Pack & Log 09/2021
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Ausgabe <strong>09</strong>/<strong>2021</strong><br />
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong><br />
Die Fachzeitschrift für Verpackung & Intralogistik<br />
Österreichische Post AG / MZ 10Z038727 M / PL Verlag OG, Bahnstraße 4, 2340 Mödling<br />
1<strong>09</strong>. Ausgabe, 11. Jahrgang<br />
Transport<br />
Nachhaltiges Palettenwickeln<br />
mit PapierS16<br />
Nachhaltig<br />
Gute Chancen für einen<br />
Green DealS18<br />
Kennzeichnen<br />
Wenn Roboter Paletten etikettierenS30
3D-Etikettierportal<br />
Legi-Flex 6100 verzichtet<br />
auf Produktausrichtung<br />
Der Onlinehandel ist ein äußerst schnelllebiges Geschäft. Kaum bestellt, erwarten<br />
Kunden auch schon ihre Lieferung. Versandhändler müssen in der Lage sein, Kartonagen<br />
mit stark abweichenden Abmessungen sowie nicht formstabile Kunststoffbeutel blitzschnell<br />
mit Versandetiketten zu versehen und zu verschicken. Von der Etikettiertechnik erfordert das<br />
eine sehr hohe Flexibilität.<br />
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News / Wichtiges<br />
Außenansichten<br />
Übernahme. Cardbox <strong>Pack</strong>aging gibt<br />
die Übernahme des Betriebsgeländes<br />
der Buchbinderei Buch Theiss GmbH in<br />
St. Stefan/Wolfsberg bekannt. Die Cardbox<br />
<strong>Pack</strong>aging Gruppe mit Standorten<br />
in Österreich, Serbien, Tschechien und<br />
USA ist seit 2011 in Kärnten tätig und<br />
beschäftigt am Standort 60 der insgesamt<br />
knapp 250 Mitarbeiter.<br />
Beteiligung. Global Healthcare Opportunities<br />
bzw. GHO Capital Partners LLP,<br />
der europäische Spezialinvestor im Bereich<br />
Healthcare, gibt seine Beteiligung<br />
an der Sanner Gruppe, einem weltweit<br />
führenden Anbieter hochwertiger, aktiver<br />
Verpackungslösungen und Komponenten<br />
für die Pharma-, Diagnostik-,<br />
MedTech- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie<br />
bekannt.<br />
Auftrag. Der Apothekengroßhändler<br />
MEDI-SPEZIAL hat AM <strong>Log</strong>istic Solutions<br />
mit der Errichtung einer AutoStore-Anlage<br />
an seinem Stammsitz<br />
in Vechta beauftragt. Mit dem System<br />
will der EU-Importeur seine Platzreserven<br />
vergrößern und den 24-Stunden-<br />
Versand ausbauen.<br />
Akquisition. Schütz GmbH & Co KGaA,<br />
führender Hersteller von hochwertigen<br />
Transportverpackungen, hat vor<br />
Kurzem einen Kaufvertrag über 100<br />
Prozent der Anteile an der irischen<br />
GEM Plastics Limited unterzeichnet.<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Cavan,<br />
Republik Irland, stellt seit über 30 Jahren<br />
Industrieverpackungen aus Kunststoff<br />
her. Mit der Akquisition von GEM<br />
Plastics Limited erweitert Schütz im<br />
Bereich Industrieverpackungen sein<br />
Produktportfolio und baut seine Leistungsstärke<br />
für Kunden in Irland und<br />
dem Vereinigten Königreich weiter aus.<br />
von Manfred Meixner<br />
Seit der Antike bis in die Neuzeit<br />
waren Stadtmauern ein fester<br />
Bestandteil beinahe jeder Stadt.<br />
Die wuchtigen Mauern und Türme<br />
schützten gegen Feinde von außen<br />
und ließen so ein Leben in größtmöglicher<br />
Sicherheit zu.<br />
Madrid greift dieses mittlerweile nicht mehr<br />
gebräuchliche Konzept wieder auf. Allerdings<br />
will man keine Angreifer und feindliche Krieger<br />
im herkömmlichen Sinne fernhalten. Die<br />
Feinde des 21. Jahrhunderts heißen: Hitze<br />
und Luftverschmutzung.<br />
Die neue „Stadtmauer“ wird 75 Kilometer lang<br />
werden und besteht aus einer halben Million<br />
Bäumen. Der grüne Schutzwall wird um die<br />
gesamte Stadt gepflanzt. Es wird allerdings<br />
kein klassischer homogener Baumring, sondern<br />
das Konzept sieht vor, dass dieser Stadtwald<br />
Brachflächen, die neu bepflanzt werden,<br />
mit vorhandenen Parks und Wäldern verbinden<br />
soll. Große und kleine Wälder wechseln<br />
sich ab, über die Autobahnen führen grüne<br />
Brücken. Das gibt den Tieren Gelegenheit,<br />
in einem größeren Gebiet gefahrlos zu wandern,<br />
kreiert also ein zusammenhängendes,<br />
abwechslungsreiches Ökosystem. Die Bepflanzung<br />
der 600 Hektar großen Flächen<br />
kostet nach heutiger Planung 75 Millionen<br />
Euro. Dieser finanzielle Einsatz soll natürlich<br />
der menschlichen Gesundheit dienen, aber<br />
auch die Wirtschaft in Schwung bringen, weil<br />
Klima- und Umweltschutz für ökonomische<br />
Standorte eine immer größere Rolle spielen.<br />
So schafft der „Wald der Metropolregion“ auch<br />
viele neue Arbeitsplätze.<br />
In besagter Metropolregion leben etwa 6 Millionen<br />
Menschen, die spanische Hauptstadt<br />
selbst hat 3,4 Millionen Einwohner. Für sie<br />
sind heiße Sommer üblich: Madrid wird regelmäßig<br />
heißer als die meisten anderen europäischen<br />
Städte, die Luftqualität ist oftmals<br />
schlecht, das Verkehrsaufkommen hoch. Im<br />
Juli und August flüchten viele Stadtbewohner<br />
ans Meer, um sich abzukühlen und eine frische<br />
Brise zu genießen.<br />
Man kann nun hoffen, dass in den nächsten<br />
Jahren weniger Menschen flüchten und die<br />
Hitze erträglicher wird. Denn die grüne Stadtmauer<br />
wird mehrere Funktionen kombinieren.<br />
Wenn bis 2032 etwa 500.000 Bäume<br />
gepflanzt worden sind, speichern sie jährlich<br />
175.000 Tonnen klimaschädliches CO 2<br />
.<br />
Blätterdächer bilden eine Isolationsschicht.<br />
„Deshalb sind die sommerlichen Höchsttemperaturen<br />
im Wald viel niedriger als im Freien<br />
– im Schnitt 4 Grad.“ Natürlich profitieren<br />
auch viele Tiere von den neuen Wäldern, und<br />
der grüne Stadtwall steigert den Schutz der<br />
Artenvielfalt. „Wir wollen die Luftqualität in der<br />
ganzen Stadt verbessern, den Wärmeinseleffekt<br />
in der Stadt bekämpfen, die von der Stadt<br />
erzeugten Treibhausgasemissionen absorbieren<br />
und alle bereits vorhandenen Waldareale<br />
miteinander verbinden“, erklärt Stadtplaner<br />
Mariano Fuentes (vgl. https://goodnews-magazin.de/von<br />
Martin Gaedt). Um das Projekt<br />
„Wald der Metropolregion“ ressourcenschonend<br />
zu realisieren, werden ausschließlich<br />
einheimische Bäume gepflanzt, die mit wenig<br />
Wasser auskommen. Es wird tatsächlich<br />
ein Wald und kein Park, denn dieser bräuchte<br />
eine aufwändige Parkpflege.<br />
Der Klima-Schutzwall ist Teil des „Plan Madrid<br />
360“. Es geht um Umweltschutz und<br />
Steigerung der Lebensqualität, immer mehr<br />
autofreie Straßen, landesweit Tempo 30 auf<br />
einspurigen Straßen in Städten und die Einbeziehung<br />
der Bürgerinnen und Bürger in alle<br />
Projekte.<br />
Ich bin schon jetzt gespannt auf die ersten<br />
Bilder und Berichte von diesem spannenden,<br />
grünen Projekt.<br />
m.meixner@packundlog.at
INHALT<br />
Aktuell<br />
von Gernot Rath<br />
Best of<br />
Wellpappe <strong>2021</strong> S 6<br />
Die Gold-Awards des<br />
Jahres <strong>2021</strong> S 8<br />
Sustainable <strong>Pack</strong>aging in der<br />
Süßwarenindustrie S 10<br />
Innenansichten<br />
Die ureigenste Aufgabe von Verpackung ist der Schutz.<br />
Und hier nimmt die Transportverpackung eine besondere<br />
Rolle ein. Auch das Wickeln von Paletten zählt dazu.<br />
Eingewickelte Menschen sind dagegen eher selten, obwohl<br />
ich mich, und das muss der Betrachter zugeben,<br />
bemüht habe. Jetzt kann man sagen, diese Berge an Folien sind in<br />
der heutigen Zeit, wo sich alles um Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit<br />
dreht, nicht mehr angebracht. Aber was sind die Alternativen?<br />
Hierzu würde ich Sie bitten, den Blick etwas nach rechts zu<br />
wenden. Die Antwort lautet auch hier: Papier! Wie das funktionieren<br />
kann? Antworten finden Sie auf S. 16.<br />
Nachhaltigkeit ist prinzipiell der Megatrend der Gegenwart<br />
und sicher auch der Zukunft. Keine Verpackung, keine Verpackungsmaschine<br />
und kein Unternehmen kommt daran vorbei. Apropos<br />
Unternehmen: Kopfschmerzen der nachhaltigen Art drohen am<br />
Neujahrstag 2022 jenen Unternehmen, die auch jetzt schon der EU-<br />
Richtlinie für unternehmerische Sozialverantwortung (CSR-Rug)<br />
unterliegen: Für sie gilt das neue EU-Taxonomie-Regelwerk. Parallel<br />
dazu flattern Unternehmen in der Lieferkette die Kundenanfragen<br />
nach EcoVadis, CDP oder SMETA Audits rein. Mehr dazu auf S. 18-20.<br />
Eines wird oft vergessen, nämlich dass Nachhaltigkeit im Ursprung<br />
beginnen muss. Denn, was nützt die Verpackung aus nachwachsendem<br />
Rohstoff, wenn mit diesem nicht sorgsam umgegangen wird.<br />
Immerhin sind in den letzten 30 Jahren rund 130 Mio. ha Wald verloren<br />
gegangen. So einfach ist es mit dem „Nachwachsen“ nun auch<br />
wieder nicht. Wie man es richtig macht, zeigen uns die Finnen auf S.<br />
24-25.<br />
Auch wenn Metall nicht zu den nachwachsenden Rohstoffen zählt,<br />
darf man es nicht zum alten Eisen werfen. Denn im Recycling hat<br />
es durchaus Vorteile: Es ist multirecyclingfähig – und das spart eine<br />
Menge an Primärrohstoffen und Energie. Oft sind diese Fakten allerdings<br />
der Öffentlichkeit nicht bekannt. Auf den S. 26-29 haben wir<br />
uns Platz für Aufklärung genommen.<br />
Mehrweg / Transport<br />
Mehrweg ist besser<br />
als Einweg! S 12<br />
Flexibler Palettierer in der<br />
Lebensmittelindustrie S 14<br />
Papier statt Wickelfolie: Das<br />
nachhaltige Palettenwickeln S 16<br />
g.rath@packundlog.at
<strong>09</strong>/<strong>2021</strong><br />
Inserat_90x125_4-fbg_PACKundLOG_2018.pdf 1 24.08.18 11:04<br />
Nachhaltig<br />
VVL forscht an nachhaltigen<br />
Verpackungslösungen S 22<br />
Nachhaltigkeit beginnt<br />
im Ursprung S 24<br />
Die Alu-Dose:<br />
Zeit für Aufklärung S 28<br />
Kennzeichnen<br />
Etiketten sind<br />
Information S 32<br />
hauer-labels.at<br />
Zertifizierte Etiketten<br />
für Medizinprodukte S 34<br />
SPS <strong>2021</strong><br />
SPS <strong>2021</strong>: 2,5G-Regelung und<br />
hochkarätiges Programm S 36<br />
Maschinensicherheit<br />
individuell: „Your“ Safety! S 37<br />
Firmen & Partner S 38<br />
Impressum S 42<br />
Die digitale Vernetzungslösung<br />
Ihrer<br />
Ladeinfrastruktur<br />
Charge<br />
& Connect<br />
für maximale<br />
Transparenz und<br />
Kostenkontrolle.
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Best of Wellpappe <strong>2021</strong><br />
Bereits zum siebten Mal in Folge zeichnete das Forum Wellpappe Austria herausragende Produktideen aus Wellpappe<br />
aus. Aus 34 Beiträgen nominierte eine unabhängige Fachjury die Finalisten und ermittelte daraus die Gewinner.<br />
Der Wellpappe Austria Award wird in sechs Kategorien vergeben. In der Kategorie Nachwuchs entschied<br />
ein Online-Voting via Facebook. Und unter dem Motto „Wellpappe zum Hören“ haben Lehrlinge eine Podcast-<br />
Serie gestaltet.<br />
Die perfekten Wellen. „Verpackungen<br />
aus Wellpappe sind ein unverzichtbarer<br />
Bestandteil, um Lieferketten<br />
aufrechtzuerhalten und die Versorgung<br />
der KonsumentInnen sicherzustellen. Dies<br />
zeigte sich besonders auch während der<br />
Corona-Krise“, sagt Stephan Kaar, Sprecher<br />
des Forum Wellpappe Austria. „Ich gratuliere<br />
allen Gewinnern und Nominierten<br />
und bedanke mich bei der Fachjury, den<br />
Sponsoren und unseren Partnern!“<br />
Aufgrund der COVID-19-Verordnungen<br />
fand auch heuer wieder die Übergabe der<br />
Auszeichnungen im Rahmen einer kleinen<br />
Feier in Wien statt. Jeder Gewinner des<br />
Wellpappe Austria Award <strong>2021</strong> erhielt<br />
eine Original-Holzskulptur des Vorarlberger<br />
Künstlers Stefan Kresser und ist<br />
berechtigt am WorldStar, der Auszeichnung<br />
der World <strong>Pack</strong>aging Organisation,<br />
teilzunehmen.<br />
Die Kategorie-Sieger. In der Kategorie<br />
Wellpappe KREATIV gewann die Kreativbox<br />
„Entfalte deine Möglichkeiten“<br />
von der Firma Steirerpack (Abb.1). Sieger<br />
in der Kategorie Wellpappe KONSTRUK-<br />
TIV wurde DS Smith <strong>Pack</strong>aging Austria,<br />
Kalsdorf, für die „Soundcomb Box“, ein<br />
Schallabsorber aus Wellpappe (Abb.2).<br />
Das monumentale „Grayl Display“, hergestellt<br />
von Rondo Ganahl St. Ruprecht,<br />
geht als Sieger in der Kategorie Wellpappe<br />
DISPLAYS hervor (Abb.3). Die Kategorie<br />
Wellpappe POINT-OF-SALE gewann Mondi<br />
Grünburg mit der „Toolbox XL“, eine<br />
Transportverpackung für 12 besondere<br />
Abb.1<br />
Bierspezialitäten (Abb.4). Gewinner in<br />
der Kategorie Wellpappe NACHHALTIG<br />
wurde Rondo Ganahl St. Ruprecht für die<br />
„MC-Box“, die revolutionäre Export-Verpackung<br />
für schwere Güter (Abb. 5). Und<br />
die Kategorie NACHWUCHS geht dieses<br />
Jahr nach Vorarlberg an die Rondo Ganahl<br />
Frastanz mit ihrem Jungdesigner Alexander<br />
Erath. Er gewann auch das Public Voting<br />
für seine Verpackung „Feuerholz-Spender<br />
mit Tragegriff.“<br />
Abb.2<br />
v.l.n.r.: Karl Pucher (Rondo Ganahl St. Ruprecht); Alexander Erath (Rondo Ganahl Frastanz);<br />
Stephan Kaar (Rondo Ganahl Frastanz); Florian Döbl (Mondi Grünburg); Franz<br />
Grafendorfer (Steirerpack); Dieter Glawischnig (DS Smith <strong>Pack</strong>aging Austria Kalsdorf)<br />
Lehrlinge gestalten Podcast-<br />
Serie. Unter dem Motto „Wellpappe zum<br />
Hören“ rief das Forum Wellpappe Austria<br />
heuer die Lehrlinge der Wellpappe Industrie<br />
Fotos: com_unit / L. Schedl<br />
Abb.3
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
dazu auf, eine Podcast-Serie zu gestalten.<br />
Entstanden sind drei informative und amüsante<br />
Podcast-Folgen zu den Themen: Wer<br />
hat die Wellpappe erfunden? Wie entsteht<br />
eine Verpackung? Und was macht die Lehre<br />
als Verpackungstechniker:in so besonders.<br />
Nachzuhören sind die Lehrlings-Podcasts<br />
auf der Website wellpappe.at/podcast<strong>2021</strong><br />
oder über Soundcloud.<br />
Sponsoren. Auch <strong>2021</strong> wurde der Wellpappe<br />
Austria Award von namhaften Sponsoren<br />
unterstützt: ARA – Altstoff Recycling<br />
Austria, Chespa, Crespel & Deiters, Doneck<br />
Euroflex, Hamburger Containerboard, König<br />
& Bauer und Smurfit Kappa Paper. Danke<br />
auch an die Partner-Sponsoren: Bieling & Petsche<br />
- Cito Group, Dücker Conveyer, Dücker<br />
Corrpal, Dücker Prefeeder, Dücker Robotics,<br />
EMBA Machinery, Glatz Klischee, Göpfert<br />
Maschinen, Heinerich Flexoklischee, Krift<br />
& Zipsner Maschinenbau, MINDA, Mondi<br />
Paper Sales, Sappi, Sun Chemical sowie Van<br />
den BOS Corrugated Machinery.<br />
Forum Wellpappe Austria. Das Forum<br />
Wellpappe Austria vertritt die Interessen<br />
der österreichischen Wellpappeindustrie.<br />
Abb.4<br />
Es fungiert als Sprachrohr gegenüber Handel,<br />
Behörden, Politik und Öffentlichkeit.<br />
Aufgabe des Forum Wellpappe Austria ist<br />
es, durch Öffentlichkeitsarbeit den Informationsstand<br />
über das Kreislaufprodukt<br />
Wellpappe zu heben.<br />
Die Mitgliedsfirmen des Forum Wellpappe<br />
Austria sind: DS Smith <strong>Pack</strong>aging Austria<br />
GmbH (Standorte: Margarethen am Moos<br />
und Kalsdorf), Mosburger GmbH (Standorte:<br />
Wien und Straßwalchen), Mondi Grünburg<br />
GmbH, Rondo Ganahl Aktiengesellschaft<br />
(Standorte: Frastanz und St. Ruprecht) und<br />
Steirerpack GmbH.<br />
[pl]<br />
Abb.5<br />
Abb.6<br />
Egal wie spät es ist ...<br />
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Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Die Gold-Awards des Jahres <strong>2021</strong><br />
Gut? Besser? Am besten! 15 herausragende Lösungen aus dem Kreis der Deutschen Verpackungspreisträger <strong>2021</strong><br />
wurden am ersten Tag der FACHPACK in Nürnberg vom Deutschen Verpackungsinstitut e. V. (dvi) mit dem exklusiven<br />
Gold-Award für besonders wegweisende Innovationen rund um die Verpackung ausgezeichnet. Im Rahmen des<br />
Branchenevents wurden zudem alle 52 Verpackungspreisträger <strong>2021</strong> geehrt und ausgezeichnet.<br />
Die diesjährigen Gold-Awards gehen an 13 Unternehmen mit Sitz<br />
in Deutschland und jeweils ein Unternehmen aus Lettland und<br />
der Schweiz. Konkret wurden ausgezeichnet:<br />
Kategorie Digitalisierung:<br />
• Ein Datenmanagement System, das die relevanten Daten für die<br />
Bestückung der Transportboxen zu den Kunden automatisiert und<br />
für den <strong>Pack</strong>prozess zur Verfügung stellt. Sieger: Hello Fresh Se<br />
In der Kategorie Nachhaltigkeit:<br />
• Ein Verfahren zur Umwandlung von CO 2<br />
in Ethanol, das wiederum<br />
die Basis für viele nachhaltige, kreislauffähige Kunststoffe bildet<br />
sowie erste im Zuge des Verfahrens produzierte Flaschen für den<br />
Konsumgüterbereich. Sieger aus der Schweiz: Mirabelle Group<br />
in Partnerschaft mit LanzaTech und Migros<br />
• Eine ressourcenschonende Hybrid-Verpackung. Der Behälter besteht<br />
aus einer stabilen, starren Außenschicht aus PCR-Material (PE) und<br />
einem flexiblen, sich zusammenziehenden, integrierten, extrem<br />
dünnen Innenbeutel (Bag-in-bottle) aus Neuware (PE). Sieger:<br />
Gaplast GmbH<br />
• NIR Marker für Kunststoff-Kartuschen, die das Problem nicht vollständig<br />
entleerter Kunststoff-Kartuschen im Recyclingprozess löst<br />
und mit geringem Integrationsaufwand für eine Separierung dieser<br />
Kartuschen sorgt. Sieger: Tailorlux GmbH und Fischbach KG<br />
Engelskirchen<br />
• Eine Verpackungslösung mit Federwirkung für Inhalte wie Pumpen<br />
und Filterkerzen, bei der ein intelligenter Wellpappzuschnitt wie<br />
ein Stoßdämpfer arbeitet und immer wieder reversibel ist. Sieger:<br />
Smurfit Kappa<br />
Kategorie Wirtschaftlichkeit:<br />
• Eine innovative Lösung, die die Vorteile der digitalen Technologie<br />
auf das für den Folienverpackungsdruck noch vorherrschende Flexodruckverfahren<br />
überträgt, prozessübliche Produktionsabfälle vermeidet<br />
und den CO 2<br />
-Fußabdruck erheblich senkt. Sieger: SÜDPACK<br />
Verpackungen GmbH & Co. KG und Projektpartner Goldsteig<br />
Kategorie Gestaltung & Veredelung:<br />
• Ein Verpackungsrelaunch, der mit perfekter Zusammenarbeit von<br />
Design und Verpackungsentwicklung glänzt und eine medizinisch<br />
emotionale Designsprache entwickelt. Sieger: design for human<br />
nature GmbH<br />
Kategorie Neues Material:<br />
• Eine Paddel-Verpackung aus Karton/Wellpappe, die anstelle von<br />
Polstermaterialien aus Kunststoff oder Karton zur Fixierung der<br />
Paddel ein neues Material basierend auf aufgeschäumter Zellulose-<br />
Faser einsetzt. Sieger: Stora Enso Lettland<br />
• Ein anwendungsfreundlicher und intelligenter Korrosionsschutz, der<br />
innovative Komponenten einsetzt und Bauteile, Mitarbeiterinnen<br />
sowie Ressourcen schont. Eingereicht durch EXCOR Korrosionsschutz-Technologien<br />
und -Produkte GmbH<br />
Kategorie Funktionalität & Convenience:<br />
• Ein neues Verpackungssystem für oxidative Haarfarben im Umfeld<br />
professioneller Salon-Anwendungen, bei dem die Haarfarbe mit einer<br />
Entwicklerlotion in einem geschlossenen System zusammengemischt<br />
werden können. Sieger: Kao Germany GmbH<br />
• Eine to-go-Dönerverpackung mit innovativer Prozessoptimierung<br />
und Handhabbarkeit für Verkäufer und Konsumenten. Sieger:<br />
Haepsi GmbH<br />
Kategorie Warenpräsentation:<br />
• Ein Display, das durch Größe und Begehbarkeit besticht und für Aufmerksamkeit<br />
beim Shopper oder Gamer am POS sorgt. Eingereicht<br />
von der Schoepe Display GmbH<br />
Kategorie <strong>Log</strong>istik & Materialfluss:<br />
