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TOPFIT Dezember 2021

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GESUNDHEITSMAGAZIN

Nr. 4 / 2021

Jahrgang 21

DAS

KOSTENLOSE

www.topfit-gesund.de

BESCHEID WISSEN

GESUND BLEIBEN

Polyneuropathie

Nicht einfach zu behandeln

Winterpflege

Die besten Tipps für die Haut

Rat aus der Apotheke

Schnupfen, Husten, Halsweh

Diese Erkältungsmittel helfen

Werte senken –

Risiken minimieren

Bluthochdruck


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Inhalt

Thema aktuell

wann haben Sie das letzte Mal so

richtig die Seele baumeln lassen? Der

nächste gute Zeitpunkt dafür könnte

Weihnachten sein: endlich wieder

Zeit für sich und für seine Familie zu

haben; endlich zur Ruhe kommen,

Unangenehmes hinter sich lassen

und sich öffnen für die Freuden und

positiven Impulse, die die Feiertage

für Sie bereithalten. Nur im entspannten Zustand können Psyche

und Körper optimal regenerieren und sich so für künftige Herausforderungen

stärken.

Soweit die Theorie. In Zeiten wie diesen ist es allerdings leider

so: Wie schon im letzten Jahr wird es vielen von uns gar nicht so

leichtfallen, abzuschalten. Denn auch für dieses Weihnachtsfest

gilt: Die Regeln fürs Feiern werden uns von der Coronapandemie

vorgegeben.

Zwar sind inzwischen knapp 70 Prozent der Deutschen vollständig

gegen das Coronavirus geimpft. Das ist jedoch leider

nicht genug, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Studien

haben gezeigt: Weil die Impfstoffwirksamkeit gegen die Delta-

Variante niedriger ist als gegen frühere Virusstämme, ist eine

Impfquote von mindestens 90 Prozent notwendig, um das Virus

daran zu hindern, sich auszubreiten. Hinzu kommt: Eine zweimalige

Impfung allein reicht für einen guten Schutz nicht aus.

Umso wichtiger ist es, sich sobald wie möglich mit einer Auffrischimpfung

»boostern« zu lassen. Es kann sogar sein, dass

eine weitere Impfung notwendig sein wird, um sich gegen die

neue Coronavirus-Variante Omikron zu schützen, die offenbar

noch viel ansteckender ist als alle bisher bekannten Varianten.

Was also tun? Am besten genau das, was uns schon letztes

Jahr geholfen hat: die persönlichen Kontakte in den 10 bis 14

Tagen vor der Begegnung mit den Verwandten an Weihnachten

reduzieren, den Kreis der Feiernden klein halten, die gängigen

Hygieneregeln einhalten. Und ansonsten trotz allem versuchen,

an den Feiertagen Urlaub von den Anforderungen des Alltags zu

machen – und all die Sorgen und Befürchtungen mal für einen

Moment beiseite zu schieben.

Kommen Sie gesund ins neue Jahr!

Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin

Die Gewinnerin des letzten Gewinnspiels ist Frau Anna H.

aus Ingolstadt.

Hier liegt TOPFIT für Sie bereit:

TOPFIT ist in Apotheken, Naturkostläden, Fitnessstudios, Kliniken,

Arzt- und Heilpraktiker-Praxen in München und Umgebung kostenlos

erhältlich. Unsere aktuelle Verteilerliste finden Sie auf unserer Website:

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4 Polyneuropathie – wenn die Füße brennen

6 Titelthema:

Bluthochdruck: Dauerstress für Gefäße und Herz

11 Bruststraffung mit dem Inneren BH:

So formschön wie vorher

12 Hüft- und Knie-Endoprothesen:

»Das letzte Wort hat der Patient!«

13 Darmbakterien lieben Ballaststoffe

14 Wintersport: Schwachstelle Knie

15 Eislaufen: Spaß für Groß und Klein

16 Wintersport: Schwachstelle Rücken

Diagnose & Therapie

17 Rheumatoide Arthritis: Auch für Rheumakranke

ist die Impfung gut verträglich

18 Bauchspeicheldrüsenkrebs:

Im Kampf für eine bessere Prognose

20 Wechseljahre – eine aufregende Zeit

22 Chronische Erkrankungen:

Leichter durchs Leben trotz Last

24 Winterpflege –

die besten Tipps für die Haut

26 Schnupfen, Husten, Halsweh:

Ein Allroundmittel gibt es nicht

20 Medizinische Fachberatung

20 Impressum

28 Gewinnspiel

30 Rätsel

Gesund leben

Aus der Apotheke

Rubriken

31 Online-Veranstaltungen


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zählt zu den häufigsten

Fehlsichtigkeiten auf der

Welt.

Kurzsichtigkeit (Myopie) zählt zu

den häufigsten Fehlsichtigkeiten

auf der Welt. Gerade bei Kindern

und Jugendlichen nimmt deren

Häufigkeit stetig zu. Ursachen

können der Mangel an Tageslicht

und die vermehrten Tätigkeiten

im Nahbereich – wie Lesen oder

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4 Thema aktuell

Foto: © dotshock / 123rf.com

Polyneuropathie —

wenn die Füße brennen

Aktuelle Daten zeigen: Die Zahl der Polyneuropathie-Neuerkrankungen ist in den

letzten Jahren deutlich angestiegen. Wer an Polyneuropathie erkrankt ist, hat mit einer

Vielzahl von Beeinträchtigungen zu kämpfen. Therapeutische Hilfe ist allerdings

schwer zu bekommen: Mit einer Maßnahme allein lässt sich die Nervenerkrankung

meist kaum erfolgreich in den Griff bekommen. Deutlich besser sieht die Bilanz aus,

wenn die Polyneuropathie mehrgleisig behandelt wird.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Es kribbelt, es zuckt, es sticht, es brennt – und

oft tut es höllisch weh: zwischen den Zehen,

in den Zehen, den Fußsohlen, im Mittelfußbereich,

in der Ferse. Tatsächlich beginnt eine Polyneuropathie

meist an den Füßen und zeigt sich

vor allem durch Empfindungsstörungen. Besonders

häufig sind Taubheitsgefühle und Missempfindungen,

die sich z. B. als tausend kleine

Stiche, »Ameisenlaufen« oder als plötzlich einschießende,

elektrisierende Schmerzen äußern.

Aber auch ein Fremdkörpergefühl etwa in den

Fußsohlen oder ein Gefühl der Eingeschnürtheit

(»Manschettengefühl«) sind möglich. Hinzu

kommt eine Überempfindlichkeit gegenüber

äußeren Reizen. Dann genügen oft schon geringe

Berührungen, um eine Schmerzattacke hervorzurufen,

ausgelöst z. B. durch die eigentlich

bequemen Schuhe, die Strümpfe, das lauwarme

Badewasser, die Bettdecke. Es kann aber auch

sein, dass die Empfindungsfähigkeit eingeschränkt

und das Warnsystem »Schmerz« weitgehend

außer Kraft gesetzt sind. So können dem

Betroffenen z. B. Druckstellen, Schwielen und

Verletzungen an den Füßen verborgen bleiben,

weil er die durch sie verursachten Beschwerden

nicht mehr richtig spürt – ein Problem, das bei

Diabetikern z. B. mitverantwortlich für die Entstehung

des gefürchteten diabetischen Fußes

ist. Eine weitere Symptomvariante sind motorische

Beeinträchtigungen, die von einer Muskelschwäche

bis hin zu Lähmungserscheinungen

reichen.

Vielfältige Symptome sind möglich

Dass das Beschwerdebild so heterogen ist, liegt

am Wesen der Krankheit selbst. Denn bei der

Polyneuropathie handelt es sich um eine (entzündlich-)degenerative

Erkrankung der peripheren

Nerven, also der Nerven, die außerhalb

von Gehirn und Rückenmark (zentrales Nervensystem)

liegen. »Poly« bedeutet, dass mehr

als ein peripherer Nerv betroffen ist. Ausgangspunkt

ist eine Schädigung entweder des Fortsatzes

der Nervenzelle (Axon) oder der Umhüllung

des Nervs (Myelinscheide). Beides hat zur Folge,

dass die Reizweiterleitung gestört ist, d. h. die

Sig nale werden nicht mehr fehlerfrei und schnell

genug übertragen. Je nachdem, welche der peripheren

Nerven – die motorischen, sensorischen

oder autonomen Nerven – betroffen sind, gestaltet

sich auch das Krankheitsbild. So entstehen

Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder

Taubheitsgefühl, wenn die sensorischen Nerven

geschädigt sind, und ein Muskelschwund

geht auf eine Funktionsstörung der motorischen

Nerven zurück. Meist sind die längsten Nervenfasern,

die die Zehen oder Finger versorgen, zuerst

betroffen.

Restless-Leg-Syndrom –

eine häufige Folgeerscheinung

Im Allgemeinen entstehen die Symptome symmetrisch

und selten asymmetrisch mit Betonung

auf einer Seite. Unabhängig davon, haben

Polyneuropathie-Beschwerden die Tendenz, sich

auszubreiten: Häufig findet man eine von Jahr

zu Jahr aufsteigende Symptomatik von den Fußsohlen

über Füße, Knöchel zu den Knien bis hin

zu Fingern und Händen. Bei etwa jedem fünften

Polyneuropathie-Patienten tritt im weiteren

Verlauf zudem ein Restless-Leg-Syndrom

auf: Vor allem in Phasen der Ruhe, etwa in den

Abendstunden oder nachts im Bett während

des Einschlafens, werden die Betroffenen von

einem unkontrollierbaren und meist schmerz-

TOPFIT 4 / 2021


Thema aktuell 5

haften Bewegungsdrang in den Beinen heimgesucht.

Und auch dies ist eine häufige Folge der

Polyneuropathie: Der Erkrankte verliert seine

Gangsicherheit. Dann hat er besonders im Dunkeln

oder auf unebenem Boden das Gefühl, »wie

auf Watte« zu gehen und den Boden unter den

Füßen nicht mehr richtig zu spüren. Mit der

Gangunsicherheit geht auch das Empfinden für

die eigene Schwere und die Sicherheit in der Koordination

verloren. Oft werden Gehhilfen unvermeidlich

– erst der Stock, dann der Rollator,

schließlich der Rollstuhl.

Das Krankheitsbild wird oft nicht

erkannt

Obwohl hierzulande Schätzungen zufolge jedes

Jahr bis zu 10 000 Menschen neu daran erkranken

und jeder dritte Diabetiker betroffen ist, gehört

die Polyneuropathie nach wie vor zu den

eher unbekannten Erkrankungen. Selbst Ärzte

tun sich bisweilen schwer, die Nervenerkrankung

zeitnah zu diagnostizieren. Ein Grund

ist, dass eine Polyneuropathie meist Folge oder

Symptom einer anderen Erkrankung ist. In den

westlichen Industrienationen tritt eine Polyneuropathie

besonders oft im Rahmen eines Diabetes

oder einer Alkoholsucht auf.

Aber auch entzündliche Krankheiten wie eine

rheumatoide Arthritis oder eine Entzündung

von Blutgefäßen (Vaskulitis), bestimmte Infektionskrankheiten,

Toxine (z. B. Schwermetalle),

ein Nierenschaden, ein ausgeprägter Vitaminmangel

(vor allem ein Mangel an Vitamin B1,

B6 und B12), verschiedene Krebserkrankungen,

einige Wirkstoffe der Chemotherapie, mitunter

auch ein Guillain-Barré-Syndrom können eine

Polyneuropathie hervorrufen. Insgesamt sind

der Wissenschaft inzwischen mehr als 200 verschiedene

Ursachen für Polyneuropathien bekannt,

darunter auch einige seltene erblich bedingte

Formen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen

sich keine Ursache feststellen lässt – hiervon

sind immerhin 20 bis 30 Prozent der Patienten

betroffen.

Nicht zuletzt von der Ursache hängt es ab, wie

rasch die Nervenschädigung voranschreitet: Es

sind galoppierende Verläufe möglich, die den

Patienten innerhalb eines Jahres in den Rollstuhl

bringen. Häufiger entwickelt sich eine Polyneuropathie

jedoch schleichend über Jahre

und Jahrzehnte vom ersten Auftreten der Symptome

bis hin zu ernsthaften sensorischen und

motorischen Beeinträchtigungen.

Frühzeitige Diagnose ist wichtig

Grundsätzlich gilt: Je früher eine Polyneuropathie

erkannt und behandelt wird, desto günstiger

ist die Prognose. Oft entwickelt sich die Nervenerkrankung

jedoch schleichend über Monate

und Jahre. Viele Betroffene schenken Symptomen

wie Kribbeln oder eine Überempfindlichkeit

an den Händen oder Füßen oft erst einmal

kaum Beachtung. Erst bei stärken Beschwerden,

etwa wenn Schmerzen dazukommen oder

die Missempfindungen immer heftiger werden,

suchen sie einen Arzt auf. Häufig ist die Polyneuropathie

dann schon fortgeschritten und die

Nervenschäden sind nicht mehr rückgängig zu

machen. Umso wichtiger ist es, selbst vermeintlich

harmlos erscheinende Beschwerden wie

Kribbel- oder Taubheitsgefühle in den Extremitäten

als Alarmsignale zu verstehen und sich

nicht zu scheuen, sie ärztlich abklären zu lassen.

Behandlung der Ursache steht im

Vordergrund

Was die Behandlung betrifft, so richtet sich die

therapeutische Vorgehensweise im Wesentlichen

nach der ursächlichen Erkrankung. So steht z.

B. bei einer diabetesbedingten Polyneuropathie

eine optimale Einstellung der Blutzuckerwerte

im Vordergrund, um so einem Fortschreiten

der Polyneuropathie entgegenzuwirken. Zudem

kommen Medikamente zum Einsatz, mit der

eine Schmerzlinderung bzw. bei entzündlichen

Formen eine Hemmung der Entzündung angestrebt

wird; begleitend werden oft Maßnahmen

der physikalischen Therapie verordnet, so etwa

Physiotherapie, Wechsel- und Bewegungsbäder

oder auch schmerzlösende und beruhigende Wickel

oder Auflagen.

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Die eine Therapie gibt es nicht

Richtig ist jedoch auch, dass bei vielen Formen

der Polyneuropathie konventionelle Behandlungsmethoden

allein nicht ausreichen, um eine

nachhaltige Linderung der Beschwerden zu erreichen.

In diesem Fall macht es Sinn, komplementärmedizinische

Maßnahmen als Begleittherapie

zu versuchen. So legen z. B. verschiedene

Studien nahe, dass mit der transkutanen elektrischen

Nervenstimulation (TENS) gute Erfolge

erzielt werden können: Der Patient trägt ein kleines

elektrisches Gerät, das über eine Elektrode

mit der schmerzhaften Hautregion verbunden

ist. Bei Bedarf werden elektrische Impulse abgegeben,

welche die Hautnerven reizen. Ein Grund

für die Wirkung der TENS-Methode könnte

sein, dass durch die Impulse bestimmte körpereigene

Botenstoffe, die Endorphine, freigesetzt

werden, die u. a. einen schmerzmildernden Effekt

haben. Aber auch Akupunktur, eine moderate

Bewegungstherapie, eine Umstellung der

Ernährung und andere Maßnahmen der Ordnungstherapie

haben sich als hilfreiche Begleitmaßnahmen

bewährt. Ein solches multimodales

Therapiekonzept, das individuell auf den Betroffenen

und seine Beschwerden abgestimmt

ist, sollte am besten in einer spezialisierten Einrichtung

festgelegt und umgesetzt werden.

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TOPFIT 4 / 2021


6 Thema aktuell

Foto: cowpland / 123rf.com

Bluthochdruck

Dauerstress

für Gefäße und Herz

Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) geht

davon aus, dass 50 Prozent der Herzinfarkte

und Schlaganfälle vermieden werden könnten,

wenn ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie)

rechtzeitig behandelt werden würde.

Ein Problem ist, dass viele gar nicht wissen,

dass sie betroffen sind. Dies lässt sich leicht

ändern: Wer regelmäßig seinen Blutdruck

misst, kann rasch erkennen, ob er zu hoch ist

— und sich dann an einen Arzt wenden.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Bluthochdruck besteht, wenn das Messgerät

wiederholt Werte von 140/90 mmHg und

mehr anzeigt. Dies ist nicht nur eine einfache,

sondern zugleich die sicherste Methode abzuklären,

ob man zu den mehr als 20 Millionen

Hypertonikern in Deutschland gehört. Denn

Bluthochdruck ist heimtückisch: Er macht lange

Zeit keine Beschwerden, und er schränkt auch

die Lebensqualität nicht spürbar ein. Die Folge:

Jeder vierte Bluthochdruckpatient weiß nichts

von seiner Erkrankung. Deshalb wird die Hypertonie

auch »stiller Killer« genannt: Bleibt ein

chronisch zu hoher Blutdruck unbehandelt, ist

die Gefahr für schwere Erkrankungen groß – bis

hin zum lebensgefährlichen Notfall wie einem

Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Risikofaktor für Arteriosklerose

Der Blutdruck ist die Kraft, die das Blut auf die

Wände der Gefäße ausübt. Dabei hängt er im

Wesentlichen von zwei Faktoren ab: von der

Elastizität und dem Durchmesser der Gefäße

und von dem Druck, mit dem das Herz das

Blut stoßweise – mit jedem Herzschlag – in den

Kreislauf pumpt. Ist der Druck zu hoch, werden

zuerst die Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen:

Um der Belastung standhalten zu können,

verdicken und versteifen mit der Zeit ihre Wände.

Vor allem die Innenwände der Blutgefäße

nehmen Schaden: Sie reißen ein, wodurch winzige

Wunden entstehen; Entzündungsprozesse

und Ablagerungen (Plaques) sind die Folgen.

Dieses Geschehen, das Arteriosklerose genannt

wird, entwickelt sich schleichend über Jahre,

ohne dass der Betroffene etwas davon bemerkt.

Am Ende stehen jedoch Durchblutungsstörungen

und damit einhergehend eine Unterversorgung

von Organen mit Sauerstoff, weil die Gefäße

immer mehr verengen und verstopfen.

Sind die Herzkranzgefäße arteriosklerotisch

verändert, kann sich eine koronare Herzkrankheit

mit schmerzhafter Brustenge (Angina pectoris)

entwickeln. Zugleich nimmt das Risiko für

einen plötzlichen Verschluss zu: Dann wird ein

Teil des Herzmuskels jäh von der Durchblutung

abgeschnitten – ein Herzinfarkt ist entstanden.

Liegt eine Arteriosklerose der hirnversorgenden

Halsarterien oder der kleineren Hirnarterien

vor, kann es auch im Gehirn zu einer abrupten

Unterbrechung der Blutversorgung, zu einem

Schlaganfall, kommen.

Andererseits kann eine Hypertonie auch eine

Blutung im Gehirn hervorrufen (intrazerebrale

Blutung). Darüber hinaus steigt das Risiko für

eine vaskuläre Demenz, wenn der Blutdruck

chronisch zu hoch ist.

Das überforderte Herz

Je höher der Blutdruck, umso stärker muss das

Herz arbeiten. Und weil das Herz ein Muskel ist,

reagiert es auf die permanente Überbelastung

mit Wachstum: Es vergrößert und verdickt sich.

Hiervon ist vor allem die linke Herzkammer betroffen,

also der Teil des Herzens, der das Blut

über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf

pumpt. Zudem lagert sich zwischen

den Muskelfasern vermehrt Bindegewebe ein,

was dazu führt, dass das Herz steifer wird und

zunehmend an Leistungskraft verliert – ein Prozess,

der letztlich in eine Herzschwäche mündet.

Aber auch die Entstehung von Herzrhythmusstörungen,

allen voran von Vorhofflimmern, ist

eine häufige Folgeerscheinung.

Im Übrigen können auch die Nieren durch einen

anhaltend erhöhten Blutdruck schweren Schaden

nehmen – bis hin zum Nierenversagen mit

Dialyse. Gleiches gilt für die Netzhautgefäße der

Augen, die ebenfalls durch einen zu hohen Blutdruck

geschädigt werden können (hypertensive

Retinopathie).

