSW Luzern, HTW Chur) können die Lehr-
gangsteilnehmenden sogenannte Bildungspunkte nach dem European
Credit Transfer System (ECTS) sammeln. Beispielsweise haben die HKA
und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Chur eine Koope-
rationsvereinbarung unterzeichnet. Konkret bietet die HTW Chur Absolven-
ten der Generalstabskurse ab 1995 die Chance, ein Executive MBA unter
Anrechnung von 20 bis 32 Creditpoints und entsprechender Reduktion der
Studiengebühren zu absolvieren. Andere Lehrgänge werden mit zivilen
Diplomen oder Zertifikaten ausgezeichnet (vom Bundesamt für Berufsbil-
dung und Technologie anerkannte Führungsausbildung für untere und
mittlere Kader).
Kürzere Ausbildungszeiten
Die Kaderausbildung in unserer Milizarmee ist also mit früheren Jahren
kaum mehr vergleichbar. Die klassische Ausbildung von früher sah
17 Wochen Rekrutenschule, anschliessend die Unteroffiziersschule mit
praktischem Dienst und erst im dritten Schritt die Offiziersausbildung –
wieder mit praktischem Dienst –vor. Damit verbunden waren lange
Abwesenheiten vom Arbeitsplatz sowie von der zivilen Weiterbildung.
Diesem Umstand trägt die heutige militärische Kaderausbildung
Rechnung.
Alle Rekruten starten mit der sieben Wochen dauernden Allgemeinen
Grundausbildung. Anwärter mit dem Vorschlag für eine Weiterbildung
wechseln danach direkt in die zehn Wochen dauernde Anwärterschule.
Wersich zum Gruppenführer ausbilden lassen will, leistet gleich anschlies-
send vier Wochen Unteroffiziersschule. Nach einer Woche Dienstunter-
bruch wenden die Korporale ihre Fähigkeiten in einem sieben Wochen
dauernden Praktikum sowie einem Praktischen Dienst von fünf bezie-
hungsweise acht Wochen an.
Bei Höheren Unteroffizieren verläuft die Ausbildung ähnlich, nur dass die
Fachausbildung spezifisch auf ihre zukünftigen Aufgaben ausgerichtet ist.
Anwärter mit dem Vorschlag zum Offizier starten ebenfalls unmittelbar
nach sieben plus zehn Wochen mit dem zentralen Offizierslehrgang von
vier Wochen, bevor sie nach einer Woche Dienstunterbruch die Offiziers-
schule (fünfzehn Wochen) absolvieren. Unmittelbar anschliessend an die
Offiziersschule wird der Praktische Dienst von sechs beziehungsweise
neun Wochen geleistet.
Einmal Offizier,stehen weitere Lehrgänge an der HKA offen. Für Milizkader
sind das Kurse der beiden HKA-Kommandos, also der Zentralschule in
Luzern und Bern sowie der Generalstabsschule in Kriens. Die Militäraka-
demie an der ETHZ (MILAK) in Birmensdorf und Zürich und die Berufsun-
teroffiziersschule (BUSA) in Herisau sind die Ausbildungsstätten der
Berufsmilitärs.