• Ein Recyclingkunststoff-Mehrweg-Rollcontainer, der durch große<br />
Stabilität mit dreifacher Fixierung der Seitengitter sowie durch<br />
ergonomische Vorteile, Flexibilität und Volumenreduzierbarkeit<br />
überzeugt. Eingereicht durch WALTHER Faltsysteme GmbH<br />
Kategorie Verpackungsmaschinen & Technologie:<br />
• Ein hoch flexibles Verpackungssystem für Versandschachteln, das anhand<br />
der <strong>Pack</strong>gut-Geometrie das Verpackungsvolumen bestimmt, aus<br />
einem Vorrat verschieden großer Wellpappzuschnitte den geeigneten<br />
auswählt, schneidet, perforiert, individuell vorrillt sowie den Zuschnitt<br />
aufrichtet, füllt und verschließt. Eingereicht von der Kern AG<br />
Kategorie Nachwuchs:<br />
• Ein wiederverwendbares, ressourcenschonendes Paketsystem aus<br />
strapazierfähigem Material für den Versandhandel, das über den<br />
Briefkasten retourniert werden kann. Sieger Rebekka Jochem<br />
und Jacobo Cuesta Wolf von der Hochschule Wismar, Fakultät<br />
Gestaltung <br />
[pl]<br />
Alle Gold-Awards und Verpackungspreisträger unter<br />
verpackung.org<br />
Foto: Deutsches Verpackungsinstitut e. V. (dvi)
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SPS<br />
Sustainable <strong>Pack</strong>aging in der<br />
Süßwaren- und Snackindustrie<br />
Vom 30.01. bis 02.02.2022 rückt die ProSweets Cologne in Köln das „Sustainable <strong>Pack</strong>aging“ für die Snack- und<br />
Süßwarenindustrie in den Mittelpunkt. Die Branche hat ein großes Interesse daran, auf umweltfreundliche Materialien<br />
wie Papier oder recyclingfähige Mono-Folien und darauf abgestimmte Verpackungsprozesse umzustellen.<br />
Mit Blick auf die Zuliefermesse der Süßwaren- und Snackindustrie, die zeitgleich zur ISM stattfindet, wird klar:<br />
Das nachhaltige Verpacken der Vielfalt von Süßwaren und Snacks verlangt nicht nur innovative <strong>Pack</strong>materialien,<br />
sondern auch hochflexible Maschinen, die diese verarbeiten können.<br />
Im Kampf um die Gunst der<br />
Konsument:innen am Point of Sale<br />
kommt es mehr denn je auf die Verpackung<br />
an. Spätestens mit dem „Green<br />
Deal“ der EU rückt das recyclingfreundliche<br />
Design ins Zentrum von Werbung<br />
und Kommunikation – ein Trend, der<br />
sich auf der ProSweets Cologne 2022 in<br />
Köln widerspiegelt. Sustainable <strong>Pack</strong>aging<br />
ist zu einem bedeutenden Aspekt für die<br />
gesamte Süßwaren- und Snackindustrie<br />
geworden. Ein Schluss, der sich auch aus<br />
einer Umfrage ziehen lässt, die im März<br />
im Auftrag des Deutschen Verpackungsinstituts<br />
(dvi) durchgeführt wurde. Danach<br />
halten die Konsument:innen hierzulande<br />
Verpackungen für so nachhaltig wie nie<br />
zuvor. Mit 44 Prozent attestiert rund die<br />
Hälfte der Befragten den Verpackungen<br />
klare Fortschritte bei der Umweltfreundlichkeit.<br />
Papier und Karton im Aufwind.<br />
Das 3R-Prinzip – Reduce, Reuse, Recycle<br />
– ist fest in den Strategien der Branche<br />
verankert, denn die jüngsten Fortschritte<br />
umfassen sowohl Materialeinsparungen<br />
als auch den Einsatz neuer <strong>Pack</strong>mittel bis<br />
hin zu optimierten Prozessen sowie intelligenten<br />
Designs für das Recycling. Die dvi-<br />
Geschäftsführerin Kim Cheng betont, dass<br />
bei allen Umweltfortschritten die Kernfunktionen<br />
der Verpackung nicht vernachlässigt<br />
worden seien. „Verpackungen werden<br />
nachhaltiger und erfüllen ihre Aufgabe<br />
gleichzeitig immer besser. Sie sorgen für<br />
Hygiene, schützen Waren vor Schäden und<br />
Verderb, machen sie haltbar, transportfähig<br />
und sicher in der Anwendung“, so Cheng.<br />
Für die ausstellenden Unternehmen auf dem<br />
Kölner Messegelände ist folglich ausschlaggebend,<br />
ob und wie sich die Umstellung<br />
auf nachhaltige <strong>Pack</strong>stoffe ohne Abstriche<br />
bei Funktionalität und Convenience realisieren<br />
lässt.<br />
Ein aktueller Trend in der Verpackungsentwicklung<br />
ist dabei unübersehbar: Dort, wo<br />
auf Kunststoff verzichtet werden kann, wird<br />
75 Jahre Saropack<br />
Lukas Deschwanden (li), Geschäftsführer und<br />
4. Generation der Gründerfamilie und Urs Stillhard<br />
(re.), Vertriebsleiter Europa freuten sich<br />
nicht nur über den erfolgreichen Messeauftritt<br />
auf der FACHPACK, sondern man feierte auch<br />
das 75-jährige Jubiläum von Saropack.<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Rorschach/<br />
Schweiz ist Marktführer im deutschsprachigen<br />
Raum auf dem Gebiet der Folienverpackung.<br />
„Dabei decken wir eine riesige Bandbreite von<br />
Bedürfnissen ab. Dazu gehören kompetentes,<br />
schnelles sowie faires Handeln, pragmatische<br />
Lösungen, Termintreue und nicht zuletzt umweltschonendes<br />
Denken und Handeln“, betont<br />
Lukas Deschwanden.<br />
inzwischen Papier oder Karton eingesetzt.<br />
Die innovativen Papierlösungen verfügen<br />
über eine integrierte Heißsiegelfähigkeit und<br />
Feuchtigkeitsbarrieren gegen Wasserdampf.<br />
Gleichzeitig bestehen sie bis zu 95 Prozent<br />
und mehr aus erneuerbaren Materialien.<br />
Auch die Verpackungsmaschinenbauer stehen<br />
vor einer Herausforderung: Sie müssen<br />
die technologischen und wirtschaftlichen<br />
Aspekte bei Abkehr vom Kunststoff miteinander<br />
vereinen. Maßgeschneiderte Baukastensysteme,<br />
der konsequente Einsatz von<br />
Robotik und die flexible Umrüstung auf neue<br />
<strong>Pack</strong>mittel ebnen den Weg zu mehr Nachhaltigkeit.<br />
Die Maschinengängigkeit der<br />
neuen <strong>Pack</strong>mittel ist für die Entwickler das<br />
Nonplusultra, um Qualitätsschwankungen,<br />
Fehlpackungen und Produktbeschädigungen<br />
zu vermeiden. <br />
[pl]<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.prosweets.de<br />
Foto: Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Excor entwickelt<br />
neuen Korrosionsschutz-Wirkstoff<br />
Intelligente ICB-Folie reagiert auf Luftfeuchtigkeit<br />
Die Excor Korrosionsschutz-Technologien<br />
und -Produkte GmbH hat den<br />
bekannten VCI-Korrosionsschutz weiterentwickelt<br />
und bietet mit ICB einen<br />
völlig neuartigen Wirkstoff. Der Korrosionsschutz<br />
setzt erst dann verstärkt ein,<br />
wenn er benötigt wird und sorgt damit<br />
für eine länger anhaltende Schutzwirkung.<br />
Dafür erhielt Excor den Deutschen<br />
Verpackungspreis <strong>2021</strong> in Gold.<br />
ICB steht für Intelligent Corrosion<br />
Blocker und basiert auf dem Zusammenhang<br />
vom Grad der Luftfeuchtigkeit<br />
und dem Korrosionsrisiko bei<br />
Metall: Ab etwa 55 Prozent Luftfeuchtigkeit<br />
nimmt dieses deutlich zu. Ein<br />
„intelligenter“ Korrosionsschutz sollte<br />
also entsprechend reagieren. Genau<br />
so wirkt ICB: Steigt der korrosionsfördernde<br />
Feuchtigkeitsgrad innerhalb der<br />
Verpackung, steigt auch die Wirkstofffreigabe<br />
der Schutzwirkstoffe. Sinkt die<br />
Belastung durch Feuchtigkeit wieder,<br />
verringert sich auch die Abgabe des Korrosionsschutzwirkstoffes.<br />
Durch diese<br />
bedarfsgerechte Abgabe hält der Schutz<br />
insgesamt länger an und bietet eine bessere<br />
Depotwirkung als bisher auf dem<br />
Markt erhältliche Korrosionsschutz-<br />
Produkte. Dabei ist die Wirkung ebenso<br />
effektiv wie bei VCI-Verpackungen. Das<br />
überzeugte auch die Jury des Deutschen<br />
Verpackungspreises, die ICB <strong>2021</strong> in der<br />
Kategorie „Neues Material“ mit dem<br />
Gold-Award auszeichnete.<br />
ICB steht für Intelligent Corrosion Blocker: Steigt der korrosionsfördernde<br />
Feuchtigkeitsgrad innerhalb der Verpackung, steigt auch die Wirkstofffreigabe<br />
der Schutzwirkstoffe. Sinkt die Belastung durch Feuchtigkeit wieder, verringert<br />
sich auch die Abgabe des Korrosionsschutzwirkstoffes<br />
ICB zunächst als Korrosionsschutzfolie<br />
erhältlich. „Vor<br />
30 Jahren hat Excor als erster Anbieter<br />
Folienverpackungen mit flüchtigen Korrosionsinhibitoren<br />
eingeführt. Jetzt hat<br />
unsere hauseigene Korrosionsforschung<br />
diese Technologie entscheidend weiterentwickelt<br />
und bietet neben dem bekannten<br />
VCI-Wirkstoff mit ICB einen intelligenten<br />
Korrosionsschutz“, so Gerhard Hahn, Geschäftsführer<br />
der Excor Korrosionsschutz-<br />
Technologien und -Produkte GmbH, zu<br />
der Innovation seines Unternehmens. Ein<br />
weiterer Pluspunkt von ICB, das zunächst<br />
als Folie erhältlich ist: Der Wirkstoff wird<br />
zielgerecht in der Verpackung zur Unterbindung<br />
von Korrosion freigegeben und<br />
nicht schon vor oder während des <strong>Pack</strong>prozesses.<br />
Im Gegensatz zu bisherigen Korrosionsschutzfolien<br />
verliert die ICB-Folie<br />
während des heißen Produktionsvorganges<br />
keine Wirkstoffe. Das gilt auch für den<br />
Umgang mit der Folie bei der Lagerung<br />
und im Verpackungsprozess. Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter erhalten dadurch<br />
ein erhöhtes Gefühl der Sicherheit. ICB ist<br />
zudem frei von Nitrit und Aminen. Nach<br />
Entnahme des <strong>Pack</strong>guts verflüchtigt sich<br />
der Schutzfilm in weniger als einer Stunde<br />
rückstandslos von der Metalloberfläche.<br />
Die korrosionsschützenden Eigenschaften<br />
entsprechen der TL 8135-0043, Stufe<br />
3. Eine Arbeitsplatzüberwachung nach<br />
der Technischen Regel für Gefahrstoffe<br />
(TRGS) 615 und 900 ist nicht notwendig.<br />
Der patentierte ICB-Wirkstoff ist zunächst<br />
als Flach-, Schlauch-, Halbschlauchfolie,<br />
Seitenfaltenhaube, Kastenhaube, Beutel,<br />
Druckverschlussbeutel, Zuschnitt,<br />
Schrumpffolie, Luftpolsterfolie und Automatenfolie<br />
lieferbar. Damit ist die ICB-<br />
Folie von Excor beispielsweise geeignet als<br />
Zwischenlage, zum Umhüllen von Stahlund<br />
Holzgestellen oder Gitterboxen, als<br />
Überzug für fertige Metallgüter, als Einsatz<br />
für Gitterboxen, Kleinladungsträger oder<br />
Kisten, für Schüttgut, für die Palettensicherung,<br />
die Bündelung von Rohren, Stangen<br />
oder Profilen und zur Umwickelung von<br />
Maschinen und Coils.<br />
Excor Korrosionsschutz-Technologien<br />
und -Produkte GmbH<br />
Promotion<br />
Tonlandstraße 2<br />
D-34346 Hann. Münden<br />
Tel.: +49 5541 77871-0<br />
www.excor.de
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Foto: GS1 Austria/Peter Svec<br />
Allgemeine GS1 Spezifikationen<br />
Gerade im Bereich der Behälter, Transportverpackungen und Transportgebinde<br />
geht der Trend eindeutig weg von Einweg hin zu Mehrweg.<br />
4.5 GRAI/GIAI Vergaberegeln<br />
4.5.1 Allgemeine Regeln<br />
Unternehmen wie dm drogerie markt oder Müller welche Kunststoffpalette hat und auch<br />
setzen schon seit vielen Jahren auf Mehrwegtransportverpackungen<br />
sowohl in der Intra- wie zelne schon gemacht hat. Daraus ergeben<br />
wieviele Zyklen bzw. Umläufe jede ein-<br />
4.5.1.1 GS1 Identifikationen für Vermögens-/Anlagegegenstände<br />
Autor<br />
GS1 auch Identifikationen in der externen für <strong>Log</strong>istik. Vermögens- Sei es und aus Anlagegegenstände Gründen der sich können klare dazu Zahlen verwendet über die werden, Stabilität jedes und<br />
Alexander Peterlik ist<br />
Objekt/jeden Gegenstand eines Unternehmens zu identifizieren. Es bleibt dem Ermessen des Anwenders<br />
überlassen, ob er den Global Returnable Asset Identifier (GRAI), AI (8003), oder den Glo-<br />
Müllreduktion in den Filialen oder einfach nur, weil die die Umläufe eines Gebindes innerhalb der<br />
Business Development<br />
Manager bei Investitionssicherheit bieten.<br />
bal Gebinde Individual stabil Asset sind Identifier und vielfachen (GIAI), Nutzen AI (8004), und bevorzugt. daher Wertschöpfungskette.<br />
der Standardisierungsorganisation<br />
Identifikation /Anlagegegenständen der Mehrweggebinde. In es in der FMCG-Branche. Grund hierfür<br />
4.5.1.2 Sperrfrist für die Wiederverwendung der GS1 Identifikation<br />
Vorreiter.<br />
von Vermögens-<br />
Die meisten Beispiele gibt<br />
GS1 Austria. Er bietet jüngster Zeit werden aber auch immer mehr Kunststoffpaletten<br />
werden, zwischen und müssen der Industrie für einen und Zeitraum dem Handel deutlich über die viele Lebensdauer Jahrzehnte der gut Aufzeichnung kennen, ande-<br />
ist, dass sich einerseits die Partner oft<br />
GS1 Identifikationsnummern für Vermögens-/Anlagegegenstände dürfen für keinen anderen Zweck<br />
Beratung, Schulung verwendet<br />
und Workshops rund der verwendet. entsprechenden Diese werden Gegenstände von einem hinaus Pool-Dienstleister<br />
einmalig bleiben. Wenn rerseits eine gesetzliche Firma Vermögensgegenstandsidentifikationsnummern<br />
Vorgaben der Hygiene,<br />
zur Verfügung gestellt und auch Handelseinheiten verwaltet. Dies zuweist, passiert mit Müllvermeidung der sie ihre Kunden und versorgt, optimierte MUSS Prozesse<br />
um den effizienten<br />
das verkaufende Unternehmen sicherstellen, dass die Nummer nie wiederverwendet wird.<br />
Einsatz der GS1 aber nicht nur anhand der Stück, sondern auch anhand es einfach notwendig gemacht haben,<br />
Standards entlang Ebenso spezieller DÜRFEN Kennzeichnungen GIAI NICHT wiederwendet und Strichcodes. werden, So die be-direkfindet sich auf den Kunststoffpaletten, die zwischen der Mehrwegtransportverpackungen zu<br />
eine auf klare sicherheitsrelevanten Struktur beim Management<br />
Komponenten<br />
und Teilen, zum Beispiel im Bahnwesen, angebracht wurden.<br />
der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
der Industrie und der Hofer KG genutzt werden, ein nutzen.<br />
4.5.1.3 GRAI Verantwortung (Global Returnable Asset Identifier). Dieser standardisierte<br />
Kontakt:<br />
peterlik@gs1.at<br />
Eigentümer Identifikator oder Manager beinhaltet des Vermögensgegenstandes immer den weltweit ist verantwortlich für die Ausstellung<br />
Der<br />
und eindeutigen Zuteilung Company der GS1 Identifikation Prefix des Pool-Dienstleisters,<br />
von Vermögens-/Anlagegegenständen.<br />
www.gs1.at eine Behälternummer und eine Seriennummer. Dieses<br />
Anmerkung: Der Begriff „Manager des Vermögensgegenstandes“ schliesst Hersteller mit ein,<br />
Dreierpaket die Identifikationen an eindeutigen für Identen Vermögensgegenstände ermöglicht es dem ausgeben und zuteilen, die für die gesamte<br />
Pool-Dienstleister Lebensdauer des immer Gegenstandes genau sagen gültig zu können, bleiben. wer Im Weiteren kann es durch „Best Practice“<br />
bestimmt sein, dass der Hersteller des Vermögensgegenstandes die<br />
Auszug<br />
Identifikationsnummer<br />
aus den Allgemeinen<br />
des späteren Besitzers oder Verwalters bereits im Produktionsprozess anbringt (siehe Kapitel<br />
GS1 Spezifikationen<br />
2.3).<br />
über den<br />
Mehrweg ist besser<br />
als Einweg!<br />
4.5.2 Vergabe des Global Returnable Asset Identifiers (GRAIs): AI (8003)<br />
Der Aufbau des Datenelementes Global Returnable Asset Identifiers (GRAI) kann aus zwei Teilen<br />
bestehen: der obligatorische Teil, die Identifikation eines Behältertyps, und eine optionale, die<br />
Seriennummer, um zwischen den einzelnen Behältern eines Behältertyps zu unterscheiden (siehe<br />
Kapitel 2.3.1).<br />
Abbildung 4.5.2-1. Format des Datenelementes<br />
GS1<br />
Application<br />
Identifier<br />
GS1 Basisnummer<br />
─────────────›<br />
Global Returnable Asset Identifier (GRAI)<br />
Behältertyp<br />
‹─────────────<br />
Prüfziffer<br />
Seriennummer<br />
(optional)<br />
8 0 0 3 0 N 1 N 2 N 3 N 4 N 5 N 6 N 7 N 8 N 9 N 10 N 11 N 12 N 13 X 1 variable Länge X 16<br />
Die genaue Methode, die eingesetzt wird, um die GS1 Identifikationsnummer eines Mehrwegtransportbehälters<br />
zuzuteilen, bleibt dem Ermessen des jeweiligen Unternehmens überlassen. Eine eindeutige<br />
GS1 Identifikationsnummer muss jedoch jeder Art eines Behältertyps zugeteilt werden, der<br />
identifiziert werden muss. Zur Erleichterung der Verwaltung empfiehlt GS1 die GS1 Identifikationsnummern<br />
fortlaufend zuzuweisen und keine „klassifizierenden“ Elemente zu verwenden.<br />
Wenn es nicht möglich ist (wie zum Beispiel bei Ausstellungsstücken von Museen), Identifikationsnummern<br />
für Mehrwegtransportbehälter zuzuteilen, oder wenn es für die Anwendung nicht notwendig<br />
ist, den Typ des Gegenstands zu kennen (wenn sie zum Beispiel nur für eine Art von Sachgegenständen<br />
eingesetzt wird), sollte die GS1 Identifikationsnummer für individuelle Objekte (GIAI) AI<br />
(8004) verwendet werden.<br />
Version 21, Januar <strong>2021</strong> © <strong>2021</strong> GS1 Austria | GS1 Germany | GS1 Switzerland Seite 244 of 544
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
In anderen Branchen gibt es im Bereich<br />
des Mehrwegbehälter-Managements sicher<br />
noch Aufholbedarf. Doch die GS1<br />
Standards und im Speziellen der GRAI<br />
können überall zum Einsatz kommen,<br />
denn das Prinzip des Mehrweggebindes<br />
ist immer gleich: Einer in der Wertschöpfungskette<br />
beginnt, bringt die Mehrwegtransporteinheiten<br />
in den Umlauf und<br />
erhofft sich, dass diese wieder zu ihm<br />
zurückkommen.<br />
Jetzt gibt es genau an dieser Stelle ganz<br />
laute Stimmen, die sagen, dass dies alles<br />
nur geht, wenn der Kreislauf geschlossen<br />
ist, sich alle kennen und überhaupt ist das<br />
in unserer Branche wieder sehr schwierig.<br />
Ja, es mag in manchen Branchen schwieriger<br />
sein als in anderen, ein ordentliches<br />
Mehrwegtransportsystem einzuführen,<br />
aber bei der richtigen Planung und Nutzung<br />
globaler Standards ist sowohl die<br />
Identifikation, die Kennzeichnung und die<br />
Kommunikation zwischen den einzelnen<br />
Partnern entlang der Wertschöpfungskette<br />
heute schon gelöst.<br />
Standards und Strukturen. Wie<br />
oberhalb schon beschrieben, hat der GRAI<br />
eine klar definierte Struktur und kann in<br />
jeder Datenbank oder einfachen Excelliste<br />
gepflegt werden. Wie kann dieser GRAI<br />
automatisiert identifiziert werden? Über<br />
drei verschiedene Datenträger: Es kann der<br />
GS1 DataMatrix, der GS1-128 Strichcode<br />
oder ein UHF/EPC Gen2 Transponder<br />
sein. Je nachdem wie der technische Stand<br />
ist. In der Praxis ist es oft die Kombination<br />
von zwei Datenträgern. Bleibt also noch<br />
die Kommunikation zwischen den Unternehmen.<br />
Diese kann und soll über klar definierte<br />
EANCOM Nachrichten abgewickelt<br />
werden. So kann der GRAI gemeinsam<br />
mit der DESADV und den dazugehörigen<br />
Lieferdaten geschickt werden (Lieferaviso).<br />
Er kann aber auch sehr simpel in eine Excelliste<br />
eingetragen (abgescannt) werden<br />
und diese wird verschickt.<br />
Je klarer die Standards und Strukturen,<br />
umso besser die Datenkommunikation. Es<br />
könnte alternativ auch eine App sein, die<br />
geöffnet wird und in welcher die GRAIs<br />
abgescannt und dann verwaltet werden.<br />
Im Jahr <strong>2021</strong> und im Rahmen all der Digitalisierungsprojekte<br />
sollte es technisch, wenn<br />
die Struktur stimmt, keine große Herausforderung<br />
sein Mehrwegtransporteinheiten<br />
Der GRAI sowohl im GS1-128 wie auch im<br />
UHF/EPC Gen 2 Tag codiert<br />
zwischen den einzelnen Partnern entlang<br />
der Wertschöpfungskette zu erfassen, zu<br />
verwalten und den größtmöglichen Nutzen<br />
daraus zu ziehen. <br />
[pl]<br />
Mehr zum GRAI unter www.gs1.at/grai<br />
Foto: GS1 Austria<br />
Die Lizenz zum Recycling.<br />
Wir sammeln und recyceln rund 260.000 Tonnen Altglas pro Jahr.<br />
Wir tun dies nach höchsten Umweltstandards und sozialen Benchmarks.<br />
Das ist Circular Economy mit Mehrwert.
