Waffenmarkt-Intern 01/2022
Waffenmarkt-Intern – Das B2B-Insider-Magazin für Jagd, Messer, Schießsport und Security – die Januar-Ausgabe WM-Intern ist das offizielle Mitteilungsorgan des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e. V.
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<strong>01</strong>/<strong>2022</strong> · 32 SORTIMENT I ASSORTMENT<br />
Sportliche Disziplinen: Kurzwaffe Groß- und Kleinkaliber<br />
Beim sportlichen Schießen gibt es eine Vielzahl von Disziplinen und Varianten.<br />
Die engagierten Schießsportverbände entwickeln ihre Sporthandbücher<br />
und damit die Startmöglichkeiten für die angeschlossenen<br />
Schützen stetig weiter. Mit der nun gestarteten Serie „Sportliche Disziplinen“<br />
möchten wir in unregelmäßiger Erscheinungsweise einige dieser<br />
Disziplinen vorstellen, die Ähnlichkeiten zwischen den unterschiedlichen<br />
Verbänden bei den technischen Anforderungen und der jeweiligen<br />
Umsetzung der Disziplin herausarbeiten und eine erste Orientierung<br />
beim Managen von sportlichen Bedürfnissen und der Auswahl des in<br />
Frage kommenden Sportgerätes bieten.<br />
Beginnen wollen wir mit einem Blick auf die präzisionsorientierten Kurzwaffendisziplinen<br />
Groß- und Kleinkaliber, wozu alle Disziplinen mit nur einer Entfernung<br />
zum Ziel und einem starken Fokus auf die erzielten Ringe zählen sollen,<br />
bei denen der Schütze zumindest bei einem Teil des Programms<br />
ausreichend Zeit für einen präzisen Einzelschuss hat und auch die Anteile mit<br />
stark verringertem Zeitbudget primär präzisionsorientiert sind.<br />
Dazu zählen beim Deutschen Schützenbund (DSB) die Disziplinen 50 m Pistole,<br />
25 m Pistole, 25 m Standardpistole und 25 m Zentralfeuerpistole, wobei die<br />
ersten drei Disziplinen mit Sportgeräten im Kaliber .22 lfb / .22 lr absolviert werden<br />
und die Zentralfeuerpistole eine Kalibervorgabe von 7,62 bis 9,65 mm hat.<br />
Da bei den vorstehenden Varianten ein einhändiger Anschlag vorgeschrieben<br />
ist, bietet es sich an, den Winkel des Griffes auf eben diese Anschlagsart abzustimmen,<br />
bzw. ihn bei der Auswahl der Waffe in die Entscheidungskriterien mit<br />
einzubeziehen. Außer bei der 50 m Pistole ist in allen Disziplinen ein Start mit<br />
Selbstladepistole oder Revolver möglich. Die Großkaliber-Disziplin 25 m Pistole<br />
/ Revolver wird jeweils getrennt nach Pistole 9 mm Luger, Pistole .45 ACP, Revolver<br />
.357 Magnum und Revolver .44 Magnum durchgeführt und gewertet.<br />
Hier ist auch ein beidhändiger Anschlag zulässig. Außer bei der 50 m Pistole<br />
gibt es in allen Disziplinen technische Vorgaben für Gewicht, Abzugswiderstand<br />
und Lauf- und Visierlänge sowie bei einigen auch Vorgaben für die Abmessungen.<br />
Bei der Durchführung der Wettkämpfe kommen neben reinen<br />
Präzisionsserien mit ausreichend Zeit für den präzisen Schuss auch Elemente<br />
mit zum Teil knappen zeitlichen Vorgaben hinzu. www.dsb.de<br />
Beim Bund Deutscher Sportschützen (BDS) gibt es beim Präzisionsschießen<br />
in der Disziplinengruppe „25 m Kombi“ ebenfalls enge zeitliche Beschränkungen,<br />
es ist aber auch möglich, einen reinen Präzisionsdurchgang mit ausreichend<br />
Zeit zu schießen oder den innerhalb der Kombination geschossenen<br />
Präzisionsteil zusätzlich getrennt werten zu lassen. Die Disziplinen gliedern<br />
sich in beiden Fällen nach Pistole bis 9 mm, Pistole über 9 mm, Pistole Magnum<br />
bis / über .357 Mag., Revolver bis / über .38, Revolver bis / über .357 Mag.,<br />
Dienst-Sportpistole / -revolver und freie Klassen für .22 lfb / .22lr mit und ohne<br />
optischer Visierung, .32 S&W long mit offener Visierung und eine freie Klasse<br />