Was den Blutdruck in die Höhe treibt

Was treibt den Blutdruck nach oben? Einige

Auslöser sind bekannt, z. B. ein chronisches Nierenleiden

(renale Hypertonie), einige hormonel

TOPFIT 4 / 2021


Thema aktuell 7

Foto oben: © asadykov / 123rf.com

le Erkrankungen (endokrine Hypertonie) oder

das Schlafapnoe-Syndrom. Dann spricht der

Arzt von einer »sekundären Hypertonie«. In 90

Prozent der Fälle bleibt die Ursache jedoch unklar

– es liegt die »primäre« oder »essenzielle«

Form der Hypertonie vor.

Obwohl der Bluthochdruck eine so häufige Erkrankung

ist, ist es immer noch nicht gelungen,

eine konkrete Ursache für den primären Bluthochdruck

zu finden. Auffällig ist jedoch, dass

ein chronisch zu hoher Blutdruck familiär gehäuft

auftritt. Deshalb sind sich die Experten einig,

dass erbliche Faktoren die Entstehung einer

Hypertonie begünstigen. Außerdem spielt das

Alter eine wichtige Rolle. Denn zu den Folgen

des Alterns gehört auch, dass die Gefäßwände

zunehmend an Elastizität einbüßen. Neben diesen

nicht-beeinflussbaren Risikofaktoren gibt

es zudem Risikofaktoren, auf die wir sehr wohl

Einfluss nehmen können. Dazu gehören vor

allem:

• Übergewicht

• Metabolisches Syndrom/Diabetes

• regelmäßiger Alkoholkonsum

• salzreiche Ernährung

• Rauchen

• Bewegungsmangel

• Stress

Medikamente, z. B. Kortisonpräparate, Appetitzügler,

nichtsteroidale Antirheumatika oder

die Einnahme der Antibaby-Pille, können ebenfalls

eine blutdrucksteigernde Wirkung haben.

In diesem Fall normalisiert sich der Blutdruck

meist wieder, wenn das Medikament abgesetzt

wird.

140 mmHG / 90 mmHg und mehr

= Bluthochdruck

Wirksamster Schutz vor Gefäß- und Organerkrankungen

ist die dauerhafte Senkung eines

erhöhten Blutdrucks. Als optimal gilt ein Blutdruck

von 120/80 mmHg, für Patienten über

65 Jahre kann nach den Leitlinien der europäischen

Fachgesellschaften auch ein systolischer

Zielblutdruck von 130 bis 139 mmHg akzeptabel

sein. Liegt der obere (systolische) Wert bei mehrmaligen

Messungen höher als 140 und der untere

(diastolische) Wert höher als 80 mmHg ist

der Zeitpunkt gekommen, dass den Patienten zu

einer konsequenten Umsetzung von blutdrucksenkenden

Maßnahmen geraten wird. Zahlreiche

Studien zeigen, wie viel eine effektive Blutdrucksenkung

nützen kann: Pro 10 mmHg systolischer

Blutdrucksenkung verringert sich das

Risiko für einen Schlaganfall um 27 Prozent,

für Herzschwäche um 28 Prozent und für einen

Herzinfarkt um 20 Prozent.

Sofern es sich um eine milde Hypertonie handelt

und das Risiko für die Entstehung einer Herz-

Kreislauf-Erkrankung als gering eingestuft

wird, empfiehlt der Arzt in der Regel zunächst

eine Änderung des Lebensstils hin zu einer gefäßgesunden,

den Blutdruck senkenden Lebensweise

(siehe S. 10). Anders verhält es sich, wenn

neben dem Bluthochdruck weitere Faktoren vorliegen,

die für Herz und Gefäße ungünstig sind:

In diesem Fall werden meist schon bei hochnormalen

Blutdruckwerten Medikamente zur Senkung

des Blutdrucks verordnet.

Ab Blutdruckwerten von 140 mmHg/90 mmHg,

dem ersten Grad der Hypertonie, wird im Allgemeinen

zu einer medikamentösen Behandlung

geraten. In der Regel beginnt man mit einer

niedrigen Dosis, die langsam gesteigert wird.

Dabei kann es einige Wochen dauern, bis der

Zielwert konstant erreicht wird. So werden Nebenwirkungen

gering gehalten.

Meist wird ein systolischer Wert von 130 mmHg

oder, sofern der Patient es gut verträgt, auch

ein niedrigerer Zielwert angestrebt. Bei Patienten,

die älter als 65 Jahre alt sind, liegen die

Blutdruckzielwerte zwischen 130/70 und 140/80

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TOPFIT 4 / 2021


8 Thema aktuell

Das Interview zum Thema

Fotos: © dtiberio / 123rf.com (S. 8); © gioiak2 / 123rf.com (S. 9 oben)

Welche Maßnahmen sind angezeigt,

wenn sich ein chronisch zu

hoher Blutdruck trotz aller Bemühungen

nicht nachhaltig senken

lässt? Diese und andere Fragen

stellte TOPFIT dem Bluthochdruck-

Experten Dr. Dominik Geiger vom

Krankenhaus Barmherzige Brüder

München, der in diesem Gespräch

die Eckpfeiler einer erfolgreichen

Bluthochdruckbehandlung skizziert.

von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Geiger, was sind die Voraussetzungen

für eine erfolgreiche

Behandlung von Bluthochdruck?

Dr. Geiger: Das Wichtigste ist, dass ein

Bluthochdruck erkannt wird. Gerade

weil die Patienten häufig keine Symptome

haben, muss der eigene Blutdruck

regelmäßig bestimmt werden, z. B. als

Screening im Rahmen von hausärztlichen

Vorstellungen oder mittels Selbstmessung.

Der Bluthochdruck ist einer

der Hauptrisikofaktoren der Arteriosklerose

und damit u. a. für die Entstehung

einer koronaren Herzkrankheit oder eines

Schlaganfalls. Neben beispielsweise

hohen Cholesterinwerten, Rauchen

oder der Zuckerkrankheit kann das Risiko

aber durch eine angemessene Therapie

positiv beeinflusst werden. Wird die

Diagnose einer arteriellen Hypertonie

gestellt, sollte im Sinne einer guten Therapieadhärenz

der Patient ausführlich

aufgeklärt werden. Insbesondere sollte

hier auch eine Lebensstilberatung erfolgen.

Zu einem gesünderen Lebensstil

gehören eine Reduktion der Salz- und

Alkoholzufuhr, Normalisierung des Körpergewichts,

eine gesunde Ernährung

sowie regelmäßige körperliche Aktivität.

Häufig gelingt es aber mit diesen Maßnahmen

alleine nicht, den Blutdruck zufriedenstellend

einzustellen, sodass außerdem

eine medikamentöse Therapie

eingeleitet werden muss.

Was gilt es bei der medikamentösen

Therapie zu beachten?

Dr. Geiger: Da sich Patienten mit einem

erhöhten Blutdruck meist gut fühlen und

die Therapie bzw. die zu rasche Blutdrucksenkung

auch vorübergehende

Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder

weitere substanzspezifische Nebenwirkungen

mit sich bringen kann, sollte der

Patient hierüber aufgeklärt sein, damit

er die Therapie auch durchhält. Wichtig

ist auch, mit dem Patienten realistische

Ziele zu vereinbaren. Viele Medikamente

benötigen einige Tage oder Wochen,

bis ihre volle Wirkung eintritt. Weiß der

Patient hierüber nicht Bescheid, kann

schnell Frustration auftreten, denn »die

Tabletten wirken ja sowieso nicht«. Andererseits

kann eine zu schnelle und zu

hohe Dosierung der Medikamente zu

Nebenwirkungen führen. Dann besteht

die Gefahr, dass die Patienten die Medikamente

eigenständig wieder absetzen.

Abhängig von Blutdruck und Risiko des

Patienten wird deshalb meist eine niedrig

dosierte Kombinationstherapie aus

zwei Blutdruckmedikamenten als Einzeltablette

begonnen.

Meinen Sie die sogenannte Single

Pill?

Dr. Geiger: Genau. In Studien konnte

gezeigt werden, dass eine Therapie als

Single Pill, d. h. zwei Wirkstoffe in einer

Tablette, von den Patienten besser

angenommen wird. Deshalb wird diese

Therapieform auch in den Leitlinien

empfohlen.

Regelmäßiges

Ausdauertraining kann die

Blutdruckwerte bis zu

10 mmHg senken!

Bei welchen Patienten sollte eine intensive

Blutdrucksenkung angestrebt

werden?

Dr. Geiger: Prinzipiell profitieren alle

Bluthochdruckpatienten von einer Blutdrucksenkung

bzw. einem normalen

Blutdruck. Als erstes Therapieziel sollte

deshalb ein Blutdruck unter 140/90

mmHg angestrebt werden. Die individuellen

Zielblutdruckwerte hängen jedoch

vom Patientenalter, den Begleiterkrankungen

sowie der Verträglichkeit der

Therapie ab. Allgemein kann man sagen,

dass bei jungen Patienten mit einem

hohen Risikoprofil und gegebenenfalls

bereits eingetretenen Organschäden

eine intensivere Blutdrucksenkung angestrebt

werden sollte als bei hochbetagten

Patienten.

Was kann man tun, wenn sich ein

zu hoher Blutdruck trotz aller Bemühungen

nicht zufriedenstellend

senken lässt?

Dr. Geiger: Sollte sich der Blutdruck

durch die Therapie mit einer Zweifachkombination

von Blutdruckmedikamenten

nicht auf den individuellen Zielblutdruck

senken lassen, wird als nächster

Schritt die Hinzunahme eines weiteren

Wirkstoffs empfohlen. Von einer resistenten

Hypertonie spricht man, wenn

sich der Blutdruck trotz gesicherter Medikamenteneinnahme

von drei »Standard-Blutdruckmedikamenten«

in der

maximal verträglichen Dosierung und

angemessener Lebensstiländerung nicht

unter 140/90 mmHg senken lässt. In die-

TOPFIT 4 / 2021


Thema aktuell 9

sen Fällen sollte zunächst eine »Pseudoresistenz«,

wie z. B. die sogenannte

Weißkittel-Hypertonie, oder Fehlmessungen

ausgeschlossen werden. Außerdem

sollte nach anderen Ursachen für

den Bluthochdruck gefahndet werden,

welche durch spezifische Therapien behandelbar

sind – die sogenannte sekundäre

Hypertonie. Ursachen hierfür können

beispielsweise hormonelle Störungen,

Nierenerkrankungen oder auch ein

Schlafapnoe-Syndrom sein – um nur einige

zu nennen. Wenn all diese Erkrankungen

als Ursache ausgeschlossen wurden

und sich kein gezielter Therapieansatz

zeigt, wird meist eine intensivierte medikamentöse

Therapie durchgeführt, und

zwar mit Medikamenten, die nicht in der

Initialtherapie eingesetzt werden. Bei

dieser Abklärung wie auch bei der weiteren

Therapieeinleitung sollte die Hilfe

von Spezialisten in Erwägung gezogen

werden. Hier kann zudem evaluiert werden,

ob gegebenenfalls eine interventionelle

Therapie, z. B. die renale Denervation,

die aktuell allerdings nur im Rahmen

von Studien empfohlen wird, eine Option

für den Patienten ist.

Wie gefährlich ist eine

Blutdruckkrise?

Dr. Geiger: Jeder Mensch hat gelegentlich

Blutdruckwerte über 140/90 mmHg,

z. B. im Rahmen der sportlichen Betätigung.

Treten also kurzfristig erhöhte

Blutdruckwerte auf, ohne dass Symptome

vorliegen, ist dies in der Regel unproblematisch.

Von einer Blutdruckkrise

spricht man bei einem raschen Blutdruckanstieg

auf Werte über 180/120

mmHg, wobei in der Literatur kein einheitlicher

Grenzwert festgelegt ist. Entscheidender

ist, dass bei diesem krisenhaften

Blutdruckanstieg Organschäden

drohen, wie z. B. ein Herzinfarkt, Schlaganfall

oder weitere Gefäßschäden in

unterschiedlichen Organen. Ist dies der

Fall, spricht man von einem hypertensiven

Notfall. Hierbei handelt es sich um

einen Notfall, der einer sofortigen und

konsequenten ärztlichen Behandlung

bedarf.

Die europäische Leitlinie sieht für

die Behandlung eine Blutdruck-

Untergrenze vor, wonach der systolische

Wert nicht unter 120 mmHg

liegen sollte, andere internationale

Fachgesellschaften empfehlen einen

Zielblutdruck, der darunter liegen

sollte. Wie lässt sich der Dissens

erklären?

Dr. Geiger: Insbesondere die amerikanische

Leitlinie empfiehlt eine sehr strenge

Blutdruckeinstellung. Hintergrund

hierfür ist die im Jahre 2015 veröffentlichte

SPRINT-Studie, die eine aggressive

Blutdruckeinstellung auf systolische

Werte unter 120 mmHg mit der konventionellen

Therapie mit Werten unter 140

mmHg verglichen hat. Ergebnis dieser

Studie war, dass die Patienten mit einer

aggressiven Blutdruckeinstellung hinsichtlich

Herzkreislauferkrankungen,

aber auch der Sterblichkeit, gegenüber

den konventionell therapierten Patienten

profitieren. Diesen Ergebnissen wurden

in der US-amerikanischen Leitlinie

Rechnung getragen. Die Studie hat in

der Fachwelt aber ein gemischtes Echo

hervorgerufen.

Welche Kritikpunkte gab es?

Dr. Geiger: Einer der Hauptkritikpunkte

war, dass die Methode, mit der in der

Studie der Blutdruck gemessen wurde,

nämlich automatisch und unbeobachtet,

z. B. durch einen Arzt, nicht mit dem klinischen

Alltag übereinstimmt. Wir wissen,

dass der in der Arztpraxis gemessene

Blutdruck – und auf diesen beziehen

sich die oben genannten Grenzwerte

– höher ist als die zu Hause oder in der

Langzeitblutdruckmessung gemessenen

Werte. So gilt auch in der europäischen

bzw. deutschen Leitlinie ein geringerer

Blutdruck zur Diagnose einer arteriellen

Hypertonie in der Langzeitblutdruckmessung

(ab 130/80 mmHg im 24 Stunden

Mittelwert) und in der häuslichen

Messung (ab 135/85 mmHg). Dies macht

die Interpretation bzw. Übertragung der

Ergebnisse der SPRINT-Studie auf die aktuell

geltenden Werte schwierig. Außerdem

wird vermutet, dass sich vor allem

bei Risikopatienten, d. h. Patienten, die

beispielsweise einen Schlaganfall hatten,

eine zu starke Blutdrucksenkung nachteilig

auswirken könnte. Ein Teil dieser Risikopatienten

wurde in der SPRINT-Studie

nämlich ausgeschlossen – und Daten

aus anderen Studien mit diesem Risikokollektiv

lassen dies vermuten. Dies sind

u. a. die Gründe, weshalb die europäische

Leitlinie in der Regel einen Zielblutdruck

unter 140/90 mmHg und bei guter

Verträglichkeit zwischen 120/70 mmHg

und 130/80 mmHg in der Praxismessung

empfiehlt.

Welche Werte gelten bei älteren

Patienten?

Dr. Geiger: Bei Patienten über 65 Jahre

sind die Zielwerte tatsächlich höher und

ab 80 Jahren wird sogar erst bei einem

höheren Grenzwert mit einer Therapie

begonnen. Wie bereits erwähnt, hängen

die Zielblutdruckwerte vom Patientenalter,

den Begleiterkrankungen sowie der

Verträglichkeit der Therapie ab, sodass

diese stets individuell vom Arzt mit dem

Patienten vereinbart werden sollten.

Zur Person

Dr. Dominik Geiger ist Facharzt

für Innere Medizin, Kardiologie,

Notfallmedizin, Hypertensiologe

DHL® und stellvertretender Leiter

Department Notfallzentrum

sowie Oberarzt der Klinik für

Innere Medizin II - Kardiologie,

Pneumologie und Notaufnahme

des Krankenhauses Barmherzige

Brüder München (Chefarzt: Prof. Dr. Roland

Schmidt). Hier werden sämtliche diagnostischen

und therapeutischen Methoden zur Erkennung und

Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Lungenerkrankungen

durchgeführt.

Nähere Infos:

www.barmherzige-muenchen.de

Foto: Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Claudia Rehm)

TOPFIT 4 / 2021


10 Thema aktuell

10

Foto oben: © microgen / 123rf.com

Blutdruckwerte im Überblick

systolisch

Optimal < 120 < 80

Normal < 130 < 85

diastolisch

Hochnormal < 130 – 139 85 – 89

Bluthochdruck Grad I 140 – 159 90 – 99

Bluthochdruck Grad II 160 – 179 100 – 109

Bluthochdruck Grad III > 180 > 110

Für die Diagnose »Bluthochdruck« müssen nicht beide

Grenzwerte überschritten sein. Auch wenn nur einer der

beiden Werte erreicht ist, liegt Bluthochdruck vor.

mmHg. Zudem betont die europäische Leitlinie

neuerdings, dass der Blutdruck systolisch nicht

unter 120 mmHg und diastolisch nicht unter 70

mmHg fallen sollte – darin unterscheidet sich

die europäische Leitlinie etwa von der US-amerikanischen

Leitlinie. Ein Grund für die europäischen

Haltung ist, dass nicht alle eine starke

Blutdrucksenkung gleichermaßen gut vertragen.

Eine gute Verträglichkeit der Therapie

wirkt sich jedoch nicht nur positiv auf die Lebensqualität

aus, sondern sie ist zugleich eine

wichtige Voraussetzung, dass die Patienten am

Ball bleiben und die Behandlung konsequent

umsetzen. Dies bedeutet aber auch, dass es nicht

die eine, für alle gültige Behandlungsstrategie

gibt, sondern dass die Therapie-Entscheidung

letztlich immer individuell getroffen werden

muss.

Kein Therapieerfolg ohne regelmäßige

Blutdruckmessung

Wer seinen Blutdruck regelmäßig selbst misst,

hat ihn besser unter Kontrolle, als wenn er nur

in der Arztpraxis gemessen wird. In einen Blutdruck-Pass

können die regelmäßigen Messungen

eingetragen werden – so erhalten Patient

und Arzt einen Überblick über den Verlauf des

Bluthochdrucks und damit die Grundlage für

eine optimale Einstellung Ihrer Werte. Wichtig

ist, dass die Selbstmessungen mit einem Messgerät

erfolgen, das von der Deutschen Hochdruckliga

geprüft wurde (erkennbar am DHL-Siegel).

Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt Messungen

mit einem Oberarm-Messgerät durchzuführen,

es sind jedoch auch Modelle fürs Handgelenk

erhältlich.

Guter Rat aus der Apotheke

Wer bei Kauf und Messung unsicher ist, sollte

sich unbedingt in der Apotheke beraten lassen!

Dort nimmt man sich Zeit und prüft gemeinsam

mit Ihnen, welches Gerät Ihren individuellen

Bedürfnissen am besten gerecht wird.

So messen Sie richtig

• Messen Sie mindestens zweimal täglich, am

bestens morgens und abends zur möglichst gleichen

Uhrzeit, jeweils vor dem Essen und vor Einnahme

der blutdrucksenkenden Medikamente.

Messen Sie grundsätzlich in ungestörter und leiser

Umgebung.

• Beginnen Sie schon fünf Minuten vor der

Messung, sich zu entspannen. Legen Sie die

Manschette am Oberarm an. Platzieren Sie den

Arm auf dem Tisch, halten Sie ihn so ruhig wie

möglich.

• Pumpen Sie, wenn Sie mit Manschette messen,

diese auf etwa 200 mmHG auf, und lassen

Sie dann die Luft heraus. Die Druckanzeige läuft

dann nach unten und bleibt auf dem ermittelten

Wert stehen. Notieren Sie diesen Wert mit Datum

und Uhrzeit in Ihr Messwertprotokoll.