Aktuell Transportverpackung Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Flexibler Palettierer in der<br />
Lebensmittelindustrie<br />
Ein KUKA Palettierer des Typs KR QUANTEC palettiert Weißwurstdosen bei einem bayerischen Lebensmittelhersteller.<br />
Der Palettierroboter beschleunigt den Verpackungsprozess und entlastet die Mitarbeiter von schwerer<br />
körperlicher Arbeit.<br />
Optimierte Intralogistik in bayerischen<br />
Traditionsunternehmen.<br />
Mehr bayerische Tradition geht<br />
kaum. Die Fleischwerke E. Zimmermann<br />
GmbH & Co. KG gibt es bereits seit 1894.<br />
Seit der Gründung produziert das Unternehmen<br />
ausschließlich hochwertige Lebensmittel<br />
nach traditionellen Rezepturen.<br />
Bei Weißwurst in verschiedenen Verpackungsvarianten<br />
sind die Fleischwerke<br />
Zimmermann einer der führenden Hersteller<br />
in Deutschland. Ein Qualitätsanspruch,<br />
der auch für das Palettieren in der<br />
Produktionsumgebung gilt.<br />
„Das Palettieren erfolgte bislang manuell<br />
und war ergonomisch für die Mitarbeiter<br />
nicht mehr vertretbar. Deshalb haben wir<br />
uns dafür entschieden, den Prozess zu<br />
automatisieren“, erklärt Christian Lauer,<br />
Bereichsleiter Technik bei den Fleischwerken<br />
E. Zimmermann. Um die Intralogistik<br />
zu optimieren, wurde ein KUKA Palettierer<br />
vom Typ KR 12 R3200 PA in den Prozess<br />
integriert.<br />
Ausgestattet mit einem Multifunktionsgreifer automatisiert der KUKA Palettierer des<br />
Typs KR QUANTEC den Palettierprozess in der Lebensmittelbranche<br />
Foto: KUKA AG<br />
Customer Service programmiert<br />
anspruchsvolle Applikation.<br />
Die umfangreichen Programmier- und<br />
Simulationsaufgaben bei der Umsetzung<br />
übernahm die Abteilung Applikationsprogrammierung<br />
von KUKA. Die zentrale<br />
Herausforderung: Der Palettierer sollte<br />
die in Form und Größe unterschiedlichen<br />
Produktvarianten flexibel beherrschen.<br />
Insgesamt muss der KR QUANTEC, der<br />
mit einem Multifunktionsgreifer ausgestattet<br />
ist, 48 verschiedene Kombinationen<br />
Wir sind mit der Anlage absolut zufrieden. Unsere Ziele<br />
hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit haben wir<br />
erreicht. Außerdem haben wir nun deutlich weniger<br />
Ausschuss durch Verbeulung oder Verformungen.<br />
Christian Lauer,<br />
Bereichsleiter Technik bei den Fleischwerken E. Zimmermann<br />
von <strong>Pack</strong>musterungen und Päckchen auf<br />
der Palette bearbeiten. Dementsprechend<br />
musste KUKA die Programmierung flexibel<br />
entwickeln. Eine weitere Herausforderung<br />
lag in der Erarbeitung einer zuverlässigen<br />
Fehlerstrategie für mögliche auftretende<br />
Störungen – etwa was zu tun ist, wenn<br />
eine Dose verkantet, umfällt oder beschädigt<br />
ist.<br />
Palettierer automatisiert kompletten<br />
Vorgang. Im ersten Schritt<br />
transportiert der KR QUANTEC selbstständig<br />
Euro-Palette und Umkarton in seinen<br />
Arbeitsbereich. Anschließend werden die<br />
Weißwurstdosen über ein Förderband<br />
angeliefert. Der Palettierroboter greift<br />
die Dosen auf und palettiert sie auf der<br />
Palette. Ist diese voll beladen, wird sie<br />
ausgeschleust.<br />
Die Ausweitung des Automatisierungsgrades<br />
ist für das mittelständische Unternehmen<br />
ein großer Erfolg. Auch die Mitarbeiter<br />
werden von körperlich belastenden<br />
Aufgaben entlastet und können nun in<br />
anderen Bereichen eingesetzt werden. [pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Baumaterialien sicher und effizient verpacken<br />
Stahlbleche effizient eingewickelt: 73 % weniger<br />
Verpackungsmaterial mit Stretchwickler<br />
Der Transport von Baumaterialien kann ähnlich anspruchsvoll<br />
sein wie der wertvoller Vasen. Sie müssen ihr Ziel in einwandfreiem<br />
Zustand erreichen, um Sicherheitsstandards zu erfüllen<br />
und eng getaktete Baupläne nicht durcheinander zu bringen.<br />
Zudem gilt es, Materialien effektiv vor Diebstahl zu schützen,<br />
die nicht selten mit scharfen Kanten und einem hohen Gewicht<br />
aufwarten. Davon kann auch Laminex B.V. ein Liedchen singen.<br />
Der niederländische Spezialist von Baumaterialien liefert unter<br />
anderem Verbunddeckensysteme und Materialien für den Brandschutz.<br />
Foto: Lantech<br />
Seit vielen Jahren gehören auch<br />
Schwalbenschwanzplatten von Lewis<br />
zum Produktportfolio. Dabei handelt<br />
es sich um Stahlbleche für den Bau freitragender<br />
Fußböden. Diese können sich bei<br />
großer Belastung verformen und haben<br />
scharfkantige Ränder. Deshalb wurden die<br />
palettierten Platten vor der Auslieferung<br />
fast 30 Jahre lang mit einer speziellen Kartonhülle<br />
sowie mehreren Umreifungsbändern<br />
verpackt. Um den Verbrauch an Verpackungsmaterialien<br />
zu reduzieren, begab<br />
sich das Unternehmen 2019 auf die Suche<br />
nach einer nachhaltigeren, effizienteren<br />
und sicheren Methode. Auf der <strong>Log</strong>istica<br />
Messe im niederländischen Utrecht wurde<br />
Laminex schließlich auf die Stretchwickelmaschinen<br />
von Lantech aufmerksam.<br />
Halbautomatischer Stretchwickler<br />
für effizienten Folieneinsatz.<br />
„Daraufhin führten wir bei<br />
Lantech im Showroom zahlreiche Live-Tests<br />
durch“, berichtet Dirk Monster, Operative<br />
Director bei Laminex. „Besonders wichtig<br />
und ausschlaggebend waren für uns Aspekte<br />
wie Ladungsstabilität, effizienter Folienverbrauch<br />
und Ladungssicherheit.“ Dabei<br />
stand ihnen Tim Reefs, Sales Manager bei<br />
Lantech, beratend zur Seite. Er riet dem<br />
Unternehmen zu Lantechs halbautomatischem<br />
Stretchwickler Q-300XT, der mit<br />
einem übergroßen Drehtisch ausgestattet<br />
wurde und serienmäßig über die Click-n-<br />
Go-Fernbedienung verfügt.<br />
Per Fernbedienung steuerbar.<br />
Damit braucht der Staplerfahrer den Bock<br />
für den Umwicklungsvorgang nicht zu<br />
verlassen. Die Maschine wird einfach per<br />
Fernbedienung gestartet und gestoppt. Das<br />
patentierte XT Cut and Clamp-System erfasst<br />
die Stretchfolie und schneidet sie am Ende<br />
des Wickelzyklus´ automatisch ab. Pro Ladung<br />
spart der Gabelstaplerfahrer so rund<br />
zwei Minuten Arbeitszeit im Vergleich zu<br />
anderen Stretchwicklern ein.<br />
Die Maschine wurde mit der optionalen<br />
Pallet Grip-Technologie ausgestattet, die die<br />
Ladung auf der Palette befestigt, so dass ein<br />
Verrutschen verhindert wird. Dabei wird die<br />
Unterfolienbahn zu einem dichten Strang<br />
verdreht und um die oberen Bretter der<br />
Palette gewickelt. Dadurch kann sie von<br />
den Staplerzinken nicht beschädigt werden.<br />
Der Q-300XT ist selbst für sehr kalte Umgebungen<br />
geeignet und kommt mit bis zu -18<br />
Grad Celsius zurecht. Dank der eingebauten<br />
Waage erfolgen Wiegen und Wickeln in<br />
einem einzigen Arbeitsschritt. Die Größe<br />
des Drehtischs kann individuell angepasst<br />
werden, wobei die Maximaldrehzahl acht<br />
Umdrehungen pro Minute beträgt. Je nach<br />
Größe der Ladung können damit pro Stunde<br />
bis zu 40 Paletten umwickelt werden.<br />
Beladen wird der Q-300XT per Hubwagen<br />
oder Gabelstapler, wobei der Gabelstapler-<br />
Anschlag dafür sorgt, dass die Ladung optimal<br />
auf dem Drehtisch ausgerichtet wird,<br />
bevor die Ladung entsprechend der abgespeicherten<br />
Voreinstellungen mit Stretchfolie<br />
umwickelt wird.<br />
Tim Reefs (l.), Sales Manager bei Lantech, und Dirk Monster (r.),<br />
Operative Director bei Laminex, neben dem für Laminex konfigurierten<br />
Stretchwickler Q-300XT von Lantech<br />
73% weniger Verpackungsmaterial.<br />
„Durch ein ausgeklügeltes Wickelmuster<br />
für diese Art von Ladung konnten wir<br />
eine sehr stabile und dennoch ansprechende<br />
Palette zusammenstellen“, berichtet Tim<br />
Reefs von Lantech. Durch den Umstieg<br />
auf den halbautomatischen Stretchwickler<br />
konnte Laminex den Verbrauch an Verpackungsmaterialien<br />
um 73 Prozent reduzieren.<br />
„Jetzt verbrauchen wir nur noch eine<br />
geringe Menge Folie sowie Eckprofile, die<br />
das Einschnüren der Ladung verhindern“,<br />
berichtet Dirk Monster von Laminex. „Damit<br />
sparen wir nicht nur Verpackungsmaterial,<br />
die Palette ist auch stabiler und der Verpackungsprozess<br />
weniger arbeitsaufwändig.“<br />
Produkte repräsentativ, stabiler<br />
und effizienter verpackt. Dirk<br />
Monster freut sich, dass dadurch nicht nur<br />
Kosten gesenkt und Verpackungsmaterialien<br />
effizienter eingesetzt werden. „Wir erhalten<br />
zugleich ein Endergebnis, das eine repräsentative<br />
Visitenkarte für unser Unternehmen<br />
darstellt.“<br />
Auch Tim Reefs von Lantech ist mit der<br />
gewählten Lösung zufrieden, die sich seit inzwischen<br />
zwei Jahren bewährt hat: „Durch<br />
die intensive Zusammenarbeit während der<br />
Implementierung entstand ein sehr gutes<br />
Endergebnis, auf das wir stolz sind.“ [pl]
Aktuell Transportverpackung Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Papier statt Wickelfolie:<br />
Das nachhaltige Palettenwickeln<br />
Mondi, ein weltweit führendes Verpackungs- und Papierunternehmen, hat in Kooperation mit dem italienischen<br />
Anlagenhersteller ACMI ein neues Verpackungssystem für Paletten entwickelt, das Papier anstatt Kunststoff verwendet.<br />
Indem es die Art und Weise ändert, wie Paletten gewickelt werden, verringert Advantage StretchWrap<br />
die Abhängigkeit der Lieferkette von Kunststoff. Stattdessen wird auf ein erneuerbares und vollständig recycelbares<br />
Material gesetzt.<br />
Advantage StretchWrap (zum Patent<br />
angemeldet) ist eine völlig neue,<br />
leichte Papiersorte von Mondi, die<br />
speziell für die Verpackung von Paletten<br />
entwickelt wurde. Es ist elastisch, durchstichfest<br />
und bietet Waren beim Transport<br />
zuverlässigen Schutz. Der gegenwärtige<br />
Branchenstandard zum Umwickeln von<br />
Paletten ist ein mehrschichtiger Kunststoff<br />
mit geringen Recyclingquoten. Das Advantage<br />
StretchWrap-Papier ermöglicht in<br />
Kombination mit dem Verpackungssystem<br />
Rocket E-500 von ACMI den Wechsel zu<br />
einer vollständig recyclingfähigen Verpackungslösung<br />
für Paletten.<br />
Dank seiner ausgeprägten Dehnbarkeit und<br />
seiner hohen Zugfestigkeit ist das Papier eine<br />
zuverlässige Alternative für den Transport.<br />
Beschleunigungsprüfungen, bei denen der<br />
Transport mit Anlagen von ESTL simuliert<br />
wird (Durchführung nach EUMOS 405<strong>09</strong> )<br />
und Beförderungsversuche unter realen Bedingungen<br />
bestätigten, dass die Paletten mit<br />
Advantage StretchWrap sicher verpackt sind.<br />
„Mondis Erfahrung mit hochelastischen<br />
Papiersorten steckt in der DNA dieser neuen<br />
Papierlösung. Mondi stellt seit mehr als<br />
20 Jahren starkes elastisches Papier zur<br />
Verpackung von Federkernmatratzen her.<br />
Laufende Weiterentwicklungen bei den<br />
Papierparametern Festigkeit, Dehnbarkeit<br />
und geringere Grammaturen ermöglichten<br />
es, über neue Anwendungsbereiche nachzudenken.<br />
Wir sind stolz darauf, Advantage<br />
StretchWrap – unsere innovative papierbasierte<br />
Lösung für das Umwickeln von<br />
Paletten – jetzt nach zwei Jahren Forschung<br />
und Entwicklung auf den Markt zu bringen.<br />
Das ist ein wunderbares Beispiel, wie wir<br />
Verpackungen und Papier bewusst nachhaltig<br />
gestalten, und wann immer möglich<br />
Papier und wo sinnvoll Kunststoff einsetzen“,<br />
meint Paulus Goess, Sales Director<br />
Spezialkraftpapier bei Mondi.<br />
„Die Zusammenarbeit mit Mondi an dieser<br />
neuen Lösung ist ein spannender Schritt<br />
auf dem Weg zum Einsatz von wiederverwertbarem<br />
Papier beim Umwickeln von<br />
Advantage StretchWrap von Mondi<br />
Paletten. Diese Kooperation zeigt, wie sich<br />
durch Innovationen in der Papier- und Anlagentechnik<br />
die Anzahl der Wahlmöglichkeiten<br />
für Unternehmen erhöht, die auf<br />
der Suche nach nachhaltigen Alternativen<br />
sind“, erklärt Luigi Brugnoli, Global Sales<br />
Director bei ACMI.<br />
Advantage StretchWrap wird aus verantwortungsvoll<br />
bezogenen, erneuerbaren<br />
Materialien in Skandinavien hergestellt.<br />
Hohe Recyclingquoten für faserbasierte<br />
Verpackungen in Europa und die hohe<br />
Verfügbarkeit von Möglichkeiten zur Papierentsorgung<br />
gewährleisten, dass das<br />
Papier am Ende seiner Lebensdauer recycelt<br />
werden kann und so einen Beitrag zur<br />
Kreislaufwirtschaft leistet. [pl]<br />
Fotos: Mondi<br />
1. EUMOS 405<strong>09</strong> ist eine Norm, anhand der die Steifigkeit<br />
der Ladung untersucht wird. Hierzu werden<br />
im Rahmen eines Tests horizontale Beschleunigungs-<br />
und Abbremsvorgänge simuliert, wie sie in<br />
typischen Transport- und Verteilungskreisläufen<br />
auftreten.<br />
2. EUROSTAT 2020
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Menschen // Gesichter // Karrieren<br />
Mit 1. Oktober <strong>2021</strong> übernahm<br />
Cristian Reiter, bis<br />
dato Vice President <strong>Pack</strong>aging<br />
Systems bei der Uhlmann Pac-<br />
Systeme GmbH & Co. KG, die<br />
technische Geschäftsführung<br />
(CTO). Damit folgt er auf Tim<br />
Slomp, der Uhlmann Ende September<br />
verließ, um eine neue<br />
berufliche Herausforderung<br />
anzugehen.<br />
Die nächsten drei Jahre wird<br />
Andrea Alboni, General<br />
Manager Western Europe bei<br />
Universal Robots (UR), im Vorstand<br />
der VDMA Fachabteilung<br />
Robotik tätig sein. Der Cobot-<br />
Experte setzt sich in der kommenden<br />
Amtsperiode bis 2024<br />
dafür ein, das Thema Mensch-<br />
Roboter-Kollaboration weiter zu<br />
forcieren.<br />
Ab sofort unterstützt die gebürtige<br />
Oberösterreicherin<br />
Alina Zechmeister das Team<br />
des Verbands Österreichischer<br />
Entsorgungsbetriebe (VOEB).<br />
Sie ist für Projekte rund um<br />
Branchenimage, Mitgliederbetreuung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Job Branding<br />
verantwortlich. Sie studiert<br />
im Master Umwelt- und Bioressourcenmanagement<br />
mit<br />
Schwerpunkt Abfall.<br />
Rockwell Automation, Inc.<br />
hat Armin Wenzel zum Managing<br />
Director für Österreich<br />
sowie zum Channel-Verantwortlichen<br />
für den deutschen<br />
sowie osteuropäischen Markt<br />
ernannt. Damit setzt das Unternehmen<br />
einen klaren Fokus<br />
auf den Channel, um seinen<br />
Marktanteil mithilfe von Systemintegratoren<br />
und Distributionspartnern<br />
weiter zu<br />
erhöhen.<br />
Veranstaltungen // Bildung // Termine<br />
ECR Tag <strong>2021</strong>. Branchentreff. Zeit: Donnerstag,<br />
11. November <strong>2021</strong>. Ort: Vösendorf bei Wien<br />
/ Österreich. Weitere Informationen unter:<br />
www.ecr-austria.at/ecrtag/<br />
European Bioplastics Conference. Konferenz.<br />
Zeit: 30. November bis 1. Dezember <strong>2021</strong>. Ort:<br />
Berlin + Virtuell. Weitere Informationen unter:<br />
www.european-bioplastics.org<br />
Optimale Barriere für Lebensmittelverpackungen.<br />
Seminar. Zeit: 23. bis 24. November<br />
<strong>2021</strong>. Ort: Virtuell. Weitere Informationen unter:<br />
www.zlv.de<br />
Smart <strong>Pack</strong>aging Virtual Summit. Konferenz.<br />
Zeit: 14. bis 16. Dezember <strong>2021</strong>. Ort: Virtuell.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.ami-events.com
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Gute Chancen für einen Green Deal<br />
ESG-Rating und EU-Taxonomie: Umsetzungsstrategien für Unternehmen<br />
Kopfschmerzen der nachhaltigen Art drohen am Neujahrstag 2022 im wahrsten Sinne<br />
vielen Unternehmen, die auch jetzt schon der EU-Richtlinie für unternehmerische Sozialverantwortung<br />
(CSR-Rug) unterliegen: Für sie gilt das neue EU-Taxonomie-Regelwerk.<br />
Parallel dazu flattern Unternehmen in der Lieferkette die Kundenanfragen nach EcoVadis,<br />
CDP oder SMETA Audits rein.<br />
über die<br />
Autorin<br />
Nachhaltigkeit ist für<br />
die gebürtige Berlinerin<br />
Jenny Walther-Thoss<br />
ein sehr wichtiges Thema,<br />
das ihre gesamte<br />
Karriere beeinflusste.<br />
Nach ihrem Abschluss<br />
als Master of Science<br />
International Agriculture<br />
an der Humbold-<br />
Universität zu Berlin<br />
kümmerte sie sich als<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
bis 2008 um<br />
Ressourcenökonomie.<br />
Früh übernahm sie Führungspositionen<br />
unter<br />
anderem als Direktorin<br />
der EU-Bio (ES)-<br />
Kontrollstelle. 2013<br />
wechselte sie zu WWF<br />
Deutschland in Berlin,<br />
wo sie zum Senior Policy<br />
Officer Nachhaltige<br />
Biomasse & Standards<br />
aufstieg. Seit 2020<br />
arbeitet Jenny Walther-<br />
Thoss bei der Berliner<br />
Berndt+Partner Consultants<br />
GmbH. Der Nachhaltigkeit<br />
blieb sie treu,<br />
denn nun berät sie die<br />
Verpackungsindustrie<br />
als Senior Consultant<br />
Sustainability.<br />
Verantwortlich dafür sind parallele Entwicklungen bei<br />
Regulierern und Finanzmärkten, die Nachhaltigkeit<br />
zusehends als den messbaren und ausschlaggebenden<br />
Entscheidungsfaktor ansehen. Im Mittelpunkt steht dabei<br />
zum einen das wachsende Bedürfnis der Gesellschaft und<br />
Politik, Nachhaltigkeit nicht als freiwilligen Zusatz, sondern<br />
als inhärenten Bestandteil eines Produktes zu erleben. Zum<br />
anderen greift der wachsende Markt für Green Finance begierig<br />
nach den neuen Möglichkeiten der Nachhaltigkeitsbewertungen.<br />
Es stehen daher nun bei vielen Unternehmen in immer regelmäßigeren<br />
Abständen Assessments für ESG-Ratings und Anfragen<br />
nach Nachhaltigkeitsreports an, sagt Jenny Walther-Thoss, Senior<br />
Consultant Sustainability von der Berliner Berndt+Partner<br />
Consultants GmbH. Ihr Rezept gegen nachhaltige Kopfschmerzen:<br />
Eine in der Praxis bewährte, sechsstufige Strategie für<br />
Unternehmen in der Lieferkette.<br />
Eine EU-Verordnung, die es in sich hat: Die Rede ist von der<br />
Non-Financial Reporting Directive (NFRD): Die EU-Taxonomie-<br />
Richtlinie verpflichtet ab dem Jahr 2022 alle Banken, Versicherungen<br />
und kapitalmarktorientierten Unternehmen mit mehr<br />
als 500 Mitarbeitern, für das Berichtsjahr <strong>2021</strong> entsprechend<br />
der NFRD zu berichten.<br />
Was heißt das für die betroffenen Unternehmen? Ihre Reports<br />
müssen sich ab Januar 2022 an neuen Berichtspflichten orientieren.<br />
Sie müssen also berichten, welcher Opex- und welcher<br />
Capex-Anteil EU-Taxonomie-konform ist oder nicht. Im Klartext<br />
geht es um die Beantwortung dieser Frage: Welche laufenden Betriebsaufwände<br />
und Investitionen entsprechen der EU-Definition<br />
der Nachhaltigkeit in puncto Umweltziele<br />