mit einem Mindestkaliber von 7,62 mm, wobei in den freien Klassen Pistolen<br />
und Revolver gemeinsam gewertet werden. Ein grundsätzliches Erfordernis<br />
ist eine Magazin- oder Trommelkapazität von fünf Patronen und in allen Klassen<br />
gibt es technische Vorgaben für das Abzugsgewicht. Darüber hinaus gelten<br />
unterschiedliche Regeln für das Gewicht der Waffe und die Lauf- und Visierlänge.<br />
Bei Pistole und<br />
Revolver bis 9 mm gilt es<br />
zudem, den vorgeschriebenen<br />
Mindestimpuls zu<br />
beachten, der nicht bei allen<br />
Kalibern (mit Fabrikmunition)<br />
erreicht wird. Für<br />
die Disziplin Dienst-Sportpistole<br />
/ -revolver liegt eine<br />
Positivliste mit zulässigen<br />
Waffen vor, die dort eingesetzt<br />
werden dürfen.<br />
www.bdsnet.de<br />
Die SigSauer P226 X5 als Vertreter der sportlich ausgestatteten<br />
Großkaliberpistolen. Mit ihr ist ein Start bei einer Vielzahl<br />
der aufgeführten Disziplinen möglich.<br />
Auch beim Bund der Militär- und Polizeischützen (BDMP) gibt es eine Positivliste<br />
für Dienstpistolen und -revolver. Sie umfasst deutlich mehr und vom<br />
Modelljahr deutlich neuere Waffen als die entsprechende Liste beim BDS. In<br />
den entsprechenden Disziplinen Dienstpistole 1 und 2, Dienstrevolver 1 sowie<br />
den Disziplinen Single Action Revolver 1 und 2 (Kaliber .24 bis .455) werden<br />
drei Serien zu fünf Schüssen in jeweils fünf Minuten geschossen. Bei der<br />
Dienstpistole 3 kommen Pistolen mit Anschlagschaft (Achtung: hier gilt ebenfalls<br />
die erwähnte Positivliste) zum Einsatz, die Zeitvorgabe für die Serie wird<br />
dabei bis auf 60 Sekunden reduziert. In den Disziplinen Sportpistole 2 und 4<br />
kommen Pistolen und Revolver in den Kalibern 9 mm Luger, Pistole .45 ACP,<br />
.357 Magnum und .44 Magnum zum Einsatz. Hier kann der Sportler wählen, ob<br />
er ausschließlich präzise schießen oder einige Serien mit stark verkürzter Zeit<br />
absolvieren möchte. War es in der bisherigen Betrachtung möglich, den Wettkampf<br />
im beidhändigen Anschlag zu bestreiten, schreiben die Disziplinen<br />
Sportpistole 1 und 3 den einhändigen Anschlag vor. Zum Einsatz kommen<br />
halbautomatische Pistolen und Revolver in den Kalibern .32 bis .455. Das Programm<br />
wird abgerundet durch die Disziplin Kleinkaliber-Kurzwaffe, in welcher<br />
Revolver und Pistolen mit einer Kapazität von mindestens sechs Patronen<br />
zum Einsatz kommen. Die besondere Vorgabe für die Pistolen ist hierbei, dass<br />
das Magazin im Griff sitzen muss, was die Auswahl der in Frage kommenden<br />
Modelle etwas einschränkt. Wie beim BDS gilt auch beim BDMP, dass man<br />
sich vor der Auswahl einer konkreten Waffe noch einmal detailliert mit den<br />
Regelungen zu Lauf- und Visierlänge, Gewicht und Abmessungen beschäftigen<br />
sollte. www.bdmp.de<br />
Im Verband der Deutschen Schießsport Union (DSU) liegen mit den Disziplinen<br />
K 24 und K 27 zwei weitere einschlägige Startmöglichkeiten vor. Gegenüber<br />
den Ausgestaltungen der anderen Verbände ist der Präzisionsteil mit fünf<br />
Schussserien a 60 Sekunden schon relativ knapp bemessen und die Zeitserien<br />
erfordern fünf Schuss in 20 Sekunden. Als Erweiterung des schießsportlichen<br />
Repertoires kommt hier zum Tragen, dass neben dem stehenden auch<br />
der kniende und liegende Anschlag, jeweils beidhändig, verlangt wird. Bei den<br />
technischen Vorgaben werden für Revolver und Pistolen folgende Kalibergruppen<br />
vorgegeben: Pistolen .22 Randfeuer, 9 mm Luger, .45 ACP, 9 mm - .38<br />
- .40, .30, .357-.41 Magnum, .44-.499 Magnum und .50; sowie für Revolver .22<br />
Randfeuer, .38 Special, .357 Magnum, .41-.44 Magnum, .44-.45, Super Magnum<br />
www.wm-intern.de<br />
Bilder: © Martin Schmelzer