Das können Sie selbst tun

Wichtigstes und wirksamstes Mittel gegen Bluthochdruck

ist ein gesunder Lebensstil. Gelingt

es, auf ungünstige Gewohnheiten zu verzichten

und gesundheitsfördernde Maßnahmen ins tägliche

Leben zu integrieren, ist die Chance groß,

dass zumindest die Dosis der Medikamente verringert

werden kann. Zwei Maßnahmen sind

besonders wirksam: eine salzarme, ausgewogene

Ernährung und regelmäßige körper liche Aktivität.

Deshalb:

• Wechseln Sie zu einer gesunden Ernährung.

Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt, dass die

Ernährung zu 75 Prozent aus Gemüse, Obst und

Salat bestehen sollte.

• Versuchen Sie abzunehmen, wenn Ihre Waage

überflüssige Kilos anzeigt! Pro abgenommenem

Kilogramm Körpergewicht kann der

Blutdruck bereits um bis zu 2 mmHg gesenkt

werden.

• Nehmen Sie weniger Kochsalz zu sich! Studien

zeigen, dass ein Großteil der Hochdruckpatienten

davon profitiert, wenn sie ihren Salzkonsum

auf 5 bis 6 Gramm pro Tag reduzieren – das

entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel.

Dies lässt sich am besten umsetzen, indem Sie

z. B. beim Kochen bevorzugt mit Kräutern würzen

und auf Nachsalzen verzichten. Schränken

Sie zudem den Verzehr von stark salzhaltigen

Lebensmitteln wie Fertiggerichte, Wurst, Käse,

geräucherte Produkte und Brot ein.

• Regelmäßiges Ausdauertraining kann die

Blutdruckwerte um etwa 5 bis 10 mmHg senken!

Gut geeignet sind Sportarten wie Schwimmen,

Radfahren, Joggen oder Nordic Walking. Idealerweise

sollten Sie drei- bis viermal pro Woche,

jeweils mindestens 30 bis 45 Minuten lang Sport

treiben.

• Bauen Sie Stress ab! Die vermehrte Produktion

von Stresshormonen wie Kortison und Adrenalin

in Phasen starker Belastung wirkt sich

ungünstig auf Bluthochdruck aus. Dagegen helfen

Entspannungstechniken (etwa Autogenes

Training, Yoga, Progressive Muskelrelaxation,

Biofeedback) sowie regelmäßige körperliche

Aktivität.

• Geben Sie das Rauchen auf! Rauchen fördert

die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bei Bluthochdruck erhöht sich das Risiko

noch einmal um ein Vielfaches.

• Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum! Männern

wird empfohlen, pro Tag nicht mehr als 24

Gramm Alkohol zu trinken (z. B. zwei kleine

Gläser Bier = 0,6 Liter), Frauen sollten ihren täglichen

Alkoholgenuss auf maximal 12 Gramm

(ca. 0, 125 Liter Wein) beschränken.

Systolischer und diastolischer Wert

Bei einer Messung wird der Blutdruck in

zwei Werten angegeben:

• Der erste Wert gibt den systolischen Blutdruck

an. Das ist der höchste Druck, der bei der

Kontraktion des Herzens erreicht wird, mit der

das Blut in die Aorta ausgeworfen wird.

• Der zweite Wert gibt den diastolischen

Blutdruck an. Das ist der geringste Druck, der

in den Arterien herrscht, während sich das

Herz in der Entspannungsphase befindet, bevor

es sich wieder für den nächsten Pumpvorgang

zusammenzieht.

• Das heißt: Bei einem Blutdruck von 120 zu

80 mmHg pendelt der Druck ständig wellenförmig

zwischen 120 und 80 mmHg hin und

her.

Die Maßeinheit mmHG steht für Millimeter

Quecksilbersäule – eine historisch bedingte

Bezeichnung, da früher der Blutdruck mithilfe

einer Quecksilbersäule gemessen wurde.

TOPFIT 4 / 2021


Diagnose & Therapie

11

Bruststraffung mit dem Inneren BH

So formschön wie vorher

Foto oben: © dturphoto / 123rf.com

Hängebusen – schon das Wort klingt wie

eine Zumutung. So empfinden es zumindest

viele betroffene Frauen: Ihr körperliches und

seelisches Wohlbefinden leidet, weil ihre

Brust nicht mehr so straff und »obenauf« ist

wie früher. Abfinden muss sich frau damit

nicht. Denn mit den modernen Maßnahmen

der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie erhält

eine erschlaffte Brust wieder ihre feste,

jugendliche Form zurück, wie der Münchner

Facharzt für Ästhetisch-Plastische Chirurgie

Dr. med. Hans-Hermann Wörl im Gespräch

mit TOPFIT erklärt.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Wörl, nicht wenige Frauen machen

die Erfahrung, dass ihre Brüste schlaffer werden,

obwohl die Zeit der Menopause noch

weit entfernt ist. Welche Faktoren können zu

einer »Hängebrust« führen?

Dr. Wörl: Erste Anzeichen für eine Erschlaffung

der Brust können sich durchaus schon um das 35.

Lebensjahr zeigen, wenn die Haut beginnt, ihre

Elastizität zu verlieren. Vor allem Frauen, die ein

schwaches Bindegewebe haben oder erblich vorbelastet

sind, bemerken oft recht früh, dass ihre

Brüste an Festigkeit und Form verlieren und sich

in Richtung »Hängebrust« entwickeln. Aber auch

durch andere – altersunabhängige – Faktoren wie

Gewichtsschwankungen oder einen starken Gewichtsverlust

können Brüste ihre Straffheit einbüßen

und dann ihre Position verändern.

Können auch Schwangerschaften eine »Hängebrust«

zur Folge haben?

Dr. Wörl: Ja, eine oder mehrere Schwangerschaften

sind sogar ein häufiger Grund, dass Brüste

ihre Straffheit verlieren. Durch die starke Vergrößerung

der Brust schon in den ersten Wochen der

Schwangerschaft wird die Haut der Brust stark

beansprucht. Dann kann es passieren, dass sie

überdehnt und sich nicht wieder vollständig zurückbildet,

wenn das Brustvolumen spätestens

mit dem Ende der Stillzeit wieder abnimmt. Die

Folge: Es bleibt eine überdehnte Haut zurück, der

Busen erscheint nicht nur weicher und »leerer«,

sondern auch schlaffer – bis hin zum optischen

Erscheinungsbild einer »Hängebrust«: Die obere

Brusthälfte ist abgeflacht und auch die Brustwarzen

sind herabgesunken. Oft höre ich dann von

meinen Patientinnen: ›Ich möchte, dass meine

Brüste wieder genauso sind, wie sie vor der Geburt

meiner Kinder waren‹.

Kann die Ästhetisch-Plastische Chirurgie

diesen Wunsch erfüllen?

Dr. Wörl: Ja, und zwar mithilfe einer Bruststraffung.

Auf diese Weise kann die Brust wieder in

eine festere, jugendliche Form und in eine höhere

Position zurückgebracht wird. Hierfür werden

der Hautmantel verkleinert und der Sitz der

Brustwarze angehoben, ohne das Drüsen- und

Fettgewebe zu reduzieren. Ob bereits eine einfache

Straffung genügt, um die Brust in die gewünschte

Form zu bringen, oder ob sich für ein

optimales Ergebnis beispielsweise eine Kombination

aus Bruststraffung und dem Einsatz eines

Implantats empfiehlt, wodurch die Brust

auch wieder mehr Volumen erhält, wird immer

individuell und gemeinsam mit der Patientin

entschieden.

Wann setzen Sie die Technik des

Inneren BHs ein?

Dr. Wörl: Bei einer Bruststraffung besteht mit der

Zeit die Tendenz, dass das Brustgewebe abermals

erschlafft und die Brust über kurz oder lang wieder

herabsinkt. Mit der modernen Technik des

Inneren BHs kann man diesem Absinken entgegenwirken

und so dafür sorgen, dass die gestraffte

Brust längerfristig ihre schöne ansprechende

Form behält. Besonders bei schwachem Bindegewebe

hat sich diese Vorgehensweise gegenüber

herkömmlichen Techniken bewährt. Damit ein

Innerer BH entsteht, nutzen wir die überschüssige

Haut, die nicht entfernt, sondern stattdessen innen

vernäht und dann, wie ein straffer Gürtel, als

Stütze für die Brust genutzt wird, um die Brust

von unten zu stabilisieren. Das Ergebnis hält viele

Jahre lang.

Muss mit Narben gerechnet werden?

Dr. Wörl: Ohne Narben kommt auch die Plastische

Chirurgie nicht aus. Allerdings können

diese, handwerkliches Können vorausgesetzt, bei

einer Bruststraffung auf ein absolutes Minimum

reduziert werden. Im Idealfall sind sie auf Anhieb

nicht sichtbar.

Kann eine Bruststraffung auch mit einer

Brustverkleinerung oder -vergrößerung

kombiniert werden?

Dr. Wörl: Ja, die Bruststraffung kann grundsätzlich

mit dem bereits erwähnten Einsatz eines Implantats

zur Brustvergrößerung oder mit einer

Brustverkleinerung kombiniert werden. Auch

eine gleichzeitige Korrektur der Brustwarze ist

möglich. Oder die Bruststraffung wird mit anderen

Straffungsmaßnahmen kombiniert, etwa mit

einer Bauchstraffung. Diese Kombination wird

oft von Frauen gewünscht, deren Bauchdecke

infolge einer oder mehrerer Schwangerschaften

ebenfalls stark erschlafft ist. Allen Vorgehensweisen

ist gemeinsam, dass sie technisch sehr

anspruchsvoll sind und deshalb die spezialisierte

Erfahrung des Ästhetisch-Plastischen Chirurgen

voraussetzen.

Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam

mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie

& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche

Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach

massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.

Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur

Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und

-straffung, Fettabsaugung, Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung

sowie Genitalchirurgie.

Nähere Infos: www.widenmayer16.de

TOPFIT 4 / 2021


12 Diagnose & Therapie

Hüft- und Knie-Endoprothesen

»Das letzte Wort hat

der Patient!«

Seit fast 25 Jahren ist die Klinik Orthopädie und Unfallchirurgie im Krankenhaus

Barmherzige Brüder München bekannt für eine qualitativ hochwertige Versorgung

von Patienten mit Hüft- und Knie-Endoprothesen; seit einigen Jahren ist sie als Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung, kurz EPZmax, zertifiziert. Moderne Prothesen,

innovative Operationstechniken und wenig belastende Anästhesieverfahren

erlauben eine sichere, gewebeschonende Vorgehensweise und eine relativ rasche

Genesung. »Deshalb ist es heute in spezialisierten Zentren gut möglich, beide Hüftoder

Kniegelenke gleichzeitig zu operieren – eine entsprechende Indikation und ein

gutes Allgemeinbefinden vorausgesetzt«, sagt der Chefarzt der Klinik für Orthopädie

und Unfallchirurgie Prof. Dr. Werner Plötz im Gespräch mit TOPFIT.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Prof. Plötz, was sind die häufigsten Gründe

für einen operativen Hüft- oder Kniegelenkersatz?

Prof. Plötz: Der häufigste Grund ist ein hoher

Leidensdruck infolge anhaltender Schmerzen

und Bewegungseinschränkungen. Ursache ist

in vielen Fällen eine fortgeschrittene Arthrose.

In diesem Stadium greift eine konservative Behandlung

meist zu kurz, um die Beschwerden

zufriedenstellend zu lindern. Dann kann eine

Knie- oder Hüftendoprothese dem Patienten bei

der Wiedererlangung einer besseren Lebensqualität

wertvolle Dienste leisten. Tatsächlich gehört

der Ersatz eines Knie- oder Hüftgelenks zu den

zuverlässigsten Operationen überhaupt: Zuvor

stark beeinträchtigte Menschen erhalten ein hohes

Maß an schmerzfreier, natürlicher Beweglichkeit

zurück.

Gibt es den idealen Zeitpunkt für eine Gelenkoperation?

Prof. Plötz: Die Entscheidung für die Operation

trifft der einzelne Patient selbst nach einer entsprechenden

Beratung durch einen Arzt. Voraussetzung

ist eine ausgeprägte Schädigung des

Gelenks mit starker Einschränkung der Lebensqualität,

wenn andere Behandlungsformen und

vor allem die konservative Therapie nicht erfolgversprechend

sind. Die deutsche Gesellschaft für

Orthopädie und Unfallchirurgie hat hierzu eine

Leitlinie erarbeitet.

Als Initiator der Hip and Knee Academy erklären

Sie in Ihrem sehr informativen YouTube-

Video zum Thema »Hüftprothesen«, dass es

gegebenenfalls möglich ist, beide Hüftgelenke

simultan in einer Operation zu ersetzen...

Prof. Plötz: ... das ist richtig. Benötigt der Patient

eigentlich für beide Hüft- oder Kniegelenke einen

Ersatz, sind wir darauf spezialisiert, die Endoprothesen

beidseitig simultan in einer Operation

einzusetzen – und wir haben damit ausgezeichnete

Erfahrungen gemacht. Die Voraussetzungen

sind, dass die Patienten jünger als 75

Jahre alt und allgemeinmedizinisch weitgehend

gesund sind.

Verlängert sich bei der bilateralen Versorgung

der Krankenhausaufenthalt?

Prof. Plötz: Wird nur eine Seite operiert, kann

der Patient in der Regel nach fünf bis sieben Tagen

entlassen werden. Demgegenüber beträgt

der Krankenhausaufenthalt bei der beidseitigen

Endoprothesen-Versorgung im Allgemeinen sieben

bis acht Tage, er ist damit also nur geringfügig

länger.

Dauert die Rekonvaleszenz länger?

Prof. Plötz: Wenn beide Hüft- oder Kniegelenke

in einer Operation gleichzeitig ersetzt werden,

dauert die Rekonvaleszenz etwas länger. Aber

nicht viel, wie eine wissenschaftliche Publikation

belegt. Danach beträgt die Zeit der Arbeitsunfähigkeit

beim einseitigen Gelenkersatz 35

Tage und bei der beidseitigen Vorgehensweise

in einer OP-Sitzung 42 Tage. Richtig ist jedoch

auch: Wenn erst das eine und dann das andere

Hüft- oder Kniegelenk operiert wird, verdoppelt

sich die Genesungszeit. Dann sind es insgesamt

70 Tage, an denen man arbeitsunfähig ist.

Im Übrigen ist bei geeigneten Patienten das Risiko

wie auch das Ergebnis der gleichzeitigen Operation

genauso wie bei zeitlich versetzten Operationen.

Letztlich hat der Patient jedoch auch in

dieser Frage das letzte Wort: Er allein entscheidet,

ob er beide Gelenke gleichzeitig oder nacheinander

operieren lassen möchte.

Wie viel Zeit sollte zwischen den Eingriffen

liegen, wenn sich der Patient dafür entscheidet,

z. B. erst das eine und dann das andere

Hüftgelenk operieren zu lassen?

Prof. Plötz: Entscheidet sich der Patient für eine

zeitversetzte Vorgehensweise, empfehle ich, mit

der zweiten Operation mindestens drei Monate

nach der ersten Operation zu warten.

Auf YouTube oder unter dem Internet-Short-Link

2l6k.short.gy/z3yBzH

können Interessierte verschiedene Informationsvideos

der Hip and Knee Academy abrufen,

zu denen auch Interviews mit Prof. Plötz

gehören (www.hipandkneeacademy.com).

Zur Person

Prof. Dr. Werner Plötz ist Leiter

des Endoprothetikzentrums

(EPZmax) sowie Chefarzt der

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

des Krankenhauses

Barmherzige Brüder München,

wo sämtliche Erkrankungen des

Stütz- und Bewegungsapparats

behandelt werden. Im Endoprothetikzentrum

der Maximalversorgung EPZmax

werden jedes Jahr mehr als 2 000 Endoprothesen

implantiert. Damit ist das Krankenhaus Barmherzige

Brüder führend in München.

Nähere Infos:

www.barmherzige-muenchen.de

Fotos: Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Claudia Rehm)

TOPFIT 4 / 2021


Thema: Herzforschung

Darmbakterien lieben

Ballaststoffe

Diagnose & Therapie

13

Haktobazillen, Bifidobakterien, Akkermansia-Bakterien

und Faecalibacterium

prausnitzii-Bakterien, aber auch verschiedene

Enterokokken-Arten oder Clostridie

– im Dickdarm leben mehrere Billionen

Bakterien, viele von ihnen sind wichtige

Verdauungshelfer. Zusammen bilden sie das

Darmmikrobiom, das inzwischen oft auch als

Organ im Organ bezeichnet wird.

Von Sabine Jansen

Es gibt Nahrungsbestandteile, die nur von

Darmbakterien abgebaut werden können.

Dazu gehören vor allem Ballaststoffe, also die

komplexen pflanzlichen Kohlenhydrate, wie sie

z. B. besonders reichhaltig in Vollkorngetreide,

Gerste, Hülsenfrüchte oder Gemüse wie Wurzelgemüse

vorkommen und denen inzwischen

eine enorm wichtige Bedeutung für die Darmgesundheit

zugeschrieben wird.

Bei der Verarbeitung der Ballaststoffe erzeugen

die Darmbakterien nämlich unter anderem

kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure (Acetat),

Propionsäure (Propionat) und Buttersäure (Butyrat).

Diese Substanzen können nun ihrerseits

80mmx135mm

Gutes tun, indem sie dafür sorgen, dass nicht

nur die Darmbakterien selbst, sondern auch die

Darmzellen mit Energie versorgt werden. Außerdem

wirken sie der Entartung von Darmzellen

entgegen, sie regen die Darmbewegungen

und die Durchblutung der Darmwand an.

Im Fokus: Butyrat

Speziell Butyrat ist für eine intakte Darmschleimhaut

unentbehrlich. Einige Darmbakterien

gewinnen aus den Ballaststoffen sogar

Vitamine wie Vitamin K oder Vitamine der B-

Familie. Zudem hat sich gezeigt, dass Butyrat

auch an der Steuerung der immunologischen

Abwehrkräfte des Darms beteiligt ist und offenbar

außerhalb des Darms ebenfalls unverzichtbar

ist. So beeinflusst die kurzkettige Fettsäure

90mmx80mm

u. a. verschiedene Stoffwechselwege im ganzen

Körper, etwa in der Leber oder im Gehirn. Möglicherweise

besteht sogar ein Zusammenhang

zwischen einem Butyratmangel und der Entstehung

von Depressionen; dieser Aspekt wird gerade

im Rahmen von Studien näher untersucht.

Wie viel Butyrat unsere Darmbakterien für uns

produzieren, haben wir im Wesentlichen selbst

in der Hand: Wir brauchen unsere Ernährung

nur an den Vorlieben unserer Darmbakterien

auszurichten. Und das heißt vor allem, sie ausreichend

mit faserreicher, ballaststoffhaltiger

Kost zu versorgen.

Mikrobiom – im regen Austausch mit

anderen Organen

Überhaupt spricht vieles dafür, dass die Bakteriengemeinschaft

in unserem Darm eine wichtige,

wenn nicht die wichtigste Instanz in unserem

Körper ist, die über Gesundheit und Krankheit

entscheidet. Ein Großteil der Wissenschaftler

vertritt deshalb die Ansicht, dass die Gemeinschaft

unserer Darmbakterien ein eigenständiges

Organ bildet. Ein Organ, das im permanenten

Austausch nicht nur mit anderen Organen

und unserem Immunsystem steht, sondern dass

es auch einen Alle direkten Formate: Draht zum Gehirn hat –

und so Einfluss auf unsere Gefühlswelt, unsere

psychische Verfassung 44x60mm und unser Verhalten

nimmt. Der Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse

ist die Wissenschaft 44x110mm erst vor Kurzem auf die

44x80mm

Spur gekommen. Seitdem wurden spektakuläre

80x135mm

Hinweise darauf gefunden, dass die Darmbakterien

über diese Verbindung auch an der Entste-

90x60mm

hung von Erkrankungen 90x80mm beteiligt sein könnten,

die wie Parkinson, 90x110mm

Autismus oder Multiple Sklerose

bis dahin ausschließlich 90x135mm dem Gehirn zugeordnet

wurden.

