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Gesucht: Richterinnen und Richter - Heer - admin.ch

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A14<br />

Ist der S<strong>ch</strong>weizer no<strong>ch</strong> militärdiensttaugli<strong>ch</strong>?<br />

Die Wahrheit zu den Legenden<br />

um das Thema Taugli<strong>ch</strong>keit<br />

Es gibt Leute, die die W ehrgere<strong>ch</strong>tigkeit <strong>und</strong> damit die Zukunft<br />

der S<strong>ch</strong>weizer Armee als Milizarmee unter allgemeiner W ehr-<br />

pfli<strong>ch</strong>t in Frage stellen. Es wird behauptet, dem Militärdienst sei<br />

lei<strong>ch</strong>t auf dem blauen W eg zu entgehen <strong>und</strong> die neue Rekrutie-<br />

rung sei ni<strong>ch</strong>t besser als die alte. Diese <strong>und</strong> weitere Legenden<br />

ma<strong>ch</strong>en immer wieder die R<strong>und</strong>e. Der Oberfeldarzt, Divisionär<br />

Gianpiero Lupi, kennt den Ges<strong>und</strong>heitszustand potenzieller Mili-<br />

tärdienstleistender genau <strong>und</strong> liefert F akten zu den Thesen.<br />

Gaby Zimmer, Chefin Kommunikation Logistikbasis der Armee (LBA)<br />

Die Armee –unsere Milizarmee –ist ein Spiegel der Gesells<strong>ch</strong>aft. Werden<br />

S<strong>ch</strong>weizer Jugendli<strong>ch</strong>e immer dicker, dann sind sie bei der Rekrutierung<br />

ni<strong>ch</strong>t plötzli<strong>ch</strong> sportli<strong>ch</strong>. Steigende Ges<strong>und</strong>heitskosten s<strong>ch</strong>lagen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

bei der Rekrutierung nieder. Psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Leiden sind in unserer Gesell-<br />

s<strong>ch</strong>aft im Vormars<strong>ch</strong>: Damit sind diese neben den körperli<strong>ch</strong>en Gebre<strong>ch</strong>en<br />

oft Ursa<strong>ch</strong>e für eine Dienstuntaugli<strong>ch</strong>keit. Interessant ist au<strong>ch</strong> die Tatsa-<br />

<strong>ch</strong>e, dass Kantone mit eher hohen Ges<strong>und</strong>heitskosten eher tiefe Taugli<strong>ch</strong>-<br />

keitsraten ausweisen <strong>und</strong> umgekehrt. Ausserdem ist die Taugli<strong>ch</strong>keitsrate<br />

in städtis<strong>ch</strong>en Gebieten tiefer als in ländli<strong>ch</strong>en. «Eine von mehreren mög-<br />

li<strong>ch</strong>en Erklärungen dafür ist das Drogenproblem, das si<strong>ch</strong> rein aus Szene-<br />

gründen in den Städten konzentriert», erklärt Divisionär Gianpiero Lupi,<br />

Oberfeldarzt der Armee <strong>und</strong> damit Oberverantwortli<strong>ch</strong>er für den medizini-<br />

s<strong>ch</strong>en Teil der Rekrutierung.<br />

(Bild: ZEM)<br />

Legende Nr.1:<br />

Die Wehrgere<strong>ch</strong>tigkeit ist ungenügend gewahrt<br />

Ende März hat der B<strong>und</strong>esrat ein Postulat von Ständerat Franz Wicki<br />

beantwortet mit der Aussage, dass die Wehrgere<strong>ch</strong>tigkeit gewahrt ist. 75<br />

Prozent aller S<strong>ch</strong>weizer erfüllen nämli<strong>ch</strong> ihre Dienstpfli<strong>ch</strong>t, sei es in der<br />

Armee oder im Zivils<strong>ch</strong>utz. Die anderen 25 Prozent sind weder militär-<br />

no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong>. Sie bezahlen Wehrpfli<strong>ch</strong>tersatz. Warum hält<br />

si<strong>ch</strong> trotz klarer Zahlen die Meinung weiterhin hartnäckig, die allgemeine<br />

