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Die Techno-Szene Ein jugendkulturelles Phänomen aus ...

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1.2 Stand der Forschung<br />

jungen Leute bevorzugen Gruppenstile, die Spaß machen, Zerstreuung und<br />

Unterhaltung bieten, die unkomplizierten Umgang mit Gleichgesinnten<br />

ermöglichen, ohne daß man dabei längerfristige Verpflichtungen eingehen<br />

muß“ (ebd., 21).<br />

<strong>Ein</strong>e aktuelle Praxis, die für die erörterten Entwicklungen prototypisch<br />

erscheint, ist <strong>Techno</strong>. „<strong>Techno</strong> ist eine mehrdimensionale semantische<br />

Domäne (...), ein Sammelbegriff nicht nur für verschiedene <strong>Phänomen</strong>e,<br />

sondern für verschiedene Arten von <strong>Phänomen</strong>en.“ (Hitzler/Pfadenhauer<br />

1998, 79; Hervorhebung im Original) Dabei handelt es sich zunächst um ein<br />

Genre der populären Musik, dessen kollektive Rezeption im Kontext<br />

vornehmlich kommerzieller Veranstaltungen offensichtlich die Grundlage<br />

einer informellen Gruppenbildung darstellt, die als <strong>Techno</strong>-<strong>Szene</strong> bezeichnet<br />

wird. „Der Ausdruck <strong>Techno</strong>-<strong>Szene</strong> umfaßt eine Vielzahl und eine Vielfalt von<br />

Akteuren (...), sowie von deren Aktivitäten und Objektivationen, die auf alle<br />

möglichen Arten und Weisen mit <strong>Techno</strong> zu tun haben.“ (ebd., 80;<br />

Hervorhebung im Original). <strong>Die</strong> Dimension dieser sozialen Aggregation läßt<br />

sich durch den Verweis auf ihre zentrale Manifestation in der<br />

bundesdeutschen Öffentlichkeit verdeutlichen: So nahmen sowohl 1997 als<br />

auch 1998 etwa eine Million Protagonisten dieser jugendkulturellen Praxis an<br />

der seit 1989 alljährlich in Berlin als Demonstration durchgeführten sog.<br />

„Love Parade“ teil. Damit existieren jenseits etablierter Arten der Aggregation<br />

und Artikulation von Interessen durch<strong>aus</strong> Möglichkeiten und Motive<br />

kollektiver Mobilisierung junger Menschen, die eine Untersuchung der<br />

konkreten Konstitution dieser Form der Vergemeinschaftung nahelegen.<br />

1.2 Stand der Forschung<br />

<strong>Die</strong> sozialen Gruppen, in denen Jugendliche ihre Freizeit vornehmlich mit<br />

Gleichaltrigen verbringen, gelten in der Bundesrepublik als Gegenstand der<br />

sozialwissenschaftlichen Jugendforschung. Hier werden die Auswirkungen<br />

des gesellschaftlichen Individualisierungsprozesses auf die Genese<br />

jugendlicher Gesellungsformen zunächst als Auflösung milieubezogener<br />

Subkulturen analysiert (vgl. z.B. Baacke/Ferchhoff 1995). An deren Stelle<br />

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