ISO Coated v2 (ECI)

Schlank oder übergewichtig? Die

Darmbakterien entscheiden mit!

Essenziell ist das Darmmikrobiom – und die

Substanzen, die sie bei der Zerlegung der Nahrungsbestandteile

bilden – für den Stoffwechsel.

Ob wir schlank bleiben oder dick werden, ob wir

an Typ-2-Diabetes oder an einem metabolischen

Syndrom erkranken, hängt sehr wahrscheinlich

auch stark davon ab, welche Bakterienarten in

unserem Darm das Sagen haben.

Auch wie gut oder schlecht ein Medikament

wirkt, hängt womöglich eng mit der individuellen

Zusammensetzung des Mikrobioms zusammen

– umgekehrt können Medikamente

negative Folgen auf die Bakteriengemeinschaft

im Darm haben. Dazu gehören nicht nur Antibiotika,

sondern auch Arzneimittel wie Protonenpumpenhemmer

(etwa Omeprazol, Pantoprazol),

die u. a. zur Linderung von Sodbrennen

eingesetzt werden, oder Nicht-steroidale Entzündungshemmer

(NSAID) wie Ibuprofen oder

Naproxen zur Milderung von Schmerzen.

Diese und viele andere Erkenntnisse über das

Darmmikrobiom stellen Nicole Schaenzler und

Florian Beigel in ihrem Buch »Superorgan Mikrobiom«

vor.

Dr. Nicole Schaenzler /

Dr. Florian Beigel:

Gräfe & Unzer Verlag. 224 S.

ISBN 978-3-8338-7363-8

TOPFIT 4 / 2021


14 Diagnose & Therapie

Wintersport

Fotos: © yanlev / 123rf.com

Schwachstelle Knie

Viele Wintersportler mussten im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie auf

ihr Hobby verzichten, diesmal sieht es besser aus – vielerorts gilt jedoch die 2G-

Regel (geimpft oder genesen), FFP-2-Maskenpflicht und Abstand halten. Damit

das Vergnügen ungetrübt bleibt, sollte die körperliche Fitness stimmen. Und

wenn man sich verletzt hat? Dann ist eine zeitnahe Behandlung wichtig, wie

der Münchner Orthopäde und Sportmediziner Dr. Werner Zirngibl vom MVZ im

Helios im Gespräch mit TOPFIT betont.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Herr Dr. Zirngibl, Schäden am Knie

macht ein Drittel der Skiverletzungen

aus. Woran erkennt man, ob man

sich leicht oder schwer verletzt hat?

Dr. Zirngibl: Auch wenn das Ausmaß auf

den ersten Blick gering erscheint – jede

Verletzung muss ernst genommen und

im Zweifel auf eine weitere Abfahrt verzichtet

werden. Andernfalls kann aus einer

ursprünglich leichten doch noch

eine schwere Verletzung werden. Sind

die Schmerzen stark, ist die Beweglichkeit

eingeschränkt, wirkt das Knie instabil,

schwillt es an oder hat sich ein ausgeprägter

Bluterguss entwickelt, sollte man

einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn

eine offene Wunde oder der Verdacht auf

einen Knochenbruch besteht.

Eine häufige Skisportverletzung ist

ein Meniskusschaden. Früher wurde

der Meniskus kurzerhand herausoperiert

Dr. Zirngibl: … ja, aber inzwischen weiß

man, dass das Kniegelenk mit den Menisken

eine wesentlich höhere Lebensdauer

hat als ohne sie. Fehlt ein Meniskus, entwickelt

sich langfristig eine Arthrose im

Kniegelenk. Deshalb stehen heute, wenn

möglich, meniskuserhaltende Eingriffe

im Vordergrund. Aber auch ein gerissener

oder deutlich abgenutzter Meniskus

ist für das Kniegelenk schädlich. Dann

kann er durch Einklemmungen in den

Kniegelenksspalt Knorpelabrieb verursachen

und so mit der Zeit massive Schäden

am gelenkschützenden Knorpelbe-

lag hervorrufen. Dies ist der Grund, weshalb

ein Meniskusschaden unbedingt behoben

werden sollte.

Wie gehen Sie vor?

Dr. Zirngibl: Die Art der Operation richtet

sich nach Art und Lage der Rissform

sowie nach Begleitverletzungen. Ein unkomplizierter,

basisnaher Meniskusriss

lässt sich meist gut mit einer arthroskopisch

durchgeführten Naht versorgen.

Handelt es sich jedoch um eine größere

Meniskusverletzung, die nicht mehr

genäht werden kann, kann es allerdings

notwendig sein, das defekte Gewebe

teilweise zu entfernen.

Die häufigste wintersportbedingte

Knieverletzung ist der Kreuzbandriss.

Muss immer operiert werden?

Dr. Zirngibl: Die Erfahrung zeigt, dass

gerade bei sportlich aktiven Patienten

mit einer operativen Rekonstruktion des

Kreuzbands die besten Behandlungserfolge

erzielt werden können. »Operative

Rekonstruktion« bedeutet, dass das

betroffene Kreuzband durch eine sogenannte

Kreuzbandplastik ersetzt wird.

Dazu werden körpereigene Sehnen operativ

in den ursprünglichen Verlauf des

gerissenen Kreuzbands eingebracht.

Dank moderner minimal-invasiver, arthroskopisch-assistierter

OP-Methoden ist

der Eingriff heute weniger belastend und

TOPFIT 4 / 2021


Diagnose & Therapie

15

deutlich gelenkschonender als früher

übliche Vorgehensweisen. Im Allgemeinen

wird aber erst dann operiert, wenn

die Schwellung im Knie abgeklungen

und der Betroffene wieder weitgehend

schmerzfrei ist.

Wie wird eine Innenbandverletzung

behandelt?

Dr. Zirngibl: Sofern keine Begleitverletzungen

vorliegen, reicht es bei einer Innenbandverletzung

meist aus, das Knie

in einer beweglichen Schiene ruhigzustellen.

Nach Abklingen der Schmerzen

empfiehlt sich eine Physiotherapie. Zur

Förderung des Heilungsprozesses hat

sich auch die ACP-Therapie bewährt.

Hierbei handelt es sich um eine spezielle

Form der Eigenbluttherapie, die in der

Behandlung von Sportverletzungen wegen

ihrer guten Verträglichkeit und ihrer

hohen Erfolgsquote in den letzten Jahren

verstärkt in den Vordergrund gerückt ist –

auch im Profisport.

Wie funktioniert die ACP-Therapie?

Dr. Zirngibl: ACP steht für Autologes

Conditioniertes Plasma. Das ist ein körpereigenes

Blutplasma, das in einem

speziellen Herstellungsprozess generiert

wurde und vor allem Blutplättchen

(Thrombozyten) sowie zahlreiche

Wachstumsfaktoren enthält. Das Kon-

Zur Person

Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin

im Münchner MVZ im Helios tätig. Als ehemaliger Profi-Tennisspieler war Dr. Zirngibl 14mal

Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international renommierten

Turnieren. Heute ist er ein anerkannter Experte für die Behandlung von Sportverletzungen, der

u. a. als langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP-Turnier BMW Open München auch Leistungsbzw.

Profisportler medizinisch betreut.

Zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum gehören u. a. die konventionelle und operative Therapie von

Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Außerdem nimmt Dr. Zirngibl minimal-invasive

Wirbelsäuleneingriffe vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen Verfahren.

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de

zentrat wird dann an das verletzte Innenband

injiziert, wo die Reparaturstoffe

nun ihre Wirkung entfalten. Letztlich

lässt sich das Wirkprinzip der ACP-Therapie

für viele andere sportbedingte

Verletzungen therapeutisch nutzen, um

die Heilung zu beschleunigen – auch

nach chirurgischen Eingriffen wie der

Kreuzbandoperation.

Eislaufen

Spaß für Groß und Klein

Eislaufen ist eine Sportart für die ganze Familie:

Schon den ganz Kleinen gelingt es, auf

den schmalen Kufen die Balance zu halten

und übers Eis zu flitzen. Tatsächlich gehört

Eis- oder Schlittschuhlaufen zu den beliebtesten

Sportarten in den Wintermonaten.

Aus sportmedizinischer Sicht ist nichts gegen das

Eislaufen einzuwenden, im Gegenteil: »Eislaufen

trainiert den Gleichgewichtssinn, die Koordination

und Ausdauer, das Herz-Kreislaufsystem

wird angeregt, das Immunsystem wird gestärkt.

Aber auch für den Bewegungsapparat ist Eislaufen

eine optimale Sportart: Durch die gleitenden

Bewegungen auf den Kufen werden Bandscheiben

und Gelenke nur minimal beansprucht, wohingegen

viele Muskelgruppen, insbesondere die

Muskulatur des Oberschenkels, der Rücken-, Becken-

und Gefäßregion gekräftigt werden. Sogar

die Muskulatur der Arme wird trainiert, wenn

man sie mitschwingen lässt«, erklärt Dr. Zirngibl.

Ein weiteres Plus: Für das Eislaufen benötigt

man keine besonders aufwändige Ausrüstung:

Warme Kleidung (am besten aus wasserdichtem

Stoff oder aus Thermomaterialien) und ein paar

Schlittschuhe genügen, und schon kann der Spaß

auf den Kufen beginnen. »Ganz so locker sollte

man das Thema ‚Ausrüstung‘ beim Eislaufen allerdings

nicht angehen«, mahnt der Sportmediziner.

So sei es vor allem für Kinder ratsam, dass sie

während des Eislaufens einen Schutzhelm tragen.

Auch gefütterte Handschuhe machen Sinn: »Auf

diese Weise sind die Hände nicht nur vor Kälte,

sondern auch vor Schnittwunden geschützt,

die man sich an den scharfen Kufen der Schlittschuhe

zuziehen kann«. Darüber hinaus könne

das Tragen von Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschonern

ratsam sein – das gelte vor allem

für Anfänger.

Das wichtigste Eislaufutensil sind natürlich die

Schlittschuhe. Hier kommt es vor allem darauf

an, dass sie gut passen. Ideal ist, wenn die Schlittschuhe

rund um den Fuß herum eng sitzen, den

Sprunggelenken jedoch noch Bewegungsfreiheit

lassen.

Nachgefragt

Einen Haken gibt es: Auf der glatten Eisfläche ist

die Sturz- und damit auch die Verletzungsgefahr

groß. Besonders gefährdet: das Sprunggelenk.

Herr Dr. Zirngibl, beim Eislaufen umzuknicken

ist keine Seltenheit. Was passiert dann

im Sprunggelenk?

Dr. Zirngibl: Oft ist der Außenbandapparat des

oberen Sprunggelenks betroffen. Typisch für

ein solches Supinationstrauma ist eine bläulich

verfärbte Schwellung um die Spitzes des

Außenknöchels. Die Folgen reichen von einer

einfachen Zerrung mit mikroskopisch kleinen

Rissen der Außenbänder bis hin zu einem

vollständigen Riss der drei Außenbänder

oder einem Abriss der Außenknöchelspitze.

Ähnliche Ausmaße kann das Umknicken

über den Außenknöchel haben, bei dem

die Innenbänder in Mitleidenschaft gezogen

werden. Diese auch als Pronationstrauma

bezeichnete Verletzung tritt allerdings sehr

viel seltener auf. Was genau im betroffenen

Sprunggelenk durch das Umknicken passiert

ist, kann jedoch letztlich nur durch eine sorgfältige

orthopädische Untersuchung geklärt

werden. Meist ist ergänzend eine Röntgen-,

bei unklarem Befund auch eine kernspintomographische

Untersuchung notwendig.

Wie wird eine Bandverletzung des Sprunggelenks

behandelt?

Dr. Zirngibl: In der Regel genügt es, das betroffene

Sprunggelenk für etwa sechs Wochen,

z. B. mithilfe eines Tapeverbands oder einer

Orthese, zu stabilisieren. In manchen Fällen

empfiehlt sich in der Anfangszeit zusätzlich

der Einsatz von Unterarmgehstützen. Eine

kontrollierte Frühmobilisation durch den Physiotherapeuten

und gegebenenfalls der Einsatz

der ACP-Therapie tragen zur rascheren

Genesung bei. Wichtig ist, dass die Bandverletzung

vollständig ausheilt – nur so kann

eine Instabilität des Sprunggelenks vermieden

werden.

TOPFIT 4 / 2021


16 Diagnose & Therapie

Fotos: © michelangeloop / 123rf.com

Schwachstelle Rücken

Beim Skifahren werden nicht nur die

Kniegelenke strapaziert, sondern auch der

Rücken wird besonders gefordert. Vorsicht ist

geboten, wenn man bereits unter Rückenschmerzen

leidet. Dann kann es z. B. sein,

dass der Orthopäde seinem Patienten zu einem

Wechsel von Alpinski zu Skilanglauf rät.

»Dies gilt vor allem für Wintersportler, deren

Rückenprobleme durch gestresste Bandscheiben

hervorgerufen werden«, erklärt der

Münchner Orthopäde und Sportmediziner

Dr. Felix Söller vom MVZ im Helios.

Herr Dr. Söller, was raten Sie

wintersportbegeisterten Patienten,

die Rückenprobleme haben?

Dr. Söller: Das hängt davon ab, was

die Ursache für die Rückenschmerzen

ist. Sind Verspannungen oder eine geschwächte

Rückenmuskulatur schuld, ist

das in der Regel erst einmal kein Grund,

auf den Wintersport zu verzichten. Ich

würde jedoch dazu raten, vor Beginn der

Skisaison die Rumpfmuskulatur durch

gezielte Übungen zu kräftigen – so wird

auch die Wirbelsäule stabilisiert und das

Verletzungsrisiko wird minimiert. Etwas

anderes ist, wenn die Rückenprobleme

von der Wirbelsäule, etwa von den Bandscheiben,

ausgehen. Dann sind Sportarten

wie Alpinski oder Snowboarden wegen

der unvermeidlichen Stoßbelastungen

eher ungeeignet.

Gibt es zum Abfahrtsski eine rückenfreundliche

Alternative?

Dr. Söller: Wer trotz Rückenprobleme

auf Wintersport nicht verzichten möchte,

für den ist Skilanglauf empfehlenswert.

Beim Langlauf entstehen deutlich weniger

Stoß- und Druckbewegungen als

Wintersport

beim alpinen Skifahren. Zudem schonen

die fließenden Bewegungen auf ebenen

Flächen nicht nur den Rücken, sondern

auch die Gelenke. Überhaupt zeichnet

sich Langlauf durch viele gesundheitsfördernde

Eigenschaften aus. Denn er fördert

die Ausdauer und trainiert nahezu

alle Muskelgruppen des Körpers – bis hin

zu den tiefen Rückenmuskeln. Ein weiterer

Vorteil: Die Gefahr, sich zu verletzen,

ist geringer als beim Alpinski.

Was kann passieren, wenn man beim

Skifahren auf den Rücken stürzt?

Dr. Söller: Die Bandbreite reicht von

leichteren Blessuren wie Muskelverspannungen

und Gelenkblockaden bis hin zu

langwierigeren Verletzungen, etwa an

der knöchernen Wirbelsäule oder der

Bänder, über die die Wirbelkörper miteinander

verbunden sind. Hals- oder Rückenwirbel

können durch Stürze beim

Skifahren verschoben werden, so kann es

im Extremfall sogar zu einem Bandscheibenvorfall

kommen. Durch einen heftigen

Sturz auf den Rücken können auch

Wirbelkörper brechen und das Rücken-

Zur Person

mark kann in Mitleidenschaft gezogen

werden. Eine starke Quetschung oder

Schädigung des Rückenmarks infolge eines

Skiunfalls ist jedoch zum Glück inzwischen

selten – was sicherlich auch damit

zusammenhängt, dass immer mehr Skifahrer

Rückenprotektoren tragen.

Wie gefährlich ist ein

Wirbelkörperbruch?

Dr. Söller: Das hängt von vielen Faktoren

ab. Dementsprechend unterschiedlich

fallen auch die Therapieansätze aus; sie

reichen von einer frühzeitigen Stabilisierung

durch kurzzeitige Ruhigstellung und

anschließende krankengymnastische Behandlung

bis hin zu einem operativen

Eingriff.

Welche operativen Eingriffe kommen

infrage?

Dr. Söller: Eine Therapieoption ist z. B.

die Kyphoplastie, ein bewährtes minimalinvasives

Verfahren zur Behandlung von

Wirbelbrüchen. Aber ob es im Einzelfall

die Vorgehensweise der Wahl ist, kann

erst nach einer eingehenden Untersuchung

geklärt werden. Für die Kyphoplastie

spricht, dass mit ihr die normale

Höhe der Wirbelkörper wiederhergestellt

und gleichzeitig die Fraktur stabilisiert

werden kann. Hierbei wird der eingefallene

Wirbel zunächst mithilfe eines

speziellen Ballons wieder aufgerichtet

und dann mit Knochenersatzmaterial

aufgefüllt.

Eine andere Möglichkeit ist die Stabilisierung

eines gebrochenen Wirbelkörpers

mithilfe von Schrauben. Dies ist eine Option,

wenn die Hinterkante des Wirbelkörpers

betroffen ist. Der Eingriff erfolgt

in der Regel perkutan, d. h. er wird direkt

durch die Haut, ohne große Schnitte,

vorgenommen. Auf diese Weise wird

die Gewebsschädigung auf ein Minimum

reduziert, sodass die postoperativen

Schmerzen gering bleiben und der Heilungsprozess

relativ kurz ist.

Dr. med. Felix Söller ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,

Sportmedizin und Akupunktur und praktiziert zusammen mit seinen

Kollegen Dr. med. Heribert Konvalin, Dr. med. Werner Zirngibl und Dr.

med. Steffen Zenta im MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten

gehört neben invasiven bzw. minimal-invasiven Wirbelsäuleninterventionen

auch die operative Behandlung von

Handerkrankungen und -verletzungen.

Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de

TOPFIT 4 / 2021


Diagnose & Therapie

17

COVID-19-Impfung und Rheuma

Auch für Rheumakranke ist

die Impfung gut verträglich!

Die Impfung gegen SARS-CoV-2 ist die

einzige Möglichkeit, das Risiko einer

Infektion und damit auch das Risiko eines

schweren Verlaufs der COVID-19-Erkrankung

zu verringern – das gilt für Menschen ohne

Vorerkrankungen ebenso wie für Patienten

mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung.

Gleichwohl sorgt das Thema »Corona-

Impfung« nach wie vor für viel Verunsicherung.

Aktuell steht die Frage im Raum, ob

bereits geimpfte Rheuma-Patienten eine

Auffrischimpfung benötigen. Diese Frage

beantwortet der Rheumaexperte Prof. Dr.

med. Hendrik Schulze-Koops. Prof. Schulze-

Koops ist Leiter der Rheumaeinheit des LMU

Klinikums und Vizepräsident der Deutschen

Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).

Von Dr. Nicole Schaenzler

Sie leiden unter Rheuma und sind

bereits geimpft?

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie

e.V. (DGRh) führt gemeinsam mit der

Justus-Liebig-Universität Gießen eine Umfrage

zur Dokumentation von Patientenfällen

mit einer rheumatologischen Erkrankung

und einer COVID-19-Impfung durch. Dokumentiert

wird, wie Rheumapatienten die

Impfung vertragen und ob eventuell Nebenwirkungen

auftreten. Die Teilnehmenden

werden, je nach verabreichtem Impfstoff,

über einen Zeitraum von 12 bzw. 24 Wochen

mit kurzen Umfragen begleitet, damit der

Verlauf der Impfung erfasst wird.

Um möglichst umfangreiche und genaue

Aussagen zum Verlauf der Impfung gegen

Covid-19 bei Rheumapatienten machen zu

können, lädt die DGRh Interessierte herzlich

dazu ein, an der Befragung teilzunehmen.

