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Ordonnanzschuhe Ordonnanzschuhe werden bereits an der Rekrutierung funktionsbezogen abgegeben. Das Gros der AdA ist mit zwei Paar Kampfstiefeln 90 ausgerüstet. Je nach Funktion erhalten die AdA zusätzlich Schalen-, Spital- und Marschschuhe 90 (Rotkreuzdienst der Armee) oder Halbschuhe (AdA der Militärmusik). Gepäck AdA, welche die Rekrutenschule vor dem 1. Januar 2005 absolviert haben, sind mit Grundtrageinheit, Rucksack 90 und Effektentasche ausgerüstet. AdA, welche die Rekrutenschule nach dem 1. Januar 2005 absolviert haben, sind mit Grundtrageinheit, Transportwagen, Transporttasche, Kleidertasche, Tagesrucksack und Effektentasche ausgerüstet. Weitere persönliche Gegenstände Helm 71 oder 04 mit Helmüberzug, Feldflasche mit Becher,Mannsputzzeug, Gehörschutz. Besondere Ausrüstungsgegenstände Schutzmaske, Taschenmesser,Individuelles Verbandspaket (IVP), Feldstecher,Bussole (Kompass), Koffer,Mehrzweckbehältnis, Musikinstrumente, Motorradfahrerausrüstung, Reitzeug. Bilder: Alex Buschor /ZEM
A14 Ist der Schweizer noch militärdiensttauglich? Die Wahrheit zu den Legenden um das Thema Tauglichkeit Es gibt Leute, die die W ehrgerechtigkeit und damit die Zukunft der Schweizer Armee als Milizarmee unter allgemeiner W ehr- pflicht in Frage stellen. Es wird behauptet, dem Militärdienst sei leicht auf dem blauen W eg zu entgehen und die neue Rekrutie- rung sei nicht besser als die alte. Diese und weitere Legenden machen immer wieder die Runde. Der Oberfeldarzt, Divisionär Gianpiero Lupi, kennt den Gesundheitszustand potenzieller Mili- tärdienstleistender genau und liefert F akten zu den Thesen. Gaby Zimmer, Chefin Kommunikation Logistikbasis der Armee (LBA) Die Armee –unsere Milizarmee –ist ein Spiegel der Gesellschaft. Werden Schweizer Jugendliche immer dicker, dann sind sie bei der Rekrutierung nicht plötzlich sportlich. Steigende Gesundheitskosten schlagen sich auch bei der Rekrutierung nieder. Psychische Leiden sind in unserer Gesell- schaft im Vormarsch: Damit sind diese neben den körperlichen Gebrechen oft Ursache für eine Dienstuntauglichkeit. Interessant ist auch die Tatsa- che, dass Kantone mit eher hohen Gesundheitskosten eher tiefe Tauglich- keitsraten ausweisen und umgekehrt. Ausserdem ist die Tauglichkeitsrate in städtischen Gebieten tiefer als in ländlichen. «Eine von mehreren mög- lichen Erklärungen dafür ist das Drogenproblem, das sich rein aus Szene- gründen in den Städten konzentriert», erklärt Divisionär Gianpiero Lupi, Oberfeldarzt der Armee und damit Oberverantwortlicher für den medizini- schen Teil der Rekrutierung. (Bild: ZEM) Legende Nr.1: Die Wehrgerechtigkeit ist ungenügend gewahrt Ende März hat der Bundesrat ein Postulat von Ständerat Franz Wicki beantwortet mit der Aussage, dass die Wehrgerechtigkeit gewahrt ist. 75 Prozent aller Schweizer erfüllen nämlich ihre Dienstpflicht, sei es in der Armee oder im Zivilschutz. Die anderen 25 Prozent sind weder militär- noch schutzdiensttauglich. Sie bezahlen Wehrpflichtersatz. Warum hält sich trotz klarer Zahlen die Meinung weiterhin hartnäckig, die allgemeine Wehrpflicht sei eine Farce? Lupi: «Man hat wohl Mühe, die Zahlen richtig zu interpretieren.» Richtig ist, dass im Jahr 2006 die Militärdiensttauglich- keit bei nahezu 65 Prozent (64,75) lag. Weitere gut 15 Prozent (16,41) leisteten Schutzdienst. Damit liegt die Schweiz klar an der Spitze aller Län- der mit vergleichbaren Wehrsystemen. Legende Nr.2: Die neue Rekrutierung ist mit bis zu drei Tagen allzu aufwendig Ab 2003 wurden erste Versuche mit einer zwei- bis dreitägigen, umfas- senden Rekrutierung gemacht, im Jahr 2005 war das neue System voll- umfänglich operationell. Die Erwartung, durch genaue Abklärungen die Tauglichkeitsbeurteilung und die Zuteilung zur Truppengattung optimal zu gewährleisten, hat sich bisher erfüllt. Während den Rekrutenschulen fallen nur noch etwa fünf Prozent der Stellungspflichtigen als untauglich aus. Im Gegensatz zur eintägigen Aushebung der Armee 95, die jeweils mit höherer Tauglichkeitsrate bei der Aushebung, jedoch rund 20 Pro- zent Ausfällen während der RS zu Buche schlug, können heute rund 15 Millionen Franken Diensttagekosten gespart werden. «Ich bin zuver- sichtlich, dass wir die Ausfallrate von heute fünf Prozent während der RS über die Jahre noch weiter senken können», betont Lupi. Systema- tisches Controlling und Erfahrungszirkel mit den Verantwortlichen für die Rekrutierung und die Ausbildung sollen für weitere Verbesserungen sorgen. Legende Nr.3: Auf dem blauen Weg wird man locker vom Militärdienst befreit «Wer steht schon im Freundeskreis dazu, aus psychischen Gründen untauglich erklärt worden zu sein?», fragt Lupi. Fakt ist, dass die Hälfte der 20 Prozent, die weder militärdienst- noch schutzdiensttauglich sind, wegen psychischer Probleme keinen Dienst leisten kann. Diese Menschen sind nicht psychisch krank und können im zivilen Leben allenfalls über Beglei- tung und mit Hilfe von psychotropen Substanzen (Alkohol, Drogen, Medika- mente) unauffällig sein. Unsere Tests sagen aber mit hoher Zuverlässigkeit voraus, dass diese Menschen ohne diese Stützen den psychischen Belas- tungen des Militärdienstes nicht gewachsen wären. Kommt hinzu, dass sie
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