Gesucht: Richterinnen und Richter - Heer - admin.ch

Mitmachen ist eine Pflicht
Die Ämter können in Beggingen noch rasch
besetzt werden. Wer sich als Zugezogener inte-
grieren will, der muss mitmachen –auch wenn
es nicht unbedingt so intensiv sein muss, wie
Mike Schneider es vormacht. «Manchmal kom-
me ich in die Pflicht, dass ich mich nicht
getraue, nein zu sagen», begründet er fast ent-
schuldigend sein überdurchschnittliches Enga-
gement: Seit fünf Jahren gehört er dem Gemein-
derat an, in der Feuerwehr amtet er als Sekretär
des Einsatzleiters, in der Freizeit hilft er im
Schützenverein mit, und er ist Mitglied der örtli-
chen Jagdgruppe. Dass Mike Schneider zudem
der SVP angehört, der einzigen politischen Par-
tei von Beggingen, ergibt sich mit seiner bürger-
lichen Gesinnung schon fast von selbst.
«Du machst das dann schon!», hiess es im
Dorf schon lange. Ein Generationenwechsel im
Gemeindepräsidium zeichnete sich ab. Als dann
aber Schneiders Vorgänger,bereits 21 Jahre im
Amt und mit gesundheitlichen Problemen kämp-
fend, überraschend zurücktrat, galt es spontan
zu entscheiden. «Auf der Suche nach einem
neuen Gemeindepräsidenten sind die Begginge-
rinnen und Begginger rasch fündig geworden»,
schrieben die «Schaffhauser Nachrichten»
bereits am Vorabend der Wahl. «Für mich ist es
ein Stück Kultur», sagt der neue Gemeindepräsi-
dent Mike Schneider über den Einsatz für sein
Dorf. Das intensiv diskutierte Projekt der Schaff-
hauser Gemeindefusionen zu nur noch 7Einhei-
ten ist vom Tisch –zum Glück für Schneider.
«Wir in Beggingen denken doch nicht gleich wie
die im 20 Kilometer entfernten Beringen, das
unser Hauptort geworden wäre», sagt der Zuge-
zogene im Brustton der Überzeugung. Die Dis-
krepanzen und Abgrenzungen zwischen Beggin-
gen und dem Nachbardorf Schleitheim, beurteilt
er als gesund. «Ich bin gegen Zwangs-Gemein-
defusionen», sagt Schneider.Doch immer mag er
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nicht politisieren. Auch wenn er im Dorfrestau-
rant sitzt, erlaubt er sich bei Bedarf, sein Anrecht
auf ein Privatleben durchzusetzen. «Ich will jetzt
nichts von Politik hören!», sagt er notfalls kurz.
Das Ziel ist klar
Mike Schneider ist 40-jährig. Seit letztem Jahr
ist er als Oberstleutnant Kommandant des Infan-
teriebataillons 65. Ein neuer Lebensabschnitt
beginnt. Um sein Berufsleben besser mit dem
Nebenamt des Gemeindepräsidenten in Ein-
klang zu bringen, wechselt er seine Hauptarbeit.
Bisher war der Maschineningenieur stellvertre-
tender Geschäftsführer eines Unternehmens im
zürcherischen Pfäffikon. Ein kleines bisschen
will er zwar der angestammten Firma noch als
Berater treu bleiben. Doch neu wird er Chef des
Schaffhauser Zivilschutz-Ausbildungszentrums.
Mit dieser Anstellung ist es ihm besser möglich,
sich optimal für seine politischen und militäri-
schen Nebenaufgaben einzusetzen. ■