Zur Umfrage gelangen Sie hier:

Wie wichtig ist für Rheumapatienten

eine Auffrischimpfung gegen

COVID-19?

Prof. Schulze-Koops: Die STIKO empfiehlt

die Auffrischimpfung sechs Monate nach

Abschluss der Grundimmunisierung. In

besonderen Fällen, bei denen eine eingeschränkte

Impfantwort vermutet werden

kann – also beispielsweise einer Impfung

unter bestimmten Therapien oder

in der Phase einer aktiven rheumatologischen

Erkrankung – sollte überlegt werden,

die Boosterimpfung bereits nach

vier Wochen zu geben. Die Deutsche Gesellschaft

für Rheumatologie (DGRh) hat

dazu am 08. November 2021 eine Stellungnahme

veröffentlich, in der sie die

Auffrischimpfung für alle Patienten mit

einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung

nachdrücklich empfiehlt.

Sollten vor der Impfung antirheumatische

Medikamente abgesetzt

werden?

Prof. Schulze-Koops: Auf gar keinen Fall. Bis

die Auswirkungen einer Reduktion oder

gar einer Pause der für die Therapie der

rheumatischen Erkrankung eingesetzten

Medikamente spürbar werden, vergehen

Wochen, manchmal Monate. Die Patienten

mit einer entzündlich-rheumatischen

Erkrankung werden ja behandelt, damit

die chronische Entzündung unterbleibt.

Wenn diese Behandlung also gestoppt

wird, ist das Risiko hoch, dass die Entzündung

wieder startet.

Hinzu kommt: Eine aktive Erkrankung ist

für den Impferfolg viel schlechter als die

laufende Therapie. Wenn dann auch noch

akut Kortison gegeben werden muss, um

die Erkrankung zu kontrollieren, wird der

Impferfolg noch einmal geschwächt. Es

gibt ganz wenige Ausnahmen, bei denen

der Impftermin geplant werden muss,

um den Impferfolg zu ermöglichen.

Müssen Rheumapatienten mit einem

höheren Risiko für Impf-Nebenwirkungen

rechnen?

Prof. Schulze-Koops: Nein. Das ist eindeutig

belegt. Weder die typischerweise auf-

Rheumaeinheit des LMU Klinikums

In der Sektion Rheumatologie und Klinische

Immunologie des LMU Klinikums

München werden Patienten mit entzündlich-rheumatischen

Erkrankungen behandelt.

Dazu gehören z. B. rheumatoide

Arthritis, Psoriasisarthritis, Kollagenosen

wie systemischer Lupus erythematodes

(SLE), systemische Sklerose und Myositis,

aber auch Vaskulitiden, wie beispielsweise

Riesenzellarthritis, ANCA-assoziierte

Vaskulitiden oder Morbus Behcet. Zudem

ist die Rheumatologie Anlaufstelle für

Patienten mit Autoinflammationssyndromen

(»ISaR-Sprechstunde«) und für

erwachsene Patienten mit einem angeborenen

Immundefekt (»AIDA«-Sprechstunde).

Großer Wert wird auf eine frühzeitige

Diagnose und einen raschen Therapiebeginn

der Erkrankungen gelegt,

deshalb gehört zum Leistungsspektrum

auch eine Früharthritis-Sprechstunde und

für Vaskulitiden ein Fast Track. Für Notfälle

steht jederzeit die Notaufnahme der

Klinik bereit.

tretenden Nebenwirkungen sind bei Patienten

mit entzündlich-rheumatischen

Erkrankungen häufiger oder stärker ausgeprägt

als bei Nicht-Erkrankten, noch

besteht für die SARS-CoV-2-Impfung ein

besonderes Risiko, dass durch sie eine

Rheumaerkrankung aktiviert wird.

Kontakt

Prof. Dr. med.

Hendrik Schulze-Koops

Leiter der Rheumaeinheit

Medizinische Klinik und Poliklinik IV

LMU Klinikum München

Ziemssenstraße 5

80336 München

Tel. 089 / 4400-53579

E-Mail: Hendrik.Schulze-Koops@

med.uni-muenchen.de

Internet: 2l6k.short.gy/WHatkt

Foto: © LMU Klinikum München

TOPFIT 4 / 2021


18 Diagnose & Therapie

Anlässlich des 8. Welt-Pankreaskrebstags am 18. November 2021 veranstaltete das

LMU Klinikum ein Patientensymposium in Kooperation mit dem Arbeitskreis der

Pankreatektomierten (AdP e.V.). Während dieser Zeit leuchtete das gesamte Bettenhaus

des LMU Klinikums in Großhadern in Lila – als Zeichen des Kampfes gegen

Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Foto oben: © LMU Klinikum München (Bert Woodward)

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Im Kampf für eine

bessere Prognose

Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als seltene, jedoch fast immer tödlich

verlaufende Erkrankung. Umso beunruhigender, dass die Mediziner eine

stetige Zunahme der Erkrankung beobachten. Und auch die Aussicht

auf eine Verbesserung der Heilungsaussichten wird nach wie vor eher

pessimistisch eingeschätzt.

Von Dr. Nicole Schaenzler

Im Jahr 2015 wurden 17 000 Neuerkrankungen

registriert, inzwischen sind es jährlich rund

20000 Menschen, die in Deutschland neu an einem

bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse

erkranken. Damit ist Pankreaskrebs zwar deutlich

seltener als Brust-, Prostata- oder Darmkrebs,

doch gilt er als eine der tödlichsten Krebsarten

überhaupt. Weniger als 10 Prozent der Betroffenen

leben länger als fünf Jahre, bei über 98

Prozent der Patienten führt die Erkrankung zu

einer Verkürzung der Lebenserwartung und ist

letztlich die Todesursache.

Aussicht auf eine Verbesserung ist in absehbarer

Zeit nicht zu erwarten. Denn während bei vielen

anderen Krebsarten deutliche Fortschritte

in der Prävention, Früherkennung und Behand-

lung erzielt wurden, lassen sich in der Bekämpfung

des Bauchspeicheldrüsenkrebses nur mäßige

Fortschritte erkennen. Nach wie vor ist eine

Operation die einzige Chance auf eine Heilung –

doch sie kommt nur bei etwa 30 Prozent der Patienten

überhaupt in Betracht. Und auch wenn

der chirurgische Eingriff erfolgreich war, sind

Rückfälle möglich. Dann können sich an der

Bauchspeicheldrüse neue Tumoren bilden oder

es kommt zu Metastasen in Leber, Lunge und/

oder Bauchfell. Immerhin kann das Risiko für

einen solchen Rückfall mit einem verbesserten

Chemotherapie- Konzept im Anschluss an die

Operation minimiert werden. Dadurch konnte

die 5-Jahres-Überlebensrate deutlich verbessert

werden – ein Erfolg, der Mut macht, die Forschung

weiter voranzutreiben.

Bald zweithäufigste krebsbedingte

Todesursache?

Pankreaskrebs tritt bei Männern und Frauen

etwa gleich häufig auf, Männer erkranken

durchschnittlich mit 72, Frauen mit 75 Jahren.

Seit einigen Jahren nehmen die Krankheitsfälle

bei beiden Geschlechtern stetig zu. Deshalb

befürchten Experten, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs

noch im Laufe dieses Jahrzehnts zur

zweithäufigsten krebsbedingten Todesursache

in Deutschland wird. »Zum Anstieg der Fall-

TOPFIT 4 / 2021


Diagnose & Therapie

19

Risikofaktoren:

• Rauchen

• Übermäßiger Alkoholkonsum (> 30g /

Tag = 750 ml Bier, 2 Halbe sind zu viel)

• Übergewicht

• Diabetes

• Chronische Pankreatitis

(Bauchspeicheldrüsenentzündung)

• Genetische Risikofaktoren / familiäre

Häufung

Frühe Symptome (unspezifisch):

• Übelkeit

• Bauch- und Rückenschmerzen

• Veränderung des Stuhlgangs

• Gelbsucht

• Nicht anders erklärbarer

Gewichtsverlust

• Neu aufgetretener Diabetes

• Depression

• Verlust des Appetits

Früherkennung:

Ein Screening der Allgemeinbevölkerung

wird aktuell nicht empfohlen, da

zahlen kommt – auch vor dem Hintergrund

einer alternden Gesellschaft – hinzu, dass die

Tumorbiologie nach wie vor nicht vollständig

verstanden ist. Dies ist jedoch eine wichtige Voraussetzung,

um die Behandlungsmöglichkeiten

von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern«,

betont die Direktorin der Medizinischen Klinik

und Poliklinik II, Prof. Julia Mayerle.

Fast keine Frühsymptome

Ein weiterer wichtiger Schlüssel für eine erfolgreiche

Therapie ist, wenn der Bauchspeicheldrüsenkrebs

frühzeitig entdeckt wird. Die

Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: Zum Zeitpunkt

der Diagnose befinden sich bereits 70 bis

80 Prozent der Betroffenen in einem Stadium,

das nicht mehr heilbar ist. Ein Grund ist, dass

es in vielen Fällen so gut wie keine Frühsymptome

gibt. Mögliche Beschwerden wie Oberbauchoder

Rückenschmerzen werden oft erst einmal

nicht als schwerwiegend genug eingeschätzt,

um sie von einem Arzt abklären zu lassen, und

Krankheitszeichen wie Übelkeit, Erbrechen und

Gewichtsverlust kommen meist erst später dazu.

Wenn der Tumor schon so groß geworden ist,

dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug

Insulin produzieren kann, entsteht Diabetes.

Aber auch dann kann es sein, dass erst einmal

der Diabetes im Vordergrund der Behandlung

steht, bevor die Tumorerkrankung als Ursache

erkannt wird. Umso wichtiger ist es, moderne

Kleines Pankreaskrebs-Wiki

die »Trefferquote« mit den zu Verfügung

stehenden Mitteln zu gering ist. Eine

(engmaschige) Überwachung von Hochrisikoindividuen

kann jedoch erwogen

werden, sollte aber im Rahmen von Studien

erfolgen.

Aktuelle Therapien:

• Lokal begrenztes Tumorwachstum:

Operation gefolgt von aggressiver

Chemotherapie für 6 Monate

• Lokal fortgeschrittenes

Tumorwachstum:

Versuch der Vorbehandlung mit

aggressiver Chemotherapie und

gegebenenfalls Bestrahlung.

Laut Studien kann ca. ein Drittel

der Patienten zusätzlich operiert

werden.

Anschließend folgt eine

ergänzende Chemotherapie.

• Inoperable Patienten (große lokale

Tumoren, Metastasen):

Chemotherapie je nach Zustand und

Alter des Patienten

diagnostische Methoden zu etablieren, mit denen

ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse

so früh erkannt wird, dass noch die Aussicht

auf eine vollständige Genesung besteht. »Es geht

um die Bekämpfung des Pankreaskrebses auf

allen Ebenen: von wichtigen tumorbiologischen

Kontakt

Erkenntnissen über die verschiedenen Pankreaskarzinome,

der Etablierung von Biomarkern

zur Früherkennung bis hin zur Entwicklung

von individuell erfolgreichen Therapien«, fasst

der Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-

und Transplantationschirurgie, Prof. Jens

Werner, die wichtigsten Ziele zusammen.

Bestmögliche Behandlung in einem

spezialisierten Zentrum

Die Chance, von einer individuell angepassten

Therapie zu profitieren, steigt, wenn die medizinische

Betreuung an einem spezialisierten

Zentrum erfolgt. Denn nur hier ist eine interdisziplinäre

und multiprofessionelle Versorgung

gewährleistet.

An einem Pankreaszentrum ist man auch mit

der invasiven Diagnostik bestens vertraut und

die Chirurgen führen jährlich viele Eingriffe

durch. Sie haben daher mehr Erfahrung, beherrschen

die OP-Technik besser und bekommen

mögliche Komplikationen eher in den Griff. Tatsächlich

gehören Bauchspeicheldrüsen-OPs zu

den schwierigsten Eingriffen im Bauchbereich.

Es ist daher gesetzlich geregelt, dass nur Kliniken

diese Eingriffe vornehmen dürfen, die dabei

eine Mindestmenge erzielen.

Am LMU Klinikum, das eines von nur drei zertifizierten

Exzellenzzentren in Deutschland ist,

hat man es sich zudem zur Aufgabe gemacht,

den Patienten Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen

zu geben. »Dies schaffen wir vor

allem durch ein breites Studienangebot«, so Prof.

Volker Heinemann, Direktor des Krebszentrums

München (CCCM). Wer an einer solchen

Studie teilnimmt, wird grundsätzlich intensiv

betreut und engmaschig ärztlich überwacht.

Univ. Prof. Dr. med. Julia Mayerle

LMU Klinikum München

Direktorin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II

Tel: + 49 89 4400-72391

E-Mail: Julia.Mayerle@med.uni-muenchen.de

www.lmu-klinikum.de/med2

Univ. Prof. Dr. med. Jens Werner

Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und

Transplantationschirurgie

Tel: + 49 89 4400-72791

E-Mail: jens.werner@med.uni-muenchen.de

www. lmu-klinikum.de/avt-chirurgie

Prof. Dr. med. Volker Heinemann

Direktor des Krebszentrum CCC München LMU –

Comprehensive Cancer Center

Tel: + 49 89 4400-72250

E-Mail: volker.heinemann@med.uni-muenchen.de

www.lmu-klinikum.de/ccc

Fotos: © LMU Klinikum München

TOPFIT 4 / 2021


20 Diagnose & Therapie

Wechseljahre –

eine aufregende Zeit

Viele Frauen denken mit Unbehagen an die Zeit des Wechsels und befürchten allerlei Beschwerden.

Doch es sind durchaus nicht alle Veränderungen unangenehm. Und die, die es

sind, lassen sich häufig sehr gut naturheilkundlich beeinflussen.

Von Anke Neumann-Roß

Foto: © victor69 / 123rf.com

Was passiert in den Wechseljahren?

Die körperlichen und psychischen Veränderungen

resultieren aus dem schwankenden und später

abfallenden Hormonniveau vor allem von

Östrogen und Progesteron. Die Eierstöcke stellen

nach und nach ihre Funktion ein. Selbstverständlich

bleibt dies nicht ohne Wirkung auf

den restlichen Organismus. Schlafstörungen,

Hitzewallungen, starke Gefühlsschwankungen,

Hautveränderungen, Osteoporose, Gewichtszunahme

und anderes mehr können sich einstellen.

Doch frau kann auf natürlichem Wege diesen

Beschwerden durchaus frühzeitig begegnen

und die Wechseljahre zu einer angenehmen Zeit

des Wandels machen.

Worauf kommt es an?

Tragende Säulen sind und bleiben eine ausgewogene

Ernährung, regelmäßige Bewegung und

genügend Trinkwasser. Für eine Osteoporoseprophylaxe

sind vor allem Vitamin D und Kalzium

wichtig, wobei eine Kombination von D3

mit K2 vorteilhaft sein kann, denn es sorgt für

eine bessere Aufnahme des Kalziums in Knochen

und Zähne. Auch eine Unterstützung mit

bioidentischen Hormonen wie Progesteron und

Östradiol kann die knochenaufbauenden Prozesse

verbessern und die abbauenden bremsen.

Ein weiteres Hormon, das Östriol, hilft bei oft

trockenen Schleimhäuten sehr gut. Haut, Haare

und Schlafqualität profitieren außerdem von

einem ausgeglichenen Mineralienhaushalt, zu

dem neben Kalzium auch Magnesium und Kalium

gehören. Diese helfen, Feuchtigkeit in der

Haut zu binden, Nährstoffe besser zu verteilen

und sich zu entspannen. Auch das Progesteron

unterstützt sanft die Schlafqualität.

Bei den oft auftretenden Hitzewallungen kann

die Homöopathie viel leisten, aber auch pflanzliche

Mittel wie Frauenmantel oder der sibirische

Rhabarber zeigen in der Praxis sehr gute Erfolge.

Für eine gute Entgiftung des Körpers sollte

nun zusätzlich etwas getan werden, denn durch

die wegfallende Periode bleiben mehr ausscheidungspflichtige

Stoffe im Körper. So wird es

wichtig, Darm, Nieren, Leber und Lymphe mit

Mineralien und homöopathischen Mitteln in

ihrer Reinigungsfunktion zu unterstützen, um

Beschwerden deutlich zu lindern. Vor allem die

Leber als zentrales Entgiftungsorgan und Drehscheibe

im Hormonhaushalt sollte viel Aufmerksamkeit

bekommen. Bei vielen Frauen fahren

nun auch die Gefühle Karussell, wenn plötzlich

Ängste, Unsicherheiten, depressive Stimmungen

oder Gereiztheit auftreten. Auch hier

gibt es wunderbare Mittel wie Sepia, Cimicifuga,

Agnus castus und weitere, die hervorragend

gegensteuern können. Welches das Richtige ist,

lässt sich am besten therapeutisch abklären.

Ganz wichtig ist es jedoch, sich auch einmal die

positiven Aspekte bewusst zu machen. Viele

Frauen sind froh, dass monatliche Beschwerden

wegfallen oder Endometriose, Myome und Zysten

der Vergangenheit angehören. Die Kinder

sind aus dem Haus, man hat mehr Zeit für sich,

kann neue Hobbies oder alte Interessen aufleben

lassen. Es lohnt sich sehr, hier einmal Bilanz zu

ziehen und auf sich und alles Geleistete stolz zu

sein.

Nähere Infos:

Anke Neumann-Roß

Heilpraktikerin

Vogelweide 2c, 85375 Neufahrn

Tel: 08165 / 51 04

E-Mail: info@heilpraxis-an.de

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Redaktion: Dr. Nicole Schaenzler

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Für die medizinische Fachberatung in dieser Ausgabe danken wir

Dr. Dominik Geiger

Stellvertretender Leiter Department Notfallzentrum

Klinik für Innere Medizin II – Kardiologie, Pneumologie

und Notfallzentrum

Krankenhaus Barmherzige Brüder München

Romanstraße 93 | 80639 München | Tel: 089 / 1797-0

www.barmherzige-muenchen.de

Prof. Dr. med. Volker Heinemann

Direktor des Krebszentrum CCC München LMU –

Comprehensive Cancer Center

LMU Klinikum München

Tel: 089 / 4400-72250 | www.lmu-klinikum.de/ccc

Univ. Prof. Dr. med. Julia Mayerle

Direktorin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II

LMU Klinikum München | Tel: 089 / 4400-72391

www.lmu-klinikum.de/med2

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Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Krankenhaus Barmherzige Brüder München

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Tel: 089 / 1797-2502 (Chefsekretariat)

www.barmherzige-muenchen.de

Prof. Dr. med. Hendrik Schulze-Koops

Leiter der Rheumaeinheit

Medizinische Klinik und Poliklinik IV

LMU Klinikum München

Ziemssenstraße 5 | 80336 München

Tel. 089 / 4400 53579

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Dr. med. Felix Söller

MVZ im Helios

Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München

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TOPFIT 4 / 2021


Promotion

21

21

Alltagstauglich und komfortabel

Osteoporose: Aktive Therapie

mit der neuen Spinomed® Rückenorthese

Die neue Spinomed Rückenorthese von medi bietet

Patienten mit osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen

wieder mehr Mobilität im Alltag. Neu: Das innovative

Pivot-Gelenk sowie das aufrichtende Gurtsystem.

Der Ratgeber zur aktiven Osteoporose-

Therapie mit Rückenorthesen ist im

medi Verbraucherservice,

Telefon 0921 912-750 oder per

E-Mail: verbraucherservice@medi.de

erhältlich sowie zum Download unter

www.medi.de/service/infomaterial

Surftipps:

www.medi.biz/spinomed

www.medi.biz/osteo

www.medi.de/haendlersuche

Fotos: © www.medi.de

Nach osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen

stärkt die Anwendung der Spinomed

Rückenorthese die Rumpfmuskulatur. Dadurch

wird die Lenden- und Brustwirbelsäule

in der Ebene der Beugung und Streckung (=

Sagittalebene) entlastet und korrigiert. Der

Effekt: Aufrichtung und Schmerzminderung.