und sozialer Ziele und welche nicht? Für<br />
das Berichtsjahr <strong>2021</strong> steht dabei die Frage<br />
nach dem Klimaschutz im Vordergrund. Für<br />
alle anderen Kriterien gelten die möglichen<br />
Reportingpflichten, die im August <strong>2021</strong> von<br />
der EU-Kommission veröffentlicht wurden.<br />
Doch das Erfüllen der EU-Richtlinie ist mehr<br />
als nur eine lästige Pflichtaufgabe. Wer ihr<br />
gewissenhaft und transparent nachkommt,<br />
kann auch in Zukunft Investoren für sein<br />
Unternehmen gewinnen, sich Geld auf dem<br />
Finanzmarkt besorgen oder als Lieferant<br />
Aufträge generieren. Aber ohne die transparente<br />
Darlegung einer guten Nachhaltigkeitsperformance<br />
bleiben künftig viele Türen<br />
verschlossen.<br />
Nachhaltigkeit ist im Mainstream<br />
angekommen. Vor ähnlichen<br />
Herausforderungen standen die Automobilindustrie<br />
und ihre Lieferanten vor rund 30<br />
Jahren. „Wenn wir uns nicht ändern, sind<br />
wir in zehn Jahren weg vom Markt!“ Mit<br />
diesen drastischen Worten begründete vor<br />
30 Jahren ein Direktor der Automobilindustrie<br />
den Zwang, die Qualitätssicherung im<br />
Konzern und bei allen seinen Lieferanten<br />
radikal zu ändern. Ziel: null Fehler. Als Basis<br />
dienten strenge Qualitätsrichtlinien wie die<br />
legendäre Q-101 von Ford, das Vorbild für<br />
das spätere internationale Regelwerk ISO<br />
9001, das mittlerweile in nahezu allen Branchen<br />
zum Stand der Qualitätsdinge zählt.<br />
Kontakt:<br />
walther-thoss@<br />
bp-consultants.de<br />
www.bp-consultants.de<br />
Es grünt so grün: Gelebte Nachhaltigkeit wirkt<br />
sich positiv auf das Geschäft aus. ESG-Ratings<br />
dokumentieren den Kunden die erfolgreichen<br />
Maßnahmen in den Bereichen Lieferkette,<br />
Umwelt und Klima<br />
Foto: Elnur - stock.adobe.com
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Zeitsprung in das Jahr <strong>2021</strong>: Was hat Qualitätssicherung<br />
mit Environmental Social Governance<br />
(ESG-)Ratings und EU-Taxonomie<br />
zu tun? Sehr viel, meine ich aus dem Blickwinkel<br />
einer ISO 9001 Lead-Auditorin. Die<br />
damaligen Wege zur heutigen Form der Qualitätssicherung<br />
weisen nämlich sehr viele<br />
Gemeinsamkeiten auf. Eine der wichtigsten<br />
klang bereits an: Neue Wege geht man nur<br />
mit einer neuen Einstellung aller Mitarbeiter.<br />
Oder wie es bei B+P Consultants heißt:<br />
„Nachhaltigkeit ist keine Energiesparlampe,<br />
sondern eine Geisteshaltung.“<br />
Auf der FACHPACK <strong>2021</strong> wurde berichtet,<br />
dass ein großes multinationales Handelsunternehmen<br />
seinen Lieferanten mitgeteilt hat,<br />
dass ab jetzt der Product Carbon Footprint<br />
als dritter Faktor nach Preis und Spezifikation<br />
bei der Lieferantenentscheidung eine<br />
Rolle spielen wird. Das ist nur der logische<br />
nächste Schritt in einer Entwicklung, welche<br />
in den letzten Jahren immer deutlicher<br />
Fahrt aufgenommen hat. In <strong>2021</strong> ist Nachhaltigkeit<br />
kein Thema mehr, welches so<br />
nebenherlaufen oder auch immer gerne<br />
noch gerade in der Mitte der Wertschöpfungskette<br />
ignoriert werden kann, da der<br />
Druck aus der Gesellschaft, den Medien,<br />
von den Gesetzgebern und den Investoren<br />
kommt.<br />
Neue Wege muss das Unternehmen<br />
gehen. Doch bis zur Zielerreichung steht<br />
viel Arbeit an: Die Ausgangslage sieht für die<br />
Verpackungsbranche gut aus, denn oft gibt es<br />
das für Veränderung nötige Mindset bereits<br />
in den Firmen. So stellt Matthias Giebel,<br />
Partner bei B+P-Consultants, bei der Arbeit<br />
für die Verpackungsindustrie immer wieder<br />
fest, „dass es im deutschsprachigen Raum<br />
eine fast selbstverständliche, nachhaltige<br />
Unternehmenskultur gibt. Mitarbeiter und<br />
Umwelt spielen traditionell eine große Rolle.“<br />
Aber Mindset allein reicht nicht aus: Der<br />
künftige Geschäftserfolg steht und fällt mit<br />
der Pflicht zur öffentlichen Transparenz,<br />
gemessen durch ESG-Ratings und öffentliche<br />
Nachhaltigkeitsberichterstattung. Eine<br />
Selbsteinschätzung ist nicht erlaubt. Hersteller<br />
von Markenartikeln (Brands) setzen bei<br />
Lieferanten aus der Verpackungsindustrie<br />
oft auf Sedex, EcoVadis und für das Klimareporting<br />
auf CDP. Darüber hinaus gibt es<br />
weitere Reporting-Frameworks und Rankings<br />
wie DNK und GRI (siehe auch Infokasten:<br />
Nachhaltigkeit im Detail).<br />
In der Beratungspraxis für die Verpackungsindustrie<br />
hat sich bei B+P Consultants eine<br />
sechsstufige Vorgehensweise bei den ESG-<br />
Ratings und CDP-Reports bewährt:<br />
1. Ermitteln des Ist-Zustandes: Welche<br />
nachhaltigen Aktivitäten unternimmt<br />
das Unternehmen bereits – vom Produkt,<br />
der Produktion, Energieversorgung,<br />
Mitarbeiteraktionen bis hin zu<br />
ersten kleinen Umweltaktionen? Von<br />
welchen gesetzlichen Anforderungen<br />
im Bereich Nachhaltigkeit ist oder wird<br />
das Unternehmen betroffen sein?<br />
2. Fokus auf Kunden: Welche Anfragen<br />
erhält das Unternehmen von Kunden,<br />
aus welcher Branche stammen sie?<br />
Hintergrund: Die Fokussierung auf<br />
die spezifischen Anforderungen der<br />
Abnehmerbranche erleichtert die weitere<br />
Vorgehensweise.<br />
3. Risiko-Assessment: Es gilt, alle Ebenen<br />
der Nachhaltigkeit von Ökonomie<br />
(Produkte, Services, Lieferanten), Ökologie<br />
(z. B. Klimarisiken, Wasser, Abfälle)<br />
bis hin zum Sozialen (Mitarbeiter,<br />
Risiken in der Lieferkette im Bereich<br />
Arbeits- und Menschenrechte) zu analysieren.<br />
Wichtig: anschließende >><br />
PRODUKTVERFOLGUNG<br />
FÜR FRISCHE<br />
Die richtige Kennzeichnung bringt Frische in Ihr Verkaufsregal.<br />
Mit Inkjet- und Lasercodiersystemen der Fa. Wallasch wird<br />
jedes einzelne Ihrer Produkte unverwechselbar und somit im Fall<br />
des Falles leicht zu verfolgen. Über Lösungen für Ihren Betrieb informieren<br />
wir Sie gerne unter (01) 416 94 46-0 oder www.wallasch.at.<br />
Ihr Drucker vom Wallasch!
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
>> Priorisierung in einer Wesentlichkeitsmatrix<br />
zur Entwicklung eines<br />
machbaren Zielpfades.<br />
4. Agiles Nachhaltigkeits- und Klimaprogramm:<br />
Gefragt ist eine maßgeschneiderte<br />
Strategie und ein auf Prioritäten<br />
fokussierendes Implementierungsprogramm,<br />
welches sich an wandelnde<br />
Kundenanforderungen und neue Herausforderungen<br />
anpassen lässt.<br />
5. Anpassen des Lieferkettenmanagements:<br />
Das Ziel ist ein Mapping aller<br />
Lieferanten und ihre Einteilung in<br />
Risikoklassen. Je nach Risiko folgen<br />
gezielte Maßnahmen (vom Fragebogen<br />
bis zum Audit), um das Risiko von Arbeits-<br />
und Menschenrechtsverstößen<br />
in der Lieferkette zu minimieren.<br />
6. Aufbau von Strukturen: Wie im Qualitätsmanagement<br />
ist eine mit den<br />
entsprechenden Ressourcen ausgestattete<br />
Managementstruktur erforderlich,<br />
um kontinuierlich an dem<br />
Thema zu arbeiten, Dokumente zu<br />
erstellen, Maßnahmen durchzuführen,<br />
zu überwachen, öffentlich zu berichten<br />
und stets über Neuerungen auf<br />
dem Laufenden zu sein. Bei großen<br />
Unternehmen empfiehlt sich der Einsatz<br />
einer Nachhaltigkeits-Software.<br />
Erfolgsrezept: Ein gutes Abschneiden beim Öko-Rating hilft Unternehmen, ihre Position als<br />
Lieferant nicht nur zu halten, sondern sogar zum Premium Supplier aufzusteigen<br />
Nachhaltigkeit im Detail: Vom Carbon Disclosure Project bis zu den Zielen der EU-Taxonomie<br />
Carbon Disclosure Project (CDP): Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Großbritannien betreibt ein globales<br />
Offenlegungssystem für Investoren und Unternehmen (auch Städte, Staaten, Regionen). Unternehmen übermitteln<br />
Informationen an CDP, indem sie Fragebögen auf einer oder mehreren CDP-Plattformen ausfüllen. CDP ist kein<br />
Ersatz für EcoVadis oder Sedex, denn hier steht die Auswirkung auf die Umwelt im Mittelpunkt mit dem Fokus auf<br />
Energie, Treibhausgasbilanz, Wasserverbrauch und Entwaldungsrisiken. Ein CDP-Report wird aber sehr positiv bei<br />
EcoVadis und auch bei Sedex angerechnet.<br />
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK): Der Leitfaden, der einen etwas vereinfachten Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
erlaubt, kommt hauptsächlich für deutsche KMUs in Frage.<br />
EcoVadis: Der weltweit größte Anbieter von Nachhaltigkeitsratings für B2B-Unternehmen bewertet im Gegensatz<br />
zu Sedex alle vier Nachhaltigkeitsthemen (Umwelt, Arbeits- und Menschenrechte, nachhaltiger Einkauf/Lieferkette,<br />
Ethik/Compliance) mit dem gleichen Fokus. Die Einstufung in Bronze, Silber und Gold zeigt, wie das Unternehmen<br />
in der Umsetzung eines holistischen Nachhaltigkeitsmanagements im Vergleich zu Branchenunternehmen<br />
steht. Wichtig: Der Anwender sollte die Bewertungsmechanismen verstehen und formale Fallen mit Blick auf Quantität,<br />
Qualität und Gestaltung der hochzuladenden Dokumente vermeiden. Sonst drohen nämlich Punktabzüge!<br />
Global Reporting Index (GRI): Das globale Leitmedium der „Volontary Non-Financial Disclosure Reports“ (Nachhaltigkeitsberichte)<br />
gilt international als „State of the Art“.<br />
Sedex: Unternehmen erhalten nur als Sedex-Mitglied ein Rating. Die Organisation wurde gegründet, um die Arbeitsbedingungen<br />
in den globalen Lieferketten zu verbessern. Umweltaspekte und eine stärkere Fokussierung<br />
auf notwendige Managementstrukturen kamen später hinzu. Daher wird besonders in den Lieferketten der Lebensmittel-<br />
und Textilindustrie auf das Sedex-Rating geachtet. Der Verifizierungsprozess besteht aus dem Self Assessment<br />
Questionnaire (SAQ) und dem anschließenden, durch den Kunden angeforderten Audit nach der Sedex<br />
Audit Methode (SMETA). Im Unterschied zu EcoVadis gibt es bei Sedex keine Ratingabstufung nach Bronze, Silber<br />
und Gold. Stattdessen wird ein Score ermittelt, der sich aus der Unternehmensperformance im Vergleich zu den<br />
Sedex-Kriterien ergibt.<br />
Ziele der EU-Taxonomie (EU-Verordnung 2020/852, gültig ab 1.1.2022): Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel,<br />
nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen, Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von Verschmutzung<br />
und Schutz von Ökosystemen und Biodiversität. Bewertung: Einteilung aller Wirtschaftstätigkeiten in<br />
Bewertungskategorien, die von umweltfreundlich über Transition bis hin zu nicht zukunftsfähig reichen.<br />
Viele Unternehmen starten gerne mit dem<br />
letzten Schritt und führen zum Beispiel ein<br />
EcoVadis Assessment durch, bevor sie dann<br />
Schritt eins bis fünf angehen. B+P Consulting<br />
rät von dieser Vorgehensweise ab, denn Eco-<br />
Vadis basiert wie viele ESG-Ratings auf dem<br />
Kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP),<br />
der sich bereits seit Jahrzehnten im Qualitätsmanagement<br />
bewährt hat. Somit kommt das<br />
Unternehmen zwar oft einigermaßen erfolgreich<br />
durch das erste Assessment, aber ohne<br />
einen kontinuierlichen Prozess wird schon das<br />
nächste Assessment wieder zum Klimmzug<br />
und zur Zitterpartie. Empfehlung: Assessment<br />
erst nach gründlicher Vorarbeit starten.<br />
Lesson learned: Nachhaltigkeit<br />
erfordert einen langen Atem.Doch<br />
was ist das Erfolgsgeheimnis von Strategien für<br />
die Verpackungsindustrie, die beispielsweise<br />
B+P-Consultant-Kunden halfen, ihrer Position<br />
als Lieferant nicht nur zu halten, sondern<br />
durch Steigern ihrer EcoVadis-Einstufung auch<br />
noch zu verbessern? Bei näherem Hinsehen<br />
ergeben sich vier gemeinsame Nenner:<br />
1. Professionelle Strukturen: Nachhaltigkeit<br />
ist eine strategische Aufgabenstellung,<br />
die sich nicht mal eben nebenher bewältigen<br />
lässt.<br />
2. Transparenz: Das Unternehmen muss<br />
Daten sammeln, aufbereiten und kommunizieren.<br />
3. Der Weg ist das Ziel: Erfolgreich ist<br />
die Pflichtübung Nachhaltigkeits- und<br />
Klimastrategie nur, wenn sie auf den<br />
erkannten und priorisierten Risiken<br />
(Wesentlichkeit) beruht – nicht alles auf<br />
einmal angehen, sondern Konzentration<br />
auf das Wesentliche.<br />
4. Erfolge kommunizieren: Gelebte Nachhaltigkeit<br />
wirkt sich positiv auf das Geschäft<br />
aus. ESG-Ratings dokumentieren<br />
den Kunden die erfolgreichen Maßnahmen<br />
in den Bereichen Lieferkette, Umwelt<br />
und Klima. <br />
[pl]<br />
Foto: Olivier Le Moal/Shutterstock
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Austria Glas Recycling:<br />
Unveränderte Lizenztarife für 2022<br />
Trotz steigender Altglassammelmengen, konsequenter Modernisierung von Österreichs Glasrecyclingsystem und Inflation<br />
bleibt der Lizenzbeitrag für Glasverpackungen auch 2022 unverändert bei 8,7 Cent pro Kilogramm. Synergieund<br />
Digitalisierungseffekte machen diese für die Wirtschaft wichtige Stabilität möglich.<br />
Seit 45 Jahren sammelt und recycelt die<br />
Austria Glas Recycling (AGR) in Österreich<br />
Glasverpackungen. Österreichs<br />
Glasrecyclingsystem zählt international zu<br />
den besten. Maßstab ist die Recyclingquote,<br />
bei der Österreich mit über 80% bereits<br />
jetzt die Vorgaben des Kreislaufwirtschaftspaketes<br />
der EU für 2030 (75 %) erfüllt.<br />
Lizenzbeitrag – jeder Cent für<br />
Kreislaufwirtschaft. Für 2022 wird<br />
der Lizenztarif für Einweg-Glasverpackungen<br />
– im 4. Jahr in Folge – mit 8,7 Cent pro<br />
Kilogramm kalkuliert. Synergie- und Digitalisierungseffekte<br />
ermöglichen diese Stabilität<br />
trotz Investitionen in die Erneuerung der<br />
Infrastruktur, steigender Sammelmengen und<br />
Inflationsraten von rund 1,5 % jährlich.<br />
Gegenwerte des Lizenzbeitrages der Unternehmen<br />
sind<br />
• die rechtskonforme Entpflichtung der<br />
Unternehmen gemäß Verpackungsverordnung,<br />
• Rohstoffversorgung und damit Wettbewerbsfähigkeit<br />
von Österreichs Industrie,<br />
• Sauberkeit und Hygiene in Stadt und<br />
Land,<br />
• Umwelt- und Klimaschutz.<br />
„Jeder Cent, den Unternehmen als Lizenzbeitrag<br />
für ihre Glasverpackungen in das<br />
Glasrecyclingsystem einzahlen, ist eine<br />
lohnende Investition in Kreislaufwirtschaft,<br />
Rechtssicherheit und Klimaschutz“, betont<br />
Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria<br />
Glas Recycling.<br />
Producer Responsibility. Seit fast 30<br />
Jahren basiert die Finanzierung des Systems<br />
auf dem Prinzip der Verursachergerechtigkeit<br />
gemäß österreichischer Verpackungsverordnung:<br />
Unternehmen, die Glasverpackungen<br />
in Österreich auf den Markt bringen (‚in<br />
Verkehr setzen‘) zahlen ein gewichts- und<br />
packstoffabhängiges Lizenzentgelt an das<br />
Sammel- und Verwertungssystem. Die Glasindustrie<br />
zahlt Erlöse für den Rohstoff Altglas<br />
in das System ein. Lizenzbeiträge und Altglaserlöse<br />
finanzieren die umweltgerechte<br />
Sammlung und Verwertung von Glasverpackungen,<br />
das heißt<br />
• das etablierte Sammelsystem in den<br />
Gemeinden mit rund 68.000 Altglassammelbehältern<br />
österreichweit,<br />
• die regelmäßige Entleerung dieser Sammelbehälter<br />
und die bedarfsgerechte<br />
Lieferung des Altglases als Rohstoff an<br />
die Glaswerke.<br />
Sammelmenge wächst. Im Jahr 2020<br />
betrug das Ergebnis der kommunalen Altglassammlung<br />
rund 257.000 Tonnen. Das<br />
war ein Plus von 12,7 % zu 4 Jahren davor<br />
(2017: rund 228.000 Tonnen). Insgesamt,<br />
unter Hinzurechnung der Altglassammlung<br />
in Gewerbe- und Industriebetrieben, lag das<br />
Ergebnis 2020 bei rund 270.000 Tonnen,<br />
was einem Plus von 12,5 % zu 2017 (rund<br />
240.000 Tonnen) entspricht.<br />
Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria<br />
Glas Recycling: „Dank der Synergien mit<br />
unserer Muttergesellschaft ARA AG konnten<br />
wir trotz steigender Sammelleistungen,<br />
trotz Investitionen in die Modernisierung<br />
der Infrastruktur und trotz der Inflation die<br />
Preise für die Wirtschaft unverändert lassen.“<br />
Aktuell wird intensiv an der Digitalisierung<br />
von <strong>Log</strong>istik- und Verwaltungsprozessen gearbeitet.<br />
Das wird weitere Effizienzsteigerungen<br />
bringen. „Österreichs Glasrecyclingsystem ist<br />
hervorragend für die Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspaketes<br />
der EU gerüstet“, freut<br />
sich Hauke.<br />
AusschlieSSlich inländische<br />
Wertschöpfung. Austria Glas Recycling<br />
GmbH managt als Tochterunternehmen der<br />
ARA AG Österreichs Glasrecyclingsystem.<br />
Austria Glas Recycling und ARA wirtschaften<br />
gemäß Non-Profit-Prinzip. Das bedeutet,<br />
alle Finanzmittel verbleiben im Glasrecyclingsystem,<br />
es erfolgt keine Auszahlung an<br />
Shareholder. Die Wertschöpfung verbleibt<br />
im Inland, denn die Finanzmittel fließen zu<br />
Österreichs Kommunen und regionalen Entsorgungsunternehmen.<br />
<br />
[pl]
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
VVL e. V. forscht an nachhaltigen<br />
Verpackungslösungen<br />
Die Warenumhüllung, die anfänglich nur als Schutz gedacht war, hat sich innerhalb eines knappen Jahrhunderts<br />
zum unabkömmlichen Träger vieler anderer Aufgaben gewandelt. Sei es die Werbung, Informationsvermittlung<br />
oder Imageaufbesserung, die Verpackung ist die Visitenkarte eines Produktes. Sie vermittelt einen ersten Eindruck<br />
über die Qualität und nimmt einen starken Einfluss auf die Kaufentscheidung. Einerseits sind Verpackungen wichtig<br />
und nützlich, da sie das Produkt schützen. Andererseits aber sind viele Verpackungen auch zu aufwändig und<br />
teilweise unnötig. Dies hat zur Folge, dass die Verpackung weniger als Schutzmittel betrachtet wird. Vielmehr ist<br />
sie selbst zum Produkt bzw. Vorprodukt geworden.<br />
MaSSnahmen zur Reduzierung<br />
des Verpackungsaufkommens.<br />
Ob tatsächlich eine Verpackung gebraucht<br />
wird, hängt von der Art des Produktes ab. In<br />
jedem Fall sollten Doppelverpackungen vermieden<br />
und bei offener Ware wie Obst und<br />
Gemüse auf unnötiges Verpackungsmaterial<br />
verzichtet werden. Mit der Gesamtmenge<br />
des bislang hergestellten Plastiks ließe sich<br />
die Erde schon sechsmal einpacken. In<br />
den vergangenen Jahren ist der Verbrauch<br />
von Verpackungen in Deutschland um das<br />
Doppelte gestiegen. Die Verpackungsverordnung<br />
wurde eingeführt und Abfallrichtlinien<br />
wurden festgelegt. [1],[2]<br />
RFID-Einsatz. Die verwendeten Materialien<br />
und Additive müssten so ausgewählt<br />
werden, dass die Eigenschaften des Recyclingproduktes<br />
denen einer neuen Verpackung<br />
gleichen. Auf RFID-Chips gespeichert<br />