Wehrpfli<strong>ch</strong>t sei eine Farce? Lupi: «Man hat wohl Mühe, die Zahlen ri<strong>ch</strong>tig<br />

zu interpretieren.» Ri<strong>ch</strong>tig ist, dass im Jahr 2006 die Militärdiensttaugli<strong>ch</strong>-<br />

keit bei nahezu 65 Prozent (64,75) lag. Weitere gut 15 Prozent (16,41)<br />

leisteten S<strong>ch</strong>utzdienst. Damit liegt die S<strong>ch</strong>weiz klar an der Spitze aller Län-<br />

der mit verglei<strong>ch</strong>baren Wehrsystemen.<br />

Legende Nr.2:<br />

Die neue Rekrutierung ist mit bis zu drei Tagen allzu aufwendig<br />

Ab 2003 wurden erste Versu<strong>ch</strong>e mit einer zwei- bis dreitägigen, umfas-<br />

senden Rekrutierung gema<strong>ch</strong>t, im Jahr 2005 war das neue System voll-<br />

umfängli<strong>ch</strong> operationell. Die Erwartung, dur<strong>ch</strong> genaue Abklärungen die<br />

Taugli<strong>ch</strong>keitsbeurteilung <strong>und</strong> die Zuteilung zur Truppengattung optimal<br />

zu gewährleisten, hat si<strong>ch</strong> bisher erfüllt. Während den Rekrutens<strong>ch</strong>ulen<br />

fallen nur no<strong>ch</strong> etwa fünf Prozent der Stellungspfli<strong>ch</strong>tigen als untaugli<strong>ch</strong><br />

aus. Im Gegensatz zur eintägigen Aushebung der Armee 95, die jeweils<br />

mit höherer Taugli<strong>ch</strong>keitsrate bei der Aushebung, jedo<strong>ch</strong> r<strong>und</strong> 20 Pro-<br />

zent Ausfällen während der RS zu Bu<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>lug, können heute r<strong>und</strong> 15<br />

Millionen Franken Diensttagekosten gespart werden. «I<strong>ch</strong> bin zuver-<br />

si<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, dass wir die Ausfallrate von heute fünf Prozent während der<br />

RS über die Jahre no<strong>ch</strong> weiter senken können», betont Lupi. Systema-<br />

tis<strong>ch</strong>es Controlling <strong>und</strong> Erfahrungszirkel mit den Verantwortli<strong>ch</strong>en für<br />

die Rekrutierung <strong>und</strong> die Ausbildung sollen für weitere Verbesserungen<br />

sorgen.<br />

Legende Nr.3:<br />

Auf dem blauen Weg wird man locker vom Militärdienst befreit<br />

«Wer steht s<strong>ch</strong>on im Fre<strong>und</strong>eskreis dazu, aus psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Gründen<br />

untaugli<strong>ch</strong> erklärt worden zu sein?», fragt Lupi. Fakt ist, dass die Hälfte der<br />

20 Prozent, die weder militärdienst- no<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>utzdiensttaugli<strong>ch</strong> sind, wegen<br />

psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>er Probleme keinen Dienst leisten kann. Diese Mens<strong>ch</strong>en sind<br />

ni<strong>ch</strong>t psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> krank <strong>und</strong> können im zivilen Leben allenfalls über Beglei-<br />

tung <strong>und</strong> mit Hilfe von psy<strong>ch</strong>otropen Substanzen (Alkohol, Drogen, Medika-<br />

mente) unauffällig sein. Unsere Tests sagen aber mit hoher Zuverlässigkeit<br />

voraus, dass diese Mens<strong>ch</strong>en ohne diese Stützen den psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Belas-<br />

tungen des Militärdienstes ni<strong>ch</strong>t gewa<strong>ch</strong>sen wären. Kommt hinzu, dass sie

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