DENISE MÜLLER-DUM Die Autorin hält auch Lesungen. Gerne vor allem in Grundschulen oder in Ferienprogrammen, sowie Projektbezogen. TEXT | FRIEDERIKE HOLTMANN FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN, MARC GOBIEN (CVJM BREMEN) Ich treffe die Autorin und Wissenschaftskommunikatorin im Grünen, passend zu ihrem Thema, der Umwelt. Das Wetter spielt auch mit und wir können uns unter einem großen Ahornbaum in Ruhe unterhalten. Denise Müller-Dum lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Schwachhausen. Sie arbeitet als Redakteurin bei einer Bremer Agentur für Wissenschaftskommunikation, wo sie Forschungsthemen für unterschiedliche Kunden in Text, Bild und Ton aufbereitet. „Das, was ich jetzt mache, ist die Zusammenführung meiner beiden Leidenschaften: Schreiben und Wissenschaft“, erklärt Denise Müller-Dum. Noch bis vor Kurzem forschte die promovierte Geowissenschaftlerin selbst an der Uni Bremen – dort, wo sie 2007 ihr Physikstudium aufgenommen hatte. „Wir sind eher durch Zufall in Bremen geblieben. Es gab einfach keinen Grund wegzugehen“, sagt sie. „Wir genießen hier besonders, dass wir alles mit dem Fahrrad erreichen können. Wir besitzen kein Auto und brauchen es auch nicht“, erklärt die Wissenschaftsjournalistin. Das ist auch eine bewusste Entscheidung, denn Mobilität ist ein Faktor, der zum Klimawandel beiträgt. „Ja, wir versuchen möglichst nachhaltig zu leben, aber stoßen auch immer wieder an Grenzen.“ Beispielsweise ließe sich Verpackungsmüll nicht immer vermeiden. Trotzdem versucht Denise Müller-Dum, nachhaltige Gewohnheiten zu etablieren – etwa Seife statt Duschgel zu nutzen, vorwiegend pflanzlich zu kochen oder eben aufs Auto zu verzichten. Es wird schnell klar, es geht ihr nicht um dogmatisches Einhalten von bestimmten Regeln, sondern um Sensibilisierung und Aufklärung. „In einer meiner Kurzgeschichten schreibe ich: Es geht nicht um Verzicht, sondern um Veränderung. Ich weiß, auch Veränderung fällt vielen schwer, aber wenn wir so weiter machen wie bisher, hat das gravierende Folgen“, erklärt die Physikerin. Unterstützung wünscht sie sich von der Politik: „Allein gegen den Klimawandel zu kämpfen, ist furchtbar anstrengend. Die Politik muss schnell und beherzt Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen – das muss jetzt endlich was werden!“ Um junge Menschen in ihren Forderungen nach mehr Umweltschutz zu unterstützen, schreibt die 34-Jährige Bücher und Kurzgeschichten über verschiedene Umweltthemen. So sind etwa ihre Kinderbücher „Mats Möwe auf großer Klimamission“ und „Mats Möwe und die Plastikplage“ vergangenes Jahr im Schünemann-Verlag erschienen. Außerdem gewann sie als eine von zehn Autorinnen und Autoren beim Schreibwettbewerb „Zukunftschreiben statt Schwarzmalen“ mit einer Kurzgeschichte über die drei Geister des Klimawandels. „Die Geschichte ist eine Adaption der „Christmas Carol“ von Charles Dickens. In meiner Geschichte bekommt der Klimaskeptiker Bernd Besuch von den Geistern des vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Klimas“, fasst die Autorin zusammen. Einer der Geister spricht zu Bernd: „Wir sehen immer nur, was uns entgeht. Wir fürchten den Verzicht. Aber es geht nicht um Verzicht. Sondern um Veränderung!“ (Zitat aus: „Die drei Geister des Klimawandels“, erschienen im Buch "Zukunftschreiben statt Schwarzmalen", Tessloff 2020). Zum Bücherschreiben kam Denise Müller-Dum durch das Projekt „Es war einmal… wissenschaftliche Kurzgeschichten“, das seinerzeit am Marum – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften angesiedelt war. Nachdem sie einen Beitrag zu dem Kurzgeschichtenband geschrie- 42 <strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>November</strong> - <strong>Dezember</strong> <strong>2021</strong>
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