könnten Informationen über die verwendeten<br />
Materialien dafür sorgen, dass Abfall<br />
mit gleicher Zusammensetzung den Weg<br />
zum Hersteller zurückfindet und dort in<br />
den Produktionsprozess eingespeist wird.<br />
Diese Recyclingstrategie muss Wege aufzeigen,<br />
die Effektivität der Wiedergewinnung<br />
von Rohstoffen zu steigern. Das<br />
klingt zunächst teuer. Langfristig können<br />
Unternehmen aber durch Einsparungen<br />
beim Rohstoffbedarf betriebswirtschaftlich<br />
profitieren – und nicht zuletzt auch beim<br />
Image punkten. Das IDH des VVL e.V. hat<br />
bereits ein ähnliches Konzept für solch ein<br />
Verfahren entwickelt und plant demnächst,<br />
diese Projektidee fortzusetzen. [3]<br />
Integration der nachhaltigeren<br />
Verpackung. Die Welt ist auf dem Weg<br />
zur Nachhaltigkeit. Von zentraler Bedeutung<br />
sind daher nachhaltige Verpackungskonzepte.<br />
Bisherige Ansätze stellten vor<br />
allem einen sparsameren Ressourcenverbrauch<br />
in den Vordergrund, z. B. weniger<br />
Wasser, weniger Energie oder minimaler<br />
Materialverbrauch. Dennoch mussten auch<br />
in diesen Fällen Produkte irgendwann entsorgt<br />
werden, denn ein Großteil der Verpackungen<br />
lässt sich biologisch nicht abbauen.<br />
von Dipl.-<strong>Log</strong>ist. Dominik Noroschat, Institut<br />
für Distributions- und Handelslogistik (IDH)<br />
des VVL e. V., Dortmund;<br />
d.noroschat@vvl-ev.de<br />
Die Industrie steht zunehmend vor der<br />
Frage, woher die Rohstoffe der Zukunft<br />
kommen sollen und setzt daher auf nachwachsende<br />
Rohstoffe. Mittlerweile können<br />
Folien, Plastiktüten und Trinkbecher als<br />
Biokunststoffe aus Kartoffeln und Mais hergestellt<br />
werden. Neben der vollständigen<br />
Kompostierbarkeit ist vor allem das Cradleto-Cradle-Konzept<br />
zukunftsweisend:<br />
Cradle-to-cradle-Prinzip. Cradle<br />
to Cradle – deutsch: „von der Wiege zur<br />
Wiege“ – hat das Ziel, die gesamte Industrieproduktion<br />
so umzustrukturieren, dass<br />
geschlossene Materialkreisläufe entstehen.<br />
In einer nach Cradle-to-Cradle-Prinzipien<br />
strukturierten Industrie gehört jedes Material<br />
und jedes Bauteil eines Produkts oder<br />
Gebäudes einem von zwei Kreisläufen<br />
an: dem natürlichen, in dem Materialien<br />
biologisch restlos abgebaut werden können,<br />
oder dem technischen. In diesem<br />
zweiten Kreislauf lassen sich Materialien<br />
und Produkte prinzipiell endlos wieder<br />
verwenden. [4]<br />
Abbildung 1: Intelligente Milchverpackung
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Intelligente Verpackungen und<br />
nachhaltige Verpackungen aus<br />
dem 3D-Drucker. Derzeit forscht der<br />
VVL e. V. an intelligenten Verpackungen,<br />
die beispielsweise das Haltbarkeitsdatum<br />
von Produkten durch die Erfassung von Umweltdaten<br />
prognostizieren können, wodurch<br />
die verfrühte Entsorgung der Produkte und<br />
der Verpackung verhindert wird. Die Daten<br />
werden mithilfe von Sensoren erfasst und das<br />
prognostizierte Haltbarkeitsdatum kann über<br />
eine NFC-Schnittstelle mit dem Smartphone<br />
ausgelesen werden (siehe Abbildung 1).<br />
Ein weiterer Ansatz, den der VVL e. V.<br />
im Bereich der nachhaltigen Verpackung<br />
verfolgt, sind gedruckte Verpackungen aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen. Um dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />
Rechnung zu tragen,<br />
wurde als Verpackungsrohstoff Pulver aus<br />
gemahlenem Riesen-Chinaschilf (Miscanthus<br />
× giganteus) eingesetzt und mittels eines<br />
ebenfalls biologisch abbaubaren Binders zu<br />
einer Verpackung gedruckt. (siehe Abbildung<br />
2).<br />
Veränderung der gesellschaftlichen<br />
Lebensweise. An diesem Strang<br />
müssen sowohl die Bevölkerung, die Politik<br />
als auch die Industrie gemeinsam ziehen,<br />
denn es gibt auf jeder Seite gleichermaßen<br />
viel zu tun. Der Anstieg der Single-Haushalte<br />
sowie deren wachsender Wohlstand und<br />
Konsum könnten nach dem Bericht von der<br />
UCL Bartlett School of Planning zu einer<br />
Umweltkrise führen. Die Untersuchungen<br />
zeigen, dass der Trend in die Richtung geht,<br />
dass, je kleiner die Produkte in Single-Portionen<br />
angeboten werden, sie umso edler<br />
und luxuriöser verpackt werden. Leider ist<br />
diese Tendenz nicht sehr umweltfreundlich.<br />
Dennoch müssen die Produkthersteller ihre<br />
bisherigen Recyclingprozesse umdenken, die<br />
fast immer als „Downcycling“ enden. Denn<br />
selbst wenn ihre Verpackungen recycelbar<br />
sind, kostet dieser Vorgang Energie und das<br />
Material verliert im Laufe des Prozesses<br />
an Intelligenz. Schließlich wird das Verpackungsmaterial<br />
nicht im eigentlichen Sinne<br />
recycelt, sondern lediglich in seinem Wert<br />
heruntergestuft, meint Braungart, einer der<br />
„Väter“ des Cradle-to-Cradle-Konzepts. Ein<br />
Beispiel sind Kunststoffe, die nach dem Recycling<br />
nur noch für „Lowtech“-Gegenstände<br />
wie Bodenschwellen und Parkbänke zu gebrauchen<br />
sind. Obwohl Rohstoffe anfänglich<br />
durch Nutzung dieser recycelten Teile<br />
gerettet worden sind, befinden sich solche<br />
Materialien in einem unvermeidlichen Abstieg<br />
in Richtung Nutzlosigkeit. [4]<br />
Der Begriff „Recycling“ bedarf eines neuen<br />
bzw. intelligenteren Standards, beispielsweise<br />
indem die Materialien durch effektive<br />
Recycling-Prozesse ihre technologischen Fähigkeiten<br />
beibehalten und mehr als ein- oder<br />
zweimal wiederverwertet werden können.<br />
Fazit. Die Verpackung hat dazu beigetragen,<br />
Lebensstil und Konsumgewohnheiten zu verändern.<br />
Im Laufe der Jahre übernahm die<br />
Produktvermarktung die Priorität, und somit<br />
stand der äußere „Look“ eines Produktes im<br />
Vordergrund. Heutzutage ist ein „nacktes“<br />
Produkt ohne eine schicke Verpackung fast<br />
unvollständig. Der berühmte Spruch von<br />
Gottfried Keller: „Kleider machen Leute“<br />
lässt sich gut auf das Produkt übertragen:<br />
„Verpackungen machen Produkte. “<br />
Dies führte jedoch zu dem Trend, dass sich<br />
auch bereits schon seit langem bewährte<br />
Produkte dementsprechend in eine „coole<br />
Verpackung“ hüllen müssen, um weiterhin<br />
am Markt konkurrieren zu können. Hierbei<br />
spielt der Umweltaspekt gegenüber dem<br />
Design jedoch häufig eine untergeordnete<br />
Rolle. Gleichzeitig entsteht durch diesen<br />
„Zwang zur Verpackung“ ein – eigentlich<br />
nicht benötigtes – Mehraufkommen an Verpackungsmaterial,<br />
das grundsätzlich dem<br />
Ansatz der Nachhaltigkeit widerspricht.<br />
Die Anforderungen an Verpackungen beginnen<br />
sich jedoch, gerade im Hinblick auf<br />
Nachhaltigkeit, grundlegend zu verändern.<br />
Eine nachhaltige Verpackungsgestaltung ist<br />
daher immer ein Kompromiss aus Faktoren,<br />
Abbildung 2: 3D-gedruckte<br />
Verpackung aus Miscanthus<br />
die über den Materialverbrauch und den<br />
Umweltaspekt entscheiden.<br />
Mittlerweile enden viele Verpackungen<br />
als Abfall. Die zurzeit existierenden Recyclingprozesse<br />
schaffen es weder die für<br />
die Herstellung aufgewandte Energie noch<br />
alle Rohstoffe komplett zurückzugewinnen.<br />
In anderen Worten: die Recyclingeffizienz<br />
kommt bei den technisch vorhandenen potenziellen<br />
Innovationen zu kurz. Es muss<br />
ein Recyclingstandard festgelegt werden. Die<br />
Produktionsprozesse müssen in die geschlossenen<br />
Kreisläufe einbezogen werden, nur so<br />
kann sich unsere Gesellschaft der idealen<br />
Kreislaufwirtschaft annähern, in der das<br />
Wort Müll aus dem Wortschatz verschwindet<br />
und eine neue Ära einer nachhaltigen<br />
Gesellschaft anstößt, in der die Verpackung<br />
oder deren Abfall nichts anderes als ein<br />
Rohstoff ist. <br />
[pl]<br />
Quellen:<br />
1. BRACKEL., B. (2012): Der Kreislauf aus Plastik.<br />
http://www.freitag.de/autoren/bvb/der-kreislaufaus-plastik.<br />
2. SCHAICH, A. (2011): http://www.z-punkt.de/fileadmin/be_user/D_News/D_2011_01_Newsletter/<br />
Kolumne%205-2011_Schaich.pdf<br />
3. JANSEN, R. & CEBULLA, B. (2012): RFID-Masseneinsatz<br />
– Wege und Lösungen zu einer nachhaltigen<br />
Technologie, in: Jahrbuch <strong>Log</strong>istik 2012, S.<br />
232 235<br />
4. DETAIL BUSINESS INFORMATION GMBH (20<strong>09</strong>):<br />
Cradle to Cradle: Eine Idee und ihre Umsetzung<br />
http://www.detail.de/architektur/themen/cradleto-cradle-eine-idee-und-ihre-umsetzung-001070.<br />
html.<br />
Fotos: VVL e.V.
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Nachhaltigkeit beginnt im Ursprung<br />
Foto: pexels / Olivier Darny<br />
Holz wächst nach. Aber ist das gleichbedeutend mit unendlicher Verfügbarkeit eines Rohstoffes? Wohl kaum. Dennoch<br />
sonnen sich die Konsumenten:innen gerne im verführerischen Licht des „nachwachsenden Rohstoffs“. Es<br />
beruhigt das Gewissen. Auf der anderen Seite gibt es jene, für die eine gedruckte Zeitung oder eine Verpackung aus<br />
Karton bzw. Wellpappe das Synonym für Waldsterben ist. Was muss passieren, damit ein gesunder Kreislauf entsteht?<br />
Damit jeder – vom Förster über die Industrie bis hin zum Konsumenten – ein reines Gewissen haben kann?<br />
Zudem sollte die Verpackung auch alle ihre Aufgaben erfüllen. Antworten liefert Mag. Bettina Fuchs-Tschoner,<br />
Marketing Communication Manager bei Metsä Board, einem führenden europäischen Hersteller von Premium-<br />
Frischfaserkarton mit Sitz in Finnland. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> hat sie zum Interview gebeten.<br />
Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff,<br />
aber doch endlich. Insgesamt ist die<br />
Waldfläche in den letzten 30 Jahren weltweit<br />
um 180 Millionen ha geschrumpft.<br />
Wie ist die Lage in Finnland?<br />
In Finnland sieht die Lage sehr gut aus.<br />
Knapp 75 Prozent der finnischen Landfläche<br />
ist von Wäldern bedeckt – das sind<br />
rund 10 Prozent der bewaldeten Flächen in<br />
ganz Europa. Und im Gegensatz zu anderen<br />
Ländern ist die Waldfläche in Finnland<br />
stabil geblieben. Die Menge an Bäumen in<br />
diesen Waldflächen ist sogar gestiegen. Alles<br />
in allem sind wir also weiterhin eins der<br />
waldreichsten Länder der Welt.<br />
Können Sie sich erklären, woran das liegt?<br />
In Finnland gibt es beispielsweise ein<br />
Waldgesetz, das vorschreibt, dass nach<br />
einem Verjüngungsschlag immer neue Wälder<br />
aufgeforstet werden müssen. Zudem<br />
sind viele Wälder in Finnland in Privatbesitz.<br />
Für die Menschen hier hat der Wald<br />
einen hohen, wirtschaftlichen Wert und<br />
wird als nachhaltige Sicherheit angesehen,<br />
die in einem noch besseren Zustand an die<br />
nächste Generation weitergegeben werden<br />
soll. Daher legen die Waldbesitzer viel Wert<br />
darauf, ihre Wälder gut zu bewirtschaften.<br />
Konkret zeigt sich das beispielsweise darin,<br />
dass Metsä Board den Waldbesitzern jedes<br />
Jahr mehr als 30 Millionen Setzlinge zur<br />
Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren bewiesen, dass sich mit<br />
Frischfaserkarton vieles nachhaltig<br />
und innovativ gestalten lässt.<br />
Mag. Bettina Fuchs-Tschoner,<br />
Marketing Communication Manager bei Metsä Board<br />
Verfügung stellt, die gepflanzt werden, um<br />
die Regeneration zu gewährleisten.<br />
Ist Wald gleich Wald? Sprich geht es nur<br />
um die Quantität oder ist Qualität auch<br />
ein Kriterium?<br />
Nein, Quantität ist nicht das einzige, was<br />
zählt, auch die Biodiversität in den Wäldern<br />
spielt eine große Rolle. Beispielsweise ist es<br />
wichtig, die Menge an Totholz in finnischen<br />
Wäldern zu erhöhen, denn stehendes Laubholz<br />
ist Lebensraum für viele im Wald vorkommenden<br />
Arten. Deshalb hat die Metsä<br />
Group aktiv Lösungen zur Förderung der<br />
Biodiversität entwickelt, beispielsweise lassen<br />
wir seit 2016 Baumstümpfe mit hoher<br />
biologischer Vielfalt in Einschlagsgebieten<br />
stehen. 84 Prozent der Waldbesitzer, die<br />
mit uns zusammenarbeiten, haben sich entschieden,<br />
mitzumachen. Das hat zu Folge,
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
dass sich die Anzahl der Baumstümpfe mit<br />
hoher Biodiversität pro Hektar zuletzt verdoppelt<br />
hat. Ein wirklich schönes Ergebnis,<br />
wie wir finden.<br />
Fotos: Metsä Board<br />
Nachhaltigkeit ist zwar in aller Munde.<br />
Aber es ist ein komplexes und sehr weitläufiges<br />
Thema. Wie geht Metsä Board<br />
diesbezüglich mit seinen Kunden um?<br />
Uns ist es sehr wichtig, unsere Kunden<br />
gut aufzuklären und ihnen Unterstützung<br />
bei der Auswahl des richtigen Materials<br />
zu bieten. Es gibt einfach so viele Möglichkeiten,<br />
Produkte nachhaltig und trotzdem<br />
aufmerksamkeitsstark zu verpacken. Deshalb<br />
haben wir einen Nachhaltigkeits-Service<br />
eingerichtet, bei dem wir die Compliance<br />
analysieren und gemeinsam mit dem Kunden<br />
die Nachhaltigkeit seiner Kartonverpackung<br />
optimieren.<br />
Die Verpackung ist ein guter Verkäufer.<br />
Aber verträgt sich ein glamouröser Auftritt<br />
am Point of Sale mit dem Nachhaltigkeitsgedanken?<br />
Ja. In Karton lässt sich eigentlich alles verpacken.<br />
Von Elektrogeräten über Getränke bis<br />
hin zu Premium-Kosmetik lassen sich im Kartonbereich<br />
passende Lösungen finden. Frischfaserkarton<br />
ist hier häufig eine gute Lösung,<br />
da er besonders rein ist und sich sehr gut<br />
bedrucken lässt. Daher haben wir bei Metsä<br />
Board einen Verpackungsdesign-Service, der<br />
nicht nur die Produkterlebnisse am POS,<br />
sondern gleichzeitig auch die Umweltverträglichkeit<br />
optimiert. In den vergangenen Jahren<br />
hat unser Verpackungsdesign-Team schon<br />
häufig bewiesen, zu welchen Leistungen es<br />
fähig ist, beispielsweise mit der innovativen<br />
Verpackung für den Chopin-Vodka.<br />
Bei aller Schönheit und aller Nachhaltigkeit<br />
müssen Verpackungen trotzdem<br />
industriell gefertigt werden. Inwieweit<br />
unterstützt Metsä Board in diesem Punkt<br />
seine Kunden?<br />
Innovation und Nachhaltigkeit wird bei Metsä Board großgeschrieben: Erst vor kurzem<br />
stellte das Unternehmen gemeinsam mit The Paper Lid Company einen Deckel für<br />
Einwegbecher vor, der zu 100 Prozent aus recycelbarem Karton besteht<br />
Bei der industriellen Fertigung gibt es viele<br />
Dinge zu bedenken. Und natürlich soll die<br />
Verpackung am Ende auch ideal performen.<br />
Hier gilt es, die Verarbeitungseffizienz und<br />
Verpackungsleistung zu steigern. Viele Dinge<br />
können unsere Designer bereits im Entstehungsprozess<br />
beeinflussen. Zusätzlich haben<br />
wir aber auch einen technischen Service,<br />
der Projekte betreut und exakt für diesen<br />
Bereich zuständig ist.<br />
Innovation ist gefragt. Sie ist Garant sowohl<br />
für den Erfolg des Unternehmens<br />
als auch seiner Kunden. Wie innovativ<br />
ist Metsä Board?<br />
Wir haben in den vergangenen Jahren<br />
bewiesen, dass sich mit Frischfaserkarton<br />
vieles nachhaltig und innovativ gestalten<br />
lässt. Beispielsweise haben wir in Zusammenarbeit<br />
mit Esbottle einen kelchförmigen<br />
Im hauseigenen<br />
Excellence Center<br />
wird die Entwicklung<br />
neuer Karton- und<br />
Verpackungslösungen<br />
vorangetrieben<br />
Pappbecher für Partygetränke entwickelt<br />
und gerade erst gemeinsam mit The Paper<br />
Lid Company einen Deckel für Einwegbecher<br />
vorgestellt, der zu 100 Prozent aus<br />
recycelbarem Karton besteht. Uns ist es<br />
wichtig, immer neue, nachhaltige Lösungen<br />
zu entwickeln und deshalb bieten wir einen<br />
F&E-Service an, in dem wir gemeinsam<br />
mit Kunden und vielfältigen Partnern<br />
mithilfe von umfangreichen Testverfahren<br />
neue Einsatzmöglichkeiten des Materials<br />
Frischfaserkarton erforschen.<br />
Zu guter Letzt noch eine Frage zur <strong>Log</strong>istik:<br />
Die internationalen Lieferketten sind<br />
derzeit etwas angespannt – um es gelinde<br />
auszudrücken. Was macht Metsä Board,<br />
um seine Kartonlieferungen rechtzeitig<br />
ans Ziel zu bringen?<br />
Uns ist wichtig, dass nicht nur die Verpackung<br />
möglichst nachhaltig ist, sondern<br />
auch der Transport. Dazu tragen wir beispielsweise<br />
bei, indem wir leichtgewichtigen<br />
Frischfaserkarton verwenden, der<br />
ein niedriges Transportgewicht hat und<br />
dadurch Emissionen verringern kann. Mit<br />
dem 360°-Service-Konzept möchten wir<br />
Wettbewerbsvorteile durch zuverlässige,<br />
prompte und kosteneffiziente Kartonlieferungen<br />
und Zeitersparnisse durch eine digital<br />
integrierte Lieferkette schaffen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Multirecycling – ein starkes Argument für<br />
Verpackungen aus Weißblech<br />
Fotos: thyssenkrupp Rasselstein<br />
Nachhaltigkeit ist der treibende Faktor in der Verpackungsbranche. Das liegt vor allem am gestiegenen Umweltbewusstsein<br />
der Verbraucher: Für 41 Prozent der Konsumenten in Deutschland hat die Nachhaltigkeit einer Verpackung<br />
großen Einfluss auf ihre Kaufentscheidung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die der<br />
Weißblechhersteller thyssenkrupp Rasselstein 2020 in Deutschland in Auftrag gegeben hatte.<br />
Hier kommt die Recycelbarkeit<br />
einer Verpackung ins Spiel: Material,<br />
das nach seiner Nutzung<br />
wiederverwertet und nicht neu erzeugt<br />
werden muss, spart Energie und Ressourcen.<br />
Das gilt besonders für die Lebensmitteldose<br />
aus Verpackungsstahl. Denn<br />
durch die Art und Weise, wie Weißblechprodukte<br />
wieder zu einem neuen<br />
hochwertigen Stahlprodukt werden,<br />
lassen sich CO 2<br />
-Emissionen erheblich reduzieren<br />
– das Stichwort lautet Multirecycling.<br />
In der Praxis bedeutet das, dass<br />
auch bereits recycelter Verpackungsstahl<br />
immer wieder stofflich wiederverwertet<br />
werden kann. „Weißblech ist ein permanentes<br />
Material in einem geschlossenen<br />
Kreislauf, das zu annähernd 100 Prozent<br />
recycelbar ist. Und zwar nahezu unendlich<br />
oft und ohne Downcycling, also ohne<br />
Minderung der Qualität“, so Andreas<br />
Knein, Geschäftsführer der DWR - Deutsche<br />
Gesellschaft für Weißblechrecycling<br />
mbH, einem Tochterunternehmen des<br />
Weißblechherstellers thyssenkrupp Rasselstein<br />
GmbH.<br />
Mit jedem Zyklus der Weißblech-Wiederverwertung<br />
lassen sich im Vergleich zur<br />
Primärerzeugung Ressourcen und CO 2<br />
einsparen. So sind nach sieben Recyclingvorgängen<br />
aus ursprünglich einer Tonne<br />
Stahl 4,6 Tonnen Stahlprodukte hergestellt<br />
worden. Dabei spart die Verwertung von<br />
einer Tonne Stahl- und Eisenschrott 1,6 Tonnen<br />
Eisenerz, 0,65 Tonnen Kohle und 0,3<br />
