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Aktuell
Großbaustelle Molkenmarkt
Visualisierung: SenStadtWohn
Eine Visualisierung
zeigt den Blick
vom Mühlendamm
auf das
neue Quartier am
Molkenmarkt.
Der Bereich Molkenmarkt liegt wie das Klosterviertel
im historischen Zentrum Berlins und gehört zu den ältesten
Stadtteilen. Im Laufe der Jahre hat dieser Gründungsbereich
des alten Berlins durch Kriegszerstörungen
und autogerechten Stadtumbau seine Bedeutung
als lebendiges Stadtquartier mit Aufenthaltsqualität
weitgehend verloren. Als Kreuzungspunkt der Straßen
Mühlendamm, Stralauer und Spandauer Straße war
der Platzraum nur noch in Teilen erkennbar.
Die Verlegung der Grunerstraße ist daher als
wesentliche Voraussetzung für die Wiedergewinnung
des Klosterviertels als urbanes Stadtquartier gedacht.
Der breite Straßenzug wirkte bislang wie ein harter
Einschnitt im Berliner Zentrum und trennte das Rote
Rathaus, das Nikolaiviertel und die Rathaus-Passagen
vom Bereich der Klosterstraße. Der Rückbau der
überdimensionierten Verkehrsflächen soll jetzt Areale
für neue, innerstädtische Baugelände schaffen. Mit
Wohnen, Gewerbe, Gastronomie sowie touristischen
und kulturellen Einrichtungen ist ein attraktives
Stadtquartier geplant, das als Ort der Stadtgründung
Berlins wieder erlebbar ist.
Durch die Baumaßnahme werden die bisherigen
Parkmöglichkeiten am Roten Rathaus entfallen. Im
Bereich des Mühlen damms und im neuen Straßenabschnitt
Molkenmarkt wird zwischen den Fahrtrichtungen
eine Trasse für eine zukünftige Straßenbahnlinie
vom Alexanderplatz zum Kulturforum freigehalten.
Das städtebauliche Konzept für das neue Quartier
ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Die Planungen
begannen in den 1990er Jahren mit ersten
Ideen zur Verlegung der Grunerstraße sowie zu einer
Bebauung, die sich an der historischen Stadtstruktur
orientiert. Die Verläufe der Kloster- und Jüdenstraße
sowie die Herstellung der historischen Kontur des
Großen Jüdenhofs und der westlichen Verlängerung
der Parochialstraße geben Orientierung. Sie werden
bis zum neuen Hauptstraßenzug verlängert.
2019 haben die ersten Bauarbeiten zum Rückbau
der Grunerstraße begonnen. Sie wird verschwenkt und
rückt bis 2022 näher an das Rote Rathaus heran. Die
Fläche vor dem alten Stadthaus wird später mit neuen
Gebäuden bebaut. Die Bebauung soll sich in die
städtische Umgebung einfügen. Innerhalb der Blöcke
wird durch leichte Höhenunterschiede ein möglichst
abwechslungsreiches Profil angestrebt. Die historisch
bedeutenden Gebäude wie das Alte Stadthaus und
die Parochialkirche werden als Hochpunkte herausstechen.
Im Baublock vor dem Alten Stadthaus sind
aufgrund der Immissionsbelastung vorrangig gewerbliche
Nutzungen vorgesehen. An der verlängerten
Parochialstraße sollen gemischte, innenstadttypische
Nutzungen entwickelt werden, während in einer gesonderten
Zeile im Blockinnenbereich vornehmlich für
MITTE bitte!