So kann die Spinomed Rückenorthese mehr

Lebensqualität und Mobilität zurückgeben.

Je weniger die Patienten das Hilfsmittel

spüren, desto lieber wenden sie es an.

Dies wurde bei der Entwicklung der Spinomed

Rückenorthese mit dem neuen

Pivot-Gelenk, dem optimierten Gurtsystem

und der einfachen Anwendung konsequent

umgesetzt.

Neu bei der Spinomed Rückenorthese: das

innovative Pivot-Gelenk

Das neue Pivot-Gelenk der Spinomed ist

eine Innovation für mehr Mobilität im Alltag.

In Bewegung entkoppelt es die Rückenschiene

vom Hüftgurt. Viel Bewegungsfreiheit,

hoher Tragekomfort und

ein sicherer Sitz sind die positiven Effekte

dieser Neuheit. Beim Gehen, Treppensteigen

oder Strecken sitzt die Orthese

zuverlässig und korrekt am Körper.

Bewährtes Gurtsystem – jetzt noch besser

Die Spinomed hat ergonomisch vorgeformte

Schultergurte mit einer großen

Öffnung. Dadurch wird sie einfach und

selbstständig wie ein Rucksack an- und

abgelegt. Die weichen Polster im vorde-

ren Schulterbereich bieten angenehmen

Tragekomfort. Die Anordnung der Gurte

sowie beidseitige Greifhilfen für das

Schließen des vorderen Klettverschlusses

machen die Handhabung der Spinomed

so einfach. Die Rückenschiene der

Spinomed wird vom Orthopädie-Techniker

an die Wirbelsäule angepasst und

dann in die gepolsterte Rückentasche

geschoben.

Muskeln stärken – Körperhaltung verbessern:

Mehr Lebensqualität durch das Wirkprinzip

Biofeedback der Spinomed Rückenorthese

Die Spinomed Rückenorthese leistet einen

wichtigen Beitrag zur leitliniengerechten

Osteoporose-Therapie. Sie stärkt

die Rumpfmuskulatur, richtet auf, erleichtert

das Atmen, lindert Schmerzen und

steigert die Mobilität.

Spinomed funktioniert nach dem Wirkprinzip

Biofeedback: Das Gurtsystem

und die Rückenschiene üben gemeinsam

spürbare Zugkräfte auf den Becken- und

Schulterbereich aus. Jedes Mal, wenn die

Anwender in eine Fehlhaltung verfallen,

werden sie von ihrer Orthese durch sanften

Widerstand der Schultergurte und

Rückenschiene an eine aufrechte Körperhaltung

erinnert und spannen die Muskulatur

im Rumpfbereich unbewusst an.

Für eine aktive Therapie: Die neue Spinomed

Rückenorthese. Nach osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen

stärkt die Anwendung der Spinomed

Rückenorthese die Rumpfmuskulatur.

Dadurch richtet sich der Oberkörper mit

eigener Kraft wieder auf. Muskelkater

ist ein erwünschter motivierender Effekt

und Signal, dass die Muskulatur aktiviert

und gekräftigt wird.

Der Arzt kann die Spinomed Rückenorthese

bei medizinischer Notwendigkeit

verordnen. Im medizinischen Fachhandel

wird sie individuell angepasst.

Zweckbestimmung: Orthese zur aktiven Entlastung und Korrektur

der Lendenwirbelsäule / Brustwirbelsäule in Sagittalebene.

TOPFIT 4 / 2021


22 Gesund leben

Chronische Erkrankungen

Leichter durchs

Leben trotz Last

Foto: © Ijupco / 123rf.com

Dass die Bevölkerung in Deutschland infolge des demographischen

Wandels immer älter wird, ist mittlerweile bekannt. Dass dies jedoch

auch bedeutet, dass die Zahl der chronisch kranken Menschen in den

nächsten Jahren stark ansteigen wird, wissen nur wenige. Fast 60 Prozent

der über 65-Jährigen leiden unter einer Krankheit, die sie den Rest

ihres Lebens begleiten wird. Mehr alte Menschen bedeutet also auch

mehr kranke Menschen. Doch auch viele Kinder, Jugendliche und junge

Erwachsene sind betroffen. Sie alle stehen vor der Herausforderung, sich

eine gute Lebensqualität trotz ihrer Erkrankung zu erhalten.

Von Helena Schwinghammer

Natürlich kann ich nicht komplett unbeschwert

leben, aber ich versuche es, so gut

ich kann.« Dies sagt Ben (Name geändert),

18 Jahre alt, und seit seinem zweiten Lebensjahr

chronisch krank. Er leidet unter Asthma der Stufe

3 und hat vor allem nachts, trotz täglicher Inhalation,

häufig Beschwerden, die ihm einen erholsamen

Schlaf unmöglich machen. Dennoch

lebt der frischgebackene Abiturient ein weitgehend

»normales« Leben: Er spielt regelmäßig

Tischtennis im Verein und Geige im Orchester,

er unternimmt viel mit seinen Freunden und

genießt es, mit seiner Freundin zusammen zu

sein. Gerade bereitet er sich auf seinen nächsten

Lebensabschnitt »Studium« vor. Manchmal

beschleicht ihn allerdings die Angst, er könnte

den neuen Anforderungen nicht gewachsen

sein – und dann empfindet er seine Krankheit

eben doch als Bürde, die ihm das Leben schwerer

macht, als es sein müsste.

Nicht jeder Verlauf ist gleich

Eine chronische Krankheit ist etwas anderes, als

eine Erkältung oder einen Infekt zu haben. Sie

beeinträchtigt den Betroffenen nicht nur wenige

Tage, sondern begleitet ihn im schlimmsten

Fall den Rest seines Lebens. Doch chronische

Krankheit ist nicht gleich chronische Krankheit.

So verlangt z. B. ein Diabetes ein anderes (therapeutisches)

Selbstmanagement als etwa Epilepsie,

Asthma oder eine Autoimmunerkrankung

wie Rheuma oder Multiple Sklerose. Während

ein Diabetiker, insbesondere wenn er insulinpflichtig

ist, in der Regel zu festen Zeiten seine

Mahlzeiten einnehmen und überhaupt einen relativ

strikten Tageslauf einhalten muss, um eine

Stoffwechselentgleisung zu vermeiden, gilt es

für Menschen, die unter einem allergisch bedingten

Asthma leiden, konsequent all die Allergene

meiden, die bei ihnen akute Atemnot

auslösen können. Dies kann dazu führen, dass

sie im Frühjahr auf Spaziergänge in der Natur

verzichten müssen oder gute Freunde nicht besuchen

können, weil diese einen Hund oder eine

Katze besitzen. Demgegenüber können ein Epileptiker

oder MS-Kranker tage-, wochen-, mitunter

sogar monatelang weitgehend beschwerdefrei

sein – bis es zu einem erneuten Anfall

oder Schub kommt. Diese sind kaum vorhersehbar,

und zudem kann der Gesundheitszustand

nach einer überstandenen Attacke schlechter

sein als vorher.

Auch viele rheumatische Erkrankungen sind

von einer schubartigen Verschlechterung ihres

Befindens gekennzeichnet. Und nicht selten hat

die Erkrankung über kurz oder lang so schwere

Bewegungseinschränkungen zur Folge, dass

viele Rheumatiker schließlich auf einen Rollstuhl

angewiesen sind. Trotz dieser vielen unterschiedlichen

Beschwerdebilder haben alle Betroffenen

eine Gemeinsamkeit: Sie müssen lernen,

mit ihrer Krankheit zurecht zu kommen.

In Deutschland lebt etwa jeder Fünfte mit einer

sogenannten chronisch-progredienten Erkrankung,

also mit einer Krankheit, die sie oder ihn

bis zum Tod begleiten wird. Egal, welche Auswirkungen

die Krankheit auf den Körper hat

– es ist immer auch eine psychische Belastung,

dauerhaft »krank« zu sein. Immerhin gibt es einige

Maßnahmen, die dabei helfen können, ein

weitgehend unbeschwertes Leben zu führen.

TOPFIT 4 / 2021


Gesund leben

23

Wichtig ist, gut informiert

zu sein!

Das Wichtigste ist, gut informiert zu sein. Der

Patient selbst, aber auch seine Verwandten,

Freunde und Bekannten sollten die Krankheit

und Risiken ebenso wie die Therapiemöglichkeiten

genau kennen. So sollte das Umfeld wissen,

wie z. B. einem Diabetiker geholfen werden

kann, der gerade in eine Unterzuckerung geraten

ist, aber auch wodurch die Stoffwechselentgleisung

hervorgerufen wurde – und so bei der

nächsten sich anbahnenden Krise vielleicht mit

dazu beitragen, dass es gar nicht erst so weit

kommt. Auf diese Weise lassen sich nicht nur

mögliche Auslöser leichter vermeiden, sondern

aktives Handeln nimmt dem »Ungeheuer Diabetes«

ein bisschen seine Ungeheuerlichkeit.

Nur wer sich mit dem Wesen der Erkrankung

auseinandersetzt, kann im Ernstfall besonnen

handeln. Eine wichtige Voraussetzung hierfür

ist, seine engsten Kontaktpersonen auf akute

Notfälle vorzubereiten. Denn in diesen Momenten

ist nichts schädlicher als große Unruhe,

Sorge oder gar Panik, die jegliche »erste Hilfe«

erschwert. Doch auch der Patient muss sich seiner

Möglichkeiten, sich selbst zu helfen, bewusst

sein. Beispielsweise ist es für einen Asthmatiker

unerlässlich, stets entsprechende Atemhilfen

dabei zu haben. Für Ben ist dies sein Inhalator:

»Das gibt einfach Sicherheit. Es kann ja nichts

passieren, mein Inhalator ist immer in meiner

Tasche.« Mit dieser Sicherheit lässt es sich schon

ein ganzes Stück leichter leben.

Den eigenen Körper als Frühwarnsystem

verstehen

Gut informiert zu sein bedeutet auch, mit dem

eigenen Körper und den sich anbahnenden

Symptomen einer akuten Gefährdungssituation

vertraut zu sein: Wie verhält sich mein Körper,

wenn etwas nicht mit ihm stimmt? Gibt es Anzeichen,

auf die ich achten kann? »Höre ich beispielsweise

ein leises Pfeifen, wenn ich tief einatme,

weiß ich, dass ich in der nächsten halben

Stunde inhalieren sollte«, sagt Ben. So gesehen,

ist der eigene Körper das wichtigste »Frühwarnsystem«

eines chronisch Kranken. Dies zieht

nach sich, dass man die Warnsignale nicht nur

kennen und richtig deuten sollte, sondern dass

man sie auch wirklich ernst nimmt und auf sie

hört.

Auch wenn der tägliche Umgang mit der Erkrankung

viel Disziplin und Aufmerksamkeit

erfordert – wichtig ist, trotz allem gelassen zu

bleiben. Dazu gehört auch, Stress möglichst zu

vermeiden bzw. Möglichkeiten für sich zu finden,

wie belastende Situationen »entstresst« werden

können. Das ist mitunter leichter gesagt als

getan. Fest steht jedoch: Es gibt Krankheiten, bei

denen ein direkter Zusammenhang zwischen

ihrer Entstehung und anhaltender Stressbelastung

inzwischen wissenschaftlich erwiesen ist.

Bei anderen gilt Stress auf jeden Fall als verstärkender

Faktor. Eine davon ist etwa Asthma:

»Während meiner Abiturprüfungen musste ich

teilweise fünfmal in der Nacht aufstehen, um

zu inhalieren. Seit ich Ferien habe, wache ich

höchstens einmal pro Nacht auf«, so Ben. Bei Erkrankungen

wie Epilepsie oder Multiple Sklerose

scheint Stress ebenfalls die Wahrscheinlichkeit

zu erhöhen, dass sich ein Anfall bzw. ein

Schub entwickelt. Aber natürlich ist auch die Erkrankung

selbst ein nicht zu unterschätzender

Stressfaktor: Das Bewusstsein, chronisch krank

zu sein, aber auch die Angst vor einem Notfall,

vor Folgeerkrankungen oder gar vor einer verkürzten

Lebenserwartung können eine permanente

Anspannung zur Folge haben, die nicht

nur die Lebensqualität beeinträchtigt, sondern

sich zudem ungünstig auf den Krankheitsverlauf

auswirkt.

Manch einer profitiert vom Erlernen einer Entspannungstechnik

oder vom Einstieg in die Meditation.

Auch regelmäßige sportliche Aktivität

kann helfen, um z. B. Anspannung abzubauen,

die Alltagssorgen hinter sich zu lassen und (wieder)

zur inneren Ruhe zu finden.

Freunde und Familie oder eine partnerschaftliche Beziehung

fordern trotz Einschränkungen unsere Aufmerksamkeit.

Doch sie geben auch Rückhalt und Unterstützung.

Allerdings: Die eine Methode zur Stärkung

der »Selbst-Bewusstheit« gibt es nicht. Deshalb

sollten sich gerade Menschen, die erst vor Kurzem

ihre Diagnose erhalten haben, unbedingt

Zeit nehmen, um das Richtige für sich zu finden.

Auch Ben hat eine Weile gebraucht, um zu

wissen, was ihm guttut – und was nicht: »Früher

habe ich Fußball gespielt. Aber mit meinem

Asthma war diese Sportart eigentlich nicht vereinbar,

und die Atemnotfälle häuften sich. Dann

habe ich nach Alternativen gesucht. Jetzt spiele

ich seit sechs Jahren Tischtennis – und es geht

mir gut damit.«

Die richtige Methode zu finden ist wichtig – aber

ebenso von Bedeutung ist es, das richtige Maß zu

finden. Denn auf seinen Körper zu achten heißt

auch, ihm z. B. nicht Höchstleistungen abzuverlangen,

zu denen er aufgrund der Erkrankung

nicht in der Lage ist. Hier ist einmal mehr Selbstbeobachtung

gefragt. Ab und zu sollte man also

einfach kurz innehalten und in sich hineinhören,

bevor man noch eine weitere Runde läuft

oder gar das Trainingsprogramm intensiviert.

Soziale Kontakte pflegen

Für viele chronisch Kranke

ist es wichtig zu lernen,

»Ruhe zu bewahren«. Besonders

gut geeignet sind

Entspannungstechniken

wie Meditation, Yoga oder

Autogenes Training.

Ein aktives Leben kann eine große Hilfe sein.

Vor allem ein aktives soziales Leben schafft Ablenkung

und Zerstreuung. Denn Freunde sind

nicht nur in schlechten Zeiten gute Ansprechpartner,

sondern sorgen auch dafür, dass man

seine Krankheit für ein paar Stunden vergessen

kann. Das gilt nicht nur für die jungen Kranken,

sondern auch und gerade für Senioren, insbesondere,

wenn der tägliche soziale Austausch

mit anderen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben

nicht mehr gewährleistet ist. Deshalb

sollten insbesondere ältere Menschen Kontakte

pflegen, indem sie sich z. B. ehrenamtlich engagieren,

Seniorengruppen besuchen, Hobbys mit

Gleichgesinnten ausüben oder sich einfach ab

und zu mit ehemaligen Arbeitskollegen verabreden.

Das schafft nicht nur Ablenkung, sondern

hält auch geistig fit.

Eine chronische Krankheit ist kein Argument gegen

Sport, im Gegenteil: Bewegung tut nicht nur dem Körper

gut, sie ist auch ein Grund, sich anderen Menschen

anzuschließen und am Leben teil zu nehmen.

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TOPFIT 4 / 2021


24 Gesund leben

Foto: © milkos / 123rf.com

Winterpflege

Die besten Tipps

für die Haut

Nicht nur mit Kälte, sondern auch mit

trockener Heizungsluft tut sich die Haut

schwer. Deshalb braucht unser wichtiges

Schutzorgan in den kalten Wintermonaten

besondere Aufmerksamkeit. Damit

sie nicht unter Stress gerät, muss ihr

mit einer speziellen Pflege geholfen

werden.

Von Sabine Jansen

Schleichend, aber doch wahrnehmbar, verändert

sich die Haut in Herbst und Winter.

Auch wenn sich manch einer jetzt verstärkt mit

Pusteln und Pickelchen auseinandersetzen muss,

die mit Abstand häufigste Begleiterscheinung ist,

dass die Haut trockener wird und spannt. Davon

sind besonders oft Gesicht und Hände betroffen,

aber mitunter macht sich die Trockenheit am gesamten

Körber bemerkbar: Ob an den Beinen,

am Rücken oder der Brust – die Haut schuppt

und juckt. In den meisten Fällen handelt es sich

lediglich um saisonale Probleme, die spätestens

mit Ankunft des Frühlings wieder vergehen.

Allerdings sollten Sie nicht so lange warten; Sie

können einiges tun, um sich sogleich besser zu

fühlen.

Warm, kalt, trocken, feucht — widrige

Wechsel für die Haut

Warum reagiert die Haut im Winter mit Trockenheit?

Gesunde Haut ist geschmeidig und

glatt. Ihr Eigenschutz besteht aus einem ausgewogenen

Verhältnis aus Fetten (Lipiden), Wasser

und feuchtigkeitsbindenden Substanzen wie

Harnstoff. Mit diesem Feuchtigkeitsfilm, dem

sogenannten Hydrolipidsystem, reguliert die

Haut ihren Fett- und Feuchtigkeitsbedarf und

schafft eine natürliche Barriere gegen Bakterien

und äußere Umwelteinflüsse. Sinken die Temperaturen,

so reduziert die Haut ihre Fettproduktion,

ab Temperaturen unter 8° C stellt sie sie gänzlich

ein.

Heizungsluft, klirrende Kälte, ausgiebige Duschen

oder Vollbäder – gerade der Wechsel von

warm und kalt bzw. trocken und feucht macht

unserer Haut zu schaffen: Sie verliert an Elastizität,

wird trockener, rauer und rissiger und reagiert

auf äußere Belastungen, beispielsweise

Putzmittel, noch schuppiger und geröteter als

sonst. Die Haut ist ihrer feuchtigkeitsbindenden

Substanzen beraubt, ihr Eigenschutz damit nicht

mehr gewahrt. Am stärksten betroffen sind Gesicht

und Hände, sind sie doch der Witterung

am meisten ausgesetzt. Aber auch der Mangel an

vitaminreicher Kost und Tageslicht, genauer ein

Defizit an UVA-Strahlung, unterstützt diese negativen

Effekte.

Geschmeidige Haut — trotz Kälte

Unabhängig vom Typ ist die Haut bei Kälte auf

regelmäßige Pflege angewiesen, um die verlorenen

Lipide und feuchtigkeitsbindenden Substanzen

zu ersetzen. Gefragt ist also eine fetthaltige

Pflege, insbesondere bei Menschen mit trockener

Haut. Die Auswahl an Pflegeprodukten ist

enorm, grundsätzlich bedeutet teuer aber nicht

unbedingt besser. Deshalb lautet die Devise: Einfach

ausprobieren!

• Hilfreich sind fetthaltige Cremes oder Salben.

Regelmäßig angewandt, wirkt die Haut nicht

mehr rau und rissig, der Eigenschutz stabilisiert

sich.

• Salben und Cremes mit natürlichen feuchtigkeitsbindenden

Substanzen, z. B. Hyaluronsäure

und Urea (Harnstoff), helfen der Haut, vermehrt

Feuchtigkeit zu speichern, da sie Wasser

sehr stark in der Hornschicht binden; dadurch

gewinnt die Haut an Elastizität und Geschmeidigkeit.

Zudem lockern sie die verdichtete Hornschicht,

sodass sich Schuppen leichter von der

Hautoberfläche lösen.

• Auf ein entspannendes Vollbad müssen Sie

nicht grundsätzlich verzichten – auch wenn die

Haut durch langen Kontakt mit warmem Wasser

rasch überstrapaziert wird. Deshalb: Um die trockene

Haut nicht allzu sehr zu belasten, sollten

TOPFIT 4 / 2021


Gesund leben

25

Sie nicht häufiger als zweimal pro Woche und

nicht länger als 15 bis 20 Minuten baden, das

Wasser sollte dabei nicht wärmer als 36 °C sein.