Tonnen Kalkstein. „Außerdem verbrauchen<br />
wir durch den Einsatz von Schrott bei der<br />
Stahlerzeugung 70 Prozent weniger Energie<br />
im Vergleich zur Primärerzeugung. Die<br />
Emissionen eines Produkts aus Weißblech<br />
sinken also mit jedem Recycling-Vorgang,<br />
da deutlich weniger Energie verbraucht<br />
wird, als wenn der Stahl rein aus Eisenerz<br />
erzeugt würde. Bereits nach dem sechsten<br />
Zyklus haben sich die Emissionen mehr als<br />
halbiert“, so Knein.<br />
Materialkreislauf schlieSSt<br />
sich im Stahlwerk. Auch während<br />
des Recyclingprozesses wird kontinuierlich<br />
daran gearbeitet, die Weißblechverwertung<br />
noch nachhaltiger zu machen.<br />
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist<br />
die konsequente Trennung von Abfall und<br />
Rohstoffen wie Weißblech. In Deutschland<br />
werden entleerte Weißblechverpackungen<br />
von den dualen Systemen beim Verbraucher<br />
gesammelt und nachfolgend sortiert. Dank<br />
seiner inhärenten Eigenschaften – hier dem<br />
Magnetismus – kann Weißblech in den<br />
Sortieranlagen leicht vom Abfall getrennt<br />
werden. Zur Weiterverarbeitung wird der<br />
Weißblechschrott dann in Aufbereitungszentren<br />
gebracht. Dort wird das Material<br />
maschinell zerkleinert und von Restinhalten,<br />
Etiketten oder anderen Störstoffen getrennt.<br />
Um den Rohstoff optimal für die weitere<br />
Nutzung zu konditionieren, wird das Material<br />
zu Schrottpaketen gepresst. Der nun<br />
sehr saubere Weißblechschrott wird zum
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Stahlwerk gefahren, wo er ohne Qualitätsverluste<br />
eingeschmolzen werden kann und<br />
mit Roheisen aus dem Hochofen zu Rohstahl<br />
verarbeitet wird. Nach produktspezifischen<br />
Weiterverarbeitungsschritten wird daraus<br />
wieder ein neues hochwertiges Stahlprodukt,<br />
vom Autoblech über den Stahlträger<br />
bis hin zur neuen Verpackung. Jedes Stahlwerk<br />
kann daher auch als Recyclingwerk<br />
bezeichnet werden. Der Materialkreislauf<br />
ist geschlossen.<br />
Der Weg über die Aufbereitungsanlage ins<br />
Stahlwerk stellt sicher, dass beim Einschmelzen<br />
des Stahlschrotts keine unerwünschten<br />
Materialien mitverbrannt werden und unnötige<br />
Emissionen verursachen. Die abgetrennten<br />
meist organischen Reststoffe<br />
werden zur Energieerzeugung genutzt.<br />
Dieser vorgelagerte Behandlungsschritt ist<br />
nicht nur in Deutschland üblich. Auch in<br />
anderen EU-Ländern ist das Aussortieren<br />
von Störstoffen wie Plastik ein Thema. „Auf<br />
EU-Ebene beobachten wir einen Trend hin<br />
zu höheren Stahlqualitäten, auch wenn es<br />
bedeutet, dass ein weiterer Zwischenschritt<br />
auf dem Weg zur Verwertung in Kauf genommen<br />
werden muss. Sei es durch weitere<br />
Mit jedem Zyklus der Weißblech-Wiederverwertung lassen sich im Vergleich zur<br />
Primärerzeugung Ressourcen und CO 2<br />
einsparen<br />
Deutschland von über 91 % und in Europa<br />
von 84 % ist Weißblech der Spitzenreiter<br />
unter allen Verpackungsmaterialien. Um die<br />
gesamte Quote weiter zu steigern, muss aber<br />
Kurzprofil. Die thyssenkrupp Rasselstein<br />
GmbH gehört zu den global führenden<br />
Anbietern von hochwertigem, mit<br />
Präzision gefertigtem Verpackungsstahl.<br />
Weißblech ist ein permanentes Material in einem geschlossenen<br />
Kreislauf, das zu annähernd 100 Prozent recycelbar ist.<br />
Und zwar nahezu unendlich oft und ohne Downcycling.<br />
Andreas Knein,<br />
Geschäftsführer der DWR - Deutsche Gesellschaft für Weißblechrecycling mbH<br />
Aufbereitungsanlagen oder durch zusätzliche<br />
manuelle Schritte in Sortieranlagen,<br />
wie es häufig im europäischen Ausland der<br />
Fall ist“, so Andreas Knein.<br />
WeiSSblech ist in Europa Spitzenreiter<br />
im Recycling. Da Weißblech<br />
über eine hervorragende Recyclingfähigkeit<br />
verfügt, können sowohl Verbraucher als auch<br />
Hersteller und Handel im Verpackungsbereich<br />
zur Schonung der Umwelt und zur Reduktion<br />
von CO 2<br />
beitragen, indem sie mit Verpackungsstahl<br />
ein Material wählen, das über<br />
einen geschlossenen Materialkreislauf verfügt.<br />
Denn mit einer aktuellen Recyclingrate in<br />
noch mehr Aufklärung beim Verbraucher<br />
betrieben werden. Vor allem im Bereich der<br />
Mülltrennung gibt es noch Aufholbedarf.<br />
„Alle Beteiligten – vom Hersteller über den<br />
Handel, die dualen Systeme bis hin zur Recyclingwirtschaft<br />
– müssen wir die Öffentlichkeit<br />
beim Thema Mülltrennung besser<br />
informieren. Nur so lässt sich garantieren,<br />
dass Produkte wie die Lebensmitteldose in der<br />
richtigen Tonne landen und dem Recyclingkreislauf<br />
wichtige Ressourcen zur Verfügung<br />
stehen. Sowohl Multirecycling als auch die<br />
ökologische Performance von Weißblechverpackungen<br />
können dadurch noch weiter<br />
verbessert werden“, so Andreas Knein.<br />
Am Standort in Andernach, Deutschland<br />
– der weltweit größten Produktionsstätte<br />
dieser Art – werden jährlich rund 1,5<br />
Mio. Tonnen Verpackungsstahl hergestellt.<br />
Die 2.400 Mitarbeiter:innen bedienen<br />
in einer Vielzahl von Märkten circa 400<br />
Kunden in 80 Ländern – von Herstellern<br />
von Lebensmittel- und Tiernahrungsdosen<br />
über Hersteller von Getränke- und Aerosoldosen,<br />
Behältern für chemischtechnische<br />
Füllgüter sowie von Kronkorken<br />
und Drehverschlüssen. Expertenteams<br />
in Service, Vertrieb und der technischen<br />
Kundenberatung vervollständigen das<br />
Produktportfolio. <br />
[pl]
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig<br />
Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Fotos: Ball<br />
Die Alu-Dose: Zeit für Aufklärung<br />
Informationen zu Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit auf der Verpackung und klare<br />
Positionierungen können helfen, das Markenimage zu stärken und mit Vorurteilen aufzuräumen.<br />
Ab 2025 wird in Österreich das Einwegpfand<br />
kommen. Durch diese<br />
Ankündigung erhält die Diskussion<br />
über die Umweltverträglichkeit von<br />
Getränkeverpackungen zusätzliche Würze.<br />
Denn wie man in Deutschland beobachten<br />
konnte, wird in der Debatte um<br />
die Ausgestaltung eines Pfandsystems<br />
gerne der Einweg-Mehrweg-Mythos<br />
bedient. Und der behauptet, Mehrweg<br />
sei grundsätzlich die ökologisch bessere<br />
Option. Hersteller, die ihre Getränke<br />
in Dosen anbieten, stehen jetzt und in<br />
Zukunft vor der Herausforderung, diese<br />
Entscheidung kommunikativ gut zu begleiten.<br />
Umweltschutz zunehmend wichtig.<br />
Es klingt mittlerweile wie eine Floskel,<br />
doch Umwelt- und Klimaschutz sind die<br />
Themen, die die Menschen in immer stärkerem<br />
Maße bewegen. Laut einer Umfrage<br />
der Recycling-Initiative „Jede Dose zählt“<br />
aus dem vergangenen Jahr legen 30 Prozent<br />
der Österreicher*innen mehr Wert auf Umweltschutz<br />
als noch vor Corona. Mit Blick<br />
auf das österreichische Sammelsystem galt<br />
bisher vor allem die jüngere Generation<br />
als „trennungsfaul“. Insbesondere diese<br />
Bevölkerungsgruppe trennt ihren Müll nun<br />
häufiger und sorgt so dafür, dass wertvolle<br />
Sekundärrohstoffe wie Aluminium in den<br />
Recyclingkreislauf rückgeführt werden. Unter<br />
den 14- bis 29-Jährigen gaben immerhin<br />
elf Prozent an, Getränkeverpackungen wie<br />
zum Beispiel Aluminiumdosen häufiger zu<br />
trennen als zuvor.<br />
Die Debatte um den ökologischen Fußabdruck<br />
von Getränkeverpackungen spiegelte<br />
sich ebenso in der Befragung wider:<br />
Die Aluminiumdose wurde im Vergleich<br />
zur Vorjahresstudie besser eingestuft, 14,2<br />
Prozent der Österreicher*innen sehen sie<br />
als „umweltfreundliche“ Verpackung 1 .<br />
„Wir freuen uns über die Verbesserung<br />
zum Vorjahr, aber es wird auch deutlich,<br />
dass es noch viel Aufklärungsbedarf gibt.<br />
Denn mit der nahezu unendlichen Wiederverwertbarkeit<br />
steht die Getränkedose<br />
exemplarisch für eine funktionierende<br />
Kreislaufwirtschaft, die Produkte dauerhaft<br />
in geschlossenen Materialkreisläufen<br />
hält“, so Claudia Bierth, European<br />
Sustainability Manager beim führenden<br />
Getränkedosenhersteller Ball.<br />
Fakten pro Dose. Aluminiumdosen<br />
lassen sich vollständig und nahezu unbegrenzt<br />
ohne Qualitätsverlust wiederverwerten.<br />
In Deutschland, wo es bereits<br />
seit 2003 ein Einwegpfand gibt, werden<br />
bereits 99 von 100 Dosen recycelt – ein<br />
Kreislauf, der hervorragend funktioniert.<br />
Dabei verbraucht das Recycling etwa 95<br />
Prozent weniger Energie als die Produktion<br />
von Primäraluminium. Hinzu kommt,<br />
dass Dosen aufgrund ihres geringen Gewichts<br />
und ihrer guten Stapelbarkeit speziell<br />
bei längeren Transportwegen Vorzüge<br />
bieten. Denn im Vergleich zu anderen<br />
Verpackungen wird mehr Produkt und<br />
weniger Verpackung von A nach B transportiert.<br />
Die Getränkedosenindustrie hat in den<br />
vergangenen Jahren ebenfalls viel geleistet,<br />
um in Sachen Nachhaltigkeit besser<br />
zu werden. Fortschritte bei Material- und<br />
Ressourceneffizienz, mehr Recycling und<br />
die Nutzung von grünem Strom zeigen<br />
Wirkung: Durchschnittlich minus 31<br />
Prozent bei den Kohlenstoffemissionen<br />
von Aluminiumdosen in den Jahren zwischen<br />
2006 und 2016 dokumentiert eine<br />
europäische Ökobilanz aus dem Jahre<br />
2019. 2 Wahrgenommen werden diese<br />
Faken bislang aber kaum.<br />
Designpotenzial gezielt nutzen.<br />
Eine klare und gut sichtbare Kommunikation<br />
über die Kreislauffähigkeit der<br />
Getränkedose kann ein Baustein sein, um<br />
das Wissen über die Materialeigenschaften<br />
von Aluminiumdosen zu steigern. Zum<br />
Beispiel von Seiten der Hersteller, direkt<br />
auf der Dose.<br />
„Keine andere Verpackung bietet mehr<br />
Möglichkeiten für aufmerksamkeitsstarke<br />
Designs als die Getränkedose, dabei hat<br />
auch die aufwendigste Gestaltung keinen<br />
Einfluss auf ihre hervorragende Recyclingfähigkeit“,<br />
erklärt Nora Wigand, Business<br />
Development Manager, Central Europe<br />
bei Ball. „Nicht nur der Dosenkörper lässt<br />
sich vollflächig gestalten, selbst der Deckel<br />
kann mit Botschaften oder Grafiken versehen<br />
werden. Hochauflösende Bilder lassen<br />
sich ebenso ins Design integrieren wie<br />
besondere Lacke, die im Dunkeln leuchten,<br />
auf Sonnenlicht reagieren oder die<br />
empfohlene Trinktemperatur anzeigen.“<br />
Dementsprechend können auch Informationen<br />
zu Nachhaltigkeit und Recycling als<br />
optische Highlights platziert werden. Zudem<br />
lassen sich interaktive Elemente und<br />
Technologien wie QR Codes, Augmented<br />
Reality oder digitale Wasserzeichen (z.B.<br />
Digimarc ® Technologie) nutzen, um Ver-
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
brauchern weiterführende Informationsangebote<br />
im virtuellen Raum zu machen<br />
und über den Recyclingkreislauf der Dose<br />
aufzuklären.<br />
<strong>Log</strong>o mit klarer Botschaft:<br />
Metal Recycles Forever. Auch<br />
über <strong>Log</strong>os und Symbole können Getränkehersteller<br />
wichtige Informationen<br />
für Verbraucher transportieren. Die Mitglieder<br />
von Metal <strong>Pack</strong>aging Europe,<br />
dem Dachverband der Hersteller von<br />
Metallverpackungen in Europa, haben<br />
daher das Metal Recycles Forever <strong>Log</strong>o<br />
entwickelt, das seit 2015 von der Lebensmittel-<br />
und Getränkeindustrie verwendet<br />
werden kann. Für eine möglichst<br />
flächendeckende Nutzbarkeit ist es in 15<br />
Sprachversionen verfügbar. Die Mitglieder<br />
von Metal <strong>Pack</strong>aging Europe möchten so<br />
viele Unternehmen wie möglich dazu motivieren,<br />
das <strong>Log</strong>o auf ihren Verpackungen<br />
zu zeigen. Denn je mehr Unterstützer,<br />
desto schneller kommt die Botschaft bei<br />
den Verbrauchern an.<br />
Die Dose als Teil der Lösung. In<br />
Deutschland und Österreich sind viele<br />
Marken noch zurückhaltend, wenn es<br />
um eine klare Kommunikation über die<br />
Recycling- und Kreislauffähigkeit von Aluminiumdosen<br />
geht. Im Ausland besteht<br />
weniger Scheu, die Dose selbstbewusst<br />
in die eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu<br />
integrieren. Das britische Unternehmen<br />
CanO Water beispielsweise bezieht sich<br />
in der Positionierung seiner Produkte<br />
direkt auf die zunehmende Vermüllung<br />
der Meere. Offensiv bewirbt es seine<br />
stillen und kohlensäurehaltigen Mineralwässer<br />
auf seiner Webseite mit dem<br />
Claim „a solution to plastic pollution“. Die<br />
Vorzüge von Aluminium als nachhaltige<br />
Verpackungen werden über die Social<br />
Media Kanäle kommuniziert sowie über<br />
Aluminiumdosen lassen<br />
sich vollständig und nahezu<br />
unbegrenzt ohne Qualitätsverlust<br />
wiederverwerten.<br />
Dabei verbraucht das Recycling<br />
etwa 95 % weniger<br />
Energie als die Produktion<br />
von Primäraluminium<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Maßnahmen<br />
am Point of Sale. Die Dosen selbst ziert<br />
das Metal Recycles Forever <strong>Log</strong>o und<br />
Verbraucher lesen in großen Lettern den<br />
Slogan „cans recycle forever“. Erhältlich<br />
sind die Produkte in 330 und 500 ml<br />
Getränkedosen. 3<br />
In eine ähnliche Kerbe schlägt die spanische<br />
Marke Ocean52. Nachhaltigkeit<br />
und der Schutz der Meere stehen auch<br />
hier im Fokus der Kommunikation. So verspricht<br />
das Unternehmen, 52 Prozent seiner<br />
Einnahmen in den Schutz der Meere<br />
fließen zu lassen – und symbolisiert dies<br />
über den Markennamen. Im Angebot hat<br />
Ocean52 stilles und kohlensäurehaltiges<br />
Mineralwasser in 250 ml Slim Dosen, auf<br />
denen in großen Lettern die Auslobung<br />
„no plastic water“ prangt. 4 Auf der Webseite<br />
informiert das Unternehmen über<br />
die Recyclingfähigkeit von Aluminium<br />
und bietet zudem die Möglichkeit, sich<br />
in einer Initiative für saubere Strände zu<br />
engagieren.<br />
„Die Menschen fordern Transparenz und<br />
die Hersteller haben es in der Hand, diesem<br />
Informationsbedürfnis gerecht zu<br />
werden. Wir unterstützen unsere Kunden<br />
dabei, die richtigen und die wichtigen Botschaften<br />
über die Materialeigenschaften<br />
von Dosen über deren Kanäle zu transportieren<br />
– sei es direkt auf der Dose, im<br />
Internet oder am Point of Sale“, so Nora<br />
Wigand abschließend. <br />
[pl]<br />
Quellen:<br />
1. https://everycancounts.eu/studieosterreicherinnen-legen-mehr-wertauf-umweltschutz-seit-corona/<br />
2. Metal <strong>Pack</strong>aging Europe (https://www.<br />
forum-getraenkedose.de/article/neueokobilanz-zur-aluminium-getrankedose)<br />
3. https://www.canowater.com/; zugegriffen<br />
am 25.06.2019<br />
4. https://www.ocean52.com/products/;<br />
zugegriffen am 25.06.2019<br />
Maschinenlösungen<br />
für Fiber Thermoforming<br />
Nachhaltige Verpackungen für<br />
VERPACKUNGEN<br />
AUS NATURFASERN<br />
Lebensmittel und Getränke<br />
z.B. Kaffeebecher, Keks-/Pralinenverpackungen<br />
Landwirtschaft<br />
z.B. Blumentöpfe, Saatgut-Schalen<br />
Kosmetik-, Pharma- und Schutzverpackungen<br />
z.B. Smartphones
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Vollautomatisierte Palettenkennzeichnung<br />
Holzwerkstoffhersteller Sonae Arauco lässt Roboter etikettieren<br />
„MDF-Platte“ ist ein fester Begriff. Das gilt für die Baubranche ebenso wie für die Möbelindustrie. MDF-Platten befinden<br />
sich nicht nur an Wänden, Decken und Fußböden. Sie dienen ebenfalls als Möbelfronten und Tischplatten.<br />
Der portugiesisch-chilenische Holzwerkstoffhersteller Sonae Arauco produziert am Standort Meppen MDF-Platten<br />
in unterschiedlichsten Varianten. Gekennzeichnet werden die Produkte von einer Etikettierer-Roboter-Kollaboration.<br />
Dahinter steckt ein Etikettiersystem mit Spezialetiketten des Kennzeichnungsanbieters Bluhm Systeme GmbH<br />
aus Rheinbreitbach.<br />
„MDF“ steht für „Mitteldichte Faserplatte“.<br />
Zu ihrer Herstellung wird Holz zerfasert,<br />
mit Klebstoff versetzt und gepresst. Im Vergleich<br />
zu Vollholz machen MDF-Platten den<br />
Haus- und Möbelbau nicht nur flexibler.<br />
Durch die Möglichkeit, Recyclingmaterial<br />
einzusetzen, sind Faserplatten zudem nachhaltiger.<br />
Der Standort Meppen der Sonae<br />
Arauco Deutschland GmbH wurde 1961<br />
als Spanplattenstandort gegründet. Heute<br />
produzieren hier 200 Mitarbeiter MDF-<br />
Platten in unterschiedlichen Stärken. Sie<br />
reichen von dünnen Fußbodenplatten bis<br />
hin zu dickeren Dämmstoffelementen.<br />
Etikettierer-Roboter-Kollaboration.<br />
In nachgeschalteten Anlagen werden<br />
die Platten auftragsspezifisch weiterverarbeitet.<br />
In der Folge entstehen Produktpaletten,<br />
die in der Vergangenheit händisch mit einem<br />
Lieferschein versehen wurden. Heute lässt<br />
Sonae Arauco die Produkte zuverlässig<br />
etikettieren. Herausforderungen hierbei:<br />
Es mussten große Wege vom Etikettierer<br />
bis hin zur Palette überbrückt werden.<br />
Gleichzeitig eignen sich Holzfasern eher<br />
schlecht als Klebeuntergrund. Zudem sind<br />
die Oberflächen je nach Weiterverarbeitung<br />
Heute sorgen Roboter am Standort Meppen der Sonae Arauco Deutschland GmbH für<br />
eine zuverlässige Etikettierung der Paletten<br />
eher uneben. Hier wurde eine individuelle<br />
Lösung ausgetüftelt.<br />
Zur Überbrückung der Entfernungen zwischen<br />
Paletten und Etikettierer haben<br />
Bluhm Systeme und die IG AMEK, ein<br />
Spezialist für Roboterautomation, eine Etikettier-Roboter-Kollaboration<br />
entwickelt.<br />
Sie besteht aus einem Kuka-Roboterarm<br />
und einem Bluhm-Etikettendruckspender.<br />
Der Etikettierer druckt das Etikett, der<br />
Roboter transportiert es zum Produkt und<br />
appliziert es an individuellen Etikettierpositionen.<br />
Fotos: Bluhm Systeme<br />
Eine gestufte<br />
Ansaugung an der<br />
Transportplatte<br />
sorgt dafür, dass<br />
das Etikett entlang<br />
des gesamten<br />
Vorschiebeprozesses<br />
zuverlässig<br />
gehalten wird<br />
Challenge 1: Entfernung Etikettierer/Palette.<br />
Dazu wurde der<br />
Etikettendruckspender vom Typ Legi-Air<br />
4050 WO von Bluhm Systeme in einem<br />
klimatisierten Schrank untergebracht, wo<br />
er gut geschützt ist gegen die in der Holzindustrie<br />
übliche staubige Produktionsumgebung.<br />
Im Schrank lagern gleichzeitig die<br />
Etikettenrollen. Die Etiketten werden mit<br />
individuellen Produktinformationen und<br />
Barcodes bedruckt. Das Druckmodul erhält<br />
die Druckdaten direkt vom ERP-System.
