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Die Techno-Szene Ein jugendkulturelles Phänomen aus ...

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1.3 Konzeptualisierung der Vorgehensweise<br />

Forschungsprozeß orientiert sich somit nicht an einer Operationalisierung<br />

von im Vorfeld formulierten Vermutungen, sondern bereits vorhandene<br />

Konzepte (wie die im 2. Kapitel entfalteten Ergebnisse der<br />

sozialwissenschaftlichen Jugendforschung) werden als vorläufige<br />

Problematisierung des vorliegenden <strong>Phänomen</strong>s verstanden. Im Anschluß<br />

an diese Sensibilisierung erfolgt die weitere Strukturierung durch die<br />

Strategie des „theoretischen Sampling“. 15 <strong>Die</strong> Formulierung von<br />

Arbeitshypothesen erfolgt dabei im Forschungsverlauf, durch dessen<br />

Fokussierung auch ihre Integration erreicht werden kann. 16<br />

Da bei dieser Praxis die Person des Forschers zum zentralen Instrument der<br />

Erhebung und Erkenntnis wird (vgl. Flick 1995, 71), bedarf es einer Reflexion<br />

seiner Position. Dabei stellt sich zunächst das Problem des persönlichen<br />

Zugangs des Forschers zum Feld. Beim Untersuchungsgegenstand handelt<br />

es sich jedoch um ein <strong>Phänomen</strong>, das in der Regel allgemein zugänglich ist,<br />

sofern die betreffende Person dazu in der Lage und bereit ist, Zeit und Geld<br />

zu investieren. Daher stellt sich eher die Frage, wie das Feld adäquat ein-<br />

bzw. abzugrenzen ist. Ausgehend von der Absicht, durch die Auswahl<br />

typischer Fälle das <strong>Phänomen</strong> in seiner Vielschichtigkeit zu erfassen, erfolgte<br />

diese Definition nach Kriterien, die durch die Auswertung von<br />

Selbstzeugnissen und Sekundärquellen systematisch erschlossen wurden.<br />

Auf dieser Grundlage wurden szenespezifische Settings und Situationen<br />

selektiert, die fallweise zum Gegenstand der Beobachtung wurden. 17<br />

Obgleich damit eine Partizipation an bestimmten kulturellen Praktiken<br />

verbunden war, kam es in der Regel nicht zur Intervention im Sinne einer<br />

15 „Theoretical sampling is the process of data collection for generating theory whereby the<br />

analyst jointly collects, codes, and analyzes his data and decides what data to collect<br />

next and where to find them, in order to develop his theory as it emerges.“<br />

(Glaser/Str<strong>aus</strong>s 1967, 45)<br />

16 <strong>Die</strong>se Vorgehensweise kann als Vor<strong>aus</strong>setzung für die „Entdeckung“ einer in der Empirie<br />

begründeten, bereichsspezifischen Theorie verstanden werden (vgl. Glaser/Str<strong>aus</strong>s<br />

1984, 91ff)<br />

17 Da sich diese Vorgehensweise am Verfahren des theoretical sampling orientiert, handelt<br />

es sich dabei nicht um eine einmalige Auswahlentscheidung, sondern um den <strong>Ein</strong>stieg in<br />

weitere empirische Explorationen.<br />

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