Medizinische Ölbäder mit einem besonders hohen

Anteil an pflanzlichen Ölen der Olive oder

Sojabohne aus kontrolliert biologischem Anbau

eignen sich besonders gut; auch Jojobaöl hat sich

bewährt. Schäumende Badezusätze sollten Sie

meiden. Statt die Haut mit dem Handtuch abzurubbeln,

lieber mit einem weichen Handtuch

abtupfen und anschließend mit einem Körperöl,

einer Öl-in-Wasser-(O/W-) oder Wasser-in-Öl-

(W/O-)Emulsion pflegen.

• Nicht nur durch häufige Vollbäder, sondern

auch durch tägliches Duschen wird der Säureschutzmantel

der Haut in Mitleidenschaft gezogen

– und so die Widerstandsfähigkeit der Haut

geschwächt. Experten raten zu zwei- bis dreimal

Duschen pro Woche, und zwar für drei bis

fünf Minuten. Ideal ist, wenn die Dusch- oder

Seifenlotion pH-neutral (pH-Wert 5,5) ist und

möglichst keine Duft-, Konservierungs- und

Farbstoffe enthält. Übrigens entfalten auch medizinische

Ölbäder als Duschgel ihre vorteilhafte

Wirkung auf trockene Haut. Tipp: Gegen

Ende der Dusche einmal kalt von Kopf bis Fuß

abbrausen! Das stimuliert die Durchblutung

der Haut, macht wach und stärkt zusätzlich das

Immunsystem.

• Lassen Sie Ihrem Gesicht besondere Pflege

angedeihen, tagsüber mit einer O/W-Emulsion

mit hohem Fettanteil und einer W/O-Emulsion

für die Nacht. Zur Reinigung des Gesichts verwenden

Sie am besten Produkte, die viele Rückfette

enthalten, z. B. Reinigungsmilch.

• Nicht nur die Haut, sondern auch die Haare

können in der kalten Jahreszeit sehr trocken

werden. Verwenden Sie beim Haarewaschen daher

ein feuchtigkeitsspendendes Shampoo. Wer

längere Haare hat, sollte sie zudem regelmäßig

mit einem Conditioner pflegen. Zusätzliche

Feuchtigkeit spenden Haaröle ins feuchte oder

trockene Haar.

Trockene Haut — nicht immer nur ein

kosmetisches Problem

Tritt trotz reichhaltiger Pflege über längere Zeit

keine Besserung ein, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Denn trockene Haut ist manchmal auch

Ausdruck ernstzunehmender Erkrankungen wie

Diabetes oder einer Schilddrüsenunterfunktion.

Problematisch kann der Übergang vom Sommer

zum Herbst oder vom Winter zum Frühling

für Menschen sein, die unter chronischen

Hauterkrankungen leiden: In diesen Phasen verschlimmern

sich oft die Beschwerden, oder es

treten Krankheitsschübe auf. Dies gilt vor allem

für Schuppenflechte (Psoriasis), eine autoimmunbedingte

Erkrankung, die sich durch charakteristische

Hautveränderungen äußert, etwa

durch Schuppenherde, dem »Kerzenwachsfleck«

nach leichtem Kratzen auf der Schuppenschicht

oder das glänzende Häutchen und die winzigen

punktförmigen Blutungen, die sich zeigen, wenn

die Schuppen entfernt werden.

Oft sind es konkrete Auslöser, die einen Schub

verursachen können, dazu gehören auch äußere

Faktoren wie klimatische Veränderungen – allen

voran der Wechsel der Jahreszeiten – oder auch

Kälte und trockene Heizungsluft. Um derartige

Schübe möglichst zu vermeiden oder zumindest

zu erreichen, dass sie mild verlaufen, ist es

wichtig, dass die Haut in einem möglichst guten

Zustand ist – und das am besten das ganze Jahr

hindurch. Deshalb gehören zur Basisbehandlung

rückfettende Cremes, Salben oder Lotionen. Gerade

in den kälteren Jahreszeiten bietet es sich zudem

an, die betroffenen Hautbereiche direkt mit

Leinöl zu behandeln: Tränken Sie einen kleinen

Mulllappen mit dem Öl, und reiben Sie damit die

Hautstellen sanft ein. Auf diese Weise lösen sich

die Schuppen, die Haut wird geschmeidiger. Und:

Um die in den Badezusätzen enthaltenen Emulgatoren

und Duftstoffe zu vermeiden, können Sie

auch Oliven- oder Sojaöl aus kontrolliert biologischem

Anbau verwenden.

So machen Sie Ihre

Haut »winterfest«

• Feuchten Sie die Raumluft mit wassergefüllten

Gefäßen oder feuchten Tüchern über der

Heizung an.

• Schützen Sie Ihre Haut mit einer fetthaltigen

Schutzcreme, wenn Sie sich bei eisiger Kälte

draußen aufhalten. Dies gilt auch und gerade für

die Lippen: Weil die Haut der Lippen weder über

Schweißdrüsen noch über Talgdrüsen verfügt,

trocknen die Lippen schneller aus und können

rissig werden. Gute Lippenpflegecremes oderstifte

enthalten beispielsweise Bienenwachs,

Sheabutter oder auch Öle von Mandel, Jojoba

oder Avocado.

• Verwenden Sie nur milde, seifenfreie Reinigungsprodukte,

die rückfettende Bestandteile

enthalten, und cremen Sie sich nach dem Waschen

gut ein.

• Waschen Sie neu gekaufte Kleidung, um sie

von Chemikalien zu befreien, und verzichten

Sie auf kratzige Kleidung, um Ihre Haut nicht zu

reizen.

• Tragen Sie beim Putzen Handschuhe.

• Trinken Sie ausreichend Wasser und Tee —

und zwar mindestens eineinhalb bis zwei Liter

täglich! Auch eine tägliche Portion Molke tut der

Haut gut — schon die alten Griechen und Römer

schätzten das gesunde Nebenprodukt der Käseherstellung

als Schönheits- und Heilmittel.

• Und auch diese Maßnahmen fördern eine gesunde

Haut: eine ausgewogene, ballaststoffreiche

Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein

ausgeglichener Lebensstil!

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TOPFIT 4 / 2021


26 Rat und Hilfe aus der Apotheke

Schnupfen, Husten, Halsweh

Ein Allroundmittel

gibt es nicht

Foto: © georgerudy / 123rf.com

Bei einer Erkältung ist keine kausale

Therapie möglich, d. h. es können

nur die Symptome behandelt werden.

Hierfür hält die Apotheke eine

Reihe von rezeptfreien Arzneimitteln

bereit. Manch einer greift dann

gern zum Kombinationspräparat,

das Hilfe gleich gegen sämtliche

Erkältungsbeschwerden verspricht.

Viele Ärzte sehen die Einnahme von

Kombipräparaten jedoch kritisch

und plädieren dafür, besser ein

Symptom gezielt mit einem Monopräparat

zu bekämpfen.

Von Dr. Nina Schreiber

Der Volksmund sagt über den Schnupfen:

»Drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er,

drei Tage geht er«. Und das stimmt in etwa: Sofern

es nicht zu Komplikationen wie etwa eine

bakterielle Zweitinfektion gekommen ist, sind

die klassischen Erkältungssymptome nach neun

bis zehn Tagen verschwunden.

Erkältungsviren befallen zunächst die oberen

Atemwege, allen voran die Schleimhaut von

Nase und Nasennebenhöhlen; meist sind auch

Rachen und Hals in Mitleidenschaft gezogen.

Breiten sich die Erreger bis in die Schleimhaut

der unteren Atemwege aus, gesellt sich eine akute

Bronchitis oder, wenn auch die Luftröhre betroffen

ist, eine Tracheobronchitis dazu.

Insgesamt unterscheiden die Wissenschaftler

mehr als 200 Viren. Und weil sich viele von ihnen

immer wieder verändern, ist es dem Körper

schier unmöglich, gegen alle Erreger schützende

Antikörper zu bilden. Kleinkinder sind mit

bis zu dreizehnmal im Jahr am häufigsten erkältungskrank.

Erwachsene trifft es durchschnittlich

etwa zwei- bis dreimal im Jahr.

Vor allem die ersten drei Tage ist für viele eine

Zeit des Elends; manchmal hilft dann nur noch

Bettruhe. Aber auch, wenn die Symptome nicht

so stark ausgeprägt sind, sollte man in dieser

Zeit kürzer treten, körperliche Anstrengung

vermeiden und möglichst viel schlafen. Auf

diese Weise wird das Immunsystem, das gerade

auf Hochtouren arbeitet, am besten unterstützt.

Ansonsten bleiben die therapeutischen

Möglichkeiten auf die Linderung der Symptome

beschränkt, denn eine kausale Therapie gibt

es nicht. Welches Mittel wäre auch in der Lage,

gegen sämtliche Erreger gleichermaßen wirksam

zu sein – und das möglichst umgehend und

ohne unerwünschte Wirkungen hervorzurufen?

Bei Kombinationsmitteln ist Vorsicht

geboten

Auch Kombinationspräparate, die gleichzeitig

gegen Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und

Fieber helfen sollen und deshalb mehrere Wirkstoffe

enthalten, behandeln nicht die Ursache

der Erkrankung.

TOPFIT 4 / 2021


Rat und Hilfe aus der Apotheke

27

Zudem ist bei ihnen die Gefahr für Nebenwirkungen

und Unverträglichkeiten höher als bei

Medikamenten, die nur ein Erkältungssymptom

gezielt bekämpfen – darauf weist auch Stiftung

Warentest in ihrem Ratgeber »Medikamente im

Test« hin (Stand 2017).

Hinzu kommt: Nicht alle Symptome, die mit

Kombinationspräparaten bekämpft werden, hat

man gleichzeitig oder zumindest in der gleichen

behandlungsbedürftigen Intensität. Dadurch

kann es zu einer unnötigen Überbehandlung

kommen. Enthält das Erkältungspräparat ein

Schmerzmittel wie Paracetamol, ohne dass dem

Anwendenden dies bewusst ist, ist sogar eine gefährliche

Überdosierung möglich.

Es kann aber auch sein, dass die Dosis der einzelnen

Wirkstoffe nicht ausreicht, um die besonders

argen Beschwerden effektiv zu lindern

– eine individuell abgestimmte Behandlung mit

Kombinationsmitteln ist also letztlich kaum

möglich. Sinnvoller ist es, die Beschwerden getrennt

zu behandeln, etwa eine verstopfte Nase

kurzzeitig mithilfe eines abschwellenden Nasensprays

oder eines Kamillendampfbads freizumachen

bzw. Salbeilutschbonbons zu lutschen,

um Halsschmerzen zu lindern.

Fragen Sie Ihren Apotheker

Da Erkältungsmittel in der Regel nicht auf Kassenrezept

verordnet werden dürfen, sind Apotheker

oft die ersten Ansprechpartner. Von ihnen

kann man sich fachkundig beraten lassen,

welches Präparat gegen welches Symptom am

besten hilft. Besteht bereits eine Grunderkrankung

wie Bluthochdruck oder eine andere Herz-

Kreislauf-Erkrankung ist es wichtig, den Apotheker

darüber zu informieren. Denn dann

kann es sein, dass ein eigentlich bewährtes Mittel

nicht infrage kommt und gegebenenfalls auf

eine pflanzliche oder homöopathische Alternative

ausgewichen wird.

Zu Beginn einer Erkältung, bei Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen

helfen…

• Bäder mit einem Zusatz aus Menthol-, Eukalyptus-,

Thymian- oder Fichtennadelöl. Sie fördern

die Durchblutung, lindern Gliederschmerzen

und erhöhen die Körpertemperatur. Ihre

ätherischen Öle wirken zudem schleimlösend.

Ein Erkältungsbad ist jedoch tabu, wenn Sie Fieber

haben!

• Tees mit Ingwer und Honig, wodurch die

Schleimhäute beruhigt und akute Erkältungssymptome

gelindert werden. Tees mit

Lindenblüten und/oder Holunderblüten wirken

schweißtreibend und sorgen so für eine Absenkung

von leichtem Fieber. Steigt das Fieber auf

Werte über 39 °C könnte eine »echte« Grippe dahinterstecken;

dann heißt es: Sofort zum Arzt!

• Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen

und Paracetamol, die sich bei Kopf-, Glieder-

und Halsschmerzen bewährt haben. Ohne

ärztliche Absprache sollten sie jedoch nicht länger

als drei Tage eingenommen werden.

Gegen Schnupfen empfehlen sich…

• Kochsalz- und Meerwasserlösungen, die den

Schleim verflüssigen und lösen.

• abschwellende Nasentropfen oder -spray (z. B.

Oxymetazolin, Xylometazolin). Sie verengen Blutgefäße

in der Nasenschleimhaut mit dem Effekt,

dass die Nasenschleimhaut abschwillt. Länger

als fünf Tage sollten abschwellende Nasentropfen

jedoch nicht zum Einsatz kommen.

• pflanzliche Schnupfenmittel (z. B. Sinupret®,

Gelomyrtol®), die schleimlösend und entzündungshemmend

wirken.

• Einreibungen der Brust mit ätherischen Ölen,

z. B. Thymian-, Pfefferminz-, Cajeput- oder Eukalyptusöl.

Tipp: Tragen Sie die Öle nicht pur

auf, sondern mischen Sie fünf Tropfen in 50

Milliliter Jojobaöl, und massieren Sie dann einen

Esslöffel ein.

• Inhalationen bzw. Dampfbäder (mit Dampfinhalatoren

aus der Apotheke) mit Wasserdampf

oder bei denen z. B. Kamillenblüten zum Einsatz

kommen. Sie lindern eine verstopfte Schnupfennase

und wirken entzündungshemmend. Danach

nicht rausgehen, sondern im Warmen

bleiben.

Halsschmerzen bessern sich durch…

• Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser oder Salbeitee

oder durch Gurgeln mit antiseptischen

Wirkstoffen (z. B. Chlorhexidin)

• Lutschen von Salbeibonbons.

• heiß getrunkenen Salbei- oder Ingwertee.

Bei Husten helfen…

• Säfte oder Tropfen mit einer schleimlösenden

Wirkung, etwa standardisierte Extrakte aus

Thymian (z. B. Aspecton®, Bronchicum®) oder

Efeu (z. B. Prospan® Hustensaft) bzw. chemische

Substanzen wie Acetylcystein (z. B. Fluimucil®,

ACC®), Ambroxol (z. B. Mucosolvan® Hustensaft)

oder Bromhexin (z. B. Bisolvon® Hustensaft).

Sie sorgen für eine rasche Besserung von

Husten mit Auswurf.

• Hustenstiller – aber nur, wenn ein trockener

Reizhusten besteht. Empfohlen wird, das Mittel

möglichst nur nachts einzunehmen, wenn

der Husten nachhaltig die Schlafruhe stört. Das

gilt insbesondere für Hustenstiller, die Codein

oder Dihydrocodein enthalten. Denn sie machen

müde und setzen das Reaktionsvermögen

herab. Weil sie zudem ein Suchtpotenzial haben,

müssen codeinhaltige Hustenmittel verordnet

werden. Pflanzliche Alternativen sind z. B. Hustensäfte

aus Eibischwurzel-Auszug (z. B. Phytohustil®

Hustenreizstiller Sirup) oder auf Sonnentau-Basis

(z. B. Monapax®, ein Hustenstiller, der

bereits Säuglingen verabreicht werden kann).

Keinesfalls sollten Hustenstiller angewendet

werden, wenn es sich um Husten mit Auswurf

handelt; in diesem Fall ist es wichtig, dass der

Schleim abgehustet werden kann. Außerdem

dürfen Hustenstiller und Hustenlöser nicht zusammen

angewendet werden, da sie sich gegenseitig

in ihrer Wirkung blockieren.

• Hustenbonbons und Lutschpastillen (z. B. Isla-

Moos-Pastillen®), die die Speichelproduktion anregen

und so dazu beitragen, dass der Hustenreiz

nachlässt.

• Inhalationen mit Salzlösung oder mit Pflanzentinkturen

(z. B. Thymian, Eukalyptus,

Pfefferminz).

• Brustwickel mit Thymian, die sich vor allem

für kleinere Kinder mit Husten bewährt haben.

Erkältung oder COVID-19-Infektion?

In Zeiten der Coronapandemie weiß bei

Halskratzen, Schnupfen oder Husten niemand

ohne Test, ob sich hinter der Erkältung

nicht in Wahrheit eine Covid-19-Infektion

verbirgt – das gilt auch für Personen, die

doppelt oder dreifach geimpft sind. Deshalb:

Wer unsicher ist, ob seine Beschwerden

durch harmlose Erkältungsviren oder

durch SARS-CoV-2-Viren verusacht werden,

sollte wie folgt vorgehen:

• Bleiben Sie zu Hause, reduzieren Sie auch

zur Familie den Kontakt auf ein Minimum.

• Rufen Sie Ihren Hausarzt an und lassen

Sie sich telefonisch beraten. Sehen Sie davon

ab, die Praxis aufzusuchen, um eine

Ansteckung anderer zu vermeiden. Er wird

entscheiden, ob ein (kostenloser) PCR-Test

durchgeführt wird. Gegebenenfalls rät er

auch erst einmal dazu, dass Sie zu Hause

selbst einen Schnelltest durchführen.

• Außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten

können Sie den Bereitschaftsdienst unter

der Telefonnummer 116117 anrufen.

• Ansonsten können Sie sich auch beim

ortsansässigen Gesundheitsamt melden.

Das Robert Koch-Institut stellt ein Tool

(tools.rki.de/PLZTool/) bereit, das Ihr zuständiges

Gesundheitsamt nach Postleitzahl

ermittelt. Übrigens: Bei einem begründeten

Verdacht kontaktiert der Haus- oder

Bereitschaftsarzt automatisch das zuständige

Gesundheitsamt.

• Aber: Bei akuter Atemnot sollte man keine

Zeit verlieren und gleich den Notruf 112

wählen!

• Wenn Sie Kontakt zu einer Person hatten,

die positiv auf das Coronavirus getestet

wurde, wenden Sie sich unverzüglich und

unabhängig von Symptomen telefonisch

an Ihr zuständiges Gesundheitsamt. Dieses

kann die erforderlichen Maßnahmen

empfehlen und über die weiteren erforderlichen

Schritte entscheiden.

TOPFIT 4 / 2021


28 Gewinnspiel

Gut Ising —

Sehnsuchtsort für Wintermagie

In der kalten Jahreszeit ist das Hotel Gut

Ising der ideale Ort, um sich gemütlich zurückzuziehen

und die Seele baumeln zu

lassen. Es ist wie dieses sanfte Geräusch

unter den Winterschuhen, wenn der Schnee

zusammengedrückt wird, auf dem Weg zu

einem besonderen Abend, an einem besonderen

Ort. Der Moment, wenn sich die

schwere Hotel-Holztür öffnet, die Wärme

einem entgegenschlägt und ein ganzes

Haus sagt: Herzlich willkommen! Das ist

TOPFIT 4 / 2021

Winter auf Gut Ising. Das über Jahrhunderte

gewachsene Vier-Sterne-Superior Hotel

am Chiemsee lädt zu einer entspannten

Auszeit ein. Gut Ising ist ein Garant für die

besondere Magie des Winters in Bayern –

der Zeit der Lichter, Gespräche und des guten

Essens.

Auch im 2 500 Quadratmeter großen

»Gut Ising Spa & Wellness« mit Felsenschwimmbad,

einem großen Außen-

Whirlpool, Saunalandschaft und Fitness-

Gym kommen Gäste auf ihre Kosten. Bei

einer kleinen Auszeit vom Alltag oder bei

einem ganzen Wellnessurlaub können Sie

sich hier vom hochqualifizierten Spa-Team

verwöhnen lassen. Nach einer Behandlung

oder einem Saunagang kann man im

Ruheraum perfekt entspannen. Gelöst auf

einem der Wasserbetten durch die Panoramafenster

in die Kälte schauen und gemütlich

eingepackt dem Knistern des Kamins

lauschen. Für einen Tagespreis von

35 Euro pro Person kann der gesamte

Wellness-Bereich auch im Rahmen eines

Day-Spa-Ausflugs genutzt werden.