Die weltweit führende<br />
Plattform der Intralogistik<br />
geprüft<br />
Der Etikettierer wurde „über Kopf“ montiert,<br />
damit die Klebeseite des ausgegebenen<br />
Etiketts nach oben liegt.<br />
Die Herausforderung war hierbei, das<br />
Etikett störungsfrei vom Spender auf den<br />
am Roboterarm montierten Applikator zu<br />
transportieren. Die Entwickler von Bluhm<br />
fanden die Lösung, dass sich der Greifer des<br />
Roboterarms zur Etikettenausgabe bewegt,<br />
die Platte zum Transport des Etiketts ausfährt<br />
und „Ziel erreicht“ meldet. Daraufhin<br />
schiebt der Etikettierer das frisch gedruckte<br />
Etikett durch eine Öffnung im Schrank auf<br />
den Applikator.<br />
Die Transportplatte verfügt über mehrere<br />
Bohrungen, über die das Etikett angesaugt<br />
und somit fixiert wird. Dank einer gestuften<br />
Ansaugung mit Hilfe mehrerer Saugkreise<br />
Systeme entwickeln nicht nur Etikettendruckspender<br />
als Sonderlösungen, sondern<br />
verfügen zudem über eine eigene<br />
Etikettenproduktion. Neben der Etikettierer-Roboter-Kollaboration<br />
konnten sie<br />
daher für diese Anwendung Etiketten mit<br />
einem Spezialklebstoff entwickeln. Dieses<br />
Etikettenmaterial ist in der Lage, auf unterschiedlich<br />
hohen und breiten Faserplatten<br />
zuverlässig zu haften, sich aber auch<br />
rückstandslos wieder entfernen zu lassen.<br />
Challenge 3: Unebene Oberflächen.<br />
Sonae Arauco produziert auch<br />
dreidimensionale Produkte mit speziellen<br />
Maserungen sowie Platten mit Nut und<br />
Feder zur leichteren Weiterverarbeitung.<br />
Daher lag eine weitere Herausforderung<br />
Internationale Fachmesse für<br />
Intralogistik-Lösungen und<br />
Prozessmanagement<br />
8. – 10. März 2022<br />
Messe Stuttgart<br />
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Die Etiketten haften dank eines Spezialklebstoffs zuverlässig auf den unterschiedlich<br />
hohen und breiten Faserplatten. Sie lassen sich im Gegenzug auch<br />
rückstandslos wieder entfernen<br />
wird das Etikett entlang des gesamten Vorschiebeprozesses<br />
zuverlässig gehalten. Und<br />
auch während des Transports: Der Roboter<br />
transportiert das Etikett zum Produkt, kippt<br />
den Applikator dann um 90 Grad und klebt<br />
das Label auf die Stirnseite der Palette.<br />
Anschließend setzt er sofort den Schwammapplikator<br />
zum Andrücken des Etiketts an.<br />
Die genauen Etikettierpositionen erhält der<br />
Roboter-Applikator im Vorfeld automatisch<br />
vom ERP-System.<br />
Challenge 2: Klebeuntergrund.<br />
Die Kennzeichnungsexperten von Bluhm<br />
bei der Etikettierung in den unterschiedlichen<br />
Konturen der Produkte. Neben den<br />
Klebeeigenschaften der Etiketten ist hier<br />
auch die Art, wie das Material aufgebracht<br />
wird, entscheidend für die Haftung. Der<br />
Applikator wurde aus diesem Grund mit<br />
einem Schwamm ausgestattet, der das<br />
Etikett unmittelbar nach dem Aufbringen<br />
fest auf der Oberfläche andrückt.<br />
So treten Paletten mit den verschiedensten<br />
MDF-Platten ihren Weg an zu Baustellen<br />
bzw. Möbelfabriken. Zuverlässig gekennzeichnet<br />
dank Etikettierer-Roboter-Kollaboration.<br />
<br />
[pl]<br />
INTRALOGISTIK<br />
AUS ERSTER HAND<br />
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SOLUTIONS<br />
SMART<br />
SUSTAINABLE<br />
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Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Etiketten sind<br />
Information<br />
Foto: semket<br />
Etiketten haben heute viele Funktionen. Ihre Hauptaufgabe ist und<br />
bleibt aber die Information. Das betrifft nicht nur den Käufer des<br />
Produktes, der sich so über Namen, Marke und Inhalt informieren<br />
kann, sondern die richtigen Informationen an der richtigen Stelle<br />
gewährleisten zusätzlich einen reibungsfreien Produktionsprozess<br />
wie auch eine fehlerfreie Lieferkette. Mit ihren Kennzeichnungslösungen<br />
sorgt die semket Etikettiersysteme GmbH, mit Sitz in St.<br />
Pölten-Radlberg/Niederösterreich, dafür, dass der Informationsfluss<br />
ungebrochen bleibt.<br />
Wenn man sich die Prozesse und<br />
Abläufe in der Converting-<br />
Industrie genauer ansieht, ist<br />
deutlich zu erkennen, dass viel Wertschöpfung<br />
verloren geht. Und das durch<br />
scheinbar kleine Versäumnisse. Hier<br />
kommt der Kennzeichnungsspezialist<br />
semket ins Spiel: „Unsere Systeme tragen<br />
dazu bei, dass alle Produkte korrekt gekennzeichnet<br />
sind und die Prozessabläufe<br />
optimal laufen“, betont Geschäftsführer<br />
Josef Belohuby.<br />
Die IT-integrierte Kennzeichnung hat im<br />
Hause semket eine jahrzehntelange Tradition.<br />
Das sorgt nicht zuletzt für die entsprechende<br />
Erfahrung. „Die Lösungen von<br />
semket basieren in erster Linie auf Kompetenz<br />
und Know-how“, bestätigt Belohuby,<br />
„unsere Etiketten dienen als Datenträger,<br />
der in Material und Kleber exakt angepasst<br />
werden kann.“<br />
Neben zuverlässigen Printetikettierern<br />
zeichnen sich die semket-Systeme auch<br />
durch eine stabile Hard- und Software aus,<br />
die offen für unterschiedliche Inspektionssysteme,<br />
Messeinheiten sowie Anlagenzustände<br />
ist. „Auf diese Weise wird das<br />
Fehlerkennzeichnungsetikett immer an der<br />
Printetikettierung<br />
von semket:<br />
- zuverlässig<br />
- stabil<br />
- wirksam<br />
richtigen Stelle appliziert“, so Belohuby.<br />
„Das Etikett ist gut sichtbar für die nachfolgenden<br />
Prozessschritte, kann mit dem aufgedruckten<br />
Code automatisch erfasst werden<br />
und ist temperaturbeständig.“ Zudem ist das<br />
Etikett auf Wunsch rückstandsfrei ablösbar.<br />
Selbst bei Highspeedapplikationen von 1000<br />
m/min können die Anlagen von semket<br />
Mit semket als Partner können Sie erwarten, dass<br />
Ihre Aufgabe im Zentrum steht. Das heißt: Durchdachte<br />
Konzepte und perfektes Engineering, gestaltete<br />
Lösungen statt aufgezwungener Standards.<br />
Josef Belohuby,<br />
Geschäftsführer der semket Etikettiersysteme GmbH<br />
noch sicher aufkleben. Etikettierprotokolle<br />
inkl. Auswertungen sind ebenfalls möglich.<br />
Das Ganze im Blick. „Unser Ziel ist<br />
es nicht, die Komplexität einer Anlage zu<br />
vereinfachen, sondern wir wollen stattdessen<br />
den Umgang mit ihr erleichtern.<br />
Deshalb legen wir sehr viel Wert auf die<br />
Gesamtbetrachtung einer Aufgabenstellung“,<br />
erläutert Belohuby. Die dynamische<br />
technologische Entwicklung und die daraus<br />
resultierenden Herausforderungen kann<br />
semket dank seines europäischen Netzwerkes<br />
problemlos lösen. „Der praxisnahe<br />
Transport unseres branchenübergreifenden<br />
Know-hows ist ein wichtiger Faktor, denn<br />
so können wir gemeinsam mit unseren<br />
Kund:innen unentdeckte Kennzeichnungsund<br />
Optimierungsmöglichkeiten aufdecken<br />
und gestalten. Das Vertrauen, das uns in<br />
diesem Zusammenhang entgegengebracht<br />
wird, schätzen wir sehr. Dieses Vertrauen<br />
ist immer ausschlaggebend für eine transparente<br />
Zusammenarbeit und damit für die<br />
bestmögliche Lösung“, betont Belohuby.<br />
Hidden Champion. Die Produkte und<br />
Dienstleistungen des St. Pöltner Unternehmens<br />
finden sich mittlerweile auf der ganzen<br />
Welt wieder. Dennoch ist der Bekanntheitsgrad<br />
eher gering. Für Josef Belohuby ein<br />
bedauerliches Fakt, denn der Erfolg blüht<br />
im Verborgenen. Aber wo liegt der Grund?<br />
„Vertraulichkeitserklärungen und NDAs<br />
sind bei uns geradezu in Stein gemeißelt“,<br />
antwortet Belohuby. „Dennoch gilt für uns:<br />
Vertrauen entsteht aus Transparenz und<br />
offener Kommunikation, aus der Freude an<br />
einer Weiterentwicklung. Und davon leiten<br />
sich dann innovative Lösungen ab.“ [pl]
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Adieu, Trägerpapier!<br />
Das in erster Linie aus Gründen der Nachhaltigkeit entwickelte<br />
HERMA InNo-Liner System erlebt jetzt auch aufgrund von Rohstoffengpässen<br />
einen kräftigen Schub. „Der Markt für die besonders<br />
reißfesten Glassinepapiere, die als silikonisiertes Trägermaterial<br />
für Etiketten dienen, ist angespannt“, sagt Martin Kühl,<br />
Leiter des Geschäftsbereichs Etikettiermaschinen bei HERMA.<br />
„Das ist besonders dort ein Problem, wo flächenmäßig große<br />
Mengen an Etiketten benötigt werden – nämlich in Versand- und<br />
<strong>Log</strong>istikzentren.“<br />
Foto: Herma<br />
Das HERMA InNo-Liner System kommt dagegen gänzlich<br />
ohne Trägerpapier aus. Dessen Etiketten sind mit<br />
einem speziellen Klebstoff ausgerüstet, der zunächst<br />
nichtklebend ist. Erst im Moment des Applizierens wird er<br />
durch einen mikrofeinen Sprühnebel, der rein wasserbasiert<br />
ist, aktiviert. So lässt sich zum einen tonnenweise Trägerpapier<br />
einsparen, das nach dem Aufbringen der Etiketten keinerlei<br />
Funktion mehr hat. Zum anderen haben auf diese Weise<br />
Engpässe beim Trägerpapier keinerlei Einfluss mehr darauf,<br />
ob ein Unternehmen kennzeichnungs- und lieferfähig ist. Das<br />
HERMA InNo-Liner System ist das wahrscheinlich einzige<br />
dieser Art, das den Leistungsanforderungen in modernen Versand-<br />
und <strong>Log</strong>istikzentren entspricht. Es wurde 2019 mit dem<br />
Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit<br />
ausgezeichnet.<br />
Das trägerpapierlose Print & Apply System, das zunächst ausschließlich<br />
mit Druckern von Zebra ausgerüstet wurde, ist jetzt<br />
erstmals auch mit Druckern von Sato verfügbar. „Sowohl Zebraals<br />
auch Sato-Drucktechnik sind weit verbreitet für den Druck<br />
von Versand- und <strong>Log</strong>istiketiketten. Nun können also noch mehr<br />
Anwender auch beim InNo-Liner System weiterhin mit der von<br />
ihnen präferierten und vielleicht schon gewohnten Drucktechnik<br />
arbeiten. Das macht die ohnehin unkomplizierte Umstellung<br />
auf das trägerpapierlose System noch einfacher. Und es ist der<br />
Beweis, dass die von uns entwickelte Linerless-Technologie völlig<br />
unabhängig von der eingesetzten Drucktechnik funktioniert“,<br />
erläutert Martin Kühl. Das HERMA InNo-Liner System mit<br />
einem Drucker von Sato feierte Premiere auf der „hi-Messe“,<br />
Skandinaviens führender Industrie- und Technologiemesse, die<br />
in Herning, Dänemark, stattfindet. Zu erleben war diese Version<br />
des Print & Apply System auf dem Stand von Schur Technology,<br />
einem dänischen Unternehmen, das auf Verpackungstechnologie<br />
spezialisiert ist. Das dort präsentierte Modell ist ausgelegt für eine<br />
Seitenetikettierung. Grundsätzlich möglich ist aber auch eine<br />
Obenauf-Etikettierung. Dank einer sensorgesteuerten variablen<br />
Etikettierhöhe können dabei unterschiedlich große Versandkartons<br />
in beliebiger Reihenfolge zugeführt werden.<br />
Kurzrofil. Die HERMA GmbH mit Hauptsitz in Filderstadt<br />
ist ein führender europäischer Spezialist für Selbstklebetechnik.<br />
Die Unternehmensgruppe erzielte im Geschäftsjahr 2020 in den<br />
drei Geschäftsbereichen Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen<br />
mit über 1.100 Mitarbeitern einen Umsatz von 380,8<br />
Mio. Euro. Der Exportanteil lag bei 62,8 %. <br />
[pl]<br />
Eigentlich aus Gründen der Nachhaltigkeit entwickelt,<br />
entpuppt sich das trägerpapierlose HERMA InNo-Liner<br />
Etikettiersystem (hier mit Zebra-Drucker) als ideale Lösung,<br />
um dem Engpass bei Etiketten-Trägerpapieren zu trotzen<br />
www.gigant.at<br />
Recyclebares Papier-Umreifungsband<br />
... geeignet für Heizkeil-Rahmenmaschinen<br />
Das starke Papier-Umreifungsband ist mit einem heißsiegelfähigen<br />
dünnen Kleberauftrag auf Wasserbasis für Heizkeil-Rahmenmaschinen<br />
geeignet<br />
recyclebar als Papier<br />
Material:<br />
95 % Papier<br />
wasserbasierender Spezialkleber<br />
Reißfeistigkeit: 25 – 55 kp (245 – 539 N)<br />
0,60 mm stark<br />
Bänder 5 mm x 4000 m oder<br />
12 mm x 2000 m erhältlich<br />
auch in der Lebensmittelindustrie<br />
einsetzbar<br />
GIGANT_Einschaltung_Papierumreifungsband_90_125_11_<strong>2021</strong>_01.indd 1 21.10.<strong>2021</strong> 08:08:11
Aktuell Mehrweg/Transport Nachhaltig Kennzeichnen<br />
SPS<br />
Zertifizierte Etiketten und Verpackungslösungen<br />
für Medizinprodukte<br />
Insignis erfolgreich nach ISO-13485:2016 zertifiziert<br />
Klare und unversehrte Verpackungen und Kennzeichnungen sind in keiner anderen Branche von so hoher Bedeutung<br />
wie in der Medizin- und Pharmaindustrie. Eine einwandfreie Funktionalität von <strong>Pack</strong>aging und Etiketten<br />
für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sind dabei Grundvoraussetzung.<br />
Mit dem Erhalt der ISO-Zertifizierung<br />
13485:2016 für Health Care-<br />
Produkte garantiert Insignis-Etiketten,<br />
als bis dato einzige Druckerei Österreichs,<br />
ein Maximum an Qualitäts- und<br />
Sicherheitsleistungen. Das international<br />
anerkannte Siegel wurde im Rahmen des<br />
Abschlussaudits der Quality Austria verliehen.<br />
„Wir sind stolz, die Zertifizierung ISO-<br />
13485:2016 in einer Zeit besonderer Herausforderungen<br />
erfolgreich abgeschlossen zu<br />
haben. Die Etablierung eines wirkungsvollen<br />
QM-Systems sowie die laufenden internen<br />
und auch externen Audits garantieren klare,<br />
stabile Abläufe sowie eine fortlaufende<br />
Prüfung und Optimierung unserer internen<br />
Prozesse. Unser Qualitätsmanagement System<br />
ist also weit mehr als der Zertifizierungsstempel<br />
innerhalb unserer Signatur. Die darin<br />
festgelegten Arbeitsabläufe garantieren maximale<br />
Qualität bei konstant hoher Sicherheit.<br />
Wir von Insignis fühlen uns zu laufenden<br />
Verbesserungen verpflichtet. Als Druckerei<br />
für Etiketten und flexible Verpackungen<br />
zählen unsere hohe Kundenorientierung und<br />
klar definierte Zielsetzungen zu unseren zentralen<br />
Erfolgsfaktoren!“, so Geschäftsführer<br />
Ing. Ferdinand Hager.<br />
Auch der Leadauditor Christian Mahr zeigte<br />
sich begeistert. „Als Auditor habe ich zur<br />
Kenntnis genommen, Etiketten wie Insignis<br />
sie produziert, sind höchste Technologie,<br />
millionenfach und sehr oft als Termingeschäft<br />
hoch verlässlich geliefert. Kurzum<br />
Insignis präsentierte sich als ein Hidden<br />
Champion, ein Unternehmen mit Standort<br />
im 23. Wiener Gemeindebezirk, das jede<br />
Aufmerksamkeit seiner Abnehmer, aber auch<br />
Nutzer aufrichtig verdient“, so Mahr.<br />
(v.l.) Ing. Ferdinand<br />
Hager (GF, Insignis),<br />
Gerald Bischof (Bezirksvorsteher<br />
Liesing), Mag.<br />
Friedrich Khuen-Belasi,<br />
MSc (GL, Quality Austria),<br />
Christian Gössler<br />
(QM, Insignis) &<br />
Ing. Christian Mahr<br />
(Lead-Auditor, Quality<br />
Austria)<br />
ISO 13485:2016 – Was steckt dahinter?<br />
Der internationale Standard ISO<br />
13485:2016 steht für den Nachweis eines<br />
wirksamen Qualitätsmanagementsystems<br />
für Hersteller von Medizinprodukten. Dieser<br />
betrifft alle Unternehmen in der Lieferkette<br />
bzw. der Inverkehrbringung von<br />
Produkten, die durch die einschlägigen EU-<br />
Verordnungen für Medizinprodukte und<br />
In-vitro-Diagnostika geregelt sind.<br />
Die Ziele dahinter:<br />
• Sicherung von Qualität, Transparenz<br />
und Sicherheit<br />
• Erkennen von Unternehmens- und<br />
Produktrisiken<br />
• Wichtige Voraussetzung für die Zulassung<br />
von Medizinprodukten<br />
Die ISO 13485 ist damit eine wichtige Norm<br />
zur Umsetzung der Systemanforderungen<br />
entsprechend den Verordnungen in Europa<br />
(MDR, IVDR). Eine Zertifizierung nach<br />
dieser Norm ist daher für Druckereien der<br />
Medizinproduktebranche in Europa, aber<br />
auch international wesentlich.<br />
Kurzprofil. Schnell, zuverlässig und<br />
sicher. Dank einem Höchstmaß an technologischem<br />
Know-how und Flexibilität<br />
garantiert Insignis individuelle Lösungen auf<br />
höchstem Niveau. Als Druckerei mit langjähriger<br />
Erfahrung im Health Care-Wesen bietet<br />
das Wiener Unternehmen eine Vielzahl an<br />
medizinischen Etiketten- und Verpackungslösungen<br />
für unterschiedliche Anwendungsund<br />
