Die Techno-Szene Ein jugendkulturelles Phänomen aus ...
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2.4 Der Wandel der Jugendkultur<br />
Situation der Jugendlichen korrespondiert. 43 Als eklektisch-expressive<br />
Ästhetisierungen der Oberfläche werden aktuelle Jugendstile somit als<br />
Ausdruck eines postmodernen „anything-goes“ gedeutet.<br />
2.4.3 Mediatisierung<br />
Von der Bedeutung von Medien für die Verbreitung und Vereinnahmung<br />
subkultureller Stile ist ihre Rolle bei der Genese von Jugendkulturen zu<br />
unterscheiden, denn sie werden zunehmend zu Kristallisationspunkten<br />
jugendlicher Fankulturen (vgl. Vogelgesang 1994). In diesem<br />
Zusammenhang wird von der Annahme <strong>aus</strong>gegangen, daß die im Mittelpunkt<br />
solcher Gleichaltrigen-Gruppen stehenden Medien sowohl individuelle als<br />
auch soziokulturelle Auswirkungen haben, indem sie „den kommunikativen<br />
Aust<strong>aus</strong>ch formen und damit einen prägenden <strong>Ein</strong>fluß auf die<br />
Wahrnehmungsweisen, Erkenntnisformen und die Inhalte der betreffenden<br />
Kultur <strong>aus</strong>üben“ (Vogelgesang 1994, 465). <strong>Die</strong> Ausweitung audiovisueller<br />
Medienangebote und der Anstieg der Ausstattung mit entsprechenden<br />
Geräten führt zu einer Zunahme des Anteils der Medienzeit im Jugendalter.<br />
<strong>Die</strong> damit einhergehenden Entwicklungen werden mit dem Begriff der<br />
Mediatisierung bezeichnet, der folgende Bedeutungen umfaßt:<br />
1. eine Zunahme der medienvermittelten Erfahrung;<br />
2. eine Zunahme des Stellenwerts elektronischer Medien für<br />
die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen;<br />
3. eine wachsende Verschmelzung von Medienwirklichkeit<br />
und sozialer Wirklichkeit;<br />
4. eine zunehmende Durchdringung des Alltags durch<br />
Medien- und Werbesymbolik. (Jäckel 1997, 10)<br />
<strong>Die</strong> mit der Veralltäglichung der Nutzung von Bildschirmmedien verbundenen<br />
Befürchtungen 44 beziehen sich vor allem auf den Konsum unterhaltender und<br />
43 „Vielmehr handelt es sich um exportierte, sekundäre und inkorporierte Stile, um über<br />
Markt und Medien teilweise schon kommerzialisierte und in bestimmter Hinsicht um<br />
‘aufgelöste’, unechte Mode-Stile, von deren Entstehungszusammenhang nur noch<br />
wenige Elemente und Accessoires übrig bleiben.“ (Baacke/Ferchhoff 1995, 42)<br />
44 <strong>Die</strong> <strong>Ein</strong>schätzungen der Wirkungen von Medien sind in der Rezeptionsforschung<br />
umstritten, weshalb die für die These vom Wandel der Jugendkultur besonders<br />
bedeutsamen Positionen im Konjunktiv referiert werden. Im Gegensatz zu diesen (kultur-)<br />
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