Gut Ising ist ein eigener kleiner Ort, der

mit seinen fast unendlichen Freizeit- und

Entspannungsmöglichkeiten Einiges zu

bieten hat. Auf 170 Hektar kann man dort

reiten, golfen, Tennis spielen oder einen

ausgiebigen Spaziergang im Schnee unternehmen.

Gut Ising ist mit seinen unfassbaren

Weiten ein Refugium. Abwechslungsreich,

voller Genüsse und bekannt

für seine gelungenen kulinarischen Konzepte.

Nach einem Tag voller Bewegung

oder Wellness bietet sich die Gelegenheit,

diesen in einem der Spezialitätenrestaurants

des Hotels ausklingen zu lassen.

Genuss pur

Gerade abends wirkt das Gebäude mit

den niedrigen Decken, in dem sich das

Restaurant »Zum Goldenen Pflug« befindet,

besonders urig. Hier genießen Gäste

»Pfandlessen« vor dem historischen Kachelofen.

Gut Ising hat auch ein eigenes

Fondue-Restaurant. Es gibt hier über zehn

Varianten: den Klassiker mit allem, was das

Herz begehrt, oder etwas für den »leichten

Genuss« mit Filetstücken von Huhn,

Fotos: © Hotel Gut Ising


Gewinnspiel

29

Pute und Barbarie Entenbrust in Geflügelbrühe gegart. Alternativ

gibt es asiatisches Fondue mit Miso-Brühe, eine fleischlose

Variante oder darf es zum Abschluss Schokoladenfondue

sein? Das »Derby bar | grill«, hat sich als angesagter Treffpunkt

für entspannten Genuss und ausgezeichnete Fleischkreationen

in stylischer Atmosphäre auf Gut Ising entwickelt. Wer

keine Lust auf Fondue hat, der findet hier auch das perfekte

Raclette: »Einige Hirten sitzen ... um ein Feuer herum und

überwachen einen viertelgroßen Käselaib, den sie der Glut

des Feuers ausgesetzt haben. Sobald der Käse zu schmelzen

beginnt, nimmt einer ein ... Messer, schabt eine geschmolzene

Scheibe vom Käselaib und streicht ihn auf ein Stück Brot" (V.

Tissot, 1888). So ist die Geschichte des Käse-Schmelzens beim

Raclette durch den Autor überliefert und genauso möchte Gut

Ising die Tradition in geselliger Runde wieder aufleben lassen:

Bei einem kuscheligen Winterabend in gemütlicher Atmosphäre

und in der Gesellschaft guter Freunde oder der Familie.

Die Eventreihe findet jeden Donnerstag ab 18 Uhr statt.

Es ist immer etwas los!

Wer Lust auf Steinofenpizza und italienische Spezialitäten hat,

der besucht das »Il Cavallo«. Dienstags findet hier das Konzept

»Scampi per tutti« statt – Scampi, so viel man mag. Übrigens:

Das Kaminzimmer vom »Il Cavallo« ist nur eine von vielen

außergewöhnlichen Eventlocations auf dem Gut. Exklusiv

gebucht gibt es hier das tolle Konzept LA FAMIGLIA: Große

Pasta-Schüsseln, Pizza in der Hand, die ganze Familie, Freunde

oder Kollegen am Tisch – ungekünstelt, echt und entspannt.

Hochwertige Weine verschiedener Winzer in eleganter Abstimmung

mit einem 4-Gang Menü genießen Gäste bei der

»Wine & Dine« Serie. Besucher erwarten frische, amüsante

und äußerst interessante Abende rund um Wein und Genuss.

Es ist immer etwas los auf Gut Ising. Ein Blick in den Eventkalender

lohnt sich immer, ein Besuch allemal. Eins steht fest:

Dem Zauber von Ising kann man sich nur schwer entziehen –

man will es auch gar nicht.

Überzeugen Sie sich selbst von der Wintermagie: Sie erhalten 22

Prozent Nachlass auf die flexible Rate mit dem Code »GUTISING22«

für Ihren Winter-Aufenthalt zwischen dem 2. Januar und 8. April

2022 bei Buchung auf der Homepage.

www.gut-ising.de

* Das Angebot ist nur nach Verfügbarkeit für eine vom Hotel festgelegte Zimmerkategorie gültg. Der Verlag hat hierauf keinen Einfluss und übernimmt auch keine Gewähr.

GEWINNSPIEL

Gewinnen Sie

4 Übernachtungen für 2 Personen

im Superior Doppelzimmer mit Frühstück und Abendessen im

Goldenen Pflug plus 1 Flasche Pol Roger Champagner zur Begrüßung

Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

KONTAKT:

www.gut-ising.de

HOTEL GUT ISING

KIRCHBERG 3 | 83339 CHIEMING/ISING

TEL: +49 8667 790 | FAX: +49 8667 79 432

hotel@gut-ising.de

Telefon oder ggf. E-Mail-Adresse

So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,

Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken.

Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.

Einsendeschluss: 05.03.2022 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

TOPFIT 4 / 2021


30 Rätsel

Schwedenrätsel

Brei aus

Getreide

ohne

Einfälle

mittellos

moralisch

schlecht

Gehirntraining

erfreut

Staat in

Nordwestafrika

Phase von

Eisen

(chem.)

legal

von harter

Beschaffenheit

Sudoku

(mittel)

nord.

Hirschart

chem.

Element

Handelsvertreter

(kfm.)

zwei verliebte

Menschen

7 8

9 2 6 1

6 1

2 4 5

6 8

8 4 9

7 3

5 8 6

7 2

ehem. dt.

Zahlungsmittel

Kraftlosigkeit

Ausruf

Schriftsteller

bleiche,

fahle Haut

Dasein,

Existenz

Vogelart

Identifikation

der Herkunft

Feuerstelle

wenig

Platz

Kfz.-Kz.

Eichstätt

Bett eines

Fließgewässers

Flussmündung

Nebenfluss

der

Elbe

Fasern von

Bäumen

Nachkommen

frz. Stadt

Halbton unter

D

Hülsenfrucht

Hautwucherung

Strich

bekanntmachen

Universum

kleinste

Informationseinheit

(dig.)

Kfz.-Kz.

Erlangen

Gesichtsausdruck

Beil oder

Axt

keine

andere

veraltet für

heimlich,

geheim

Stirnlocke

gegensätzlich

Körperbereich

(lumbal)

Getriebensein

irrationales

Verbot

ungefähr

Hüter

einer

Herde

in der

Mitte

Mangel an

Raum

hochbegabter

schöpferischer

Mensch

tragen zur

Aufklärung

eines

Sachverhalts

bei

spezielle

Haltung vor

dem Altar

Schneemensch

Jugendbuchautor

zwangloses

Fest

Forderung

auf neuen

Gäubiger

übertragen

erst kurze

Zeit

bestehend

Schallereignis

in der Musik

definierter

Artikel

kann

beschrieben

werden

Typ von

Segelschiffen

Konjunktion

fehlende

Spannung

von

Muskulatur

dem Ohr

wohlgefällig

TOPFIT 4 / 2021


(Online)-Veranstaltungen 31

KulturStation der Gaertner Stiftung

11. Januar 2022 | 18 – 19 Uhr

Vortrag: Mythen um den Schwindel

Referent: Prof. Dr. med. K. F. Hamann

Im medizinischen Sinn bezeichnet das Wort Schwindel eine Störung der räumlichen

Orientierung. Das Schwindelgefühl ist schwer zu beschreiben. Daher werden manchmal

absurde Erklärungen herangezogen. In Deutschland hält sich beispielsweise der Mythos,

dass Störungen der Halswirbelsäule zu Schwindel führen. Dieser wird erst mit dem

heutigen Verständnis der Funktionen des Gleichgewichtsorgans und -systems zurückgedrängt.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Schwindelformen und ihre

rationale Erklärung.

Prof. Hamann leitet die Behandlungseinheit für Tinnitus, Hörsturz und Schwindel an der

HNO Klinik Dr. Gaertner.

Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten unter

info@gaertnerstiftung.de | Tel: 089 / 998902-145

Ort: Kulturstation, Possartstr. 33, 81679 München

Bitte informieren Sie sich vorab, ob der Vortrag, wie derzeit angekündigt, als Präsenzveranstaltung

stattfindet.

LMU Klinikum München

Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

jeweils 1. Dienstag im Monat | 17 – 18.30 Uhr

Gesprächsabende Brustkrebs und gynäkologische

Tumorerkrankungen

Zoom-Meeting beitreten: https://lmu-munich.zoom.us/j/92915747696?p wd=NE

82OXBwUVFYbHM3MkdKZ0hYTFloUT09

Meeting-ID: 929 1574 7696

Kenncode: Kraft

Eine Voranmeldung ist NICHT erforderlich!

Programmänderungen und weitere Termine erfahren Sie über unsere Homepages:

www.lmu-brustzentrum.de

www.gynzentrum.klinikum.uni-muenchen.de

www.brustkrebsdeutschland.de

Münchner Volkshochschule

ab 12. Februar 2022 | 9 – 15.30 Uhr

Stressreduktion durch Achtsamkeit - MBSR-Einführung

Der amerikanische Verhaltensmediziner Prof. Jon Kabat-Zinn hat das MBSR-Konzept (Mindfulness-Based

Stress Reduction) entwickelt. Mit dem MBSR-Training wird die Fähigkeit, sich

selbst im gegenwärtigen Augenblick bewusst zu sein, geschult. Sie erhalten einen Einblick in

die Methode, probieren verschiedene Meditationsübungen aus, um so herauszufinden, ob

MBSR für Sie geeignet ist.

Ort: Ökologisches Bildungszentrum, Englschalkinger Str. 166, 81927 München

Kurstermine: 12. Februar, 9 – 15.30 Uhr / 13. Februar, 10 – 13.30 Uhr

Referent: Alfred Kissner

Gebühr: € 59,00

Weitere Informationen:

Anmeldung erforderlich. Fragen zur Buchung: 089/48006-6239

Münchner Volkshochschule

24. Februar 2022 | 18 – 19.30 Uhr

Entspannen – aber wie? Finden Sie Ihre persönliche Entspannungsmethode

Eine schnelllebige Gesellschaft fordert den Menschen viel ab: Zeitdruck, Hektik und Stress

nehmen zu. Wie gelingt es dann, sich eine Auszeit inmitten all der Hektik zu gönnen? Welche

Entspannungsmethode ist dabei für Sie am besten geeignet? Sie erhalten einen Einblick,

was bei Stress im Körper passiert, und probieren verschiedene Entspannungsmethoden

(Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Achtsamkeit und Bodyscan) aus.

Ort: Einsteinstraße 28, 81675 München

Referent: Antje Wiedmann

Gebühr: € 8,00

Weitere Informationen:

Anmeldung erforderlich. Fragen zur Buchung: 089/48006-6239

Post-COVID-Ambulanz im LMU Klinikum München

Das Post-COVID-Syndrom ist eine langanhaltende Komplikation der

akuten COVID-19-Erkrankung, die zu verminderter Lebensqualität

und Leistungsfähigkeit führen kann. In Post-COVID-Ambulanz des

LMU Klinikums München liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung

von komplexen und schweren Fällen des Post-COVID-Syndroms.

Hierfür arbeiten die Fachkliniken am LMU Klinikum interdisziplinär

zusammen.

Ergänzt wird das universitäre Behandlungsangebot durch

• telemedizinische Sprechstunden,

• Fallkonferenzen unter Beteiligungsmöglichkeit der zuweisenden

Ärzte sowie

• die Möglichkeit für Patienten, an Studien der medizinischen

Forschung zum Post-COVID-Syndrom teilzunehmen.

Das LMU Klinikum kooperiert eng mit niedergelassenen Ärzten und

Reha-Einrichtungen in Bayern.Mail:

Der Weg in die Sprechstunde:

Anmeldung und Überweisung ausschließlich durch den

behandelnden Haus- oder Facharzt

Marchioninistraße 15 | 81377 München

E-Mail: post-covidLMU@med.uni-muenchen.de

Klinik und Poliklinik

für Psychiatrie und Psychotherapie

Spezialambulanz

für Tabakabhängigkeit

Unser Angebot

Wissenschaftlich fundierte Beratung und

Entwöhnung von Rauchern*innen

Regelmäßige Kurse nach dem

„Rauchfrei-Programm“, gefördert durch die

gesetzlichen Krankenkassen

Einzeltherapie

Multiprofessionelles Team aus Ärzten*innen

und Psychologen*innen

Wissenschaftliche Studien zur Tabakentwöhnung

Unser gesamtes Programm wird aktuell auch online

angeboten: werden Sie von zu Hause aus rauchfrei!

Kontakt

Tabakambulanz des LMU Klinikums

Nußbaumstraße 7, 80336 München

Leitung: PD Dr. med. Tobias Rüther

Telefon: 089 4400-55707

E-Mail: tabakambulanz@med.uni-muenchen.de

www.tabakambulanz.de


LEBEN ist

BEWEGUNG!

Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich

Unser Körper ist darauf ausgelegt,

zu bewegen. Doch was tun, wenn die

Bewegung

sich zu bewegen.

schwerfällt,

Doch

weil

was

man

tun,

durch

Gelenkverschleiß wenn die Bewegung und Knorpeldegeneration

weil eingeschränkt man durch Gelenkverschleiß

ist?

schwerfällt,

und Knorpeldegeneration eingeschränkt

berät das ist? Team der Orthoforum Or-

Hier

thopädietechnik Betroffene umfassend

und kompetent. Die erfahrenen Experten

Hier berät das Team der Orthoforum

fertigen zudem hochwertige und optimal

an die individuellen

Orthopädietechnik

Bedürfnisse

Betroffene

umfassend angepasste und moderne kompetent. Einlagen

der Patienten

und Die Orthesen. erfahrenen Diese Experten können fertigen bei einer

andauernden zudem hochwertige Überbelastung und durch optimal einen an

schmerzhaften die individuellen Gelenkverschleiß, Bedürfnisse der Arthrose,

Patienten helfen. angepasste moderne Einlagen

und Orthesen. Diese können

Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik

bei einer

arbeiten

andauernden

eng mit namhaften

Überbelastung

und durch Therapeuten einen zusammen. schmerzhaften Auf Ba-

Ärzten

Gelenkverschleiß, der Arthrose,

helfen.

Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik

arbeiten eng mit

namhaften Ärzten und Therapeuten

zusammen. Auf

Prof.

Basis

Dr. Stefan

neuester

Hinterwimmer

Erkenntnisse entwickeln die Tech-

sis neuester Erkenntnisse entwickeln die der Patienten abgestimmten Einlagen

niker individuelle Lösungen, um kampf lassen sich spezielle Einlagen

Techniker individuelle Lösungen, um orthopädische

sorgen für mehr Gehkomfort. Aber auch

orthopädische

Probleme

Probleme,

wie zum

wie

Beispiel

zum

für den

anfertigen.

sportlichen Wettkampf lassen

eine Beispiel beginnenden eine beginnende Kniearthrose Kniearthrose,

zu bekommen. in den Griff Bereits zu bekommen.

eine gezielte ORTHESEN FÜRS KNIE

in den sich spezielle Einlagen anfertigen.

Griff

Stellungskorrektur Bereits eine gezielte der Beine Stellungskorrektur

der Beine kann lindern Bewegungs-

oder sogar Moderne volle Helfer Softorthesen für die Bewegungsak-

sind wertvolle

kann Bewegungsschmerzen

Orthesen Moderne für’s Softorthesen Knie sind wert-

gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im

Alltag. Die modern Gestrickten aktivieren

gänzlich eliminieren.

Gestricke aktivieren die Muskulatur

Damit Betroffene wieder aktiv sein können,

machen sich die Orthopädietechni-

für

die Muskulatur und sorgen allein dadurch

und

mehr

sorgen

Stabilität

allein

im Knie.

dadurch für mehr

ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende

Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker

und Reibestellen durch Scannen

der Fuß-

Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-

Trage-

Belastungs-

Elemente garantieren dabei eine lange

sohle der befinden. Füße ein In exaktes Kombination Bild darüber, mit einer komfort. rende Elemente Etwa die Orthesensysteme garantieren dabei Genutrain

eine lange OA des Lebensdauer Herstellers und Bauerfeind einen

genauen wo sich Bewegungsanalyse, die Druck-, Belastungs- die bei Bedarf

videogestützt erfolgt, konzipieren oder Genumedi soft OA light des Herstellers

medi. Mit diesen Orthesen gehö-

und Reibestellen an der Fußsohle hohen Tragekomfort. Etwa die

die Spezialisten auch mit computergestützten

Verfahren individuelle Schuheinren

allzu wuchtige und starre Schienen

befinden. In Kombination mit einer Orthesensysteme Genutrain OA

lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem

der Vergangen-

bei Bedarf videogestützt erfolgt, Boa® Fit Drehverschluss oder medi

konzipieren die Spezialisten auch soft OA light von medi mit patentierter

dynamischer Gurtstraffung.

mit computergestützten Verfahren

individuelle Schuheinlagen. Die Mit diesen Orthesen gehören allzu

auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für

Patienten abgestimmten Monaten Einlagen wieder möglich. den 80–90 Alltagsgebrauch % der Patienten der profitieren

von einer Aber Umstellungs-OP genheit mindestens an. Vielmehr 10 halten Jahre lang neuar-

Vergan-

sorgen für mehr Gehkomfort.

auch für den sportlichen – eine sorgfältige Wett-

Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das

positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.

Wenn konservativ nicht ausreicht

Facharzt für Chirurgie,

Schwerpunkt

Unfallchirurgie

Facharzt für Orthopädie

und Unfallchirurgie

Wenn konservativ nicht ausreicht

SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!

heit an. Vielmehr halten neuartige Zügel-

Knie in der richtigen Achse und

und Stützsysteme das Knie in der richtigen

verringern

Achse und

so

verringern

den Druck

so

auf

den

die

Druck

auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche

Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren

oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit

Fahrradfahren

nahezu wieder oder nahezu sogar oder gänzlich sogar schmerzfrei gänzlich

möglich. schmerzfrei möglich.

ORTHOFORUM

Orthopädietechnik

Ihr Partner für Lebensqualität

durch Bewegung

ORTHOFORUM

Die Orthoforum Orthopädietechnik ist

im ruhig gelegenen Ortskern von

München-Perlach am Pfanzeltplatz 4

zu fi nden. Parkplätze werden direkt vor

dem Geschäft bereitgehalten.

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durch Bewegung

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MIT ARTHROSE

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GenuTrain® OA

Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite

soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne

Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende

Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die

zum Einsatz. Dazu wer-

Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer

X-Beine) und Knorpelschäden

oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-

lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen

Das Kniegelenk

ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG

sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.

und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-

passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG

an Ober- UND und Unterschenkel mit

Facharzt für Chirurgie,

ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG

korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS

Ein

• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite

zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie

zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer

und

Boa® Tragezeit Fit System

verschleißfes-

• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite

Umstellungs-OP erfolgreich Facharzt für und Orthopädie wie anhaltend und diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen

entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei

• einfache Handhabung mit Boa® Fit System

anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück

Lassen • einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite

wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz

Unfallchirurgie

und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder

möglich. 80–90 % der Patienten profitie-

sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.

sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei

vermieden werden kann.

beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed

bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten

einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich

entweder auf

Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von

und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten

darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und (»mobile bearing«) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE (»fixed

am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen

erst sechs Wo-

die Berücksichtigung der positiven prädikti-

bearing«). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-

später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-

Betäven

Faktoren Mehr darüber vorausgesetzt.

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bänder erhalten ORTHOFORUM bleiben, verändert ORTHOPÄDIETECHNIK

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bei Gonarthrose

Weniger Schmerz – mehr Bewegung

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erhalten Sie unter medi.biz/OA

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