Einsatzbereiche an. Egal ob als Informationsträger<br />
zur richtigen Einnahme oder zur<br />
Haltbarkeit eines Medikamentes bis hin zum<br />
temperaturstabilen Smart Label für eine personalisierte<br />
Nachverfolgung eines Testergebnisses.<br />
Insignis findet für alle Anforderungen<br />
die richtigen Lösungen. Die Druckprodukte<br />
des Unternehmens finden sich bereits in<br />
Krankenhäusern, Pharmaindustrien, Laboren<br />
sowie Apotheken. Das Insignis Angebot an<br />
Medizin- und Pharmaetiketten ist sowohl<br />
für Primärverpackungen wie Glasflaschen,<br />
Tablettendosen, Spritzen, Blistern und Vials<br />
als auch Sekundärverpackungen wie<br />
Faltschachteln oder Verpackungsbeilagen<br />
geeignet. Dank der großen Material- und<br />
Variantenvielfalt kann Insignis geltende Normen<br />
und Richtlinien für Kennzeichnungen<br />
nach strengsten Sicherheitsauflagen garantieren.<br />
[pl]<br />
Foto: Insignis
| BS12-02G |<br />
Abschied von der<br />
„Zettelwirtschaft“<br />
Nachdem bereits das Lager in Bremen digitalisiert worden ist, hat<br />
der zur Wittrock + Uhlenwinkel-Gruppe gehörende Hygienespezialist<br />
Oelckers im vergangenen Jahr auch sein Lager in Tornesch<br />
auf ein neues Lagerverwaltungssystem umgestellt. Schon nach<br />
wenigen Wochen hat die Reorganisation die Zuverlässigkeit von<br />
Nachlieferungen sowie die Verfügbarkeit und Nachvollziehbarkeit<br />
spürbar erhöht. Unumgänglich bei der Digitalisierung ist die<br />
systematische Kennzeichnung der Stellplätze durch ONK.<br />
EtherCAT und<br />
PC-based control:<br />
New Automation<br />
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Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe, Händedesinfektion,<br />
Schnelltests und Putzmittel sind seit 2020 gefragt wie<br />
nie. Dennoch reorganisierte der Hygienespezialist Oelckers<br />
wie geplant sein Lager in Tornesch bei Hamburg. „Der Betrieb<br />
lief ungebrochen weiter“, sagt Frank Ostermann, Betriebsleitung<br />
Wittrock + Uhlenwinkel Bremen/Oelckers Tornesch.<br />
„Die Digitalisierung hat weder Lieferverzögerungen noch Ausfälle<br />
verursacht.“ Durch die Abkehr von den bisherigen Kommissionier-<br />
bzw. Picklisten hin zur beleglosen Kommissionierung haben<br />
sich bei Oelckers in den vergangenen Wochen spürbar Pickzeiten<br />
verkürzt und Fehlerquoten verringert. Vor allem aber ist die Warenverfügbarkeit<br />
nun jederzeit sichergestellt, weil anstelle einer<br />
jährlichen Stichtagsinventur über das neue LVS eine permanente<br />
Inventur erfolgt. „Das ist für uns als Fachhändler von Hygieneartikeln<br />
entscheidend – zumal während der Corona-Zeit.“ Circa<br />
5.500 verschiedene Artikel liefert Oelckers von Hamburg aus an<br />
Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Industrie und Gastronomie<br />
in einem Umkreis von rund 100 km – „und zwar tagesaktuell“,<br />
betont Ostermann.<br />
Essenziell für die Bewirtschaftung des 10.000 Quadratmeter großen<br />
Lagers in Tornesch mittels LVS war die Kennzeichnung der mehr als<br />
10.000 Stellplätze in den Paletten- und Fachbodenregalen. „ONK<br />
hat uns im Vorfeld der Produktion und Montage hilfreiche Tipps<br />
bezüglich der Kennzeichnung gegeben“, so Ostermann. „Weil auf<br />
den Man-down-Etiketten von ONK zum Beispiel die Lagerebenen<br />
mit verschiedenen Hintergrundfarben voneinander klar abgegrenzt<br />
sind, können sie unsere Staplerfahrer beim Ein- und Auslagern<br />
schneller zuordnen.“ Gescannt wird lediglich das mehrfarbige Mandown-Etikett<br />
auf der untersten Traverse, der jeweilige Farbcode<br />
an den Ebenen darüber dient der Visualisierung.<br />
Zur jeweiligen Regalreihe werden die Kommissionierer durch<br />
Gangschilder an den Stirnseiten der Regale geleitet. An den Durchfahrten<br />
weisen dann farbige Man-down-Etiketten im Hochformat<br />
mit übereinander gedruckten Barcodes und Richtungspfeilen den<br />
Staplerfahrer zu den verschiedenen Stellplätzen. Die Herausforderung<br />
war das u-förmige Profil des Ständerrahmens. Weil Etiketten<br />
hier nicht ganzflächig aufliegen, würden Papier- bzw. Folienetiketten<br />
mit der Zeit durch die Beanspruchung reißen – die Barcodes ließen<br />
sich dann nicht mehr scannen. Daher hat ONK die Etiketten für die<br />
Regalrahmen aus Hartschaum-PVC zugeschnitten. Befestigt werden<br />
sie mittels extrastark haftender Klebestreifen. Darauf sind bis zu<br />
drei Barcodes pro Ebene gedruckt, weil jedes Fach dreifach belegt<br />
werden kann. Die verschiedenen Ebenen haben einen eigenen<br />
Farbcode, z.B. Hellblau für C und Hellgrau für D. <br />
[pl]<br />
PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik setzt weltweit Standards:<br />
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SPS<br />
SPS <strong>2021</strong>: 2,5G-Regelung und<br />
hochkarätiges Programm<br />
Unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Verordnung der Bayerischen Landesregierung findet die SPS vom 23.-<br />
25.11.<strong>2021</strong> in Nürnberg als 2,5 G-Veranstaltung statt (Anm.: 2,5 G entspricht der 3G plus-Regelung in Deutschland).<br />
Teilnehmen dürfen damit vollständig Geimpfte und Genesene sowie Personen mit einem höchstens 48<br />
Stunden alten negativen PCR-Test. Diese Regelung ermöglicht ein weitgehend uneingeschränktes Messe-Erlebnis<br />
bei maximalem Infektionsschutz.<br />
„Als Veranstalter ist es unsere Aufgabe, die<br />
bestmöglichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />
Messeteilnahme sowie eine Plattform<br />
für fachlichen Austausch zu bieten.<br />
Nach diesen persönlichen Begegnungen sehnt<br />
sich die gesamte Branche nun schon seit fast<br />
zwei Jahren. In Abstimmung mit dem Ausstellerbeirat<br />
der SPS haben wir uns daher für<br />
eine Durchführung der Veranstaltung unter<br />
3G plus-Bedingungen entschieden“, erklärt<br />
Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS<br />
bei Mesago. Das bedeutet, der Zugang zum<br />
Messegelände wird ausschließlich Geimpften,<br />
Genesenen und PCR-Getesteten gestattet,<br />
wobei der Test nicht älter als 48 Stunden<br />
sein darf. Im Gegenzug können Aussteller<br />
und Besucher auf das Tragen eines Mundund<br />
Nasenschutzes verzichten. Die Pflicht,<br />
einen Mindestabstand zu anderen Personen<br />
einzuhalten, entfällt ebenso wie sämtliche<br />
Personenobergrenzen.<br />
Auf dem Gelände der NürnbergMesse werden<br />
entsprechende Kontrollstellen vorgesehen,<br />
die die Einhaltung der 3G plus-Regeln sicherstellen.<br />
Verstärkte Reinigungsmaßnahmen,<br />
Desinfektionsmittelspender und regelmäßiger<br />
SPS <strong>2021</strong><br />
INFObox<br />
Termin: 23. bis 25. November <strong>2021</strong><br />
Ort: Messezentrum Nürnberg<br />
Zeiten: Di. - Mi. 9 bis 18 Uhr<br />
Do. 9 bis 17 Uhr<br />
Veranst.: Mesago<br />
Tickets für die SPS <strong>2021</strong> sind unter sps-messe.<br />
de/eintrittskarten erhältlich. Auf der Veranstaltungswebsite<br />
sps-messe.de werden regelmäßig<br />
Updates rund um die Messe und das hybride<br />
Angebot veröffentlicht. Interessierte können sich<br />
an dieser Stelle umfassend über einen Besuch<br />
der Veranstaltung informieren.<br />
Luftaustausch in den Hallen tragen weiterhin<br />
zur Sicherheit aller Beteiligten bei. „Intensive<br />
Beratungs- und Fachgespräche sowie ein Austausch<br />
auf Augenhöhe sind die Kernelemente<br />
der SPS und das, was die Automatisierer in<br />
den letzten Jahren vermisst haben. Mit 3G<br />
plus können wir diese Bedürfnisse erfüllen<br />
und fast ein bisschen Normalität wieder herstellen“,<br />
erläutert Schulz-Metzner.<br />
Hybrides Vortragsprogramm.<br />
Das von den Verbänden ZVEI und VDMA<br />
gemeinsam bespielte Messeforum in Halle<br />
3 bietet zahlreiche spannende Beiträge:<br />
Die Gesprächsrunde „Wertschöpfung aus<br />
Maschinendaten 4.0 – Win-win durch Partnerschaft“,<br />
die sich mit einer fairen und<br />
individuell-selbstbestimmten Verwertung<br />
von Maschinendaten beschäftigt oder auch<br />
die Panel-Diskussion „DC-System Concept<br />
for sustainable Factories“. Dabei geht es um<br />
innovative Technologien, die das Erreichen<br />
von internationalen Klimazielen vorantreiben<br />
– ein zunehmend wichtiges Thema in der<br />
Industrie. Auch der aktuelle Rohstoffmangel<br />
wird im Messevortragsprogramm thematisiert<br />
und die Zuhörer sind eingeladen, sich<br />
mit Referenten und Diskussionsteilnehmern<br />
auszutauschen.<br />
Auch die digitale Eventplattform „SPS on<br />
air“ wartet mit hochkarätigen Beiträgen auf.<br />
Den Anfang macht dabei Christian Baudis,<br />
Digital-Unternehmer, Futurist und ehemaliger<br />
Google-Deutschlandchef, am ersten<br />
Messetag mit seiner Keynote „Wie digitale<br />
Technologien die Produktion verändern“. Am<br />
Mittwoch liegt der Programmfokus auf „Use<br />
cases for AI“. In diesem Rahmen widmet sich<br />
Dr. Henning Beck, Neurowissenschaftler, Biochemiker<br />
und Deutscher Meister im Science<br />
Slam dem Thema „Gehirn vs. KI - Smarte<br />
Automatisierung für die Welt von Morgen“.<br />
Hybride und digitale Veranstaltungstickets.<br />
Interessierte können sich<br />
ab sofort registrieren. Das hybride Veranstaltungsticket<br />
ermöglicht dabei sowohl den<br />
Zutritt zur Präsenzmesse in Nürnberg als<br />
auch den Zugang zur begleitenden digitalen<br />
Plattform „SPS on air“. So können Besucher<br />
nicht nur vor Ort ihr Netzwerk erweitern,<br />
sondern darüber hinaus auch mit digitalen<br />
Teilnehmern aus aller Welt in Kontakt treten.<br />
Ergänzend ist auch ein rein digitales Ticket<br />
erhältlich, das Interessierten, die nicht persönlich<br />
in Nürnberg dabei sein können, den<br />
Zugang zur SPS und den Innovationen in der<br />
Automatisierung ermöglicht. <br />
[pl]<br />
Foto: Mesago / Malte Kirchner
<strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> <strong>09</strong>/21<br />
Maschinensicherheit individuell:<br />
„Your“ Safety!<br />
Unter dem Messemotto „We create your<br />
safety“ stellt Pilz auf der internationalen<br />
Fachmesse SPS Smart Production Solutions<br />
Automatisierungslösungen rund um<br />
sichere Automation vor, die die Aspekte<br />
Safety (Maschinensicherheit) und Industrial<br />
Security gleichermaßen abdecken.<br />
Im inhaltlichen Messe-Mittelpunkt: Lösungen,<br />
die individuell anpassbar sind<br />
und so Kosten sparen; da nicht überdimensioniert<br />
werden muss.<br />
Foto: Pilz GmbH & Co. KG<br />
Auf der <strong>2021</strong> erstmals hybrid stattfindenden<br />
Smart Production Solutions<br />
können Besucher des Pilz<br />
Messestands selbst ausprobieren, wie sich<br />
Losgröße 1 für die eigene Anforderung einfach<br />
umsetzen lässt: Über das Onlinetool<br />
myPNOZ Creator kann aus einer Vielzahl<br />
an Variationsmöglichkeiten spielend einfach<br />
die individuelle und bedarfsgerechte eigene<br />
Sicherheitslösung rund um das neuartige<br />
modulare Sicherheitsschaltgerät myPNOZ<br />
kreiert werden – ganz ohne Programmier-<br />
Kenntnisse.<br />
Das modulare Sicherheitsschaltgerät myPNOZ<br />
oder auch die konfigurierbare Kleinsteuerung<br />
PNOZmulti 2 sind nicht nur Teil des<br />
Messeauftritts von Pilz, sondern auch Teil<br />
einer umfassenden neuen Pilz-Lösung für<br />
die sichere Überwachung der Kartonagenzufuhr<br />
an Verpackungsmaschinen: Pilz stellt<br />
hier seine Lösung aus PSEN (Pilz Sichere<br />
Sensorik) und dem Sicherheitsschaltgerät<br />
bzw. der Kleinsteuerung für das <strong>Pack</strong>aging<br />
vor – „sicher und gebrauchsfertig“ und damit<br />
kosten- und zeitsparend.<br />
Pilz<br />
Halle Stand<br />
9 370<br />
Hybrid und doch persönlich: Unter dem Messemotto „Create your safety“ zeigt<br />
Pilz auf der Fachmesse SPS – Smart Production Solution sichere Automatisierungslösungen<br />
auch für mobile Anwendungen<br />
Weiteres Messehighlight: Sicherer<br />
Zugang. Komplette Schutztürlösungen<br />
inklusive Zugangsberechtigung sind weiteres<br />
Highlight-Thema: Wie lassen sich Schutztüren<br />
effizient durch individuell anpassbare<br />
Lösungen absichern? Wie können Safety und<br />
Security-Anforderungen gleichermaßen umgesetzt<br />
werden? Die Antwort zeigt in Nürnberg<br />
das modulare Schutztürsystem von Pilz auf:<br />
Im Schutztürsystem lassen sich alle Module<br />
individuell zusammenstellen und begehbare<br />
Türen damit flexibel absichern. Anhand des<br />
PSENmlock Türgriffmoduls als jüngster Erweiterung<br />
des Schutztürsystems demonstriert<br />
Pilz, wie sich durch diese umfassende Lösung<br />
aus Türgriffmodul mit integriertem Betätiger<br />
sowie integrierter Fluchtentriegelung – plus<br />
dem sicheren Schutztürsensor PSENmlock für<br />
sichere Verriegelung und sichere Zuhaltung –<br />
individuell anpassbare und gleichzeitig sichere<br />
Lösungen umsetzen lassen.<br />
Mit im Gepäck sind auch die Sicherheits-<br />
Lichtgitter PSENopt II Typ 3, aktuell die weltweit<br />
ersten mit einer Zulassung der globalen<br />
Prüforganisation Underwriters Laboratories<br />
(UL), die somit die nationalen Sicherheitsstandards<br />
der USA und Kanada erfüllen. Mit<br />
PSENopt II Typ 3 lassen sich Anwendungen<br />
der Sicherheitskategorie Performance Level<br />
d (PL d) einfach umsetzen, was letztendlich<br />
Kosten spart, da Anwender nicht überdimensionieren<br />
müssen.<br />
Mobiler Fokus. Im Bereich Services<br />
stellt Pilz die Sicherheit von FTF bzw. FTS<br />
in den thematischen Mittelpunkt: Betreiber<br />
von fahrerlosen Transportfahrzeugen oder<br />
-systemen müssen sicherstellen, dass ihr<br />
System nicht nur sicher konstruiert, sondern<br />
auch unter Berücksichtigung aller räumlichen<br />
und infrastrukturellen Gegebenheiten<br />
sicher und vor allem produktiv in der Intralogistik<br />
eingesetzt werden kann. Pilz stellt<br />
sein neues Dienstleistungspaket für sichere<br />
Anwendungen mit FTF, das Anwender bei<br />
der Umsetzung komplett unterstützt, auf<br />
der Messe vor.<br />
Hybrid und doch persönlich! Auf<br />
der <strong>2021</strong> erstmals hybrid stattfindenden SPS<br />
Smart Production Solutions wird die Präsenzmesse<br />
durch ein digitales Angebot ergänzt.<br />
Über eine digitale Plattform haben auch<br />
virtuelle Besucher einen Zugang zu allen<br />
Highlight-Themen und Lösungs-Neuheiten<br />
von Pilz. Hier stehen die Experten von Pilz<br />
für den digitalen und direkten Austausch<br />
zur Verfügung. <br />
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Mag. Manfred Meixner<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Chefredaktion:<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Mag. Manfred Meixner<br />
Anzeigenleitung:<br />
Mag. Manfred Meixner<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen<br />
Alexander Peterlik<br />
Jenny Walther-Thoss<br />
Dominik Noroschat<br />
Porträtbilder (S. 3 - 4) und<br />
Fotoredaktion: Doris Meixner<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Jakob Meixner<br />
Offenlegung<br />
nach § 25 Mediengesetz:<br />
Medieninhaber,<br />
Herausgeber und Redaktion:<br />
PL Verlag OG,<br />
Bahnstraße 4/113, 2340 Mödling,<br />
Österreich<br />
Tel. +43 2236 320 <strong>09</strong>5<br />
e-mail: office@packundlog.at<br />
Internet: www.packundlog.at<br />
Geschäftsführer:<br />
Mag. Manfred Meixner<br />
Mag. Gernot Rath<br />
Grundlegende Richtung:<br />
Unabhängige Fachzeitung für<br />
Verpackung und Intralogistik.<br />
Fragen bzgl. Abo bzw. Zusendung an<br />
office@packundlog.at oder<br />
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Druck:<br />
Donau Forum Druck Ges.m.b.H.<br />
Walter-Jurmann-Gasse 9, 1230 Wien<br />
Erscheinungsart: 10x jährl.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
Einzelheft Inland: Euro 5,80<br />
Jahresabo Inland: Euro 51,80<br />
inkl. Verp., Porto und 10 % USt<br />
Einzelheft Ausland: Euro 12,70<br />
Jahresabo Ausland: Euro 110,90<br />
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Nachdruck – auch mit Quellenangabe<br />
– nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Verlags gestattet.<br />
Für den Inhalt persönlich gezeichneter<br />
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